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Fische gebracht werden. Zwei Leute schneiden die Fische auf, reinigen, sie als llustration der Karrierestreberei in dem Beamtentum mühsam sie und breiten ste in der Sonne zum Trocknen aus. Auf einem absichtlich in den gegebenen Rahmen eingeflochten wurde, trägt sich sonst freien Naum des Bildes prügeln sich Bootsleute in zwei Booten mit schlechterdings auch nichts, was einer Nebenhandlung ähnlich sähe, in der Stangen. Komödie zu. Die Magerkeit macht Langeweile und über dem

Ein andres Bild zeigt Aba, wie er eine Schleuderwaffe unter Warten verliert man die Stimmung, um sich an dem, was da und Vögel, die aus einem Papyrusdickicht aufsteigen, wirft. Die Halme dort an treffender Beobachtung und wißiger Jronie auftaucht, find so gerade wie ein Gitter, oben ist eine Borte vier symmetrischer unbefangen zu freuen.

Blumenreihen. In der Mitte sind Nester mit Eiern und Junge, die Im ersten Aft erzählt der Bürgermeister, aus der Hauptstadt eine Ginstertage verschlingen will, während die erschreckte Vogel  - zurückgekehrt, seinen guten Dornsteinern, wie er dem Minister, der mutter ihr nach den Augen hackt. Die Frau und Familie begleiten sich der Lokalbahn- Frage nicht erweichen ließ, einmal

in

Alba auf seiner Jagd; einige seiner Angehörigen halten die gefangenen ordentlich die Wahrheit gefagt. So lag ich und so führt ich meine Vögel an den Schwingen. Rundherum bringen die Leute Erzeugnisse Klinge. Man weiß sofort, er schwindelt, aber von Dornsteins er­aus den Sümpfen. Andre Scenen zeigen Aba Hof haltend oder mit leuchteten Köpfen kommt feiner auf die Vermutung. Das Helden­der Geißel der Justiz, Tuchwalker bei ihrer Beschäftigung, Mufiter, tum wirkt ansteckend. Musik, Fackelzug. Demonstration. Die Lieder­Tänzer, Aufzüge zu Wasser und zu Lande, und Bestrafung der Auf- tafelgarde im Hintergrund, die dice, selig schluchzende Bürgermeisterin seher, deren Abteilungen nicht genügend Nußen abgeworfen haben, am Halse ihres Mannes, der Gut und Blut für Dornstein durch Stockschläge. Die Inschrift des Strafbildes lautet: Schlagen und das klare Recht zu opfern schwört es ist die wirkungs­ist sein Name; es erzeugt Herzensfreude." Ein Schlächter schneidet vollste Scene des Stücks, ganz im Geist von Thomas Theodor Heines einen Ochsen auf, während ein Mann eine Schale für das Blut hält Bildern aus dem deutschen Familienleben. Darauf im zweiten und im und ein andrer das Herz nimmt, das als großer und zarter Teil" dritten Aft, breit ausgemalt, die Katerstimmung in der Stadt. Eine heiß­bezeichnet wird. Weiter sieht man in diesem steinernen Bilderbuch blütige Phantasie hat den Redakteur der Dornsteiner Anzeigen" das Hüten der Tiere, die Verheerungen des Löwen  , Melfen, Pflügen, getrieben, den Bürgermeister mit Brutus zu vergleichen und im Kampf Mähen, Anfertigen von Steinvasen, Putzen der Schmucksachen, Holz- für die Lokalbahn den Thrannen grimme Feindschaft anzusagen. Eine schnigen und Opfern. liebe Verwandte eröffnet den Reigen der Unzufriedenen. Der Amts­richter Löst schleunigst die Verlobung mit des Bürgermeisters Bürgermeister verspricht, den Herrn Minister, den er nie beleidigt Töchterlein und schließlich rückt eine Deputation auf den Plan. Der hat, um Verzeihung zu bitten. Der Amtsrichter nimmt das num­mehr von dem Verdacht umstürzlerischer Abstammung gereinigte der Liedertafel: Still ruht der See" fällt über all dem Glück der Und unter den Friedensklängen Fräulein wieder in Gnaden an. Vorhang.

