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„ Traust D' Dich?.. Sind hundert Schritt!.." Schon war die Donnerbüchs' herunter, und gleich darauf hat's g'schnallt. Ich seh', und schau und gut, mein Tauber fliegt davon. Dann wend' ich mich zum Vater herum.
" Hab's g'sehen," sagt er." Hin g'halten hast.. Pulver hast g'nommen?"
Wie viel
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Ich zeig's ihm auf dem linken Handteller. Da lacht er. Zipfel!" hat er g'jagt. jest glaub' ich's schon! Wie soll denn was hinaus: gehen, wennst nie' neing'laden hast?"
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An das Wort hab' ich oft noch denken müssen. Als ich selbst ein Blatt herausgab das Pulver" war das wenigste dabei und später, da ich sah, wie es bei andren Zeitungen zugeht. Immer will man am Pulver sparen: Honorar nennt man es in dieser Branche.
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Humoristisches.
Erklärung. Bei der Prüfung nach Schluß eines Kochfurses sollen die Schülerinnen ihre Leistungen und ihre the ore= tischen Kenntnisse in der Kochkunst darthun.„ Du, Sepp," sagt während des Festessens ein Gast zum andren, was ist denn eigentlich theoretisch?"
Wart', bis D's 3'fressa triagst no' wirscht's scho' merfa!"
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Raffiniert. Hausbesitzer:„ Kinder, heut' gehen wir alle ins Theater und verhelfen dem Trauerspiel von unserm Mieter zu einem Bombenerfolg dann können wir ihn steigern!" Kleine Ueberraschung.„ Ach, Arthur, bei Euch gefällt's mir so gut, daß ich am liebsten gar nicht wieder nach Hause reiste!" „ Hast Du denn kein Retourbillet, liebe Schwiegermama?" „ Nein... aber ich werde eines nehmen, wenn ich jetzt ab(" Fliegende Blätter. ")
um die Kleider gewunden. In den Mund werden ein fleines Stückchen Gold oder eine Silbermünze und eine wohlriechende Pflanze gesteckt. Stirn, Hände und Füße werden ihm mit roter Farbe bestrichen und zum Schluß wird der Mund mit Watte verschlossen, um den Leichengeruch zu vermindern. In einem Trauerzuge wird die Leiche auf einer Bahre an den Strand getragen. An den vier Enden der Bahre sind Kofosnüsse befestigt, welche bei Ankunft an der Bestattungsstelle fortgeworfen werden. Nun beginnt der Bau des Scheiterhaufens. Wenn dieser die Höhe von etiva 70 Centimeter erreicht hat, wird die Leiche darauf gelegt und mit Holzkloben zugedeckt. Der nächste Anverivandte zündet an der großen Zehe des rechten Fußes den Holzstoß an, worauf alle Angehörigen angesichts des Feuers in ein lautes Weinen ausbrechen. Die übrigen Leidtragenden trösten die Verwandten. Die Ueberreste werden in das Meer geworfen und an der Verbrennungsstelle drei Steine mit einem Struge Wasser aufgebaut. ss. Kochen, Braten, Rösten. Die Zubereitung der Speisen und Der nächste Anverwandte wirft durch die Beine mit einem Steine namentlich des Fleisches in unsrer modernen Küche schließt gar nach dem Wasserkruge und zertrümmert diefen. Die übrigen Annicht so große Fortschritte in sich, wie man beim Anblick der wesenden zerschlagen die Scherben in kleine Stücke. Am neunten pompösen Speisekarten großer Hotels oder Restaurants denken möchte. Ein Sachverständiger, d. H. ein solcher, der über den Nähr- age nach der Bestattung findet eine Vormahlzeit und am elften Tage der eigentliche Totenschmaus statt. wert einer Speise ein Urteil abzugeben berechtigt ist, hat jüngst den Ausspruch gethan, daß unsre köche noch heute manches von den sogenannten Wilden lernen könnten. Auch sei die Zubereitung des Fleisches durch Einführung der Sparkochapparate und der Gaskocher neuerdings erheblich zurückgegangen. Als bestes Verfahren der Fleischzubereitung ist das Rösten anzusehen, das offen vor dem Feuer geschieht. Der Vorzug des Röstens liegt nicht in einer Einbildung, sondern der Geschmack eines so behandelten Fleisches ist viel besser, sein Gewebe im allgemeinen zarter als bei gebratenem oder gefochtem Fleisch. Nun ist es aber eine unbestreitbare Thatsache, daß der Geschmack und die Bartheit des Fleisches in wesentlichem Zusammen hange mit der Verdauungsfähigkeit und somit auch mit dem eigent lichen Nährwert stehen. Ohne Eẞlust ist die Verdauung träge, und es ist mehr als eine Redensart, wenn man sagt, daß die Verdauung schon vor dem Essen beginne. Ganz gewiß werden die Vorgänge der Verdauung in unsrem Störper schon beim bloßen Anblick einer unsre Eßluft reizenden Speise erregt, ebenso durch einen appetitlichen Geruch. Es ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen, daß der Anblick gut zubereiteter Gerichte unmittelbar eine Ausscheidung von Magensaft veranlaßt, demnach die Maschinerie der Verdauung in Bewegung setzt. Selbst wenn im übrigen der Nährwert des Fleisches in den ver schiedenen Arten der Zubereitung derselbe bliebe, so würde demnach das Verfahren doch von ausschlaggebender Bedeutung für die Bekömmlichkeit der Speise sein. Als das Ideal eines Bratens schätzen alle, die es kennen, das Ergebnis der bei den Naturvöllern üblichen Art allmählicher Röstung durch heiße Steine. Das Fleisch erhält dadurch eine so föstliche Beschaffenheit, vie sie ihm vielleicht durch den geübtesten Stoch und mit den feinsten modernen Mitteln nicht gegeben werden kann. Das Geheimnis liegt dabei in dem langsamen Kochen des Fleisches, und aus demselben Grunde ist das Braten am Rost dem Braten im Ofen weit vorzuziehen. Die langsame Durchhizzung des Fleisches hat einen ganz entschiedenen Vorteil in der Erhaltung des Nährwertes. Wenn die Thür eines in Benuzung befindlichen Bratofens aufgemacht wird, so strömt ein Dunst daraus hervor, der nicht unähnlich dem eines eben ausge: blafenen Talglichtes riecht, während der Geruch eines Bratens auf dem Rost stets angenehm ist. Im Bratofen wird das Fleisch abgeschloffen in heißer Luft gekocht, die die Neigung hat, das Fett in scharfe Stoffe zu zerfetzen. Beim Rösten wird der Braten durch Strahlende Hiße zubereitet, gleichsam durch ein Bombardement von Wärmequellen; während die Luft zwischen dem Braten und dem Feuer verhältnismäßig talt sein kann, nimmt der Vorgang des Röstens feinen Fortgang. Die Gründe, treshalb das ausgezeichnete Bubereitungsverfahren, das allerdings bei uns immer verhältnis mäßig wenig in Aufnahme gewesen ist, neuerdings noch seltener aus geübt wird, liegen hauptsächlich in der größeren Bequemlichkeit andrer Zubereitungen, bei denen namentlich das fortwährende Begießen und andre fleine, aber wichtige Aufmerksamkeiten der Bedienung fort- ur- Rasse schließen lassen. Es ist darum sehr interessant zu erfahren, fallen. Mit der Zeit aber wird doch wohl die hygienische Aufklärung auch in der Küche ein Wort mitzureden haben, und es muß darin wohl manches verbesserungsbedürftig sein, wenn ein Hygieniker den Ausspruch thun kann, daß ein Arbeiter, der sein Stück Fleisch am Spaten über ein paar Holzscheiten röstet, eine nahrhaftere und schmadhaftere Speise gewinnt, als wir sie gewöhnlich von unsrem Kochherd erhalten.
Völkerkunde.
reise!"
Notizen.
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Clara Viebigs Roman Der Müllerhannes" ist soeben bei F. Fontane u. Co. in Berlin als Buch erschienen. Eine neue spanisch deutsche Wochenschrift„ La Correspondencia de Espana y de La America Latina" joll fortan in Berlin erscheinen. Herausgeber ist Sanchez y Rosal Hermanos, der deutsche Redakteur Felix Hanel. C. Ein dramatischer Wettbewerb. Das Pariser . Blatt, La Presse" hat focben einen Wettbewerb für alle jungen Dramatiker eröffnet, die ein Stück von sich aufgeführt zu sehen wünschen. Es werden Stücke aller Art zugelassen, in Versen oder in Prosa, in einem oder in mehreren Aften. Die Jury wird aus den bedeutendsten Kritikern gebildet, deren Präsident Catulle Mendès sein wird. Das beste einaftige Stück soll bei Antoine aufgeführt werden, eines der großen Bersdramen bei Sarah Bernhardt ; auch andre Theater haben versprochen, preisgekrönte Profastücke aufzu führen. Der Wettbewerb wird am 25. Mai geschlossen.
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Arbeit", cin vierattiges Schauspiel von Storfiz Holm, wird Mitte April im Berliner Theater als Sondervorstellung erstmalig in Scene gehen.
Maeterlinks neues Drama Johzelle" wird am 15. Mai in Paris zum erstenmal aufgeführt.
cc. Australische Zwerge. Aus den verschiedensten Erdteilen, besonders auch aus Eurova sind menschliche Ueberrejie bekannt, die auf das Vorhandensein einer zwerghaften allgemeinen das neuerdings, wie W. Krause berichtet, auch in Australien von einem Zwergstamm die Rede ist, den Mullas, die nur eine Höhe von 1,3-1,4 Meter erreichten. Die Frauen hatten langes, rotes Haar, von dem man erst annahm, daß es fünstlich gefärbt worden sei, doch scheint diese Ansicht hinfällig, seit H. Johnston unter den KongoNegern auch rothaarige Zwerge gefunden.
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Ueber die Entwickelung der chemischen Industrie Deutschlands im vorigen Jahrhundert" spricht Professor Dr. Otto N. Witt am 12. März im HofmannHause, Sigismundstr. 4.
Eine Banyanenbestattung beschreibt die Deutsch ostafrikanische Zeitung": Vor furzem hatten wir Gelegenheit, einer Banyanenbestattung beizuwohnen, was ziemlich selten einem Europäer c. Das erste Honorar. Eine Geschichte aus seinen Angelingt, da vor allem die Banyanen ihre Sitten möglichst geheim fängen erzählt der englische Dramatiker W. S. Gilbert . Er hatte halten. Die Heimat der Banyanen ist Gujarat auf der Halbinsel ein turzes Stück, Dulcamara" betitelt, vollendet und brachte es dem Sathiawar im westlichen Vorderindien. Sie bilden dort eine ange- Theaterdirektor Mr. Emden zur Begutachtung. Das wird gehen," sehene Kaufmannstaste mit etwa 3% Millionen Köpfen und haben sagte Emden , nachdem er das Stück durchgesehen hatte.„ Wieviel Handelsgeschäfte im persischen Meerbusen, Arabien und Ostafrika fordern Sie dafür?"" Dreißig Guineen," meinte der junge Drama errichtet. In Deutsch- Ostafrika sind die Banyanen jedoch ausschließ- tiker schüchtern. Sagen Sie Pfund, und ich will es nehmen," ant liche Handwerker, Wäscher und Barbiere. Der Gott der Banhanen wortete Emden , und Gilbert gab bereitwilligst seine Zustimmung. ist Vishnu , der zweite von den drei indischen großen Göttern. Ihre Aber nachdem Emden ihm den Check eingehändigt hatte, sagte er: Loten verbrennen die Banyanen auf einem Holzstoß, Kinder unter Nun will ich Ihnen auch noch einen guten Rat geben verkaufen fünf Jahren werden jedoch beerdigt, weil sie noch keinen Gott kennen. Sie so guten Stoff nie wieder für 30 Pfund!" Und," fuhr Gilbert Nachdem der Leichnam gewaschen worden ist, wird dem Verstorbenen, fort, als er die Geschichte erzählte, ich that es auch nie je nachdem er verheiratet oder ledig war, ein rotes oder gelbes Tuch wieder. Verantwortlicher Redakteur: Car . Leid in Berlin .
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