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großen Mühjalen verbunden. So war z. B. ein Gebiet zu passieren, und mind Aus dem Tierleben. das aus einem Labyrinth von kleinen, unglaublich weichen Hügeln Die Blaufüchse der Pribylow- Inseln. Seit bestand, worin die Tiere bis an die Knie einſanken: an einem Tage dem Winter 1897/98 hatte man auf der Insel St. George versucht, gingen 13 Esel verloren, die im Boden versanken. Nach einem Monat kam man in eine wildreiche Gegend, wo Wildschafe und Orongo- die Ausbeute an den teuer bezahlten Blaufuchsfellen dadurch zu Antilopen geschossen wurden. Bei Lager 38 stieß die Expedition steigern, daß man alle gefangenen weiblichen Tiere freiließ und nur auf drei tibetanische Jäger, die südwärts cilten, um den nächsten Tier dadurch zur Polygamie zu verführen. Ein neuer Bericht von die Männchen verminderte. Man hoffte, das in Monogamie lebende Häuptlingen das Naben der Expedition zu melden. Von Lager 44 ging Sven Hedin , während alles übrige zurückblieb, mit einem 1901 zeigt, daß man bis dahin noch keinen merklichen Erfolg gehabt Kosaken und dem mongolischen Lama gegen Lhasa vor: als Pilger hat, denn in diesem Jahre wurden noch 614 Männchen neben verkleidet verließen sie am 27. Juli 1901 das Hauptquartier; Sven 690 Weibchen gefangen, so daß die Zahl der letzteren die der Hedin ließ sich den Kopf und die Oberlippe kahl abrasieren, setzte die mongolische Brille auf und ließ sich braun färben, so daß er ziemlich echt aussah. In der zweiten Nacht wurden ihnen von berittenen Tibetanern zwei ihrer besten Pferde gestohlen. Von da ab ward nachts Wache gehalten, kein Vergnügen bei unablässig strömendem Regen. Am fünften Tage ward ein schwarzes Zelt tibetanischer Nomaden erreicht, dessen Eigentümer die drei Reisenden gastfreundlich aufnahm. Am neunten Tage wurden sie von einigen Tibetanern für gefangen erklärt und mußten Halt machen. Nachts war das Lager Sven Hedins von 37 Wachtfeuern der tibetanischen Boften rings umgeben. Dann erschienen einige Lamas mit der Mitteilung, daß sie Eilboten zum nächsten Statthalter gesandt hätten, der nun selber kommen werde. Nach etlichen Tagen erschien denn auch der Gouverneur Sambabombo mit 66 Soldaten und erklärte fategorisch, wenn die Reisenden einen Schritt weiter machten in derselben Richtung, so solle ihnen das den Kopf kosten. Sie mußten also Kambabombo mit Proviant und Pferden beschenkt und von tibetanischem Militär esfortiert, zur Karawane zurückkehren.
Der kühne Schwede versuchte es aber von neuem, diesmal mit, der ganzen Karawane. Nach ein paar Tagen war er wieder von Militär umgeben, zog aber weiter gen Lhasa . Am Ufer eines Sees trafen sie auf zwei Sendboten aus der Hauptstadt, die 500 Mann Stavallerie bei sich hatten. Die beiden waren Mitglieder des heiligen Synod von Lhasa . Die Lieblingsgeste des einen war die Handbewegung, wodurch das Kopfabschneiden markiert zu werden pflegt. Von der ganzen Horde beivacht, geht es also westwärts der indischen Grenze zu. Je mehr man sich ihr nähert, um so kleiner wird das bewaffnete Gefolge. Die Karawane ging allmählich zu Grunde. Mitte November 1901 war nur noch ein Drittel übrig. Sie hatten aber zahme Yaks, die der Dalai Lama zur Verfügung gestellt hatte. Es ward sehr kalt: 19. Dezember 27 Grad unter Null. So gelangt Sven Hedin nach der indischen Stadt Leh mit den alten Königs burgen , macht einen Abstecher über den Himalaya nach Indien , wo er drei Monate bleibt, und langt über das Karakorumgebirge, das er auf einem Paß von 19 200 Fuß Höhe überschreitet, an dem ursprünglichen Ausgangspunkt, Kaschgar , wieder an.
