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Technisches.

solche, die fich nur auf einen Teil eines Organes, z. B. des Stammes| Senken der Baumäste. Alle diese Veränderungen sind eine Folge erstrecken und nicht immer der Pflanze die Lebensfähigkeit nehmen, der durch die Krystallisation des Wassers zu Eis erschlafften Ges Die Erscheinung tritt infolge des Umstandes ein, daß sich da, wo webe. zuerst Eis gebildet wurde, weitere Flüssigkeiten hinziehen und daß dadurch das Wachstum der einzelnen Kristalle bis zu einer Länge von mehreren Centimetern gefördert wird. Die Stellung der Kristalle ist rechtwinklig zur Längsachse des betreffenden Pflanzenteils, während die Gewebe meist diesjer parallel liegen.

k. Die längste unterseeische Telephonlinie der welt ist das Telephonkabel, das zwischen England und Belgien  gelegt und, wie aus London   berichtet wird, binnen kurzem dem Bublikum gegen eine Gebühr von acht Mark für ein drei Minuten Ueber die Ursache des Absterbens der Pflanzen durch den Frost währendes Gespräch freigegeben wird. Es kreuzt den Kanal von gehen die Meinungen auseinander. Vielfach tritt der Tod nicht durch St. Margarets Bay bei Dover bis zu einem in der Nähe Ostendes das Gefrieren selbst, sondern erst infolge des plöblichen Aufthauens gelegenen Punkt der belgischen Küste, auf eine Entfernung von über unter hohen Wärmegraden ein, während dem gefrorenen Teile der sechzig englischen Meilen. Bei der Legung des Kabels mußten die Andre Pflanze seine Lebensfähigkeit erhalten bleibt, wenn das Aufthauen englischen Postbehörden die größte Sorgfalt aufwenden. eines Teils derselben Pflanze, von Null Grad angefangen, allmählich unterseeische Telephons von bemerkenswerter Länge sind das bon statten geht. Doch auch das trifft nicht imuner zu. So habe ich| englisch  - französische von St. Margarets Bay nach San Gatte Versuche mit ganz hart und glasig gefrorenen Salatblättern gemacht, bei Calais  , auf eine Entfernung von etwa 24 Meilen, um die Wirkung verschiedener Wärmegrade zu beobachten, und ich und das englisch  - irische bon Port Mora bei Stranraer fand zu meiner eigenen Verwunderung, daß ein bei+ 15 Grad über die Frische See nach Donaghadee, eine etwas längere Ent­Celsius in trockener Luft aufgethautes Blatt am meisten von seiner fernung. Wir mußten unjren Weg fondieren," sagte ein englischer ursprünglichen Beschaffenheit behalten hatte, während ein solches Beamter. Durch sorgfältige Versuche mit der englisch- franzöfifchen bei+1 Grad Celsius in Wasser aufgethautes nur noch einzelne Linie gelangten wir zu Schlußfolgerungen, die die Legung des belgi­Lebensfähige Partien zeigte. Gänzlich desorganisiert war ein andres schen Stabels rechtfertigten. Wenn auch dieses unsren Erwartungen in Wasser von+ 15 Grad Celsius. Auch in Wasser von+5 Grad entspricht, werden wir die Ausführbarkeit einer unterseeischen Celsius aufgethaute maren völlig tot, und doch waren alle Blätter Telephonverbindung zwischen England und den Niederlanden  , also von einer Pflanze. Der Tod durch schnelles Aufthauen wird physio- auf eine noch größere Entfernung, in Erwägung ziehen. Was das logisch in der Weise zu erklären versucht, daß angenommen wird, daß transatlantische Telephon anbetrifft, so ist die Telephonwissenschaft sich durch die Einwirkung des Frostes die Moleküle des Protoplasmnas bis jetzt noch nicht so weit vorgeschritten. Das Unterwassersezen und der Zellhaut, sowie die des in denselben enthaltenen Wassers eines Telephonfabels beeinflußt seine Leistungsfähigkeit sehr. Es ist getrennt werden. Die durch rasches Aufthauen entstehende heftige sogar bei unirem Julandsystem von größter Wichtigkeit, daß Molekularbewegung läßt die frühere Anordnung nicht wieder ein wir das Legen unterirdischer Drähte vermeiden. Die treten, und so wird dem betreffenden Teile seine Lebensfähigkeit Elektricität wird dadurch gehenmmt und hindert die Ueber­genommen. Diese Erklärung ist aber nur zulässig, wenn nicht nur tragung der Rede. Anders steht es mit den Telegraphen­die Flüssigkeiten in den Interzellularräumen gefroren sind, sondern drähten, die infolge der Ersetzung der Guttapercha- Jiolierung durch auch die Gewebe selbst. Schwieriger und noch nicht befriedigend er- Papier auf lange Entfernungen unterirdisch geleitet werden können. lärt ist die Sache, wenn nur eine interzellulare Eisbildung statt- Bei der unterseeischen Telephonie kann man die Papierisolierung fand, die Gewebe selbst jedoch nicht gefroren waren. Man kann aber nicht gebrauchen und Guttavercha erschwert das Sprechen." In soviel feststellen, daß in diesem Falle auch ein rasches Aufthauen unter furgem hoffen die englischen Postbehörden eine Verbindung mit allen Umständen das Leben erhält, wie aus dem Beispiele vom bei bedeutenden Provinzstädten Frankreichs   herstellen zu können. Man +15 Grad Celsius aufgethauten Salatblatte zu ersehen ist. hat schon von London   nach Marseille   gesprochen, auf eine Entfernung von 650 Meilen, und eine Verbindung zwischen London   und Rom  sieht man in naher Zukunft als möglich an. Die längste Telephon verbindung in den Vereinigten Staaten   besteht zwischen New York  und Chicago  ; sie beträgt 950 Meilen.

