Einzelbild herunterladen
 

3. Wir haben uns nie das Ansehen gegeben", im Namen maßgebender konservativer Führer zu sprechen, insbesondere nicht bei dem Artikel Menetekel". In denjenigen Fällen jedoch, in welchen die Form unserer Artikel zu einer derartigen Vermutung Anlaß bieten konnte, haben wir auch thatsächlich im Namen maßgebender konservativer Führer gesprochen. 4. Der Ton, in welchem die Konservative Korrespondenz" von dem kleinen Journal" zu sprechen beliebt, beweist zur Genüge, daß die heutige konservative Partei mit den früheren Gepflogenheiten des Adels, soweit sich dieselben auf Anstand und gute Sitte beziehen, ebenfalls ge­

"

brochen hat.

-

"

Prozeß gegen den Süddeutschen Postillon" wegen Beleidigung des faffende Wohnungs- Enquete verlangt werden, die die Grundlag Dresdener Schwurgerichts Löbtauer Gedenkens wurde am Freitag für die notwendigen Reformen bilden soll. Dann sei die Schaffung in Chemnitz verhandelt. Angeklagt waren der Nedacteur des eines Wohnungsgefeßes dringend geboten, ebenso die Einführung Postillon", Stiefer, der Drucker und Verleger, M. Ernst, beide einer umfassenden Wohnungskontrolle. in München , dann der Buchhändler A. Langer in Chenmiz, der Wir begrüßen es, so bemerkte unser Genosse weiter, daß die als Kommissionär mitgewirkt hatte und endlich der Kol Regierung für ihre Beamten und Bediensteten Wohnungen erbaut, porteur Lohse in Chemnitz , der den Postillon" an die aber wir sehen das nur als äußersten Notbehelf an, mit dem wir Reser verkauft hatte. Troz entschiedenen Einspruchs der beiden nicht zufrieden sind. Es muß ihr das Interesse der anderen Staats­Bayern, die besonders auf die verfassungsmäßige Zuständigkeit der bürger ebenso am Herzen liegen, wie das ihrer Beamten. Wir bayrischen Schwurgerichte für Breßvergehen hinwiesen, erklärte sich haben nichts dagegen, daß Baugenossenschaften unterstüßt werden das Chemnizer Gericht für zuständig. Es verurteilte Kiefer zu givei follen, wenn Kautelen gegeben werden, daß sich nicht Spekulanten Monaten, Langer zu einem Monat und Lohse zu drei Wochen Ge- hinter diese Genossenschaften verstecken. Wir begrüßen auch die fängnis. Ernst wurde merkwürdigerweise freigesprochen. Expropriation als erste Grundbedingung zur Regelung der Wohnungs­

