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Ausland.
Abgeordnetenhaus.
Wien , 20. Oktober. Bei Beginn der Sigung verlangt Abg. alsdann auf 3 M. herabgesezt wurde Pro Mann, welche Summe gestellt.
Bielohlawet dringlich Beantwortung der in der neulichen Sigung eingebrachten Juterpellation mehrerer Mitglieder des Polen flubs über den Polnaer Mord. Abg. Schlesinger be antragt, die Regierung aufzufordern, die den Christen und den Juden gehörigen unbeweglichen Werte am Ende des 19. Jahrhunderts und vor 50 Jahren festzustellen. Sodann schreitet das Haus zur Tagesordnung. Bei der Wahl des ersten Vicepräsidenten wird Professor Dr. Pietat( Bole) mit 197 Stimmen gewählt. Der Kandidat der Deutschen , Prade, erhält 165 Stimmen.
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Arbeiter Kontroll- Uhren angebracht. Angeblich haben nun einige Herren, daß der Hunger bie Arbeiter bald wird au Kreuze friechen Arbeiter diese Kontroll- Uhren nicht gestochen und sollten deshalb mit lehren. Thatsächlich verdient hier ein Schuhmacher taum 13 Pf. die Entlassung bestraft werden. Schließlich wurde an Stelle der Ent Stunde, und da wir die gewiß bescheidene Forderung von 16 Pf. laffung eine Geldstrafe über die Sünder verhängt und zwar an Stundenlohn stellen, werden wir als die größten Faulenzer hinDie bleichen, hohlen Wangen der Arbeiter zeigen Der Arbeiterausschuß ver- aber zur Genüge, daß keiner an Kaviar oder Fleisch suchte vorstellig zu werden; bevor dies jedoch möglich war, wurde denken darf: Kartoffeln in der Früh, des Mittags der Obmann des Fabrikausschusses entlassen. Dies steigerte die in der Brüh, des Abends mitsamt dem Kleid und Kartoffeln bis Erregung derartig, daß 280 Kollegen in den Ausstand traten. in alle Gwigkeit, dann allenfalls für sechs Köpfe noch für 10 f. Die von Vertretern der Ausständigen sowie des Metallarbeiter Leinöl, das ist so etwa das lukullische Mahl, welches sich die hiesigen Verbandes mit der Fabrikleitung gepflogenen Verhandlungen haben Arbeiter Woche für Woche, Tag für Tag leisten. Höchstens versteigt bisher zu einem Ergebnis nicht geführt. Der leitende Direktor ist man sich manchmal zu einem Schneidertarpfen", wo natürlich einer verreist und der Herr Ingenieur Balz, ein junger Mann, will wie für die ganze Familie reichen muß. Wie übermütig der Arbeiter König Stumm Herr im Hause sein". Zuzug von Metallarbeitern babei wird, kann sich jeder denken. aller Art ist beshalb fernzuhalten. Genossen, Kollegen! Helft uns, damit wir unsere Lage Die Ortsverwaltung des Deutschen Metall berbessern können, indem Ihr uns auch materiell unterſtügt, dann muß der Sieg bald unser sein, da bald unser sein, da der Geschäftsarbeiter Verbandes. gang jetzt ein guter ist. Da auch die hiesigen Arbeiter an ihre tämpfenden Brüder dachten und nach Kräften unterſtügt haben, so glauben wir, daß unser Appell an Euer Solidaritätsgefühl nicht vergeblich sein wird.
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Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdrud gebeten.
