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größere Pause unterbrochenen Vortrag der Justizrat Sello, der fich namentlich darzulegen bemühte, daß die Angeklagten zwar ge wohnheitsmäßige aber nicht gewerbsmäßige Spieler gewesen seien. Die Ausführungen der anderen drei Verteidiger,

er einen sehr netten Eindruck machte. Am Freitag schickte er ihn| folgung seitens des Amtsvorstehers v. Oppen ausgefekt ist, hatte mit 1500 m. weg, die er bei einer Bank einzahlen sollte, Der den dortigen Gemeindediener Menzel eines Tages angesprochen, Bursche behielt aber das Geld für sich und ließ sich nicht wieder als dieser am Wirtshause vorbeiging, und ihn dabei in der Anrede fehen. mit der scherzhaften Titulatur, staatsgefährlicher Mensch" Dr. Schachtel, Dr. Schwindt und Pinkus zogen sich dann bis in die in der Friedrichstraße , nahe bei der Besselstraße, ein siebenjähriger gesetzten, denunzierte den Gastwirt wegen der Aeußerung und Beim Aufziehen der Wache verunglückte gestern nachmittag belegt. In aller Gile ging der Gemeindediener nun zu seinem Vor fünfte Nachmittagsstunde hin. Die Angeklagten begnügten sich Sinabe. Dieser rannte über den Fahrdamm der Musik entgegen, die Folge war, daß die Staatsanwaltschaft beim Gericht mit ganz furzen Erklärungen. Kayser meinte etwas trozig, daß er hin, wurde von einer Droschte überfahren und so schwer verletzt, den Antrag stellte, gegen Schmauser wegen Gemeindebiener­nicht gegen die Strafgesetze verstoßen habe und für seine moralischen daß man ihn auf der Unfallstation I behalten mußte. Beleidigung das Hauptverfahren zu eröffnen. Verfehlungen nur seinen Eltern und seiner vorgesezten Behörde Diesen Antrag hat das Gericht unter Belastung der Staats­verantwortlich sei. Kröcher dagegen führte seine Jugend und seinen gründung: kasse mit den Kosten abgelehnt und zwar unter folgender Bes wahnsinnigen Leichtsinn" ins Feld, daß er aber nach den bitteren Erfahrungen hoffe, noch ein brauchbarer Mensch zu werden.

Um halb sechs Uhr verkündete dann Herr Denso die Frei sprechung. Er hatte vorher das Publikum ermahnt, feine Kund­gebungen laut werden zu lassen. Und so begnügten sich denn die Zeugen und sonstigen Bekannten nach Schluß der Sigung auf die Anklagebant zu stürmen, um die mit einem blauen Auge davon­gekommenen, nunmehr amtlich als harmlos anerkannten Jeu­Brüder zu beglückwünschen.

Auf die schwindelhafte Reklame in der Möbelbranche, wie sie von einer Anzahl hiesiger großer Möbelgeschäfte zum Schaden des kaufenden Publikums getrieben wird, haben wir unsere Lejer wiederholt warnend aufmerksam gemacht. Am ärgsten hat es wohl die Firma Böhme. Filly, Möbelverkauf Berliner Special­tischlereien", Köpniderstr. 74, getrieben. Durch große Inserate in der bürgerlichen Presse teilten die Herren Böhme u. Filly den Lesern mit, daß man Eine Hand voll Geld ersparen könne, wenn man bei ihnen seine Möbel einkaufe.

fiel

bewucherte Ernst Renz ein wichtiger Beuge. Bu feiner Bernehmung In der Straffache gegen den Bankier Max Arendt ist der ist Rena, der zur Zeit bei dem Cirkus Rampler in Leeds in England Stellung hat, dieser Tage hierher gekommen. Die Vernehmung durch den Untersuchungsrichter Landgerichtsrat Grunow begann Freitagvormittag und dauerte bis spät in den Nachmittag hinein; sie wurde gestern noch fortgesetzt. Arendt hat sich beschwert, daß er in Untersuchungshaft behalten wird, ist aber damit von der Straf­fammer abgewiesen worden.