*

*

Der Strafantrag war vom sächsischen Justizminister frage. Wir wünschen ferner eine Erleichterung und wesentliche Ber­Die geblähten Neußerungen des Harmlosen- Journals entbehren bei aller Romit nicht politischer Bedeutung. Man gewinnt durch sie es ambulanten Gerichtsstandes bedient hat, um eine Genugthung und die Interpellanten dürfen sich daher mit der heutigen Erflärung bei aller Komit nicht politischer Bedeutung. Man gewinnt durch sie gestellt. Wan mache ihm aber ja keinen Vorwurf daraus, daß er sich billigung des Vorortverkehrs. Der Stein soll im Rollen bleiben einen Einblick in die Welt jenes Hoftonservativismus, den die Agrar- für seine beleidigten sächsischen Richter zu erlangen. Er hat sich der Regierung nicht begnügen, sondern sie müssen die Konsequenz konservativen als ihren schlimmsten und gefährlichsten Feind betrachten. redlich bemüht, den alten, guten, festen Gerichtsstand wieder zu aus ihrer heutigen Interpellation ziehen. Damit die Lösung der Das Kl. Journal" hat noch eben den Feldzug gegen Herrn v. Miquel Ehren zu bringen, indem er gegen Kiefer und Ernst in München Wohnungsfrage nicht scheitert an der Spekulations- und Gewinn geführt, und wer dessen letzte Neden liest, bemerkt verwundert, wie er dadurch seinen Frieden mit dem Kl. Journal" geschlossen hat, Strafantrag stellte. Leider lehnte die Münchener Staats- fucht der Unternehmer, muß deren Widerstand gebrochen werden im anwaltschaft die Einleitung eines Strafverfahrens Jnteresse des allgemeinen Wohles. Wir sind bereit, mitzuarbeiten, da er die Hohenzollern - Begeisterung Leipzigers noch übertrumpft. a b. Dem Herrn Justizminister blieb nichts weiter übrig, als zu in der Absicht, etwas Brauchbares aus der Sache zu machen. feinen feinfühligen Sachsen zu gehen, wo er auf mehr Entgegen­Die Wahlordnung für die nach dem neuen Invaliden- kommen rechnen konnte, wie bei den groben Bayern . Ein Privattelegramm vom Sonnabend meldet, daß in der gef.he nötig werdenden Wahlen der Vertreter bei den unteren Dieser Harthörigkeit des Münchener Staatsanwalts haben es heutigen Sigung der Abgeordnetenkammer die Besprechung der Verwaltungsbehörden ist nun erlassen und für die Versicherungs - wohl auch Langer und Lohse mit zu verdanken, daß sie in die Sache Wohnungs- Juterpellation fortgesetzt wurde. Genosse Segis sprach anstalt Hannover bereits bekannt gemacht worden. Nach§ 61 des verwickelt wurden. Dadurch ließ sich die Zuständigkeit des Chemnitzer scharf gegen die bürgerlichen Versuche, diese Frage zu lösen, und Gejeyes werden für den Bezirk jeder unteren Verwaltungsbehörde Gerichts leichter begründen. gegen den Mangel an Initiative bei dem Ministerium. je vier Vertreter der Versicherten und der Unternehmer gewählt. Wahlberechtigt sind die Vorstände der Zwangs Krankenkassen / 212 1hr tam die Juterpellation Oertel und Genossen betreffend das Zuchthausgesetz zur Beratung. Hierüber siche an anderer und derjenigen freien Stassen( mit Ausnahme der Zuschuß Stelle des Blattes. tassen), die sich nicht über den Bezirk der unteren Ver­waltungsbehörde erstrecken; für Versicherte, die keiner Strankenkasse angehören, haben ferner die Vorstände der Kommunen bez. weiteren Kommunalverbände ein gleiches Wahlrecht.

Offizielle Hetlogik. Das Dresdener Journal", bekannt durch den Beamtencharakter jeiner Redacteure, redet davon, daß Regierung und bürgerliche Gesellschaft der Arbeiterklasse hohes Vertrauen er­wiesen hätten durch Einführung des Wahlrechts und des Koalitions­rechts. Die Arbeiter hätten aber unter dem Einfluß der Social­demokratie dieses Vertrauen schlecht vergolten. Will man also, so schreibt Wahlkörper, die nicht mehr als 50 Versicherte vertreten, haben das" Journal" und die" Nordd. Allg. Ztg." druckt es ihm nach, ernsthaft 1 Stimme, für über 50-100 Versicherte werden 2 Stimmen gewährt das Vertrauen der Arbeiterschaft wiedergewinnen, so darf man nicht und für jedes weitere 100 Versicherter eine Stimme mehr. eine Politik treiben, wie sie die Socialreformer empfehlen und wie Wählbar sind nur deutsche, männliche, volljährige, schöffenfähige fie nur die Stellung der Sccialdemokratie unter den Arbeitern be­Personen, die im Bezirk der unteren Verwaltungsbehörde wohnen. festigen würde, sondern man muß dafür sorgen, daß der Aussaat Die Vertreter der Versicherten müssen versicherte Personen und unbegründeten Mißtrauens und dem die Arbeiter unter der Fuchtel die Vertreter der Unternehmer Juhaber oder bevollmächtigte Leiter haltenden Terrorismus der Socialdemokratie mit staatlichen Macht­von Betrieben sein, in denen versicherte Personen beschäftigt sind. mitteln entgegengearbeitet werde." Sie dürfen weder Mitglieder des Vorstandes einer Versicherungs- Sungrigen am besten dadurch hilft, daß man ihm den Appetit mit Mit derselben Logik kann man auch beweisen, daß man cinem anstalt noch eines Schiedsgerichts sein. Mindestens die Hälfte der Bertreter muß überdies am Sige der staatlichen Machtmitteln abgewöhnt. unteren Verwaltungsbehörden oder nicht weiter als 10 Kilometer davon entfernt wohnen.