Die Abgg. Dr. Bacak und Genoffen richten eine Anfrage an die Regierung, ob sie geneigt sei, die Gesetze betreffend den Ge branch beider Landessprachen bei den autonomen Behörden in Die Posamentieren haben über die Vorschläge des EinigungsBöhmen, sowie betreffend die gesetzliche Regelung des öffentlichen amtes einen endgültigen Entscheid noch nicht gefällt. In einer VerSchulwesens in den national- gemischten Ländern zur allerhöchsten fammlung am Donnerstag referierte Posamentier Sar I Müller Sanktion vorzulegen. Die Interpellanten weisen darauf hin, daß über die stattgehabten Verhandlungen. Er ging dabei zunächst auf Alle Sendungen sind zu richten an den Vertrauensmann beide Gefeßentwürfe mit peinlicher Schonung der Rechte der anderen die Ausführungen der Arbeitgeber vor dem Gewerbegericht ein, welche Robert Klose, Herzberg Elster , Schliebenerstr. 69. Nationalität ausgearbeitet seien. den thatsächlichen Verhältnissen nicht entsprächen und führte gegen die Die Streitfommission. Die Wahl Pietats wird auf der Linken mit Lärmen und Pfui- Ansicht der leichten Arbeit die statistischen Daten des Tuberkuloserufen, auf der Rechten mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Unter Kongresses ins Feld, nach denen von 100 Arbeitern ungefähr 60 in anhaltendem Lärm besteigt Pietak die Tribüne und dankt für die der Posamentenbranche an Tuberkulose erkranken. Gegen die Vor- Zum Leipziger Formerstreik. Die Gießereibefizer behaupten Wahl seine Worte verhallen bei der anhaltenden Unruhe ungehört. würfe, daß die Lohntommission fich wie ein Steil zwischen Arbeit feit Anbeginn des Streits, daß ihre Betriebe in vollem Gange seien. Als hierauf zur Wahl des zweiten Bicepräsidenten geber und Arbeitnehmer schiebe, fei hervorzuheben, daß eben das Straft schon die Thatsache, daß die Leipziger Modelle fast überall geschritten wird, verlaffen alle Klubs der deutschen Linken den Machtmittel der Arbeiter die Einigkeit sei gegenüber der Gewalt von den Arbeitern zurückgewiesen sind, und immer wieder zurid Saal. des Kapitals. gesandt werden mußten, diesen Aufschneidereien Lügen, so ist jetzt Die Vorschläge des Gewerbegerichts und der Arbeitgeber feien Die Streiftommiffion in der Lage, nachstehendes aus einem GeZum Polnaer Mordprozeß. In der Polnaer Mordaffaire ein wöchentlicher Minimallohn von 25,50 M. und eine Arbeitszeit schäftsbrief der Maschinenfabrik von D. u. L. in 2. Reubniß zu haben bekanntlich auch verdächtige Flecke, welche sich auf der Hose von 561/2 Stunden pro Woche. Bei der Diskussion über diese Vor- veröffentlichen: des des Mordes angeklagten Hilsner befanden und von zwei Gutfchläge trat die Ansicht zu Tage, daß der angebotene Vergleich nicht Im übrigen geht alles feinen gewohnten Gang. Nur mit achtern mit größter Wahrscheinlichkeit" als Blutflecke und zwar als annehmbar sei, zumal einige Kollegen bereits zu einem dem Guß ist die Not groß. Goetz u. N. liefern ja das notFlecke von Menschenblut bezeichnet wurden, eine wichtige Stolle als Minimallohn von 27 Mark arbeiten. Die Annahme würde wendigste, aber Herrmann leider nicht. Ich habe die Teile zu Beweismaterial gespielt. In der legten Nummer der Deutschen nach einem sechswöchigen Ausstande einer Niederlage gleich C. K. Pappscheren noch nicht erhalten können. Ich hatte ja schon medizinischen Wochenschrift" vom 19. Oftober unterziehen mun vei fommen. Im großen und ganzen jedoch war Der Ein- vielleicht vor vier Wochen die Modelle hereinholen lassen, um Berliner Professoren, denen das Gutachten vorgelegt worden, beide druck vorherrschend, daß eine energische Fortführung des Aussie G. u. N. zu schicken, da Du aber denselben Tag draußen warst als Autoritäten auf dem Gebiete der gerichtlichen Blutuntersuchung standes trog der günstigen Situation deshalb nicht beschlossen werden und er Dir versprochen hatte, die