Drei Jahre und zwei Tage hat die ganze Reise gedauert. Sie hat den Ruf des weltbekannten Schweden als eines der kühnsten
und erfolgreichsten Forschungsreisenden aller Zeiten neu gefestigt und die Wissenschaft um unschäßbares Material bereichert.
ersteren nur um 76 Köpfe übertraf. Da die freigelassenen Tiere jedesmal vorher gezeichnet werden, kann ein Irrtum in der Zählung taum unterlaufen. Der Blaufuchs wirft bis zu 13 Jungen; rechnete man auch nur, daß jedesmal zwei davon am Leben bleiben würden, so durfte man in der Fangzeit 1900/01 auf 2000 Weibchen rechnen. Mit demselben Mißerfolg ist dieses Experiment auch auf den SemidiInseln und auf St. Paul gemacht worden. Obwohl man die Blaufüche auf letzterer Insel noch reichlich fütterte, mußte man eine Abnahme der Bahl und eine Verschlechterung der Felle fonstatieren. Walter J. Lembkey und F. A. Lucas, die diesen Mißerfolg in der Zeitschrift„ Science " darlegen, wissen keine ausreichende Erklärung ( Prometheus".) dafür. Humoristisches.
Ein nobler Chef. Chef: Heute können die Herren einmal um sechs Uhr fortgehen, weil mein Namenstag ist." Buchhalter: Wird schwer gehen, Herr Kommerzienrat, es ist nämlich schon acht Ühr."
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Ihre Ansicht. Bauer:„ Da gud' nauf, Alte, a Luftballon! und Leut' fizen aa drin." Bäuerin:" Heiliger Sirtus, müss'n- die leicht sei'." - Galgenhumor. Aber, Mensch, Deine Stiefel flaffen ja vorne weit auf!" " Ja, meine Hühneraugen haben einen so durchs bohrenden Blick."
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Notizen.
Die Freie Volksbühne bringt für die 8. Serie ihrer Vorstellungen im Metropol- Theater die in Berlin noch nicht aufgeführte Komödie„ Helden" von Bernhard Shawv vom 8. März ab zur Aufführung.
Otto Ernst's Schauspiel, Gerechtigkeit" wird am 20. Februar erstmalig im Schauspielhause gegeben werden.- " Kleinigkeiten", fünf Einakter von Ferdinand v. Hornstein, fanden bei der ersten Aufführung im Münchener Residenz- Theater eine geteilte Aufnahme. Charpentiers Oper Louise" geht am 4. März erst malig im Opernhause in Scene.-
Das neunte Philharmonische Konzert( Dirigent Arthur Nikisch ) findet am 23. Februar in der Philharmonie Was der Stadt Köln ein Theaterbillet kostet. Diese Frage, statt; Solist des Abends ist Raoul Pugno. schreibt man der Frankfurter Zeitung ", hat ein Mathematikus in Bei Cassirer findet eine Ausstellung alts einem Kölner Lokalblatt zu beantworten gesucht. Die Erwerbung japanischer Kunstwerke( aus Berliner Privatbesitz) ſtatt. des Alten und des Neuen Stadttheaters nebst Ausstattung beläuft sich Dr. Dstar Münsterberg wird zum Verständnis japanischer Kunstauf rund 6 Millionen Mark. Die Verzinsung und Amortisation werke am 12. und 19. Februar( abends 81%, Uhr) in den Ausstellungsdiefer Summe zu 5 Proz., die Instandhaltung, Versicherung, Neu- räumen zwei Vorträge halten. Der Eintrittspreis zu den Vorträgen anschaffung usw. zu 21 Proz. gerechnet, belasten die Theater 1. recit m. beträgt je 1 Mr., für beide zuſammen 1,50 M.
