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Riefenvermögen von 12 Millionen Mari erarbeitet. Dank günstigster| die es überhaupt giebt- weder die stattliche Würde noch auch die Anlage wird dies Kapital nach 10 Jahren aufs Doppelte anschwellen. tiefe Wärme mit, die hier zu wünschen sind; und er muß die Kunst Dihm ist bei alledem ein merkivürdiges Eremplar seiner Gattung. der Aussprache und die der Verfügung über seine Gliemaßen überEr ließ sich von dem Stückverfasser( oder sollte dieser, wofür mancher- haupt erst lernen. Aber, was eine Hauptsache ist: er gab etwas Lei Anzeichen vorhanden sind, gar eine fie" sein?) zu einem Ge- aus sich heraus, keine Theaterkonvention; und dieser gerade bei einem mütsmenschen", Straftmeier und Naturburschen naivster Sorte solchen eẞrsonal merkwürdige Vorzug belebte auch einige andre Dar stempeln. Ein Nabob, ein Glückspeter, wie er nun mal ist, ist er nach steller, ja sogar den Gesamtton der Aufführung. Zwar Herrn seiner Vaterstadt Hohenlinden zurückgekehrt, um hier, als dem Günther Albin als Liebenau gebührt weniger dieses Lob als schönsten Fleckchen Erde , das er jemals auf seinen Weltreisen gesehen das einer verhältnismäßig hervorragenden Gesangsleistung. Hingegen haben will, sein Leben in beschaulicher Behaglichkeit zu verbringen. gilt jenes Lob wiederum von Frl. Lotti Eichstädt als Marie. Aber nicht bloß das. Weil es nämlich der Traum seines Lebens" Freilich singt sie manchmal, besonders wenn nicht gerade ihre hübschen war, sein Heimatstädtchen zu einem Paradies zu machen, so beschließt Stopftöne an der Reihe sind, derart, daß man an den secessionistischen er, die 12 Millionen Hohenlinden zu schenken. Die ehrwürdigen Ge- Ranken der Wände des Zuschauerraumes hinaufflettern möchte; und meindebäter sind darob natürlich ganz entzückt. Nach Durchficht der das eine lasse sie sich gesagt sein, daß anmutig runde Bewegungen Schenkungsklauseln machen sie doch bedenkliche Gesichter. Dihm auch dort nötig sind, wo etwas ungeschlachtes charakterisiert werden fordert nämlich die unglaublichsten Dinge; darunter ein Krematorium, soll. Doch ihre Art, die Figur der Marie zu gestalten, war so frisch elektrische Lichtanlage, Krankenhaus, Volksbad, ja sogar die Errichtung und natürlich und so frei von dem Typus der" Sentimentalen", daß einer Volkshochschule , ein Institut, das unsre Strähwinkler selbst- man ihr gerne folgen mochte. Frau Hobbing als Jrmentraut verständlich als eine Brutanstalt" für die„ Roten " ernstlich be- spielte gut und fang nicht gut; Herr Willert als der schwäbische fämpfen müssen. Die bedenklichste aller Dihmschen Forderungen ist Ritter wird um mehr Deutlichkeit, Herr Nord als Wirt Brenner aber diese: die vorhandenen Waldbestände sind durch Ankauf bis auf um besseres Spiel gebeten. Herr Scheller als Snappe Georg war drei Meilen im Umkreise zu komplettieren und sodann in einen Wolks- trotz einer Indisposition als der anscheinend Routinierteste von Allen park mit Skulpturen von Klinger nicht von Begas! zu ber zu betrachten. wandeln. Und, damit die Naturschönheit und idyllische Ruhe dieser Von dem( ungenannten) Rapellmeister ist nicht zu verlangen, Anlage nicht gestört werde, soll sich die Gemeindeverwaltung ver- daß er an dieser Stelle eigne Vortragskünfte produziere; genug, daß pflichten, sowohl die Errichtung von Fabriken als die Durchführung er den ohnehin recht netten Chor und überhaupt das Ganze einer bereits geplanten Eisenbahn hintanzuhalten. Bornehmlich mehr als notdürftig zusammenhielt und manchmal wieder zusammendiese Schenkungsklausel bildet nunmehr den strittigen Punkt der Ver- brachte. Auch die Regie war nicht eben schlechter als anderswvo. handlungen, mit dem Ergebnis, daß Dihm, empört über solche Kräh- Schlecht war der Besuch, und nicht eben volkstümlich! Wir können winkelei, fein Geschenk zurückzieht. Um aber zugleich ein Erempel zu im Ganzen mit gutem Gewissen raten, dem neuen Unternehmen statuieren, setzt er der Pflegetochter des Bürgermeisters, die von diesem Sympathie und Besuch in reichlicher Menge zu widmen. durch die offene Berdächtigung, als unterhalte sie mit Dihm intime Der zweite und größte Genuß, den wir uns an diesem Tag beBeziehungen, schwer beleidigt wird, eine jährliche Rente von 12000 reiteten, war der, daß wir eine Prunkvorstellung im Königlichen Mark aus. Die Wut des Stadtoberhauptes kennt nun gar keine Opernhaus, bei dem ein patriotisches Stück des Frankfurter MusikGrenzen mehr; aber Dihm zwingt den Edlen zu einer gar kläglichen frommen Bernhard Scholz angesagt war, links( oder vielmehr rechts) Abbiite und das Schlußfacit des Stückes lautet: Dihm und das liegen ließen und uns zum Theater des Westen 3 wandten, beleidigte Hausfräulein werden ein glückliches Paar. Lauffs allivo eine ältere Operette von Johann Strauß in neuer EinHeerohme" war schon ein nettes Radaudrama. Volkmars Heim- studierung uſtv. hervorgezogen wurde. Der„ Carnevalin Rom" feyr" ist aber ein Spektakelstüd ohne gleichen. Von den fünf Aften ist eine Leistung jenes Tanzmusitmeisters, der das grobe Handspielt einer im Wirtshaus, einer bei einem merkwürdig fastehaften werkliche in ihm namentlich bei der Verwendung und Ausstattung Amisrichter, und einer veranschaulicht eine weibliche Strickstrumpf seiner Melodien ganz besonders hervortritt und die genialen Feinund Staffeeschlacht bei der Frau Bürgermeisterin a la„ Gartenlaube" heiten Straußens stark zurückdrängt. Schade: die Gesamtanlage des nebst diversen Wisblättern. Was der„ Dichter"( oder die„ Dichterin") Tertes ist günstig, und in einzelnen Situationen stedt viel muſikaliſches an altlateinischen Sentenzen, an Jägerlatein, an Scherlscher" Lokal Aufgebot; die leichtfertige Mache, die selbst dort zu spüren ist, wo es Anzeiger"-Weisheit über socialdemokratische Parteiführer( Singer, Bebel usw.), an nationalliberal- patriotischer Phrasendrescherei über wahrlich nicht nötig wäre, verderbt die übrig bleibenden Fineffen. Bismard, das Zeitalter Wilhelms II., des Erhabenen, an Kraft Dafür aber bietet die Rolle der verlassenen Braut Marie, die erst ausdrücken. Verbalinjurien und vulgären Schimpfwörtern irgendwie als Savoyardenknabe und dann als Matschüler ihren geliebten Maler zufammenorachte, marschiert hier auf. Es ist zum„ Schreien"! Das wiederzugeivinnen fucht, eine prächtige Gelegenheit für Fel. Lina Doninger, ihr großes Sönnen zu zeigen. Sie ist eine der beften Bublifum schrie" auch förmlich, denn es befand sich hier in ange Opernjoubretten im besten Sinn, singt und spielt als solche famos nehmer" Gesellschaft und Dr. Paul Lindau dankte für den Salat und mit einem wirklich lebenswarmen, ins einzelne durchgearbeiteten persönlich.Vortrag. Im übrigen bewährte sich das Theater des Westens wiederum in der Operette weit befier als in der Over, namentlich da ein so ausdrucksvoller Baryton- Buffo wie Reinhold Well hof im Animo vorangeht. Nennen wir noch Aurelie Révy, die als eine lustige Gräfin ihre Rolle ziemlich gut sang und noch besser spielte, so ist es mit den Solisten für heute genug. Auch hier sei Alfred Schink- nicht vergessen, einer des Kapellmeisters Ordnungspartei im guten Sinn des Wortes!
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Musik.
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e. k.
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Notizen.
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SZ.
Die nächsten Novitäten des Lessing Theaters find:" Die eiserne Krone" von Fedor b. Zobelti. Waterkant" von Richard Skowronnet und„ Die Wappenhänse" von Paul Ostar Höder.
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Neue Deutsche Bühne" nennt sich eine Vereinigung junger Dramatiker, die an Sonnabendnachmittagen im Bellealliance Theater bisher in Berlin noch nicht gegebene Bühnenwerke zur Aufführung bringen will. Den Anfang macht am 7. Februar das Schauspiel, Kapellenberg" von Robert Thomalla. Ferner find in Aussicht genommen: die Tragödie Mephistopheles in Rom" von Franz Keim und das Schauspiel ,, Krieg von R. H. Steinhaus.
Volkstümliche Kunstbestrebungen stehen wenigstnes heute stels in einer zweifachen Gefahr. Erstens in der, daß das Volkstümliche volksdümmlich wird, d. h. daß man um seinen billigeren Zutritt ein„ Billig und schlecht", sonst aber nichts andres bekommt, als was es auch sonst überall giebt. Das war ja auch der Gedanken gang der einzigen ablehnenden Stritit, die das Schiller- Theater- Unternehmen neben lauter Zustimmungen erfahren hat( wie Direktor R. Loewenfeld im letzten Heft seiner Volfsunterhaltung" berichtet). Und zweitens besteht die Gefahr, daß solche Darbietungen nichts Wesentliches erreichen, weil eine wirkliche Erziehung zur Kunst mit viel dauerhafteren Mittein erstrebt werden müßte; wozu auch die Fälle gehören, daß das Targebotene entweder nicht verstanden wird oder gar nicht einmal denen zu gute fommt, für die es bestimmt ist. Mit diesen Befürchtungen gingen wir denn auch an den neusten derartigen Versuch heran. Das Bunte Theater" überbrettligen Andenkens in der Köpnickerstraße versuchte vorgestern am Sonntagnachmittag eine Boltstümliche Opern- Vorstellung", und zwar mit Lorkings cwig erfreulichem Waffenschmied". Man muß in solchen Fällen, zuma! wenn es sich wie hier um ein neu einzuarbeitendes Ensemble handelt, mit den bescheidensten Maßstäben der Kritik anrücken. Es handelte sich zum Teil um Darsteller, die nach einigen Seiten ihres Könnens noch in den Dilettanten- und Naturalistenschuhen stecken, die Buch staben nicht recht aussprechen und aussingen fönnen, u. dgl. m. Und doch hat uns lange nicht eine Vorstellung so viel Freude gemacht, wie diese. Schon der Gesamteindruck des inneren Theaterbaues ist solchen Versuchen, sofern es sich nicht um die große", sondern um die intime" Oper handeln soll, günstig. Die Akustik vortrefflich und Im Deutschen Volks Theater in Wien fand das noch erleichtert durch zwei Umstände, einen wagnerschen und einen ländliche Drama Der heilige Rat" nur schwachen Beifall. Als nicht wagnerschen. Jener ist das größtenteils verdeckte Orchester, dieser das Stück zu Ende war, blieb das Publikum ruhig sizen und erist ein Vorbau des Prosceniums, der ein solistisches Hervortreten aus, wartete noch einen weiteren Aft. Die Leute wollten selbst dann dem sonst so mystischen vorderen Abschluß der Bühne und somit die nicht an das Ende glauben, als die Lampen schon verlöscht wurden, eigentlichen Leistungen des Singspielartigen begünstigt. Allerdings und zögerten noch immer, sich zu entfernen.- werden dadurch üppige Stimmen noch mehr als sonst zum unfeinen Eine Ausstellung für künstlerische Loslegen verleitet. Einiges davon war diesmal schon zu spüren, ausstattung der Neuzeit wird im Laufe dieser Woche im namentlich bei den Sängern des Waffenschmiedes selber und des Hohenzollern - Kunstgewerbeha u eröffnet. Ritters von Liebenau. Jener, Herr Wolff, brachte für seine Das Basler Museum hat das Gemälde Segantinis Rolle des Haus Stadinger eine der prächtigsten Bühnenfiguren, An der Tränke" erworben. Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Berlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
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Hauptmanns, Armer Heinrich" hatte im Münchener Residenztheater einen großen Erfolg.-
" Bugi", ein fünfaltiges Märchenspiel von Gustav alle erzielte bei seiner Aufführung am Hoftheater in Mei ningen einen starken Erfolg.
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Buch