Sachen zu gießen, so fchickte ich bekannt, Professor 2. Lewin und Professor Straßmann, unabhängig fönne, weil nur die Hälfte anwesend sei und man nicht wisse, wie sie wieder hinaus, habe aber bis jest noch keinen Guß von einander das betreffende Gutachten einer Stritit. Sie führen sich die fehlende Hälfte zu einer Nichtaunahme des Vergleichsvor- betom men tönnen. Ebenso ist es mit A. N. 108er Schneide übereinstimmend aus, daß das Gutachten für die Blutuatur der be- schlages stelle. Schließlich wurde wegen des mangeluiden Besuches maschinen. Es sind jégt 3 Stid bestellt; dazu habe ich bis jetzt treffenden Flecke, und insbesondere für ihre Menschenblutnatur absolut vorgeschlagen und beschlossen, eine neue Versammlung der Aus- erst 1 Körper und Wand bekommen. Ich lasse heute die Modelle nicht beweisend fei, um so mehr, da gerade die wichtigsten und ständigen einzuberufen und nach Möglichkeit dafür zu sorgen, daß wegholen und zu G. 1. N. fchaffen..... beweisendsten gerichtlichen Blutproben auf alle erscheinen. Von anderer Seite wurde die Annahme der Es ist ganz gut, wenn Du die Aufträge auf spätere Lieferzeit mitrochemischem resp. spektroskopischen Nachweise von Blutfarbstoff Vergleichsvorschläge befürwortet, mit dem Zufaze jedoch, daß der abschließt, benn jest tommen wir mit dem Stefern in beruhend negativ ausgefallen wären. Professor Lewin Vergleich nur bis zum 1. März 1900 Gültigkeit haben solle. die klemme. tommt zu dem Schluffe, daß das Endurteil der Gutachter, daß die von ihnen unterfuchten Flecken mit größter Wahrscheinlichkeit von menschlichem Blut herrühren", als ein durch die mitgeteilten Unter fuchungsergebnisse vollkommen unberechtigtes anzusehen ist, und daß das forensische Material einer besseren, sachverständigen Untersuchung unterzogen werden muß". Auch Professor Straßmann erscheint eine Ueberprüfung des Gutachtens wohl geboten.
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Die streifenden Töpfer hielten am Freitagvormittag wieder eine sehr start besuchte Versaminlung in Stecherts Saal ab. Dem Bericht der Kommission zufolge bietet der Streit ein Bild feltener Ginigkeit der Kollegen und die Aussichten find daher durchaus günstige. Es haben bis jetzt 39 Unternehmer, die bisher 250 Töpfer beschäftigen können, die Forderungen bewilligt. Die Zahl der Strei fenden beträgt 1048. Jit der Diskussion trat Heinrich Hoffmann für Prag , 20. Oftober. In den Abendstunden am Donnerstag fand Aufhebung des Generalstreits ein. Er meinte, es liege im Juteresse wieder ein lebhafter Verkehr auf dem Wenzelsplatz statt, welcher der Bewegung, wenn die Arbeit bei denjenigen Unternehmern, die hauptsächlich durch das Herbeiftrömen von Passanten und Neubewilligt haben, aufgenommen und der Streit mur da fortgesetzt gierigen veranlaßt war. Bu bedeutenden Ausschreitungen kam werde, wo feine Bewilligung erfolgt ist. Diese Ansicht wurde jedoch es nicht. Die Polizei hatte umfassende Vorsichtsmaßregeln ge- von allen anderen Rednern bekämpft mit dem Hinweis, daß die gegen troffen und duldete feine Ansammlungen. In den Straßen oberwärtige Lage des Streits durchaus keinenAnlaß biete, die seitherige Tattit halb des Wenzelsplates wurden acht Verhaftungen vorgenommen. zu ändern. The nicht die Mehrheit der Unternehmer die Forderungen Unter den Verhafteten befanden sich zwei junge Burschen, anerkannt habe, tönne von einer Aufhebung des Generalstreits teine welche Anallerbsen bor ber berittenen Sicherheitswache her Rede sein. Die Versammlung beschloß denn auch mit allen gegen warfen. Um 10 Uhr abends herrschte überall volkommene Ruhe. 2 Stimmen, den Generalstreit unverändert fortzuführen.! Ein Antrag, In die Vorstadt Weinberge ist ein halbes Bataillon Infanterie be- auch die durch den Streit in Mitleidenschaft gezogenen Träger zu unterstügen, wurde abgelehnt.