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Der Tod kann ferner eintreten, wenn durch Eisbildung Teilen Waffer entzogen wird. denen es zum Leben unbedingt nötig war. Es geschieht dies bei fortdauerndem Frost in verhältnismäßig großen Mengen, da ja auch Eis verdunstet. Die Wurzelthätigkeit ist durch die Stältewirkung verlangsamt oder hat ganz aufgehört es fan nur ungenügend oder kein Wasser zugeführt werden so daß wir eine dem Vertrocknen in der heißen Jahreszeit analoge Erscheinung vor uns haben. Lang andauernder Frost kann deshalb die gleiche Wirkung wie andauernde Trockenheit haben. Man kann dies sehr schön an Chrysanthemum indicum beobachten, die schon bei einigen Stältegraden ein welkes Aussehen, genau wie bei Trockenheit, zeigen. Bringt man sie wieder in die Wärme, so werden sie infolge der an­geregten Wurzelthätigkeit bald wieder frisch. Hieraus erklärt sich auch zum Teil die Erscheinung, daß im Freien aufgestellte Topf­pflanzen schneller erfrieren, als im Lande ausgepflanzte Individuen derselben Art. Die Wurzeln der Topfpflanzen sind weniger vor Kälte geschützt als die der Landpflanzen die Wurzelthätigkeit hört schneller auf, es kann das durchs Gefrieren verdunstende Wasser

