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at das Holz gestohlen," findet sich auch die, daß es eine Frau sei, einer findlichen Phantasie nicht genügen lassen. Schon der alte die am Sonntag gesponnen habe. Ein wenig anders wieder malt Heraklit suchte nach einer wissenschaftlichen Erklärung. Im fünften fich die Sache in den alten Ueberlieferungen der Lausiber Wenden. Jahrhundert v. Chr. verfertigte der Philosoph Anaragoras bereits Danach breitete ein Mann am Sonntag Mist aus. Ein kleiner Mann Mondkarten, Zeichnungen der Mondflecken, die er für Höhen und trat zu ihm mit der Frage, warum er das am Ruhetage thue und Tiefen der Mondoberfläche hielt. So spricht auch Demokrit schon cb er dafür lieber in die Sonne oder in den Mond wolle. Die Sonne von Gebirgen und Thälern des Mondes, und später wurden sogar war dem Sünder zu heiß, und so zog er den Mond als Aufenthalts- etliche Flecken bereits mit Namen versehen: Ebene der Persephone, ely­ort vor. Seitdem hat der Mond das Geficht: es zeigt ganz deutlich fäische Felder usw. Der griechische Geschichtsschreiber Blutarch hat den Mann, an seine Mistgabel gestemmt." Unfre skandinavischen uns ein besonderes Schriftchen: leber das Gesicht im Mond" hinter­Bettern in Schweden erkennen in den Mondflecken einen Knaben und lassen, dessen Echtheit allerdings nicht ganz zweifellos ist. Darin ein Mädchen, die einen Eimer Wasser zwischen sich trager. So war werden in Gesprächsform alle Theorien diskutiert, die im Altertum cs schon zu Zeiten der Urgroßmutter", der Edda. Mani, der Mond aufgestellt worden sind, um die Mondflecken wissenschaftlich zu er so erzählt sie stahl zwei Kinder von ihren Eltern und trug fie flären. Die originellste darunter ist die des Agesianar, der im Mond mit sich in den Himmel. Ihre Namen waren Hinki und Bil. Sie eine glänzende Spiegelscheibe fah. Die Flecken darauf stellten eine hatten Wasser geschöpft von der Quelle Brygir, im Schlauch Soegr, Reflettierung der Erdoberfläche dar: die hellen Stellen rührten vorg der an der Stange Simul hing, die sie auf ihren Schultern trugen. den Festlanden, die dunklen von dem Mittelmeer her. Diese Hypo­Mit der deutschen Vorstellung stimmt die angelsächsische Tradition these ist oder war wenigstens noch neuerdings, wie Humboldt im überein, auf die der englische Schriftsteller Alexander Nefam in feiner Rosmos" mitteilt, in Persien sehr verbreitet. Ein gebildeter Perser, Schrift Ueber die Natur der Dinge"( gegen 1200) anspielt; er der durch das Fernrohr die Mondflecken betrachten ließ, meinte: citiert einen alten lateinischen Vers:" Der Bauer im Mond, den eine Was wir dort im Mond sehen, sind wir selbst; es ist die Karte unsrer Bürde niederdrückt, zeigt durch seine Tornen, daß Diebstahl niemand Erde." frommt". In Shakespeares" Sturm" hinwiederum erscheint noch ein Hund als Zubehör des Mannes im Mond: hier und im Sommer­nachtstraum" berufft der Dichter den alten Volksglauben. Er war inzivischen bereits nach christlichen Bedürfnissen umgestaltet worden. Der Mann im Mond sollte jener biblische Frevler sein, den Gott von den Kindern Jsraels steinigen ließ, weil er am Sabbat Holz gelesen hatte. In Italien hielt man, etwa um dieselbe Zeit, wie eine Stelle bei Dante zeigt, den Brudermörder Kain für den Mann im Mond. Fährt man nun nach irgend einem Münchhausenschen oder Jules Verneschen Rezept von unsren Erdstrichen quer durch den Globus durch, daß man bei den Antipoden der Südsee wieder zu Tage kommt, so stößt man gleich auf mehrere Erklärungen der Mond flecken bei verschiedenen Eingeborenenstämmen. Auf Samoa erzählt fich das Volf, bei einer Hungersnot habe Sina mit ihrem Kinde im Zwielicht gesessen und ein Stück Rinde vom Maulbeerbaum zu Kleiderzeug zurechtgeklopft. Der heraufsteigende Mond erschien den Augen der Hungrigen wie eine große Brotfrucht, und fie rief: Warum kannst du nicht herabkommen und meinem Kind einen Bissen von dir gönnen?" Aufgebracht über diese dreiste Zumutung, kam der Mond eilends herab und nahm Mutter, Kind, Hammer und Klopf brett mit sich gen Himmel. Darum heißt es auf Samoa :" Schaut droben Sina und ihr Kind und ihren Hammer und ihr Brett." Auf der Insel Rarotonga im Cooksarchipel weiß utan folgendes zu erzählen: Eine Göttin gebar einen Sohn, dessen Vaterschaft jich All diesen phantastischen Spielereien fezte die Erfindung des zivei Götter streitig machten, und zwar merkwürdigerweise nicht in Fernrohrs definitiv ein Ziel. Das Ende des Mannes im Mond war dem Sinne, daß keiner es gewesen sein wollte, sondern daß jeder sich da. Er ist nun bloß noch Nährstoff für die Phantasie von Kindern für den Erzeuger ausgab. Die Sache war nicht auszumachen, und so lautete der salomonische Entscheid dahin, daß die beiden sich in das Kind teilen sollten. Der eine bekam Kopf und Schultern und schleuderte sie zum Himmel empor, wo die Sonne daraus wurde. Der andre Gott warf seine Hälfte als nußlos in den Busch. Als der erste dies vernahm, wandte er sich an den Kollegen mit der Bitte, ihm das Weggeworfene zu überlassen. So geschah es auch. Und er warf diese Hälfte gleichfalls ans Firmament, von wo sie uns nächtlich als Mond leuchtet. Wenn dieser die Hörner zeigt, so sieht man die Beine des Knaben, die dunklen Stellen aber find Verwesungsfleden aus der Zeit, als das Fleisch im Busch faulte.

Der Mongolenstamm der Burâten in Centralasien wendet die Sache etwas anders. Es lebte einmal ein Mann mit seiner Frau im Walde. Sie hatten eines Tages ihr Töchterchen zum Wasserholen ausgeschickt. Da es zu lange ausblieb, ward die Mutter ärgerlich und verwünschte es in Sonne und Mond. Die Sonne ergriff es zuerst, überließ es aber an Bruder Mond, weil dieser auf seiner nächtlichen Bahn eines Bächters bedürftiger zu sein meinte. Das Mädchen hatte vor Schreck, als es die beiden Himmelskörper auf sich zurüden fah, nach den Zweigen eines Busches gegriffen und hielt sie noch in der Hand, als der Mond es emporirug. Sie ist also nun mit Blätterbüschel und Wasserkrug in den Händen im Monde zu sehen.

Originell ist auch die Erklärung der Mondflecken, die sich bei den Estimos findet. Sie meinen, der Mond sei der Bruder der weiblichen Sonne. Bei Verfinsterungen liebkosen die Geschtvister einander, und die Spuren von den russigen Händen der Sonne find im Antlig des

Mondes als Flecken sichtbar.

Nicht überall hat man sich im Mond ein Wesen von menschlicher Gestalt gedacht. In Indien z. B. hat man schon in uralten Zeiten die Mondflecken als einen Hafen gedeutet, wie ein Märchen im Hito­padefa zeigt. Daher heißt der Mond Hasenträger"; daneben freilich haben andre Inder ein Neh in seiner Zeichnung erblickt und ihn darum Rchträger getauft. Japanische Augen haben in den Mond­flecken ein Kaninchen erkannt, das in einem Mörser mit der Keule Reisförner stößt. Der Hase spielt auch eine Rolle im Mondmythus der Namaqua- Hottentotten, ohne freilich etwas mit den Flecken zu schaffen zu haben, die als Mann im Mond gedeutet werden.

Solange man den Mond nur mit unbewaffnetem Auge betrachten fonnte, standen die wissenschaftlichen Erklärungen seiner Flecken immer noch auf recht schwachen Füßen. Noch im Mittelalter haben berühmte Gelehrte Beschreibungen der Mondoberfläche geliefert, die mitunter mit dem urzeitlichen Mythus vom Mann im Mond ver­zweifelte Aehnlichkeit haben. Der größte deutsche Naturforscher des Mittelalters, Albertus Magnus , läßt sich noch im 13. Jahrhundert folgendermaßen über die Mondflecken vernehmen: Wir behaupten, daß diese Zeichnung dem Mond selbst angehört, der seinen Stoffen nach der Erde gleicht. Bei öfterer und schärferer Betrachtung dieser Schattenstellen gewahren wir, daß sie sich von dem östlichen nach dem unteren Rande erstrecken und einem Drachen gleichen, der seinen Kopf nach Westen, seinen Schweif längs dem unteren Nordrande nach Osten richtet. Der Schweif selbst endigt nicht in einer Spize, sondern in Gestalt eines Blattes mit drei sich begrenzenden Bogenlinien. Auf dem Rücken des Drachens aber erhebt sich das Bild eines Baumes. dessen Zweige, von der Mitte des Stammes aus, sich nach dem unteren und östlichen Rande des Mondes senken. Auf die Krümmung des Stammes aber stützt sich mit Kopf und Ellenbogen ein Mensch, deffen Schenkel von oben herabreichen nach den westlichen Teilen. Dieser Gestalt schreiben die Astrologen beherrschende Einflüsse zu. um dieselbe Zeit wollte Ristoro d'Arezzo im Mond bloß ein mensch­liches Gesicht sehen.

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und kindlichen Gemütern. Jean Paul mag wohl recht haben, wenn er in Quintus Firlein" sagt: Es ist leider kein Geheimnis, daß schon tausend Mädchen kopulieret und beerdigt worden, die jene filberne Welt droben wirklich für nichts andres gehalten haben, als für einen recht hübschen Suppenteller von himmlischem Zinn, der mit dem Mondmann, wie das englische mit einem Engel, gestempelt ist." Diese Schönen müssen aber, wie ihr Glaubensgenosse Caliban ber Shakespeare , selber ziemlich ausgetvachsene Mondtälber gewesen se Dr. A. Conrady.

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Kleines feuilleton.

Aus dem Beschwerdebuch einer Eisenbahnstation bringt die Frankfurter Zeitung " verschiedene Proben. Einiges setzen wir hierher:

De Man an de faße geit me ta fartl zu meim Soh heit am funda for uff de findsdaf 3 wos hobt ihr baut dös Viechzeich vun ban wamme net fa fare. Michel Steffen.

( Das biedere Bäuerlein war nicht zu bewegen, sein Reiseziel anzugeben er wußte es selbst nicht.)

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Herr Kassir Schmit hat gestern meim Sohn Grobheide gemacht wegen dem er hat eine Redurkart gewolt und hat eine einfache geben und er wollte ja eine Redurkart und hat im die greschde Grobheide gemacht und schlecht im das Fenster zu.

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M. D. Handelsmann.

Ich komm eve mit dem legschte Zug von 2. und wollt in D. ausfchteige weil ich dort wohn. Ich bin ein bissel eingenidt und der Schaffner hat mich nicht geweckt und bin bis hier gefahre wo ich nicht wolt. Jezt muß ich heimlaufe und dagegen proteschtir ich und der Schaffer hätt mich wecken sollen. Ersuche ihm das klar zu machen. 3. N. Bürgemeister.

Zu wos isch de Eisebah do for de Leit se fähre warum bin ich nimmeh mitkum der mit de rode Kap is schuld ich haun 2 Schtunn se laafe bis runner an de bah do hätt mer doch a bißl worde kenne verschtanne ich hann 70 mitgemach unn e Kuchl im Ben alle nig for ungut. Es grüßt Daniel Schuckler.

Die Liste ähnlicher Deutungen der Mondfleden, wie die mitge­teilten find, ließe sich noch verlängern. Aber es sind ihrer schon genug, um erkennen zu lassen, daß von Urzeiten her bei den ber schiedensten Völkern und in den verschiedensten Ländern der Mann im Mond als befriedigende Erklärung eines auffälligen Natur- Ich Peter Gutmann bin bei jedem Zuge schnöde abgewiesen phänomens gegolten hat. Der grübelnde Verstand der Gelehrten worden. Das Gedräng war zu arg und einer fagt ich sei betrunken. allerdings hat sich schon früh mit dieser merkwürdigen Ausgeburt und der Zug ist abgefahren ohne mich und ich glaubte er ging nach