Redaktion der Kunst
Die
die Stadt für die nächsten 30 Jahre mit jährlich 450 000 m. Die Abend ausstellung im Lichthof des KunstAls Einnahmen gehen ab 40 000 Mark Pacht für die gewerbe- Museums ist vor einigen Tagen geschlossen Theater, 25 000 M. für die beiden Restaurants, 5000 M. für Neben worden. Der Versuch war ein Mißerfolg. Die Ausstellung brachte cimahmen, zusammen 70 000 m., so daß der jährliche Zuschuß es in den letzten Wochen felten auf ein Dußend Besucher. 380 000. beträgt. Nun zählt das alte Theater 1677, das neue Böcklinscher Bilder". " Fälschtis Alle"( München ) erläßt folgende Erklärung: 1806 Pläge, das macht für jeden Platz 109 M. Zuschuß. Finden imi Jahre 250 Borstellungen statt, bei denen durchschnittlich die Hälfte Durch die Zeitungen sind in letzter Zeit Nachrichten gegangen, daß der Plätze besetzt ist, was bei der bekannten Misère im alten Theater gut gerechnet ist, so bezahlt die Stadt jedem Besucher allabendlich mit Fälschungen Böcklinscher Bilder ein großer Handel getrieben werde. Es hat das aus unsrem Leserkreise Anfragen zur Folge 90 Pf. auf seinen Platz drauf. Verteilt man aber diesen Zuschuß gehabt, wie es sich mit dieser Behauptung verhalte. Wir stellen nach Maßgabe der Plaspreise, so kommen auf die teuren Pläße deshalb auf Grund eingehender Sachkenntnis folgendes fest: Von wie Parkett, Balkon täglich je 2,50 M. städtischer Zuschuß!-
Litterarisches.
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als
einem Handel mit Fälschungen Böcklins ist uns nichts bekannt. Richtig ist nur, daß im letzten Lebensjahre Arnold Böcklins der Sohn Carlo auf seinen Wunsch bei einigen Wiederholungen berühmter -n. Jüdischer Almanach 5663. Berlin . Jüdischer Verlag . Sujets mitgearbeitet hat. Es handelte sich dabei nur um Zionistische Litteraten haben in diesem Buche einen ersten Versuch folgende Bilder:" Schweigen im Walde",„ Toteninsel", gemacht, östliches und westliches Judentum in einem Abbild Spiel der Wellen"," Heiliger Hain". Die Wiederholungen Arnold Böcklin ihres fünstlerischen Schaffens einem unbefangenen Leserkreise vor hat anerkannt die feinigen dadurch, zuführen. Man darf diesen Versuch als gelungen bezeichnen. daß er sie, bis auf das Spiel der Wellen", welches er in Der Almanach giebt vom Besten das Beste. Namentlich ist unfertigem Zustande hinterließ, eigenhändig signierte. Nie sind neue auf die Auswahl der Illustrationen E. M. Lilien hat den künst- Motive unter Zuhilfenahme fremder Mitarbeit entstanden und unter lerischen Teil des Almanachs redigiert- hinzuweisen. Jozef Arnold Böcklins Namen hinausgegeben. Die Gewissenhaftigkeit der Israels , Mar Liebermann, Lesser Ury und 2. Pasternak sind mit Familie Böcklin ist in diesem Falle selbst so weit gegangen, daß Zeichnungen, Landschaften und Scenen aus dem jüdischen Volksleben Carlo Böcklin nach dem Tode des Meisters überhaupt keinen Pinselvertreten. Im tertlichen Teil, der das Zionistische vielleicht etwas strich mehr an den Wiederholungen gethan hat. Beweis dafür ist zu scharf betont, finden wir als Mitarbeiter den bekannten Wiener die Thatsache, daß die Kopie vom„ Spiel der Wellen", an der mir Zionisten Dr. Theodor Herzl, die Dichter Anton Lindner, Georg wenig fehlte, unfertig an den Besteller abgeliefert wurde." Hirschfeld und Hugo Salus und den Allerweltsmann Dr. Alfred t. Neue Kohlenlager sind vor kurzem in Megiko ent Noffig, der eine Studie aus dem Gebiete der altjüdischen Verfassung| deckt worden. Bohrungen im Bezirk von Mazas haben das Vorbeigesteuert hat( Der große Sanhedrin"). Die Redaktion des littera- handensein von Kohle bei El Gallo erwiesen, deren Qualität auss rischen Teiles lag in Händen Berthold Feiwels. gezeichnet sein soll.
Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.