Kaninchenzucht heute von 12-2 Uhr Alexanderstraße 30 veranstaltet. Ein Markt für Schlacht und Zuchtkaninchen wird vom Verein für

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Die Anrede staatsgefährlicher Mensch" ist in weiteren Kreisen als scherzhafte Redensart bekannt. Im vors liegenden Falle kann es nach den Umständen dem Angeklagten ohne weiteres geglaubt werden, daß er sich lediglich einen Scherz mit dem Denunzianten, dem Gemeindediener Menzel, gemacht habe. Darauf weist das Wort Ha" sowie der Umstand hin, daß der Angeklagte den zufällig an seinem Hause vorübergehenden Gemeindes diener ansprach. Es muß geradezu als ausgeschlossen gelten, daß der Angeklagte einen Beamten in der Stellung eines Gemeindedieners im Erste den Vorwurf der Staats. gefährlichkeit hat machen wollen. Es fehlt daher die Absicht, den Gemeindediener zu beleidigen."

Gerichts- Beitung.

Ein neuer Kurfns im Schreiben auf der Schreibmaschine( System Bar- Lock und Remington) wird in der 7. städtischen Fortbildungsschule für Jünglinge und Männer, Gräfeftr. 85-88, an der Kottbuser Brücke, jetzt eingerichtet. Der Unterricht findet Freitags, abends von 7/ 2-92 Uhr, statt. Aus dem als staatserhaltend betrachteten Streben, gegen die Jebem Teilnehmer werden auf Wunsch noch besondere Uebungsstunden ein: Anhänger unserer Partei aus allen möglichen Gründen mit Polizei gerichtet. Das Unterrichtsgeld beträgt halbjährlich nur 2 M. Anmeldungen und Gericht vorzugehen, erwächst der Socialdemokratie bekanntlich nimmt Herr Rektor Faltz noch täglich von 12-1 Uhr und von 7-8 Uhr ein hoher ideeller Gewinn. Wir würden daher beinahe abends im Amtszimmer entgegen. Verein für volkstümliche Kurse von Berliner Hochschullehrern. die verständige Entscheidung des Landgerichts II bedauern, wenn am Montag, den 23. Oftober, abends 8, Uhr, beginnt bie erste Serie der nicht auch uns die Wahrung des Rechtes als die höchste zu gelten Kurse des laufenden Wintersemesters mit dem Vortrage des Geh. Medizinal: hätte. rate Professor Dr. Waldeyer über: Die Muskeln des Menschen und Da min auch in Berlin die Dummen, welche fich durch die deren wichtigste Leistungen", im Hörsaal des anatomischen Instituts, Philipp Tamtamschläge solcher Reklamehelden bethören lassen, nicht alle straße 12. Herr Geheimrat Waldeyer, der Vorsitzende des Vereins, wird in werden, hatte die Firma sich eines riesigen Zuspruches zu einer furzen Eröffningsansprache über die Entwickelung der Bestrebungen erfreuen. Der Möbelverkauf vereinigter Specialtischlereien ent- für volkstümliche Vortragskurse durch Hochschullehrer in Berlin und über puppt sich jetzt, was freilich für den Fachmann längst fein Geheimnis die Begründung und weitere Ausgestaltung des Vereins berichten. mehr war, als eine Schwindelfirma ersten Ranges. Die zum Ver- Eintrittskarten zu diesem an ſechs aufeinander folgenden Montagen statt fauf gestellten Möbel wurden von den Herren Böhme und Filly von W., Leipzigerstr . 136. A. Schüß, Rendant, O., Solzmarktstr. 60, II( 10-1 findenden Kursus sind zu haben bei: Georg Belling, Cigarrenbandlung, den Tischlermeistern nicht gekauft, sondern nur in Kommission ge- und 4-6 üht). Chr. Tischendorfer, C., Sophienstr. 20 im Laden( 8-7 Uhr). nommen. Erst nach dem Verkauf der gelieferten Gegenstände er- Trautweinsche Buchhandlung, W., Leipzigerstr. 8. Centralstelle für Arbeiter: hielten die Lieferanten Zahlung. Doch schon seit längerer Zeit Wohlfahrts- Einrichtungen, W., Köthenerstr. 23 II( 8-3 Uhr). wurden die Lieferanten mißtrauisch gegen Böhme und Filly, weil Straßensperrung. Die Heinersdorferstraße nach der Prenz diese die vereinnahmten Gelder nur unregelmäßig ablieferten und Tauer Allee bis zur Winsstraße einschließlich des Kreuzbammes der in der letzten Zeit gegen Bargeld die Möbel zu wahren Schleuder- lekteren wird zur Umpflasterung vom 23. d. Mts. ab bis auf weiteres preisen, ja selbst unter den Herstellungskosten verkauften. Jetzt hat nun die stolze Firma ein Ende mit Schreden ge= für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. nommen. Herr Simon Böhme, der Hauptmatador, hat Berlin jeden­falls mit gefüllten Taschen, verlassen und sein Kompagnon Filly wird vorläufig in der Untersuchungshaft über die Vergänglichkeit alles Jrdischen Betrachtungen anstellen fönnen. Leider sind die Tischlermeister nicht die einzigen, welche von der Firma Böhme, und Filly zerrupft worden sind. Auch diejenigen, die in der letzten Zeit dort Möbel kauften, find um den Betrag der geleisteten Anzahlung geprefft, weil ihnen die gekauften Möbel nicht geliefert worden find. Als die Käufer vor einigen Tagen ihre gekauften Möbel reklamieren wollten, fanden sie das Möbellager geräumt, da die Tischlermeister die von ihnen gelieferten Waren wieder abgeholt hatten, um zu retten, was noch zu retten war. Der verschwundene Simon Böhme hat ähnliche Schwindeleien übrigens schon früher ausgeführt, und ist deshalb seiner Beit mit 6 Monaten Gefängnis bestraft worden. Filly war früher Tischler­meister. Juwieweit er an den Schwindeleien beteiligt ist, wird die gerichtliche Untersuchung ergeben.