Für Hannover sind die Wahlen in der Zeit vom 15. November bis 31. Dezember vozunehmen.

-

Berichtigung. Wir erhalten vom Generalkommando des XIV. Armee corps folgende Berichtigung: Die in Nr. 236 des Vorwärts" aus dem Badischen Landesboten" übergegangene Nachricht, daß ein Dragoner mit gebrochenen Beinen tot in einem Graben bei Pforzheim aufgefunden worden sei, entbehrt, soweit Truppenteile des XIV. Armeecorps in Frage kommen, jeglicher thatsächlichen Unterlage."

Die ,, reformierte" Grubeninspektion.

Um

Mus dem Ruhrgebiet wird uns geschrieben: Schneller als wir selbst erwarteten, sind wir in der Lage, den Beweis zu erbringen, daß es mit der viel gerühmten Reform der preußischen Grubenkontrolle wieder mal nichts ist. Wir deuteten neulich an, daß auch einer der Einfahrer" schon dupiert sei, in ähn­licher Weise wie die akademischen Bergleute". Nun bringt der Bergknappe", das Organ des christlichen Gewerkvereins folgenden lehrreichen Artikel:

Auf Zeche Bismard" wollte der Einfahrer am 25. September im Reviere des Steigers Nottebaum, Flög 2 Osten, revidieren, konnte daselbst aber aus irgend einem Grunde erst am 26. September hinkommen. Zweifellos war der Besuch bekannt. Jufolgedessen war am 25. und 26. September der Zu­gang zum 1. Bremsberg in dem betreffenden Reviere in beiden Vormittagschichten mit altem Holze, alten Schienen und Brettern verrammelt, damit der Einfahrer den Berg Die Wahl gilt vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1904. nicht befahren konnte. Als Mangel in bergpolizeilicher Hinsicht in Diese Vertreter haben die Funktion, in Verbindung mit der dem Berge war vorhanden: 1. daß anstatt aufsteigender, Verwaltungsbehörde Gutachten abzugeben, namentlich dann, wenn niedergehender Wetterzug war, und 2. im Berge 3 Orte eine beantragte Rente abgelehnt oder eine laufende entzogen werden im Betriebe waren, ohne die nötigen nötigen Aufhaue Aufhaue( Ueber­soll; sie haben also die Interessen der Versicherten wahrzunehmen. Konfliktwind in Baden. Man schreibt uns aus Baden: Das haue). Am 26. September, an dem der Einfahrer tam, war noch Auf ihnen ist aber auch der ganze komplizierte Ueberbau der Ministerium Eisenlohr rückt in seinem Stabsorgan Karlsr. 3tg." ein volles Latrinenfaß vor den verbarrikadierten Berg geschleppt, weiteren Vertretung der Versicherten und der Unternehmer in der mit der kategorischen Erklärung heraus, daß sie das indirekte jedenfalls, damit dessen duftige Würze" den Einfahrer zum Verwaltung des Versicherungswesens aufgebaut. Sie haben nämlich 23 ahlverfahren nur dann fallen lasse, wenn ohne besondere rascheren Fortbewegen veranlassen solle und er nicht der Ber die aus 5 Versicherten und 5 Unternehmern bestehenden Ausschüsse Wahl aus den Verwaltungsorganen: Bürgerausschuß der Städte, fuchung anheimfalle, die Barrikade auf ihren Wert zu prüfen. der Versicherungsanstalt zu wählen und diese Ausschüsse wiederum