orbert worden.
Die Kundgebungen in 2 aun erneuerten sich. Der BezirksHauptmann und die Gendarmerie, welche einschritten, wurden mit Steinen beworfen, ersterer wurde am Halse getroffen, 6 Gendarmen wurden durch Steinwürfe verlegt. In den von Ifraeliten be wohnten Häusern wurden mehrfach die Fensterscheiben eingeschlagen. Auch in Ruttenberg wiederholten sich die antisemitischen Kund gebungen.
England.
London , 20. Oftober. Unterhaus. Der Erste Lord des Schazes Balfour erklärt, es sei keine Abmachung mit der portu giesischen Regierung über den Ankauf der Delagoa- Bai getroffen, auch sei bis jetzt keine Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Ver: waltung Samoas erfolgt. Die Angelegenheit werde noch von den drei Regierungen erwogen. Weiter feilt Balfour mit, bis zur Er nennung eines Nachfolgers des bisherigen Vicetonfuls in Finnland , Wolff, werde der Generalfonful in Petersburg die britischen Interessen in Finnland vertreten. Balfour beantragt sodann eine Adresse an die Königin, in welcher derselben Dank für die Botschaft be treffend die Einverleibung der Miliz ausgesprochen wird. Dillon beantragt ein Amendement, in welchem die Einverleibung der Miliz für unnötig erklärt wird.
Rußland.
Der Obermeister der Töpfer Jnnung läßt in bürgerlichen Blättern bekannt machen, daß seit dem 9. d. M. der General ausstand perfekt sei und bittet die Bauunternehmer, Baumeister sowie das gesamte Publikum, zu berücksichtigen und die Töpferarbeiten noch warten zu lassen. Das Publikum wird sich wohl daran wenig tehren, zumal die Forderungen der Gesellen äußerst minimale sind.
Für die Holzbildhauer bleiben nach wie vor noch folgende Wertstätten gesperrt: Barz, Friedrichsbergerstr. 10; Beth, Memeler straße 31; Brunzlow, Neue Königstr. 15; Grig, Ballisadenstr. 57; Stramer, Koppenstr. 60; Gröger, Kottbuser Damm 95; Neumann, Manteuffelstr. 22; Ozorkewitz, Hochstr. 2; Pickenhagen, Romintener straße 3.
Ferner werden die Kollegen an den Beschluß der öffentlichen Versammlung vom 26. v. M., wöchentlich 50 Pf. au steuern. erinnert und zu regerer Beteiligung als bisher aufgefordert. Näheres durch Inserat am Sonntag. Die Lohntommission.
