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eines optischen Telegraphen oder Semaphors sich regelmäßig auf| schaffenheit der Käserinden denkt, so wird diese Umwandlung der und ab bewegen. Die Periode einer vollständigen Auf- und Ab- Milch verständlich. Schon vor mehr als anderthalb Jahrzehnten wärtsbewegung betrug bei dem beobachteten Gremplar ungefähr fam man auf den Gedanken, formbare Massen aus Kasein herzus 3 Minuten. Nachdem die eine Elektrode des Meßapparates an dem Stiel eines der kleinen Seitenblättchen und die andre an dem Hauptstiel des zusammengesetzten Blattes angelegt war, ergab sich, daß die fortdauernde Bewegung des betreffenden Blattes mit einer elektrischen Störung eigentümlicher Art verknüpft war. Zunächst machte sich am Galvanometer eine Hauptstörungswelle von ungefähr einer Minute Dauer bemerklich, dann folgte eine schwächere Nebenwelle bon ungefähr 2/2 Minuten Dauer. Diese eine Auf- und Abwärtsbewegung des Seitenblättchens begleitende Störung ist der Ausdruck eines Aktionsstromes, der von dem bewegten Nebenblattstiel zum ruhenden Hauptblattstiel verläuft.
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Geographisches.
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stellen und daraus allerlei nüßliche Gegenstände wie Knöpfe, Griffe, verzierte Platten und Farbstifte anzufertigen. Dem Erfinder wurde damals ein Verfahren patentiert, bei dem er in folgender Weise vor= ging. Kasein wurde frisch als gewöhnlicher Milchquark oder in getrockneter Form verwandt und in einer Lösung von Seife in heißem Wasser gelöst. In diese Lösung brachte man die Farbe standteile und erreichte durch Zusatz eines Metallsalzes, daß eine te Masse, aus Metallseife und Kasein bestehend, abgeschieden wur e, die man durch Trocknen und Pressen in jede gewünschte Form bringen konnte. Der Erfinder hatte wohl die Erfahrung gemacht, daß das durch Zuſab eines Metallsalzes abgeschiedene Kasein allein spröde war und in Wasser schnell erweicht und versuchte daher, diese Verwandtschaft zu Wasser durch den Seifenzusab aufzuheben, aber die so erhaltenen Produkte waren weich und brüchig und das Verfahren blieb ohne Erfolg. Die der Scheringschen Fabrik geschützte Methode, eine Kaseinlösung durch Zusatz von Formaldehyd unlöslich zu machen, hatte den Nachteil, daß die erhaltenen Produkte im Wasser stark aufquollen. Erst den Erfindern des„ Galalith" oder Milchstein"( Vereinigte Gummiwaren- Fabriken Harburg- Wien ) gelang es nach mühevollen Versuchen, die Mängel der früheren Methoden zu beseitigen und ihre Vorteile zur Ausbildung eines neuen Verfahrens heranzuziehen. Ihr erstes Ziel bestand darin, die Kaseinverbindungen durch Zusähe von Salzen und Säuren unlöslich zu machen; die so erhaltene Masse wurde nun nicht sogleich weiter behandelt, sondern erst entwässert und getrocknet und schließlich durch Einwirkung von Formaldehyd zu dem Endprodukt umgewandelt. Um beispielsweise eine ebenholzartige Masse herzustellen, die sich zu Messergriffen und dergleichen verarbeiten läßt, gingen sie folgendermaßen vor. Sie färbten eine Kaseinlösung durch einen geringen Rußzusatz und erzielten vermittelst des Metallsalzes Bleiacetat, einen schieferfarbenen Niederschlag. Dieser wird mit Wasser vermengt und der dünne Brei in einen mit Tuch bespannten Rahmen eingefüllt. Da die Tuchunterlage das Wasser absaugt, so schrumpft der Brei zu einer gleichförmig festen, dunklen Platte zusammen; diese kommt jetzt in eine Lösung von Formaldehyd und ergiebt nach dem Trocknen eine Masse, die in Glanz und Farbe dem Ebenholz gleichkommt. Ein Vorteil des neuen Milchproduktes gegenüber dem Celluloid besteht darin, daß es nicht feuergefährlich und vollständig geruchlos ist. Vergleichende Versuche haben gezeigt, daß es selbst bei wochenlangem Liegen in Wasser nicht mehr aufquillt als das beste Büffelhorn, da es nach einem Monat nur 20 Proz. Wasser aufgenommen hatte. Schon hat man begonnen, durch Zusatz von Pflanzenölen ein Isoliermaterial für Zwecke der Elektrotechnik herzustellen. („ Technische Rundschau.")]