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nicht mehr ersetzt werden, und der Tod tritt ein. Andernteils, be­sonders bei großer Kälte, mag wohl auch ein fast gleichzeitiges Ab­sterben der unter- und oberirdischen Teile aus einer der erwähnten Ursachen stattfinden. Aus dem eben Angeführten erklärt sich auch das Absterben sonst winterharter Gewächse in lang anhaltenden Wintern. Doch die Natur hat auch für Schutzvorrichtungen gesorgt. Wir haben oben gesehen, daß die interzellularen Eistryftalle radial zur Längs­richtung des betreffenden Teiles stehen, während die Gewebe mit dieser laufen. Es leuchtet wohl jedem ein, daß durch Vergrößerung der Eisbildung im Innern der Pflanze in diesem Falle schlimme Ver­wundungen entstehen, indem eine Bersprengung der Gewebe, das Ablösen der Epidermis usw. eintreten können. Die fleischigen Blätter unsrer Hauswurzarten( Sempervivum), von denen S. tectorum nach meinen Beobachtungen 22-25 Grad Celsius aushalten, zeigen ihre Gewebe vertikal zur Längsachse gestellt, so daß es bei Eis­bildung wohl zu einer Erweiterung der Zellenzwischenräume kommen fann, ein Berreißen der Gewebe aber ausgeschlossen ist. Nach dem Aufthauen tritt bald der ursprüngliche Zustand wieder ein. weiteres Schutzmittel ist der geringe Waffergehalt der Zellen unsrer Holzgewächse und der Samen. Wenn infolge eines anormalen, d. H. in diesem Falle eines zu feuchten Sommers das Wachstum bis spät in den Herbst hinein fortdauert, so werden wir regelmäßig auch nach mäßigen Wintern Frostschäden finden, die wir nicht beobachten nach strengster Stälte, wenn ein normaler Sommer, der das Ausreifen aller Triebe gestaltete, voraufging. Allgemein bekannt ist die Schutz wirkung des Schnees, zu welcher noch die der Ueberreste sommerlicher Vegetation kommt, wie Laub, Grashalme usw. Beides wirkt als schlechter Wärmeleiter, verhindert die Wärme- Ausstrahlung des Bodens und das Eindringer der Kälte in denselben, und hierauf bauen sich auch die künstlichen Frostschubmittel auf.

Ein

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Humoristisches.

Wahres Geschichtchen. Maire und Adjunkt eines Lothringischen Dorfes kommen in ein elegantes Restaurant nach S, und sehen dort zum erstenmal englischen Senf. Der Maire bestellt fofort für einen Frank von dem gelben Zeugs. Zuerst greift der Adjunkt zu. Als ihm die Thränen in die Augen treten, sagt der Maire zuvorkommend: Du bruchscht nit zu hüle, mer zahle' s us em Budget.".

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schriftstellerin( ihre verheiratete Schwester in den Armen ihres Verbrauchte Situation. Moderne Dramen Gatten erblickend): Aber Ella, muß ich Dich in solcher ber­brauchten Situation finden!"

- Kleines Gespräch. Salomon, Du hast eben erst die große Mitgift gefriegt, leih' mer 10 000 Mark. Ich hab' mei'm Schwiegersohn versprochen, er kriegt 20 000, es fehlen mer 10 000!" Schotel Wenn mer sagt, er triegt 20 000, giebt mer doch nur 10 000."

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Nu ja, bie 10 000 fehle mer eben!"

Notizen.

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( Jugend".)

May Dreyers Schwank, Das Thal des Lebens geht am 29. d. M. als Matinee im Deutschen   Theater erstmalig in Scene. Irene Triesch   und Bassermann spielen die Haupt­

rollen.

-Ein Vieralter von Johannes Schlaf   Die Feind, lichen" geht demnächst im Kleinen Theater in Scene. Das Neue Theater hat die Komödie, Das heutige Morgenblatt" von Felig Salten zur Aufführung an

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genommen.

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Die Schauspielerin Rosa Retty  , bisher am Deutschen Boltstheater in Wien  , tritt mit dem 1. März in den Berband des wiener Burgtheaters.

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ist es gelungen hassa zu erreichen. Einem japanischen buddhistischen Gelehrten Er wurde von den Lamas freundlich aufgenommen, durfte sich in Lhassa   aufhalten und alles Sehenswerte der Stadt betrachten. Untersuchung der Verschiedenheiten des japanischen und tibetanischen Sein Reisezweck soll die buddhistischen Rituals gewesen sein. Ein Reisebericht in japanischer Sprache, und dann in englischer Uebersetzung, soll erscheinen. Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 25. Januar.

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Noch einer durch den Frost versachten Erscheinung am Pflanzenförper will ich Erwähnung thun. Es sind dies die Krüm­mungen und Knickungen besonders krautartiger Stengel und das Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Drud und Berlag: Vorwärts Buchoruderei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.