-

114

lichen bösen Katarrhs, den er mit Brombeerwein furierte, froß feiner steifen Veine und der hohen Jahre, mit aus, den Ver­mißten zu suchen.

200 Den fand man nicht.

lich. Von außen gesehen struppig in ihrem Wurzelgewirr, mit Narben übersät und meist schmußig durch die ihnen noch anhaftende Moor­erde, bieten fie, von dieser unscheinbaren Hülle befreit, ein gar föst­liches, aromatisch duftendes und oft mit dem Blütenschnee an Zart­Als das Suchen nun schon tagelang ging, muurrten einige sich selbst der ärmite Haushalt reichlich und wiederholt zu leisten ime heit wetteiferndes Fleisch. Dabei ist Sellerie so wohlfeil, daß ihn ja, wenn der Matthes ein Sauffack gewesen wäre, da konnte stande ist. Ueberdies wohnt diesem Gemüse eine ganz bestimmte es wohl vorkommen, daß so einer vom Weg abgeriet, einschlief hygienische Kraft inne: alles Gründe, die uns veranlassen müssen, und verfror, aber wie sollte der Mühlenmatthes wohl in die dem Sellerie besondere Aufmerksamkeit zuzuiwenden und seiner Ver­Binjen am Maar kommen, oder in die Abflußgräben der bewertung zu gastronomischen Zwecken so entschieden wie möglich das eisten Wiesen, oder gar hinauf ins Gestrüpp und in die Höhlen Wort zu reden. löcher der Hänge? Es that wahrhaftig nicht not, herumzu friechen, als wolle man eine Sau ausheben! Und überhaupt, was hatte der alte Esel draußen zu suchen gehabt, wenn so ein Schnee fiel?

Dem Herrn Noldes half sein Anfeuern nicht viel; er brachte das mit gar zu bittender Stimme vor die Bauern schädel wollten kommandiert sein. Zuletzt suchten nur er selber noch und der Thein. Da gefellte sich der Müllerhannes zu ihnen. Als ob der etwas sehen könnte mit seinen halbblinden Augen!

Als aber die beiden Letzten auch endlich heimgegangen waren, suchte Hannes noch allein weiter, von seinem Nero ge leitet, stolperte planlos durch den Schnee und fam nicht nach Hause, bis die Fränz ihn holte. Tann war er von Schweiß durchnäßt, jant beim Tisch auf den Schemel und rang nach Luft. Er konnte es nicht glauben, daß sein Alter tot jei meint, er wollte es nicht glauben, er wollte nicht! Der durfte nicht tot sein, der durfte nicht!--­

Maria Lichtmeß war vorbei, Petri Stuhlfeier schon in Sicht Müllerhannes suchte immer noch. Eigensinnig be­harrte er dabei, was auch die andren dawider sprachen.

Selbst die alte Frau des Matthes dachte nicht mehr an ein Wiedersehen hienieden mit ihrem alten Ehemann. Mit einem jähen Ruck war ihr Lebensbaum herausgerissen worden aus der vieljährigen Zweifamfeit mun, da sie den Rud Ruck einmal überstanden, erleichterte ihr die Stumpfheit des Alters das Einwurzeln in der Einsamkeit.

-

Die Dorfweiber besuchten fleißig ihr Hänschen, mit denen fonnte sie jammern; und inbrünstig zu beten hatte sie auch. für die ohne Buzz' und Neu' dahingegangene arme Seel' im Fegefeuer. Sie hatte ihr gewohntes Dach über dem Kopf, ihr gewohntes Bett, ihren Kaffee, ihren Weck all das half ihr. Beim Müllerhannes war's anders, und der befam auch keinen Besuch, oder er hatte einmal welchen bekommen, war der zum zweitenmal nicht wieder erschienen. Es fand sich teiner in die Rolle, beim Tische zu sitzen und sich stumm mit dem Stummen anzustieren.

So am Tisch, den Kopf in die Hände gestützt, fand ihn auch der Herr Noldes. Der hatte fange frant gelegen an seinem Katarrh, den er durchs Waten im Schnee verstärkt, nun war er aber wieder auf den Beinen und sein erster Ausgang galt dem Müllerhannes. Von dem wurde viel im Dorf ge­munkelt, als würde es niemand wundern, hinge der sich eines Tages auf, oder ließe er das Mühlrad sich über den Leib gehen.

Der Geistliche, seinen mürben Berpet) unterm Arm- aufgespannt hätte er den bei Leibe nicht, dazu war er viel zu fchadtrat ein in die Mühlenstube. Hier war lange fein Fenster aufgewejen; die zerbrochene Scheibe war mit per­gamentnem Papier verklebt. Eine dunstige Dumpfheit schlug dem aus der frischen Lust Kommenden entgegen.

Es sah hier etwas wist aus alles schien in diesem einen Raum zusammengepfercht. Verwundert jah sich der Pfarrer um. Die Fränz, die ihn hereingeführt, fing den Blick auf und zuckte die Achseln:

"

Uns Dach is faput, et drippt durch zum Frühjahr wird et nen gemacht!"

( Fortsetzung folgt.))

Sellerie.

( Nachdrud verboten.)

Eine der mit recht am meisten beliebten Gemüsearten ist und Bleibt die Sellerietnolle; ich will gleich vorweg bemerken, daß man durchaus nicht nötig hat, sie, wie das in manchen Gegenden Deutsch lands vorwiegend der Fall ist, stets nur zu Salatzivecken zu ver­wenden. Der Wert des Selleries für Küche und Tisch ist schon des wegen so hoch zu stellen, weil man ihn einen sehr beträchtlichen Teil des Jahres zur Verfügung hat. Sobald der Herbst beginnt, sind die oft wie ein Kindskopf großen, fleischigen Knollen überall in den Gemüsehandlungen oder auf dem Markt und in den Hallen erhält

*) Regenschirm,

von ein

zielen von Wurzeln oder Stengeln legt, Senollen- und Bleichfellerie. Man unterscheidet, je nachdem man den Hauptwert auf das Er­zielen von Wurzeln oder Stengeln legt, Knollen- und Bleichsfellerie. baut, in sein Lob stimmen, was befanntlich nicht immer der Fall, Der erstere wird vorzugsweise auf germanischem Boden ange­alle deutschen Stämme mit größter Einhelligkeit ein. Der Bleich fellerie, an dem die langen, fleischigen Blattteile nach Ansicht der Weisen der Küche die Hauptsache bilden, wird dagegen in den romanischen Staaten, daneben aber auch in England und Holland bevorzugt. Selbstverständlich muß auch die Kultur bei den ver­ſchiedenen Arten ihnen entsprechend gestaltet sein. Wenn die fleinen Pflänzchen im Frühjahr die zum Verseßen nötige haben, bringt man sie, durch ziemlich beträchtliche Abitarüße erreicht ander getrennt, in Rillen, die zuerst offen bleiben, und dann all­mählich mit geloderte Erde angefüllt werden. Zitin Gedeihen brauchen die Gemüsepflanzen reichliche Bewässerung; jedwedes Un fraut ringsum muß forgiam forigejätet werden. Das charatteristische Bleichen wird erst im Herbst vorgenommen: sobald also die Blätter hinreichend lang geworden sind. Dies geschicht derart, daß man fie durch Strohbänder, die jedoch nur lose herumgeschlungen werden dürfen, gewissermaßen zu fleinen Büschen aneinander gesellt und nur die Spiken der Blätter unbedeckt und sichtbar bleiben. Nach dann die Erde in der Umgebung allmählich so hoch anhäuft, daß einigen Wochen sind die Stengel vollständig gebleicht, demnach für die Verwertung zu Küchenziveden reif. Doch soll man die Stauden möglichst in ihrer schüßenden Hülle belaffen, ja, jie sogar gegen etwaigen Frost durch sorgfames Bedecken mit reichlicher Strohschicht schirmen. Grade die Gunst des deutschen Haushalts zit eerben gesucht. Man Neuerdings hat sich der Bleichfellerie auch in stets wachsendent baut ihn fleißig an, und er findet regen Absatz. Die einfachste Art und Weise, ihn zu genießen, besteht darin, daß man von den ge bleichten Stengeln die äußere Schale abzieht und sie dann roh zu Nachtisch verzehrt. Eine Prise Salz genügt als würze etwa ivie dies bei den verschiedenen Rettigarten beliebt ist. Ebenso kann man aus den ihrer Schale befreiten Stengeln mit Zuhilfenahme von Sijig und Del einen sehr schmackhaften Salat herstellen. In Eng­land ist man die zarten, weißen Stengel besonders gern zum Käse. mäßig fleinere Stiele liefern werden, den größeren Arten mit start Uebrigens ziehen Feinschmeder Zwergpflanzen, die also verhältnis entvidelter Verästung vor: in jedem Falle ist über die Kultur des Bleichselleries bei uns noch lange nicht das lehte Wort gesprodjen worden. Neuerdings sucht man das Bleichen durch Umgeben der Pflanzen mit Brettgehäusen oder leberstülpen von großen Blumen­töpfen zu erzielen.

-

Was den Knollenfellerie betrifft, so find Hauptbedingungen für sein gutes Gedeihen, daß er gleichfalls reichlich gedüngt, ganz beson­ders aber früh gepflanzt wird. Sein Wert liegt selbstverständlich in der großen, fleischigen Knolle; je zarter und weniger diese von holzigem Geäder durchzogen ist, um so bejjer läßt sie sich in der Küche verwerten. Man hat nun mannigfache Methoden heraus­finden wollen, durch die die Knollen eine besondere Größe erreichen sollten. Ein sehr gutes Mittel besteht darin, daß man die Spite ber Wurzel und einen Teil der Blätter abschneidet die sogen. Herzblätter müssen jedoch unter allen Umständen unverlegt bleiben. Die so hergerichteten Pflanzen bringt man nun an eine schattige Stelle, to jie etwa bis an das Herz in die Erde gesetzt werden. Sobald sie hier ungefähr einen Monat verblieben sind, pflanzt man sehr fett, sondern auch überaus sorgsam bearbeitet ist. Zu tief dürfen sie, aber ohne nochmaliges Zustugen, in einen Boden, der nicht nur sie wiederum nicht in die Erde kommen, ettva so, daß das Herz nicht von ihr berührt wird. Nun folgt unausgefeist die größte Pflege von seiten des Züchters. Herricht trockenes Wetter, muß fleißig begoffen werden; doch darf man die Pflanzen nicht überbraufen, die Erde soll vielmehr rings um die Wurzel herum mit Feuchtigkeit gefättigt sein. Später bedient man sich zum Begießen der Jauche oder des flüssigen Düngers; zugleich ist jedes Unkraut im Umkreise zu beseitigen, damit durch dieses dem Boden keine Kraft entzogen iverde.

Zur Verdickung der Knolle trägt nicht univesentlich bei, wenn man im Hochsommer die äußeren Blätter glatt an ihr wegnimmit; Luft und Sonne vermögen dann besser einzuwirken. Zu empfehlen ist ferner, daß man die Erde ungefähr bis zur Hälfte der Knolle ringsum forträumt, die Wurzel an den Seiten abschneidet, mit einen groben Lappen mehrmals herumfährt und zum Schluß die fort­geschaffte Erde wieder aufhäuft. Zu Beginn des Herbstes ist dann die erivünschte Größe eingetreten, die Frucht langer, emfiger Sorgfalt erzielt. Uebrigens weichen die Ansichten der verschiedenen Züchter von einander ab. So wollen einige von dem steten Behäufeln, ivie es hier und dort beliebt ist, ganz und gar nichts wissen.

Mit den Sellerieköpfen weiß die Hausfrau mancherlei an zufangen. Zusammen mit Möhre, Porree und Petersilienwurze