Feuerbericht. Freitagnachmittag tam Inselstraße 1 ein Wohnungsbrand zum Ausbruch, der noch im Entstehen gedämpft werden konnte. Später erfolgte aus geringfügiger Ursache ein Alarm nach Rosenthalerstraße 36, fowie nach Fürbringer Straße 9. Hier war Teer beim Kochen in Brand geraten. Bergmannstraße 3 hatten Lattenverschläge sowie die Schal­decke Feuer gefangen, doch konnte die Gefahr rechtzeitig beseitigt werden. Ein Alarmn nach Blumenstraße 63a war auf ver­schten Rauch zurückzuführen.

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Aus den Nachbarorten.

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Oeffentliche Versammlungen und Polizeifinnde. Eine für das Versammlungsleben bedeutungsvolle Entscheidung hat das Kammergericht gefällt. In einer am 18. März in Bahrenfeld um 11 Uhr beim Eintritt der Polizeistunde Feierabend. Der Vor­bei Altona abgehaltenen Boltsversammlung gebot der Gendarm figende lehnte die Schließung der Versammlung ab. Bu denen, die fich nicht alsbald entfernten, gehörte auch der Parteigenosse Böge. Er und zwei andere Genossen wurden deshalb angeklagt, fich gegen folgende Bestimmung des§ 365 des Reichs Strafgesetzbuches vergangen zu haben: Wer in einer Schaukstube über die gebotene Polizeistunde hinaus verweilt, ungeachtet, daß der Wirt, sein Ber treter oder ein Polizeibeamter ihn zum Fortgehen auf­gefordert hat, wird mit Geldstrafe bis 15 M. bestraft." Die An geklagten wurden in erster und in zweiter Instanz verurteilt. Das Landgericht hob hervor, daß der Versammlungsraum jedermann zu­gänglich gewesen sei. Auf die vom R.-A. Wolfgang Heine vertretene Revision hob das Kammergericht die Vorentscheidung auf und verwies die Sache mit folgender Begründung an das Landgericht zurück: Nach dem citierten Wortlaut des§ 365 Absah 1 wären die Angeflagten uur strafbar, wenn sie sich zur fraglichen 8eit in einer Schantstube" oder an einem öffentlichen Vergnügungsorte" befunden hätten. Als Vergnügungsort im Sinne jener Bestimmung tönne der Versammlungsraum un Die Kreiskonferenz der Parteigenossen des Wahlkreises zweifelhaft nicht angesehen werden. Und ob er nach dem Eintritt der Teltow Beeskow Charlottenburg wird am Sonntag, den Polizeiſtunde noch eine Schankſtätte gewesen sei, ließen die Feststellungen der Vorinstanzen nicht erkennen. Als Schantstube könne er nur 29. Oftober, nachmittags 1 Uhr, bei Thomas, Rigdorf, Hermann so lange angesehen werden, als darin ausgefäntt straße 50( Apollo- Sale) abgehalten. Tagesordnung: 1. Bewerbe; also hätten die Angeklagten in dem Raume tros des richt des Kreis- Vertrauensmannes und der Revisoren. 2. Neuwahlen. Feierabendgebotes noch nach 11 1hr bleiben können, 3. Die Beschlüsse der Brandenburger Provinzial- Konferenz und des wenn von 11 Uhr ab darin nichts mehr ausgeschäntt Der Rektor der Technischen Hochschule, Herr Riedler, Hannoverschen Parteitages. Referent: Gen. Friz Zubeil. 4. Die worden sei. In diesem Falle wären fie freizusprechen. Das Land­hielt auf dem Feſtkommers der Studierenden dieser Anstalt eine Lehren der Wahlstatistit. Referent: Gen. Paul Hirsch . 5. Ver- gericht müsse nun die erforderlichen Feststellungen treffen und dem­Rede, in der folgende Stellen vorkommen: Ich wünsche Ihnen Be­freiung von toten Formen, von zwedlosen und ideallosen Formen schiedenes. Es wird auf den§ 3 des Organisations Statuts des gemäß entscheiden. Ter Vorstand des Arbeitervereins in Wilfter war des und allen hohlen Aeußerlichkeiten. Ebenso Befreiung von allem Streises aufmerksam gemacht, wonach jeder Ort bis zu drei Dele Kasten geist, statt deffen echtes Standesbewußtsein, das auf gierten entsenden kann, jedoch müssen dieselben politisch organisiert, Vergehens gegen den§2 des Vereinsgefeßes angeklagt worden, weil er der Polizei nicht angezeigt hatte, daß der aus dem Vor wissenschaftlicher und allgemeiner Bildung beruht. Ganz besonders in öffentlichen Parteiversammlungen gewählt und mit Mandaten verstande ausgefchiebene, aber im Verein verbliebene wünsche ich Ihnen volle Befreiung von der Handwerkerkajte der Ein sehen sein. Die Konferenz wird pünktlich eröffnet. Der Vertrauens bisherige bisherige Schriftführer durch ein anderes Vereins­pauker der Eramensstudenten und sonstiger Strebertasten. Auch mann: Wilhelm Eberhardt, Charlottenburg , Wilmersdorfer mitglied ersetzt worden war. Nachdem das Landgericht die Befreiung von allen Simpelgeist, von allen Fachsimpeln, die Straße 38a. Angeklagten freigesprochen hatte, legte die Staatsanwaltschaft nur ihre Alltagsarbeit tennen, vom Philistertum in jeder Form. Befreiung vom Fremdengeist, von allem Gigeritum, von eng eine offentliche Barteiberiammlung statt, in der die Bericht daran habe, zu erfahren, aus welchen Personen fich jeweilig ber In Nigdorf findet am Dienstag bei Peters, Knesebecstr. 113, Revision ein und führte aus, daß die Polizei ein großes Intereffe lischen und internationalen Sportsripeleien. Ich wünsche Ihnen weiter Befreiung von Freiheitsdurst. Nachdem Sie an der erstattung vom Parteitage, sowie die Wahlen des Vertrauensmannes Vorstand zusammensetze. Das Rammergericht sprach aber die An Schule neun Jahre in strengem Zwang nach Vorschrift und mit voll- und der verschiedenen Kommissionen auf der Tagesordnung stehen. geklagten ebenfalls frei und begründete seinen Spruch damit, daß gemessenem Maße erzogen worden sind, bildet sich bei vielen nicht zu dieser wichtigen Versammlung sind auch die Genossen von Britz , die Anzeigepflicht des§ 2 für" Aenderungen der Mitglieder" sich nur auf Aenderungen erstrecke, die im Mitgliederbestande des bloß Gewöhnung an eriste Arbeit, sondern auch ein unbändiger Treptow und Baumschulenweg eingeladen. Anders allerdings gestalte sich die Durst nach Freiheit aus. An der Hochschule wird dann Weißenfee. Montagabend 82 Uhr findet im Prälaten", Vereins selbst vorkämen. über den Durst getrunken und dann wird aus der Lern- König- Chauffee, die öffentliche Partei versammlung statt, in Frage, ob die Vorstandsmitglieder eines Vereins im Sinne des§ 2 freiheit die Freiheit, nichts zu lernen! Ich hoffe, daß es im der die Delegierten vom Barteitag, sowie auch der Bertraueng- Auskunft über die Zusammensetzung des Borstandes geben müssen, wenn es die Polizei verlange. zwanzigsten Jahrhundert besser werden wird, daß dieser begreifliche mann 2c. Bericht erstatten und die Neuwahlen stattfinden. Durst schon frühzeitig und langsam gestillt werden wird." Schmeichelhaft ist es gerade nicht für die Studierenden, daß fie den Durst nach Freiheit in dem vom Sektor hervorgehobenen Sinne verstehen.

Die elektrische Bahn Waßmannstraße- Hohenschönhausen wird heute dem öffentlichen Betriebe übergeben, nachdem die definitive Abnahme gestern stattgefunden hat.

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In Britz spricht Genosse 8ubeil heute nachmittag 2 Uhr in der bei Güldner, Nudowerstr. 66, stattfindenden Volksversamm­lung über Das Invaliditätsgesetz. Zur Handzettel Berteilung wollen sich die Genossen heute früh 71/2 Uhr bei Dorn, Bürgerstr. 4, einfinden.

In Pankow findet Dienstagabend 81/2 Uhr bei Blaurod. Wollantstraße 113, die Volts versammlung statt, in der über Die Ratswaagen zum Abwiegen von Gold und Silber den Parteitag Bericht erstattet wird und die Neuwahlen erfolgen. befinden sich jetzt nicht mehr in den Ratswaage- Lokalen am Petri- Friedenau- Steglik. Genosse Marquard referiert Dienstag und Gartenplay, sondern in denen am Alexander- und Oranienplag. abend 81/2 Uhr bei Schelhase, Ahornstr. 15a, fiber den Parteitag. Die Verkehrs Deputation hat gestern unter Vorsitz des Auch erfolgen in dieser öffentlichen Parteiversammlung die Neu­Bürgermeisters Kirschner beschlossen, der Stontinentalen Gesellschaft wahlen. Die Versammlung des Arbeiter Bildungsvereins fällt aus. für elektrische Unternehmungen den vorgelegten Tarif für den ein Köpenick - Adlershof . Mittwoch 71/2 Uhr wird in öffentlicher zuführenden Güterverkehr und Leichentransport auf ihrer elettrifchen Versammlung im Wilhelmsgarten vom Parteitag Bericht erstattet. Straßenbahn Landsbergerplag- Hohenschönhausen versuchsweise zu- Ferner erfolgen in dieser Versammlung die Neuwahlen. uächst auf drei Jahre zu genehmigen. Schöneberg . Arbeiter, Parteigenossen! Erscheint recht zahlreich in der am Montag, abends 8 Uhr, im Klubhause, Hauptstr. 5/6, statt findenden Kommunalwähler- Verfammlung.

Vermischtes.

Dann

Aus Zürich verlautet näheres über die schon gemeldete Ver Haftung des steckbrieflich verfolgten angeblichen Chemikers Max Maeder, der von Beruf Brennerei- Arbeiter ist. Er leugnet, den Raubmordversuch an dem Gastwirt Fripe in Lanz( Altmark ) verübt zu haben, giebt aber zu, in der kritischen Zeit in Lanz ge weilt, auch Berlin und Deutschland verlassen zu haben, um Weite­rungen mit der Polizei zu entgehen; er behauptet aber, daß ihin solche lediglich daraus hätten erwachsen können, daß sein Name durch ein unglückliches Busammentreffen in der Angelegenheit des Raub­alt dem Gastwirt Frige genannt worden sei. mordversuches Maeder war, wie fich jetzt herausstellt, nach er aus Lanz vers schivunden war, über Wittenberge am 10. Oftober nach Berlin gefahren und hat sich hier etwa einen Tag aufgehalten. ist er über Leipzig und Würzburg nach Stuttgart gereift, von wo aus er nach der Schweizer Grenze, in den kleinen Ort Bezholz fich Reinigung einer Prediger- Witwe. In der antisemitischen begab. Dort hatte er einen Freund figen, einen geborenen Schweizer , Täglichen Rundschau" findet sich folgende spaßhafte Briefkasten Namens Spieß, der auf dem Gut Emilienhof bedienstet war, als Notiz: In der Valentinischen Mordsache ist gestern eine Berhaftung Maeder noch dort im Hause seines Vaters wohnte. Nachdem er einige Pastor St., Dr. C., Pastor in B. Auf Grund einiger Zu- vorgenommen. Ein in Rummelsburg wohnhaft gewesener Tage bei seinem Freund zu Besuch gewesen war, ging er nach schriften von Geistlichen aus unserem Leserkreise hatten wir im Brief- Arbeiter, der feit der Mordnacht verschwunden war und sich nach Zürich weiter und erregte dort Verdacht, als er um Arbeit nach­fasten der Nummern 243 und 244 gesagt, daß die Prediger- Witwe anderer Richtung hin verdächtig gemacht hatte, wurde Freitag fragte. Man wurde durch den Steckbrief auf ihn aufmerksam und L. Mendrzyk, die in Berlin , Mittelstraße 57/58, ein Hotel befigt, das nachmittag auf dem Amisbureau in Rummelsburg festgenommen, verhaftete ihn, als er Briefschaften von der Bost abholen wollte. wir früher mehrfach empfohlen haben, Witwe eines Rabbiners als er erschien, um sich ein Abzugsattest ausfertigen zu laffen. Der Seiner Auslieferung wird wohl nichts im Wege stehen. Obwohl er, fei. Das ist jedoch nicht der Fall; denn wie wir uns aus der Verhaftete, ein Bauarbeiter, der Valentini taunte, bestreitet entwie gesagt, leugnet, hat er sich durch wiederholte Fluchtversuche ver­Bestallungsurkunde ihres verstorbenen Mannes überzeugen tonnten, schieden, an dem Morde beteiligt gewesen zu sein und will sein Alibi dächtig gemacht. war dieser ehemals evangelischer Pfarrer in Kobulten bei nachweisen. Ortelsburg in Ostpreußen ." Nebbich! Menterei auf hoher See. Der Schauplatz blutiger Vorgänge Ein fechfter Oberspreeräuber ist gestern festgenommen ist auf hoher See das spanische Briggboot Juliana" gewesen, Menschenschädel und anderes Gebein, auch Teile von vers worden. Die Vermutung, daß bei den Raubzügen sechs Mann be- das auf Ersuchen des Konsuls von Brasilien in Tenerifa abgefaßt moderten Särgen wurden bei Ausgrabungen zu Tage gefördert, die teiligt gewesen seien, bestand schon längere Zeit. Außer den schon wurde. Der Steuermann hatte den Kapitän, dessen Frau und den jezt für die Verlegung der elektrischen Kabel in der Hannoverschen früher festgenommenen Burschen fam noch einer in Betracht, von 2. Kapitän er do Icht und sodann den Oberbefehl übernommen. In Straße auf dem nördlichen Bürgersteige gemacht werden. Das dem man zunächst nur ungefähr den Namen faunte, dessen Tenerifa desertierte ein Matrose und überbrachte dem Konsul alles. Straßenland gehörte früher zum alten Charitéfirchhofe. Personalien aber nicht genauer zu ermitteln waren. Es sollte Ein Boot des spanischen Kriegsschiffes Infanta Isabel" mit

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Die Tollwut- Schuhstation hat gestern wieder fünf Patienten ein gewiffer Subs oder Subsch sein. Ein Studium der Marine- Jufanterie näherte sich der Brigg, wurde aber mit Flinten aufgenommen. Auf dem Gehöfte des Maurers Timmel zu Kühn- Personalatten ergab nun, daß ein 19 Jahre alter, schon dreis schüssen empfangen. Die Spanier stiegen ihrerseits nach hart­heide bei Marienburg ertranfte ein Hund. Da man glaubte, daß mal vorbestrafter Arbeitsbursche Max Kubisch sei dem Juni nädigem Kampf auf Ded. Elf Matrosen sprangen ins Wasser, die er die Staupe habe, so beschäftigte man sich viel mit ihm, um ihn dieses Jahres in Blößensee eine Gefängnisstrafe von 12 Jahren Spanier ihnen nach und fingen sie wieder ein. Als die Soldaten zu heilen. Das Tier verendete und wurde vergraben. Der Kreis- verbüßt, die ihm wegen schweren Einbruchs auferlegt worden ist. in die Kajüte des Steuermanns bringen wollten, knallte ein Schuß. Tierarzt, dem die Geschichte zu Ohren tam, schöpfte aus den Dieser Kubisch hatte zuletzt in der Sorauerstraße gewohnt und war Der Steuermann hatte Selbstmord verübt und wurde tot auf dem Strankheitserscheinungen den Verdacht, daß das Zier an der Tollwut von dort unbekannt abgemeldet worden. Als mun aber gestern in Bodest gefunden. Man fand auch die Leiche eines Matrosen, der zu Grunde gegangen sei, und ließ den Kadaver wieder ausgraben. einer der staschemmen, in der schon früher einige der Räuber er durch den blutgierigen Steuermann gemordet worden war, als er Die Untersuchung bestätigte den Verdacht. Fünf Personen, zwei mittelt wurden, auch der sechste dingfest gemacht wurde, stellte sich seinem Kapitän zu Hilfe kommen wollte. Gebrüder Timmel, die Knaben Gustav Reuter und Freier und eine heraus, daß man jezt erst den richtigen Kubisch gefangen hatte. Frau Schumann, die der Hund bei den Heilversuchen gebiffen hatte, während ein Strohmann an feiner Stelle in Blößensee saß, war wurden darauf unverzüglich nach Berlin gebracht. Rubisch ganz ruhig auf die Raubzüge nach der Oberspree mit aus Mit 1500 m. durchgegangen ist der 21 Jahre alte Friedrich gezogen. Hübner, genannt Bredow, der seit dem 1. d. M. bei einem Töpfer- Mißlungene Aktion. Zu einer sehr verständigen Entscheidung, meister in der Staligerstraße beschäftigt war. Der junge Mann hatte die mit der sonst in Adlershof beliebten Art des Polizeikampfes am 15. September eine Gefängnisstrafe von anderthalb Jahren, zu in lebhaftem Widerspruch steht, ist das Landgericht II in einer an ter er wegen Unterschlagung verurteilt worden war, verbüßt. Der das Gebiet des Humors streifenden Angelegenheit gekommen. Der Köpfermeister, der hiervon teine Kenntnis hatte, stellte ihn an. da Gastwirt Schmauser in Adlershof , der einer besonderen Ver­

Die schwedische Regierung hat beschlossen, Andrées feit zwei Jahren vacante Stelle als Oberingenieur am Patentbureau in Stodholm wieder zu besetzen, da die Hoffnung auf Andrées Rüdtehranfgegeben sei.

Wetter Prognose für Sonnabend, den 22. Oftober 1899. Etwas fühler, bielfach heiter, zeitweise wolkig bei ziemlich frischen nords westlichen Winden; keine oder unerhebliche Niederschläge. Berliner Wetterbureau.