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- Zur Geschichte des Wortes Trabant  ". Das Wort Trabant kommt in den meisten europäischen   Sprachen vor. Man findet es im Rumänischen, im Ungarischen, in slavischen Dialekten, im Deutschen   und Schwedischen  , und auch für das Englische   und Fran­zösische ist es zu belegen. Es läge nahe, das Wort von traben ab­zuleiten, und man hat es auch früher gethan, bis der Slavist Miklosich   nachwies, daß es aus dem Persischen derbân, Thürhüter, stamme. Von hier ist es in das Türkische, von da ins Rumänische, Magyarische  , Slavische und Deutsche   übergegangen. Conrad- Ramlo aus München   als boshaft zungenfertige Es wurde munter gespielt. Ganz hervorragend war Marie Num versucht A. Kluyver im neuesten Hefte der Zeitschrift für Schwägerin, und Leopold Thurner in der Rolle des be deutsche Wortforschung" eine andre Ableitung. Einerseits sei nicht schaulich gemütlichen Brauereibesizers Schweigel. Sehr niedlich gab zu erklären, wieso die persische Grundbedeutung Wächter, Hof Lucie Höflich   das fanft beschränkte Bräutchen. Frau Grimm­würdenträger allgemein zu einer militärischen Bezeichnung, wie es Einödshofer sowie die Herren Giampietro  , Storm, im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert der Fall war, geworden ist, anderseits lassen auch die ungarischen Laut Julius Sachs   und Arnold thaten für ihre Rollen das Mög­regeln es nicht wahrscheinlich erscheinen, daß ein Fremdlichste. Trotz alledem und trotz der anheimelnden Inscenierung: die nicht wahrscheinlich erscheinen, daß ein Fremd Stimmung blieb falt. Der Beifall am Schlusse stieß auf starke wort derbân unverändert aufgenommen und weitergegeben worden ist. Dagegen findet sich im Czechischen ein Wort Dráb, polnisch drab, das in seiner Bedeutung dem Aus­druck Trabant, Fußsoldat, Söldner, vollständig entspricht. Aus diesem czechischen Ausdruck mag dann das deutsche Wort entstanden sein. Man darf nicht vergessen, daß Trabant und Leibwächter im 16. und 17. Jahrhundert gar nichts miteinander zu thun haben. Erst die im 18. Jahrhundert vom Wiener   Hofe ausgegangene Benennung der Leibgarden mit Leibtrabanten hat die beiden Vorstellungen wieder näher gebracht und damit der persischen Deutung Wahrschein­lichkeit verliehen.-

Theater.

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Opposition.

Humoristisches.

-dt.

- Kurzsichtig. Der Meggermeister Wamperl ist trotz seines brutalen Gewerbes ein feelenguter Kerl. Sein einziger Fehler sind seine enorm großen Hände, die seinen Freunden einen steten Anlaß zu mehr oder minder gewählten Anspielungen geben. Das Aergste ist ihm aber jüngst am Centralbahnhof passiert, als er zu einem Nachmittagsausflug seine Spezl erwartete. Wie ein Fels stand er da, mit seinen mächtigen Fäusten, die in eigens fabrizierten hell­gelben Glacés staken. Ein alter Dienstmann, wohl etwas furzsichtig, näherte sich ihm, zog die Mütze und meinte. auf die Hellgelben" weisend: Derf i Eahna vielleicht d' Handkofferin trag'n?" ( Jugend".)

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Notizen.

Neues Theater. Die Lokalbahn". Komödie in drei Aften von Ludwig Thoma  . Mar Reinhardt, unter dessen Leitung das Kleine Theater in diesem Winter sich so glückverheißend entwickelt, hat nunmehr auch die Bühne am Schiffbauerdamm über­nommen. Hoffentlich ist die Verbreiterung des Unternehmens zu­gleich ein Zuwachs seiner künstlerischen Straft. Einstweilen sollen hier die früher acceptierten Stücke, für die bei den enormen Er­ Handbuch der mittelalterlichen und neuen folg von Gorkis einzigartigem Nachtasyl" im Repertoire des Seleinen Theaters der Raum fehlt, zur Aufführung gelangen. Von Geschichte" nennt sich ein neues historisches Sammelwerk Thomas'" Lokalbahn", die die Reihe eröffnete, läßt sich leider nicht in 28 Bänden, das vom Verlag R. Oldenbourg in München an­viel des Guten berichten. Mit der Medaille", deren urwüchsig gekündigt wird. Die Redaktion besorgen G. v. Below für das behaglicher Humor aus einer der besten Leffing- Theater- Vorstellungen Mittelalter und Fr. Meynecke für die neuere Zeit.­des Vorjahres den Mitgliedern der Freien Volksbühne   in dankbarer Der Teufelskert" von Bernhard Shaw fand bei Erinnerung ist, darf sich das neue Lustspiel schon gar nicht seiner Erstaufführung im Wiener Raimund- Theater nur vergleichen. Das Ziel war hoch hoch gesteckt. Jenes feige schwachen Beifall. deutsche   Philifterium, das Thoma   in seinen Simplicissimus­Gedichten so oft und mit so fedem, sicherem Hieb ge züchtigt, sollte leibhaft auf der Bühne aufmarschieren. Kein bloß vergnügsames Genrebild, eine social- und, soweit das unter dem reaktionären Censurregime irgend möglich, eine politisch- satirische Komödie galt es zu schaffen. Und die Idee, daß die biederen, tönigstreuen Mittelstandshelden, da sie die Lokalbahn anders als das Ministerium haben wollen, in gärende Empörung ge­raten, daß sie, hingerissen vont der Spannkraft un gewohnten Mannesmnutes in der Brust, im revolutionären Rausche einer Stunde einen Umzug mit Fackeln und Musik, sozusagen als Demonstration gegen die hohe Regierung, veranstalten und dann am nächsten Tage entsegt, wohin sie die Verwegenheit getrieben, das fremde Löwenfell weit von sich werfen, ist ganz gewiß kein wein- Verbrauch in Rußland   zufolge kommt in Mittel­- Den neuesten statistischen Angaben über den Brannt übler satirischer Einfall. Die Sache ließe sich in einer politischen rußland im Jahre durchschnittlich 0,5 Wedro gleich 6,1 Liter auf den Humoreste allerliebst erzählen. Aber ebenso gewiß reicht Kopf der Bevölkerung. In einzelnen Gegenden steigt der Verbrauch die Komik dieser Situation zu einer Komödie von drei Aften nicht hin, es sei denn eine Fülle drollig charakteristischer auf 0,7 edro für den Kopf der Bevölkerung.-

überraschender Einfälle aus diesem Allgemeinen herausgesponnen. Daran fehlt es hier leider so gut wie ganz. Außer einer ziemlich

c. Eine Schule für Forschungsreisende bietet die Geographische Gesellschaft in London  , die regelmäßige Kurse zur Ausbildung von Forschern abhält. Dort werden die fünftigen Forscher gelehrt, Höhen durch die Temperatur des kochenden Wassers zu bestimmen, Beobachtungen über das Wetter anzustellen usw. Auch für den Geologen giebt es Ausbildungskurse in der Forscher­ Akademie  " der Gesellschaft. Weiter wird z. B. gelehrt, wie man Denkmäler in Papier   modelliert und Abdrücke von allen Inschriften nimmt. Man taucht eine besondere Art Papier   in Wasser und be­deckt das Bildwerk damit Blatt für Blatt, indem man es mit einer Bürste hineindrückt. Diesen Abdruck läßt man auf dem Bildwerk gründlich trocknen und zieht ihn dann ab.

Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am

Hölzernen Liebesgeschichte, der man es auf zehn Schritte ansieht, daß Sonntag, den 1. März.

Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.