Achtung, Ciseleure! Wegen Nichtbewilligung des Neunstunden tages befinden sich die Kollegen in nachfolgenden Werkstätten im Ausstande: Spinn u. Sohn, Aktiengesellschaft, Bronzewaren Fabrit Wasserthorstr. 9; Vollgold u. Sohn, Silberwaren- Fabrik, KöpenickerStraße 72; Sped, Bronzewaren Fabrit, Dresdenerstr. 36; Frister Neue wichtige Eisenbahnprojekte werben geplant. Nach( Inhaber: Engel u. Hegewald), Bronzewaren Fabrit, Lindenstr. 28; Fertigstellung ber fibirischen Bahn bis zum Amur foll ein neuer Brodrecht, Stallschreiberstr. 6; Gerite, Sebastianstr. 20. Eisenbahnbau, ber bie Werbindung Mittelafiens mit Bei nachfolgenden Eiseleuren wird Streitarbeit angefertigt: ben anbelscentren Rußlands auf dem fürzesten Wege Fischer, Wienerstr. 29; Greulich, Adalbertstr. 75; Liebmann, Bringen bezwedt, in Angriff genommen werden. Die Richtung der neuen Straße 98; Reglaf, Neanderstr. 15 und G. Raßmussen, Adalbertstr. 65. Bahn, der sich noch mehrere 8weiglinien anschließen sollen, führt Von allen diesen Werkstätten ist deshalb guzug strengstens fernüber Orenburg längs dem Uralfluß durch das Turgaïgebiet und zuhalten. Die Kommission. durch Turkestan bis Easchkent. Das russische Kriegsministerium Achtung Steinarbeiter! Da der Streit beendet ist, find alle ist an dem Bahnbau hervorragend interessiert, da es sich, so berichten russische Blätter, um Anschließung eines Gebiets an den allgemeinen Anfragen und Sendungen bis Sonntag, den 22. Oftober, bei Verkehr handelt, durch welches in Zukunft, sofern die eng dem Streit zu thun hat, ist an H. Walther, Potsdamerstr. 86a, Faber, Stephanstr. 11, zu regeln, alles spätere, so weit es mit Tische Macht in Afghanistan ihr Ende gefunden, Die Lohntommission. der Ausgang zum indischen Ocean zu nehmen wäre". zu senden. Auch große wirtschaftliche Vorteile werden von der neuen Deutsches Reich . Bahn erwartet. Allein das Turkestangebiet, das vor etwa dreißig Jahren dem russischen Reiche eingegliedert wurde, soll eine relativ größere Produktionskraft aufweisen, als das riesige Sibirien.
Partei- Nachrichten.
Die Parteigenoffen im Lande beginnen jest, sich in Parteiversammlungen mit den Beschlüssen des Parteitages zu beschäftigen. Nach den bis jetzt vorliegenden Berichten erklärte sich eine Versamm lung in Harburg , wie auch eine in Stuttgart mit den in Hannover gefaßten Beschlüssen vollkommen einverstanden. Versammlungen in Lübed und in Magdeburg wurden nach der Berichterstattung durch die Delegierten vertagt und sollen später fortgesetzt werden.
Verleumder. Durch die gesamte bürgerliche Preffe macht jetzt eine Notiz die Runde, wonach in Bremerhaven der Vorfigende des Holzarbeiter Verbandes und der Preßtommiffion des dortigen Parteiblattes, Schmidt, verschwunden sei und seine Familie im Stiche gelassen habe.
Wie die„ Nordd. Voltsstimme" feststellt, handelt es sich bei dieser Notiz um eine dreiste Verleumdung. Schmidt ist vor vierzehn Tagen aus Bremerhaven in vollster Oeffentlichkeit abgereist, hat sich von seinen Kollegen verabschiedet und handelt im Einverständnis mit seiner Ehefrau. Schmidt arbeitet in Bremen .
und Umgegend.
Eine Aussperrung der Breslauer Handschuhmacher steht bevor. Die Arbeiter suchen eine Beseitigung der Heimarbeit herbei zuführen; sie verlangen, daß alle Heimarbeiter in die Fabriken auf genommen werden. Die Unternehmer lehnten dies ab und beschlossen, am 14. Oftober den Arbeitern auf allen andern Fabriken, mit Ausnahme der Fabrit Schammark, zu tündigen, was auch geschah. Die Gefündigten benußten die Gelegenheit und antworteten mit einer Forderung auf Lohnerhöhung, die sie bei der gegenwärtig günstigen Konjunktur zu erringen hoffen.