ck. Eine Bergtour in Sibirien . Eine Ersteigung der Bjelucha im Altaigebirge in Sibirien ist kürzlich von dem Engländer S. Turner zum erstenmal ausgeführt worden. Der Altai erstreckt sich von Tomst, der sibirischen Hauptstadt, bis zur chinesischen Grenze. Er ist in Tomst sehr niedrig, aber hinter Bijst ziemlich hoch. Um den höchsten Berg zu erreichen, verläßt man die große sibirische Eisenbahn bei der Station Obi und reist durch Barnul und Bijst nach Katunda. Obi liegt 2600 Meilen von Moskau entfernt und Katunda liegt direkt 640 Meilen südlich von Obi. Da die Gegend schwer erreichbar ist, darf man sich nicht wundern, daß bisher kein Europäer diese Berge zu erforschen versucht hat. Professor Sapozinokof von der Universität Tomst er stieg im Sommer des Jahres 1900 mit vier Gefährten die Südseite der Bjelucha bis zu 13 300 Fuß; damals wurde der Berg auf 14 500 Fuß geschätzt. Turner wollte versuchen, Professor Sapozinokofs Messungen nachzuprüfen. Es war im späten Winter, und obgleich die russischen Behörden Hilfe leisteten, erklärten sie einen Aufstieg für unmöglich"; aber Turner engagierte Jäger und ging bei sehr faltem Wetter über die Steppen, wobei er drei Tage und zwei Nächte auf Schlitten fuhr, da überall Schneewehen waren. So wurde Katunda erreicht und die Reise auf Pferden fortgesetzt, vorbei an den Niederlassungen freundschaftlich gesinnter Kalmücken, die niemals einen Engländer gesehen hatten, und durch einen dichten Wald gelangte man nach dem Affem- Thal. Zuerst war es nötig, die Bjelucha zu prüfen. Turner erstieg einen andren Berg, und zwar allein, denn der Jäger, den er mitgenommen hatte, wollte das Wagnis nicht mitmachen und blieb weiter unten zurück. Am folgenden Tage erstieg Turner einen zweiten Berg und nahm dann feine Hauptaufgabe in Angriff. Die Gesellschaft brach um 11 Uhr auf. Nach zweistündiger Wanderung über eine sehr schiere Moräne begann es zu schneien, so daß die Jäger Turner allein auf dem Berg ließen mit der festen Verabredung, am nächsten Morgen um 4 Uhr in seinem Zelt zu sein. Es war ein einsamer Nachmittag und Abend. Die Jäger waren indessen auch am nächsten Morgen nicht zu sehen, und Turner brach um 5 Uhr früh auf. Es hatte aufgehört zu schneien, und in vier Stunden erreichte er den Fuß der wirklichen Gipfel der Bjelucha. Es sind zwei Spitzen mit einem Sattel bazwischen. Er konnte diese nur auf einem sehr schwierigen Wege gewinnen. Es hatte wieder zu schneien begonnen, aber er beschloß Hochfinanz. Kommerzienrat Feingold:„ Was trotzdem, vorwärts zu gehen. Auf der Spitze der zweiten Stuppe schreibt mir der Buchhändler da für e Rechnung? Hendschels Telemaß er 13 800 Fuß, und er ließ seinen Namen in russisch und graph. Große Ausgabe, 2 Mart. Wieso große Ausenglisch unter einem großen Stein zurück. Dann ging er weiter,
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Humoristisches.
Angenehm. Dame( zum Schlächter, dessen Hund sich gerade an den Fleischvorräten zu schaffen macht):" Frißt der Hund Ihnen auch manchmal Fleisch auf?" Schlächter:„ Nein, er leckt höchstens ein bißchen daran, aber fressen thut er's nie!"
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bis er an einen Eisabhang in der Nähe des Gipfels fam. Infolge gabe? Schnorrer! Für was hält mich der Mann?"
der Härte des Eises brauchte er jedoch eine halbe Stunde, um eine Stufe zu schlagen, und da dreißig solche nötig waren, mußte der Bergsteiger anhalten und einen andren Plan fassen. Er versuchte, auf der Südseite des Berges hinunterzusteigen; aber auf dem frisch gefallenen Schnee des Eisabhanges glitt er hier etwa 60 Fuß weit, und er war froh, wieder zu der Kuppe zurückzukommen. Dann sprang ein scharfer Nordwind auf, so daß er möglichst schnell zu seinem Zelt zurückkehren mußte. Bald nachher fühlte sich Turner frank, was er dem Umstand zuschrieb, daß er sich vergiftet hatte; er hatte Suppe aus einer Konservenbüchse getrunken, und seine Kost bestand aus Schneewasser mit Schwarzbrot, trockenem Schiffs zwieback und Konserven. Hände und Gesicht waren so geschwollen, daß er nicht weiter gehen konnte. Er wollte einige Thermometer finden, die Professor Sapozinokof auf der Südseite des Berges niedergelegt hatte, aber außer der leichten Vergiftung hatte er sich durch den sehr kalten Wind noch eine heftige Augenentzündung zugezogen, und die Expedition kam so zu einem jähen Schluß. Turner fügt seiner Schilderung hinzu:" Die Aussicht werde ich nie vergessen. Unser drittes Lager befand sich an der Seite eines Sees, der augenscheinlich bis auf den Grund gefroren war, da wir nach sechs Fuß tiefem Graben im Eise auf Erde stießen, und das war etiva 12 Fuß vom Rande des Sees. Die Berge rund herum standen wie riesige Schildwachen, waren aber kaum so steil wie die massivste Gruppe in den Alpen ."
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Aus dem Gebiete der Chemie.
Die Magermilch hat bisher nur recht beschränkte Verwendung gefunden. Der Haupteiweißstoff der Magermilch, das Kasein, ist nun der Rohstoff des neuen Produktes Galalith, und wenn man an die Verbendung des Quarktases als Bestandteil für Malerfarben und Klebemittel sowie an die hornartig feste Bes Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Verlag:
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Notizen.
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( ,, Lustige Blätter.
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Mar Halbes neues Drama Der Strom" wird im Herbst im Neuen Theater zur Aufführung gelangen. Arche Noah", ein Lustspiel von Josef Jarno , geht am Sonnabend erstmalig im Neuen Theater in Scene. Kory Towskas Lustspiel Michael Kohlhaas" erzielte bei der Erstaufführung in Prag einen starken Erfolg. -Aus Robert Sandeks„ Bühnendichtungen der Kinderfeele" wurde das Stück„ Die Judenjungens" vom königlichen Deutschen Landes- Theater in Prag zur Aufführung angenommen. Die Schmuggler- Susi", eine Operette von Jacobson und Windhopp, Musik von Victor Albert, wird eine der ersten Novitäten des Central- Theaters in der kommenden Saison sein. Im November dieses Jahres findet in Petersburg unter dem Namen Kinderwelt" eine wisschenschaftliche und gewerbliche Ausstellung statt.
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- Gǝruchlosmachung von Benziu. Petroleum und Benzin soll man, nach der„ TechnischenRundschau", ihre spezifischen Gerüche nehmen können, indem man sie mit ätherischen Delen und Natronlauge schüttelt. Wenn man z. B. eine Mischung von Benzin und Terpentinöl mit Altali behandelt und träftig schüttelt, so verschwindet der Benzingeruch nach kurzer Zeit und es entsteht ein angenehmer, wenn auch schwacher Terpentingeruch. Oder wird Benzin mit 1 Broz. Fenchelöl gemischt, auf 70 Grad erwärmt und mit 21/ prozentiger Natronlauge von 35 Grad Ré. geschüttelt, so erhält das Gemisch einen ausgeprägten Fenchelöl- Geruch.Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW