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lichen, vielleicht gar schlagende Antworten bekommen. Zahlreich sind| Rauchverbot mit schlagenden Gründen losließ. Außer dem Trinken" die charakteristischen Schimpfnamen Nassaus. Neben dem im ganzen des Tabaks ward auch der Handel damit unter Todesstrafe und Westen allgemein gebräuchlichen Schubiak" oder Schuwiak" hat Vermögenstonfiskation gestellt. Verbessert ward der Ukas durch den jeder einzelne Bezirk seine besonderen Kosenamen". Das Dillthal nächsten Zaren, Alerei Michailowitsch. Darin waren für die vers hat seinen Alpg", der Westerwald   seinen Schnull", das Aarthal schiedenen Grade der Schuld verschiedene Strafftufen vorgesehen, seinen Hodg", der hohe Taunus   seinen Schretel", das Lahnthal Senute, Folter, Nasenschlitzen und Nasenabschneiden sollten dazu fein Kompier" oder Kumpier" und den Olbert" oder Dlwert", dienen, die Tabakssünder zur Einsicht zu bringen. der sich in den höheren Potenzen sogar zum Quadrat" und Kubik­Dlwert" steigert. Hinsichtlich der Flüche" nimmt Laufenfelden im Volksmunde, wohl mit Unrecht, eine hervorragende Stelle ein, und wenn einer seinem übervollen Herzen mit einem kräftigen, Dunnerar schwerlaad" Luft macht, dann heißt es gewiß: M'r maant, der wär vo Lafeselle".

gc. Andre Länder- andre Sitten. In der Bretagne   besteht andre Sitten. In der Bretagne   beſteht ein seltsamer Hochzeitsbrauch. Der junge Ehemann hat nämlich nach vollzogener Trauung seiner Frau Liebsten eine gehörige Ohr­feige zu versetzen mit den Worten:" So geschieht Dir, wenn Du mich erzärnft!" Darauf füßt er seine junge Gattin zärtlich und spricht: Und so thu ich Dir, wenn Du mich gut hältst!" Geschah es da eines Tages, daß sich ein junger Bauer aus der Bretagne  eine Tochter des Schwabenlandes als sein eheliches Gespons hatte antrauen lassen. Sie bekommt natürlich ihre pflichtgemäße Ohrfeige. Auf den Kuß aber wartete das resolute Schwabenkind nicht, sondern quittierte den Empfang der Ohrfeige, indem sie ihrem Mann mit wuchtiger Hand eine gleiche Zärtlichkeit erwies, die Worte hin­zufügend:" Dees kann mer aber scho gar net g'falle, woischt?" Sie hat keine Ohrfeige mehr wieder bekommen von ihrem Mann, auch wenn sie ihn wirklich mal erzürnt hatte.

Kulturgeschichtliches.

Mit so rabiaten Mitteln, wie sie im Moskowiterreiche Brauch waren, gingen die Staatsweisen der deutschsprechenden Länder nicht gegen den Tabak vor. An vollständigen Rauchverboten aber fehlte es auch auf deutschem Boden nicht. Für Kursachsen z. B. erging 1653 ein Tabaksverbot", das bei 10 Thaler Strafe das Rauchen gänzlich untersagte. Darauf zielte noch im 18. Jahrhundert eine fachsen- gothaische Landesverordnung ab, in der folgender Say kulturgeschichtlich besonders interessant ist: Und dieweil auch durch unvorsichtiglich großen Schaden zuziehen: als soll dessen gleichfalls das unzeitige und übermäßige Tabacstrincken viele Leute ihnen männiglich müßig gehen, und nicht allein Hausväter die ihrigen davon abhalten, und ihnen diesfals selbst keine Aergernisse geben, sondern auch, wenn jemand angemercket wird, der dieser Unordnung allzusehr nachhänget, er deswegen, gleich anderen Trunckenbolden gerüget, oder bey der Obrigkeit angezeiget und ernstlich bestraffet nicht verborget, noch auf die dahero gemachte Schulden verholffen, werden. So soll auch Tabac auf gedachte Weise zum Verbrauchen sondern wer solchen verborget, vielmehr ernstlich darum gestraffet

werden."

Unterdrückung des Rauchens aus gesundheitspolizeilichen Gründen Anderswo hat man zwar auf den aussichtslosen Versuch gänzlicher verzichtet, dagegen unter Vorschiebung sicherheitspolizeilicher Er­wägungen es an möglichst vielen Stellen als feuergefährlich unters sagt. In Kursachsen zum Beispiel war es durch eine General­y. Tabakspolitiker von ehe dem. Heute beschäftigt verordnung von 1719 nicht nur auf den Höfen, sondern auch in den der Tabak die politische Welt vornehmlich, insofern erfindungsreiche Dorfgassen bei zwei neuen Schock Strafe verboten. Auch auf den Finanzkünstler darauf aus sind, ihn immer von neuem zu Steuer- Postwagen war es hier weder Postillonen noch Passagieren gestattet. zwecken mußbar zu machen, was ja nun gerade wieder Deutschlands   Noch weiter gingen darin die preußischen Tabakspolitiker; der Titel Fall ist. Diese Sorte Tabakspolitik ist vorläufig zu bedrohlich, um des Edikts von 1723: Wider das unvorsichtige und gefährliche von der komischen Seite genommen werden zu können. Dagegen Tabaksrauchen zu Berlin  " sagt schon genug. Bekanntlich ist in Berlin  begegnen tabalspolitische Kuriositäten, die als abgethan mit heiterem bis zur März- Revolution das Rauchen auf offener Straße verboten ge­Gleichnut genossen werden können, recht zahlreich in vergangenen wesen. Derartige Maßnahmen waren natürlich sehr unpopulär und Zeiten. führten zu vielem Krakehl. In einem außerdeutschen Lande fogar einmal zu einem förmlichen Aufstand. Das war 1690 in der holländischen Stadt Haarlem  , deren Obrigkeit es zweckmäßig be­funden hatte, das Rauchen auf den Straßen und sogar an feuer­gefährlichen Orten in den Häusern zu verbieten. Darüber ging ein heftiger Aufstand los, der durch 700 Mann Militär gedämpft wurde. So schlimm ist es in Berlin   nie geworden. Naufereien mit der Polizei wegen des Rauchens waren aber auch im vormärzlichen Berlin   häufig. Mit der März- Revolution ist dann auch in Preußen die altmodische Tabakspolitik zu Grabe getragen worden. Auch die Reaktion hat sie nicht wieder ins Leben zu rufen versucht, so daß wohl mal ein wiziger Berliner die Rauchfreiheit als einzige dauernde Märzerrungenschaft bezeichnet hat.

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An einer Stelle ragt freilich auch auf diesem Gebiete die Ver­gangenheit in die Gegenwart hinein. Das ist in England, auf dessen Boden bis zum heutigen Tage der Anbau von Tabak bei einer Strafe von 1600 Pfund oder 32 000 Mart pro tabaktragenden Acker untersagt ist. Dies horrende Gesetz wird gegenwärtig mit finanz­technischen Gründen verteidigt, weil es leichter und billiger sei, von importiertem Tabak an der Handelsgrenze Zoll als von einheimischem Tabak im Lande Steuer zu erheben. Als aber das Anbauverbot vor zweieinhalb Jahrhunderten 1652 erlassen wurde, war das Motiv ein ganz andres. Da bezweckte das Gesetz Hochbringen des Tabakbaus und-Handels der englischen Kolonien in Amerika  , aus denen nun längst die Vereinigten Staaten geworden sind. Die Tabatpflanzer aus Virginien   und Maryland   waren nicht faul, ihrer­seits das Glück noch zu verbessern. Sie erließen nämlich, um die Preise hochzuhalten, ein Gesetz, das den Tabakbau pro beschäftigten Negerstaven auf 6000 Pflanzen beschränkte. In besonders ertrag reichen Jahren wurde gelegentlich noch nachgeholfen, indem eine bestimmte Menge Tabak einfach verbrannt wurde, wie es ja auch die Holländer ähnlich auf den Molukken mit Gewürzen gemacht haben, um einen Preissturz zu verhindern.