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Giorth
Das klingt allerdings etwas weniger stegesgewiß. Der Dresdner Maurerstreit zieht immer noch gerichtliche Ver So wurden jetzt wieder vom Dresdener urteilungen nach sich. Schöffengericht zwei Streifer zu je 20 M. Geldstrafe verurteilt, weil sie ein paar ankommende fremde Arbeitswillige in etwas derber Weise auf ihre Pflichten der Solidarität den streifenden Kollegen gegenüber aufmerksam gemacht hatten. Die Dresdner Gerichte hatten überhaupt wieder einmal alle Hände voll zu thun mit der Arbeiterbewegung. So verurteilte man zwei streitende Former und Spindler zu einer, bezw. zwei Wochen Gefängnis, weil sie einen Arbeitswilligen Streitbrecher genannt hatten. Der eine fam deshalb etwas besser weg, weil er die Bezeichnung nicht ganz direkt gebraucht hatte. Vom Schöffengericht wurden seiner Zeit drei ftreitende Maurer wegen Streitposten stehen zu je drei Tagen Haft verurteilt, obwohl grober Unfug, oder eine Belästigung bes Bublifums 2c. beim besten Willen nicht festgestellt werden konnte. Die Verurteilten legten deshalb Berufung ein, die aber nunmehr vom Landgericht verworfen wurde. Auch das Landgericht ist demitach der Meinung, das Streifpoftenstehen an sich strafbar ist. und dabei behauptet man noch, das Streit und Koalitionsrecht soll den Arbeitern nicht geschmälert werden. Die alte reaktionäre Verordnung vom Jahre 1849, das Verbot des Tragens republikas nischer Abzeichen betreffend, spukte auch wieder im Gerichtssaale. Der Eisendreher Scholle wurde zu drei Tagen Gefängnis(!) verurteilt, weil er wie schrecklich am 1. Mai eine rote fünftliche Blume im Knopfloch getragen hatte, und sich deshalb ihm zu teil Igewordene polizeiliche Aufmerksamkeit nicht so ohne weiteres gefallen ließ. Endlich wurden noch zwei Maurer, die mit am Maurerstreit beteiligt waren, zu 5 bezw. 10 M. Geldstrafe wegen Beleidigung und groben Unfugs verurteilt. Die beiden hatten auf einem Neubau nach Beendigung des Streits um Arbeit nachgefragt und waren ohne ihre Schuld mit dem Polier des Baues und einem Arbeitswilligen in Differenzen geraten. Dabei ist der letztere Streitbrecher genannt und der Polier laut geschimpft worden. In diesem lauten Schimpfen fand man, da Antrag wegen Beleidigung nicht vorlag, groben Unfug. In dem Wort Streitbrecher wurde nur eine formale, teine ehrberlegende Beleidigung gefunden, da wie ausdrücklich hervorgehoben wurde feine„ Streit. tendenzen"(?) in Frage kämen. Also die Tendenz ist für die Höhe des Strafmaßes bestimmend!
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Die Notwendigkeit des Schuhes der Arbeitswilligen wird aus folgender Meldung aus minden als feststehend abgeleitet:
Sier tam es zwischen streitenden Maurern aus der Nähe Mindens und zugezogenen Arbeitswilligen zu einer Schlägerei, bei welcher das Messer die Hauptrolle spielte. 8wei arbeitswillige Maurer erhielten von den Streifenden in rohester Weise Fußtritte und Stockschläge, sodann Messerstiche; einer wurde in den Unterleib, der andere in den Oberschenkel getroffen und beide so schwer verlegt, daß fie im Strantentorbe zum Krankenhause geschafft werden mußten. Zwei der Thäter sind festgenommen, von zwei anderen sind die Namen bekannt. Wie durch Zeugen festgestellt ist, sind die Arbeitswilligen schon mehrfach bedroht und ist diefer Ueberfall verabredet gewesen, ein Umstand, welcher straferschwerend sein wird. Von den Festgenommenen gehört einer der Streit oder Lohnkommission an."
Dabei ist nur das eine Bedenkliche, nämlich, daß die Nachricht aus einer für Arbeiterfragen sehr trüben Quelle stammt; es iſt die " Post" und die Deutsche Tageszeitung", welche die Mitteilung bringen. Ghe wir nicht nähere Information eingeholt, verzichten wir auf jeden Kommentar.
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Der ,, Weckruf der Eisenbahner" giebt bekannt, daß, ba ber Redacteur und Verbandsleiter Bürger für brei Monate wegen Breßbergehens ins Gefängnis muß, in dieser Beit die Verbandsangelegenheiten von L. Brunner, Hamburg St. Pauli, Marttstraße 15 II erledigt werden. Die Redaktion des Blattes hat H. Schulze, Dresden - N., Marienhofstraße 68 II übernommen. Der chriftliche Metallarbeiter Verband, der sich am ( Wiederholt, weil mur in einem Teil der Auflage erschienen.) 8. Oktober in Duisburg tonstituierte, hielt daselbst am 15. Oftober In der Schuhfabrik von Meffer u. Mirisch in Ohlau in die erste öffentliche Versammlung ab. Anwesend waren circa Schlesien sind 34 organisierte Kollegen und Kolleginnen ausgesperrt 1000 Personen. Arbeitersekretär Giesbert und Professor Hize worden. Zuzug ist fernzuhalten. Die Kommission. referierten. Beide betonten die Notwendigkeit einer Organisation. der Metallarbeiter auf, christlicher Grundlage. Der sonst üblichen Ausfälle gegen die freien Gewerkschaften enthielt man fich. Nach dem Buß für die freien Verbände, speciell den Deutschen Metalarbeiter- Verband eingetreten, fuchte Staplan Brauns nachzuweisen, daß in den socialdemokratischen Gewerkschaften" parteipolitische und antireligiöse Tendenzen verfolgt würden. Da er aber keine Beweise dafür aus der praktischen Thätigkeit der Verbände finden fonnte, erstreckte sich seine Beweisführung auf die Reproduktion einer Stelle aus dem Feuilleton der Bergarbeiter- Beitung" und der Aeußerung des Genossen Winterberg , betreffend Minierarbeit In Herzberg a. 5. stehen seit dem 16. b. M. 85 huh des Niederrheinischen Weberverbandes für die Socialdemokratie. macher mit 105 Kindern im Streit. Sie verlangten eine mäßige Düwell wies auf das Unzutreffende der Braunsschen AusRohnerhöhung, die aber die Unternehmer zurüdwiesen. Sie wollen führungen hin; eher sei der Nachweis zu bringen, daß die nur mit ihren Arbeitern unterhandeln, wenn die Organisation auf- christlichen Organisationen für politische Zwecke ausgebeutet gelöst wird, was aber von den Arbeitern abgelehnt wurde. Nun würden. In den Grundsäßen, welche das anerkannte Organ christlich socialen Organisationen,( 1869 Crefeld ) fuchen die Herren die Streikenden einzeln zu befehren; so sollen die der Nichtmitglieder 10 Pf. pro Baar mehr erhalten, auch müßten wir Christlich Socialen Blätter", veröffentlichten, heißt es: Politit vergeblich auf Unterstüßung warten. dürfe nicht getrieben werden, wenn es sich nicht um kirchliche Interessen handle. Wenn diese in Frage fämen, müsse mit aller Kraft in den Kampf eingetreten werden. Herr Brauns und die übrigen Redner zogen es vor, auf diese figliche Sache nicht
Achtung, Metallarbeiter! In der Motorfahrzeug- Ueber die elende Lage der dortigen Arbeiter wird uns von dort und Motorenfabrit vormals Altmann in Marienfelde sind geschrieben: Da hier die Schuhmacher wohl mit die Aermsten find Differenzen ausgebrochen. In dieser Fabrik sind zur Kontrolle der und den Webern im Eulengebirge wenig nachstehen, so hoffen die
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