Kreisversammlung, Stadträten, Handels- und Gewerbefammern 2c. Während der Verbarrikadierung waren hinter haben neben den Wahrnehmungen wichtiger Verwaltungsfunktionen lauter nationalliberalen Korporationen Regierungsergebene in die derselben selbstverständlich Arbeiter beschäftigt." auch die Aufgabe, die Beisiger der Schiedsgerichte sowie die nicht Volksvertretung gesteckt werden. Andernfalls blieben die Beratungen Wie wird es den Offiziösen? Es ist sehr gut, daß diesmal der beamteten, aus den Reihen der Versicherten und der Unternehmer des kommenden Landtages fruchtlos; denn die Erste Kammer Bergknappe" die sensationellen Enthüllungen der" Bergarbeiter Das christs zu entnehmenden Mitglieder des Vorstandes der Versicherungsanstalt sei nicht zu haben, und keine andere Regierungs- Besetzung Beitung" über Betrügereien im Grubenbetrieb fortsetzt. würde eine Verfassungsänderung sanktionieren, welche Staatsliche Blatt wird wohl noch nicht ganz verdorben sein von den Wollen die Arbeiter also eine ausreichende Wahrnehmung ihrer ordnung, Freiheit, Wohlstand und Bildung socialdemokratischen Hetzern." Was der Bergknappe" berichtet, Interessen im Versicherungswefen erzielen, so müssen sie der Wahl mächtig gefährde.- Den Amtsverkündigern, welche noch bestätigt, vollauf das, was wir schon in zahlreichen Fällen früher der Vertreter bei den unteren Verwaltungsbehörden alle Aufmerksam- einmal für das direkte Wahlrecht eintreten, wird die Livree aus­teit zuwenden.

zu wählen.

Zur Regelung der Konfektionsindustrie, wie sie in der Novelle zur Gewerbe- Ordnung vom März d. I. beabsichtigt wird, haben die Konfektionäre Stellung genommen. Eine Versammlung der Vertreter sämtlicher Zweige der Konfektionsindustrie, die am Donnerstag hier tagte, hat folgende Resolution angenommen:

Die Vertreter der Konfektionsindustrie erklären sich mit der im§ 114a der Novelle zur Gewerbe- Ordnung vorgeschlagenen Ein­führung von Lohnbüchern oder Arbeitsquittungen für die Arbeiter der Konfektionsindustrie einverstanden; sie erklären, daß die Regelung der Angelegenheit in der Fassung der Kommissions­vorschläge Wünschen entspricht, welche schon seit langem in den Streifen der Konfektionsindustrie zum Ausdruck gekommen sind.

Dagegen erhebt die Versammlung lebhaften Einspruch gegen die Bestimmung des§ 137a ber Novelle. Sie er blidt in den Bestinumungen dieses Paragraphen in erster Linie eine schwere Schädigung der betroffenen Arbeiterkreise, sowohl hinsichtlich ihrer allgemeinen Erwerbs- wie insbesondere auch ihrer häuslichen Verhältnisse. Eine Kontrolle über die Ausführung der borgeschlagenen gesetzlichen Bestimmungen würde ein unerträgliches Eindringen in die privaten Verhältnisse bedeuten und dennoch nach einstimmiger Ansicht der Fachkreise in der Pragis sich als undurch­führbar erweisen.

Die Versammlung beschließt, in diesem Sinne eine eingehend motivierte Betition an die geseggebenden Körperschaften gelangen zu laffen."

Der§ 187a, ber den Herren Konfektionären lediglich im Jutereffe des häuslichen Friedens und des Einkommens der Arbeiter so annehmbar erscheint, enthält nämlich den Ansatz zu einem ernsthaften Schuße der Konfektionsarbeiter; er erteilt dem Bundesrate die Be­fugnis, das Mitnehmen von Arbeit nach Hause zu verbieten. Dieser Grundsatz ernsthaft und unbedingt durchgeführt, wie es ja nach der Novelle allerdings noch nicht der Fall ist, würde der übermäßigen Ausbeutung zu Leibe gehen, würde mit der Zeit zur Erhöhung der Stücklöhne führen und wäre der erste Schritt zur Beseitigung der Hausindustrie.

Deshalb erscheint er den Unternehmern gefährlich. Friedensschluß? Die Regierung will nicht mit der alten, ondern mit einer abgeänderten Kanalvorlage reuig- tapfer wieder­tehren, die durchgreifende Maßnahmen für den Ausbau der östlichen Wasserstraßen enthalten soll.

gezogen. Jetzt ist Konfliktsluft im Musterlande!-

-

Der Fall Küchler. Das Urteil im Disciplinarverfahren gegen den Landgerichts- Direktor a. D. Küchler lautet auf 350 M. Geldstrafe und Tragung von 4/5 der Gerichtskosten; 1/5 trägt der Staat. Der Staatsanwalt hatte Amtsentsegung beantragt. Küchler war, wie erinnerlich, in sehr merkwürdige Geldgeschäfte verwickelt.

Die Wohnungenot vor dem bayrischen Landtage. München , 20. Oktober. Zur Beratung stand heute folgende von der Centrumsfraktion eingebrachte Interpellation:

Ist die Staatsregierung bereit, dem in größeren Städten und in Fabriforten vielfach hervortretenden und jährlich sich steigernden Mangel an billigen und gesunden Wohnungen durch staats liche Mitwirkung entgegenzutreten, und bejahenden Falles, welche Maßregeln gedenkt sie zur Linderung der Wohnungsnot auf gesetz­geberischem, administrativem und finanziellem Wege zu ergreifen bezw. in Vorschlag zu bringen?"

Dieser Interpellation ist noch nachstehende Begründung bei­gefügt:

"

nachgewiesen, nämlich die Unzulänglichkeit aller socialen Reformen, bei denen die Arbeiter nicht unmittelbar beteiligt werden. Dem ge­nannten Blatte wird es jedenfalls leicht sein, seine Behauptungen in vollen Umfange wahr zu halten; wir hörten nämlich über den selben Unfug schon, allerdings damals noch unbestimmte Mit­teilungen.

Räume man endlich den Arbeitern das Necht zur Mitsprache ein, dann wird es besser. Eher nicht.

Aus San Francisko meldet das Reutersche Bureau": Hier ist folgende, vom 6. d. M. datierte Meldung aus Samoa eins gegangen: Der Anblick der Dinge auf Samoa ist weit davon ent fernt, erfreulich zu sein. Neue Unruhen sind im Anzuge und können zum Ausbruch kommen, wenn die drei in Betracht kommenden Mächte nicht den Regierungsbeamten zu Hilfe tomment. Die Lage der drei als provisorische.Regierung hier zurückgelassenen Konsuln ist sehr schwierig. Es heißt, es herrsche Spannung unter ihnen.

Ausland. Oestreich- Ungarn .

Wien , 21. Oktober. Sämtliche Blätter der Oppofition und auch die der Regierung nahe stehenden verurteilen auf schärfste, daß die Linke vom Präsidium im Abgeordnetenhause ausgeschlossen worden sei. Die Neue Freie Preffe" schreibt: Die Majorität hat die Dentschen einmal ihre Macht fühlen lassen wollen, aber einen Segen könne eine solche Behandlung der Minorität nicht bringen.

" Der Staatsregierung ist es nicht unbekannt, wie schwer es in größeren Städten und manchen Fabrikorten den minder bemittelten Voltsklassen und insbesondere den Arbeiterfamilien geworden ist, ihren Verhältnissen entsprechende, gesunde und billige Wohnungen sich zu beschaffen. Der gegenwärtige Zustand, nicht nur der Arbeiterwohnungen, sondern auch der Mietsräume von kleinen Gewerbetreibenden, Beamten usw. zeigt in gesundheitlicher und Unruhen in Böhmen . Von den bei den Prager Ausschreitungen fittlicher Beziehung vielfach bedenkliche Mißstände. Den Bemühungen verhafteten Personen wurden fünf wegen Auflaufs und eine wegen Einzelner sowie der Genossenschaften, wenigstens teilweise Abhilfe des Verbrechens versuchter Brandlegung beim Strafgerichte ein zu schaffen, treten vielmals die Gewinnjucht der Spekulanten, geliefert. In Laun kam es Freitagabend wieder zu Ansammlungen, welche Besizer der geeigneten Baupläge geworden sind, und eine bei denen in mehreren von Israeliten bewohnten Häusern die allzu rigorose Handhabe geltender Bauvorschriften hindernd ent- Fensterscheiben eingeworfen wurden. Als eine Stavalleriepatrouille

gegen.

fich zeigte, zerstreute sich die Menge. Der Bezirkshauptmann Hrusta, Bei dieser, auch das öffentliche Interesse in hohem Grade in welcher durch einen Steinwuf nicht unbedeutend verwundet wurde, Anspruch nehmenden Notlage und bei der Unzulänglichkeit einer ist dienstunfähig geworden. Von der Gendarmerie, die 35 Mann gemeindlichen oder genossenschaftlichen Hilfsaktion erscheint die stark einschritt, sind 6 Mann leicht und einer schwer verletzt. Ju Mitwirkung des Staates nicht länger entbehrt werden zu können, Turnau sammelten sich abends mehrere Hundert Personen auf weshalb sich die Unterzeichneten veranlaßt gesehen haben, gegen dem Ringplate an und verhöhnten die einschreitenden Beamten und die Gendarmerie. Als eine Kompagnie Militär ausrückte, zogen sich wärtige Interpellation an diet. Staatsregierung zu richten. Nachdem der Abg. Schirmer diese Begründung in einstündiger die Nubestörer zurück. Auch in Taus und Eipel find antisemitische Die Kreuz- Beitung" behält sich ein Urteil über den ab- beantwortete Ministerpräsident v. Crailshaim die Interpellation Rede noch in allen ihren Einzelheiten ausführlichst ergänzt hatte, Ausschreitungen vorgekommen.- Jeänderten Entwurf vor, will aber mit sich reden lassen. Afrika . Junterschaft wird mit sich reden lassen, wenn ihre Interessen nicht ins Auge gefaßt habe, die geeignet sind, den an einzelnen Orten Die dahin, daß die Staatsregierung schon seit längerer Zeit Maßnahmen zu furz tommen.-

-

Partei- Machrichten.

Aus dem Kongostaat. Dem Brüffeler National" zufolge bestehenden Mangel an gesunden und billigen Wohnungen abzuhelfen. hat Unterlieutenant Paternoster aus Sungula vom 20. Juli ge­Die gemaßregelten Landräte werden der preußischen Regie Dem Landtage werde demnächst ein Gejegentwurf zugehen, meldet, daß Truppen des Stongostaates mit aufständischen Bakufu rung noch manche schwere Stunden bereiten. Wenn es nach dem der bier Millionen Mart fordere, um die Wohnungs- einen heftigen Kampf zu bestehen hatten, welcher sechs Stunden Wunsche des konservativen Vereins in Hannover geht, dann wird sie verhältnisse zu verbessern und Darlehen an Bangenossenschaften ge- dauerte. Die Aufständischen hatten nahezu 300 Todte und eben so demnächst im Abgeordnetenhause die Frage zu beantworten haben, währen zu fömen. Auch bezüglich der im Privatdienst stehenden Arbeiter viel Verwundete. welches die Gründe der Zurdispositions Stellung der Beamten ge- habe die Staatsregierung wiederholt die unterstellten Behörden und wesen seien, die im Abgeordnetenhause gegen die Mittellandfanal- Gewerbe- Aufsichtsbeamten angewiesen, der Beschaffung gesunder, Borlage gestimmt haben. zweckentsprechender und wohlfeiler Arbeiterwohnungen die größte Einen solchen Antrag stellt der genannte Verein an den Vorstand Sorgfalt zuzuwenden und alle dahin zielenden Bestrebungen thunlichſt Mit dem Parteitag in Hannover beschäftigte sich eine Bartei Der konservativen Fraktion des Abgeordnetenhauses. zu fördern. Von den bayrischen Invaliditäts- und Altersversicherungs- versammlung in Leipzig . Den Bericht erstattete Grenz. Die anstalten seien mehr als 12 Millionen Mark gegen eine mäßige Diskussion drehte sich erklärlicherweise in der Hauptsache um das Die ,, Kölnische Zeitung " läßt sich aus Oldenburg schreiben: Berzinsung zum Bau von Arbeiterwohnungen hergeliehen worden. Tadelsvotum, das der Parteitag den Leipzigern wegen ihres Bei den heute im ganzen Herzogtum vollzogenen Landtags- Endlich seien auch bereits Verhandlungen im Gange, ob nicht eine Disciplinbruchs in Sachen der Landtagswahl erteilt hat. Als ein wahlen ist nun zum erstenmale ein Socialdemokrat, Buchdruckereis Ergänzung des Artikels 73 des Polizei- Strafgesetzbuchs hinsichtlich Zeichen beginnender Einsicht möchten, wir es betrachten, daß Grenz, besizer Paul Hug in Bant , als Abgeordneter gewählt worden. der aus hygienischen Gründen an Wohnungen oder Wohnungs- der auch über diese Angelegenheit sprach, meinte, der Entscheidung Das ist mun fein großes Unglück, denn Paul Hug wird die Rolle räume zu stellenden Anforderungen einzutreten habe. des kommenden Parteitages in Mainz , der ja die Frage der Land­des Hechts im Karpfenteich spielen und etwas Leben in den olden- Abg. Dr. Jäger( C.) fand den Ton des Ministers nicht warm tagswahlen nochmals gründlich erörtern werde, würden fich 1 burgischen Landtag bringen." genug und verbreitete sich hierauf eingehend über die Wohnungs- die Leipziger Genossen unweigerlich unterwerfen. Außer vom Solche Rede ist man von dem rheinischen Scharfmacherblatt zu frage. Genossen Geher wurde der Hannoversche Beschluß auch von den hören nicht gewohnt. Warum sollen die Hechte nur im oldenburgi Fraktion, daß die Antwort der Regierung in feiner Weise befriedige, Beyer und Schoenlant sprachen gegen den Beschluß: Sie füßten Unser Freund Ehrhart erklärte namens der socialdemokratischen Genossen Frenzel und Menge gebilligt. Die übrigen Redner, Grenz, ichen Landtag von Nugen sein? und übte dann eine ungemein scharfe Kritit an den heutigen sich wieder darauf, daß sie die Geschichte ihrer gegenwärtigen Zur Beurteilung der deutschen Rechtszustände hat ein Wohnungsverhältnissen. Ein Eingreifen des Staates sei hier ein Stellungnahme nicht hätten darlegen können. Auf Beranlassung fächsisches Gericht einen neuen Beitrag geliefert. Der bekannte Gebot der Notwendigkeit. Als erste Forderung müsse eine um- Schoenlants wurde folgender Beschluß gegen 4 Stimmen gefaßt: