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Sandschollen. Der eine meinie:„ Und dett allens für so'n Hungergeld, kaum dett man mit de Frau' s Leben hat." „ So schlecht wird überhaupt keener bezahlt, wie wir bei de Bahne.'
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Waffer widerstandsfähig. Diese lettere Beobachtung ist erst in neuester Zeit durch Dr. Teutolt gemacht und ist von großer Bedeutung, da hierdurch die Anschauungen über die Berbreitungswege der Seuche eine wesentliche Umwälzung erfahren haben. Denn nun ist sicher, daß sich in dem vielfach zur Berieselung der Gruben be=
' S einzige is noch, dett man de Arbeit regelmäßig hat." " Ja, dett is' s einzige. Und de Knochen verfriert man sich mußten Sumpfivasser die Wurmlarven befinden können. Nicht die dabei und holt sich's Reißen auf seine ollen Tage."
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Wenn man nich schon vorher unter'n Zug kommt!" " Jawoll, wenn man nich schon vorher unter'n Zug fommt." Sie horchten gespannt in den Nebel. Der Rothaarige hob die Schippe wieder: Aber Menschenskinder, red't doch keen Stuß;' s war ja jar teen Hase,' s war ja bloß' n wildes Karnidel."
Als ob man daran noch jedacht hätte." Die andern lachten durcheinander.
,,' s war doch' n Hase," sagte Julius, aber wenn es auch drei Hasen waren, laßt sie laufen".
Er lachte mit den andern. Da rief plötzlich einer:„ Die Züge... die Züge...
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Der Posensche... der Breslauer... Se kommen ja heute zusammen! Rennt! Rennt!"
In rasenden Säßen stürzten sie über die Schienen, rechts hin, links hin die Böschung hinab.
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Ein Donnern, ein Boltern, ein Fauchen und Stöhnen... Dann wieder alles still... An der Waldecke verflatterten die letzten Dampfivolfen der hastenden Züge.
Die Männer standen wieder an der Arbeit. Der Graubart sah den Zügen nach, er nickte vor sich hin:„ Kinder, um de Wahrheit zu sagen, ich hab' ooch immer Bange vor de neunte Stunde. Na, heut' is se überstanden!"
" Ja, heut' is se überstanden!" Sie sagten es alle wie von einem Alp befreit und schippten weiter...
Geographisches.
se. Eine Forschungsreise ist durch eine größere Zahl von Geologen und Geographen auf der teilweise noch immer wenig bekannten Halbinsel Labrador ausgeführt worden. Die Expedition war im Sommer 1900 auf einem kleinen Schiff aufgebrochen, um die Nordostküste der Halbinsel von dem Nordeingang der Belle IsleStraße bis zur Nachvat- Bai zu erfunden. An der Spiße des Unternehmens stand Professor Delabarre von der Brown- Universität. Die Reisenden hatten mit schweren Hindernissen zu fämpfen. Schon am Ausgang der Belle Isle- Straße trafen sie auf dichtes Treibeis, das in einem Band von 40 Kilometer Breite die Küste belagerte und das Schiff eine volle Woche zurückhielt. Erst dann konnten sie die eigentliche Küste von Labrador erreichen. Wegen der fortgesetzten Nordwinde ging auch weiterhin die Fahrt sehr langsam von statten. Im übrigen erwies sich aber die Annahme, daß die Küste von starken und häufigen Stürmen heimgesucht würde, als unzutreffend, da namentlich auch oft völlige Windstille herrschte.. Zwei Teilnehmer der Expedition durchschritten dann das Küstengebiet vom HebronHafen bis zur Nachvat- Bai zu Fuß. Das Gelände war sehr hügelig, von tiefen Küstenthälern durchschnitten. Die kleine Karawane fonnte in einer vollen Woche kaum 3/2 Kilometer zurücklegen, obgleich der Höchste Punkt des Gebiets nicht über 645 Meter gemessen wurde, während sich in der Umgebung der Nachvak- Bucht Höhen von 1300 bis 1500 Meter finden. Interessant ist die Mitteilung, daß erst die Bucht von Hebron unter 58 Grad die Grenze immergrüner Bäume bildet. Nach der letzten Volkszählung hatte die Küste von Labrador eine Bevölkerung von nur 3106 Seelen, und nördlich von der Hamilton- Einfahrt sollen noch nicht 100 Menschen wohnen. Sie leben ausschließlich von den Ergebnissen der Jagd und des Fischfanges. Im Frühjahr und Sommer freilich wird die Küste von Neu Fundland durch eine sehr zahlreiche Flotte von Seehundjägern und Torffischern besucht. Zu jenen wenigen Einwohnern kommen dann vielleicht noch 1000 Gsfimos, die in kleinen Gemeinden um die Posten der Hudson- Bai- Company wohnen.
Medizinisches.
Eier, nicht die ausgewachsenen Würmer, sondern die eingekapselten Larven sind die Seuchenverbreiter. Diese aber befinden sich im Grubenschlamm, im Berieselungswasser, werden entweder durch die beschmutzten Hände dem Munde zugeführt oder direkt mit dem Berieselungswasser verschluckt und können auch, was von bedeutungsvoller Wichtigkeit ist, in die Waschkaue verschleppt iverden. Zu bedenken ist, daß in einem Stotteilchen von etwa Stecknadelkopfgröße mehr als 100 Eier gefunden sind, und aus jedem Ei kann sich unter den oben geschilderten günstigen Verhältnissen die gefährliche Larve entwickeln. Gelangt nun diese Larve in den menschlichen Darm, so entsteht der Wurm, der sich an der Darmwand festbeißt, den Befallenen blutarm macht und auch das Blut desselben vergiftet. Wurmkranker kann 1000 und mehr Würmer beherbergen. Folgen des Bcherbergens dieser Parasiten sind Blutarmut, Wassersucht, Siechtum, Kräfteverfall, unter bestimmten Umständen Erblindung. Die Strankheit ist also als eine ernste, nicht selten tötlich verlaufende aufzufassen.
Humoristisches. Niederboarisch!
Drent in Wirt sein Lakal Is heunt Maschtera- Ball Und da genga ma hi, Mei Schatzerl und i!
Und i tanz' mit mein SchaberlDu, dö hat D'r Prazer!! Du, dö hat D'r Wadl! Du, dös is a Madl!
at an terschrot'n Mund, Und so frisch is's und g'sund, Umadum is's schö rund und wiagt zwoahundert Pfund! That's a dreihundert wiag'nMir machat's Vergniag'n: Ziag i dö umanand, hab' i was in da Hand!
Duliäh Dideldum und so roas'n ma rum
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Bein Wirt, heunt auf d'Nacht, Daß da Tanzbod'n kracht!
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Dideldum
Bal' na d'Musi pauſiert, Na werd glei schnabuliert: So a Schweinerns mit Kraut Und mit Knödl dös haut!
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Ein
Die
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A dreiviertel Pfund Kas' Js mein Schatzerl a Gschpaß Und sie schwoabt na scho nach Mit'n Bier, sunst werd's schwach!
Nacha geht's wieda a, Bis ma schier nimma fa, Aber aus lass' ma nöt! Weil oan's, Schnaufa vageht.
Um a Drei in der Fruah Schberrt da Wirt ebba zua Aber's Schatzerl und i, Mir zwoa wiss'n, wohi!
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Mir zwoa wiss'n scho, wo! Und schö warm is's im Schtroh Und schö woach is's im Heu In der Fruah um a Drei! Duliäh
Und dös Ander wißt's eh'! Wem's nöt g'fallt, der soll's sag'n- Nacha werd a daschlag'n!
( Aus der Faschingsnummer der Münchener Jugend".)
Notizen.
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Von John Henry Madays Anthologie Freunde und Gefährten", 1000 Meisterdichtungen auf einzelnen Blättern, giebt jetzt der Verlag Schuster u. Löffler( Berlin ) das einzelne Blatt für einen Pfennig ab.-
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Im Theater des Westens geht am 4. März Robert Blanquettes neue Operette" Die Sparmamsell" in Scene.
Für Klingers Beethoven ist, wie die„ Kunsthalle " schreibt, die aufsumme noch lange nicht gedeckt. Durch ein Eintrittsgeld von 3 M. Hofft man die Summe allmählich aufzubringen.
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-Nach neuen französischen Forschungen ist der Tschadsee ein Wasserbecken von 300 Kilometern Länge und 130 Kilometern Breite. Es neigt sich nach Westen, so daß es nach dieser Richtung an Tiefe zuninit; während im Osten die Wasserfläche meistens nicht über 1,50 Meter tief ist, stößt man im Westen auf Stellen von 7 bis 8 Metern Tiefe. Auf dem Tschadsee liegen ungefähr 80 Inseln verstreut. Viele sind bewohnt. Im ganzen hausen auf ihnen 50 000 Eingeborene.
Ueber die Wurmkrankheit lesen wir in der Socialen Praxis"( Herausgeber: Professor E. France. Verlag von Duncker u. Humblot, Leipzig ): Die Zeitungen bringen in der letzten Zeit fortwährend beunruhigende Mitteilungen über das ausgedehnte Vorkommen dieser Erkrankung bei den Bergarbeitern. Die Wurmfrankheit wird durch einen Parasiten verursacht, dessen wissenschaftlicher Namen Anchylostomum duodenale ist. Der männliche Wurm erreicht im ausgewachsenen Zustande eine Länge bon 6-8, der weibliche eine solche von 10-18 Millimeter. Er c. Alte Silberminen in Hinter Indien . Wie aus Tommt nur beim Menschen vor( wenigstens ist er bisher noch bei keinem Tiere nachgewiesen worden) und muß, um zu gedeihen, in Form einer eingekapselten Larve in den Magen, von da in den Darm gelangen. Hier wächst der Wurm sich schnell aus, die Weibchen werden befruchtet und sehen ihre Gier massenhaft ab. Diese Eier gelangen mit dem Kote des Erkrankten ins Freie. Wird der Kot an einer trockenen( gleichgültig ob kalten oder warmen) Stelle abgesondert, so gehen die Eier ein. Kommen sie aber an einen warmen, Schlammigen, dem Lichte möglichst entzogenen Blah, dann entwickeln fich aus den Eiern schon in zwei bis drei Tagen die Larven. Bleiben diese unter günstigen Verhältnissen( 25-28 Grad Celsius; feuchte Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Wärme, dunkle Ortel), so häuten sie sich und sind nun selbst gegen Sonntag, den 22. Februar.
Kallutta berichtet wird, untersuchen Lord Herschell, Kincaid und Sterne die alten Silberminen in der Wildnis der Schan- Hochländer, 40 Meilen von Lashio entfernt, die früher von Chinesen bearbeitet wurden. Sie haben die Ueberreste von 4000 gemauerten Häusern und Defen gefunden, außerdem Steinbrücken und Schleusen, was auf eine große Industrie hindeutet, die zerstört wurde, als die Barbarei der Schans über diese Gegend kam. Der Bezirk enthält noch reichlich Silber-, Blei-, Zink- und Kupferlager. Die Schans oder Laos wohnen an den Grenzen Birmas und Siams.