Humoristisches.

Verdächtige Angst. Gattin( zu ihrem ganz verstört ertvachenden Gatten, der Baumeister ist):" Ja, was hast Du denn, liebes Männchen?" Gatte: Gott  , mir träumte, ich müßte in einem von mir ge­bauten Hause wohnen." Galgenhumor.

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Notizen.

( ,, Meggendorfer Blätter  ".)

Der Dide( vor der Abreise nach Ein paar Jahrzehnte nach dem englischen Anbauverbot von 1652 Marienbad   zu seiner Braut): Sei guten Muts, entweder komme ich versuchten die Tabakspolitiker eines andern Landes es mit dem diesmal gar nicht zurück oder nur... teilweise!" entgegengesetzten Extrem, mit vollständiger Ausschließung des Die zerstreute Hausfrau. Ach Gott, jetzt wollte Kolonialtabats zu Gunsten des einheimischen. Am 7. April 1687 ich die Eier mit Zwiebelschalen kochen, damit sie etwas Farbe be= erging für Schweden   eine königliche Verordnung, wonach niemand kämen, und nun habe ich Zwiebeln gefocht mit Eierschalen!" fremden Tabak bei Strafe der Konfiskation und 15 Dere Geldstrafe pro Pfund über die Grenze importieren durfte; dadurch sollte der Tabaksbau in Schweden   Hochgebracht werden. Dies schwedische Ein­fuhr- und jenes englische Anbauverbot nahmen immerhin schon den Genuß des Tabats als eine unabänderliche Thatsache hin, mit der- Hartleben   als Ueberseper. Otto Erich Hartleben  die Politik rechnen müsse. Zur gleichen Zeit gab es aber schon in und Ottomar Biltz haben zusammen ein Drama, Lucifer" von zahlreichen andern Ländern Tabakspolitiker, die sich berufen E. A. Butti ins Deutsche übertragen. glaubten, die ihrem Schutz befohlenen Mitmenschen vor Paulus" und Björnsons Sem Tabaksrauchen als vor einem verderblichen Laster liebend König  " werden in der kommenden Saison im Berliner  zu behüten. Diese Sisyphusthätigkeit hat furiose Blüten gezeitigt. Theater in Scene gehen. Dahin gehört zunächst eine Bulle des Papstes Urban VIII.  , der 1624 das Tabakrauchen und Schnupfen mit Bann und Interditt belegte. Diese Bulle ist 1698 erneuert worden, und erst nach einem vollen Jahrhundert 1724 gestand der damalige Papst durch Auf­hebung des Interdikts zu, daß er zum Unterdrücken der trockenen Trunkenheit", wie man damals in Deutschland   das Nauchen nannte, nicht mächtig genug sei.

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Arne Garborgs

Eine chinesische Schauspielertruppe wird dem­nächst nach Berlin   fommen. Das 45 Mitglieder starke Ensemble wird hauptsächlich Kriminal- und Intriguenstücke aufführen. Intendant Brasch eröffnet seine Direktion am Theater des Westens mit Smetanas Oper, Dalibor".

-Eine& a chausstellung für Dekorationsmalerei ( einbegriffen alle hierzu gehörigen Materialien, Hilfsmittel, Maschinen 2c.) findet vom 23. bis 27. August in Chemnitz   statt. Als die älteste mit einer Jahreszahl ver­sehene Glocke in Deutschland   gilt die von 3ggesbach in Bayern  , die aus dem Jahre 1144 stammt. Aus Eisenblech zusammengenietete Glocken sind drei bekannt: der Saufang" aus St. Cäcilien   im Museum zu Köln  , das Columbansglöckchen im Schatz von St. Gallen   und ein Glöckchen zu Ramsach in Ober­ bayern  .

Die nämliche Erfahrung mußte auch der europäische   Antipode des Papsttumes, der Großtürke, machen. Der Sultan Amurath IV. war der Meinung, das Tabakrauchen mache unfruchtbar. Um seinen Unterthanen das Laster auszutreiben, verfügte er, daß er tappten Rauchern die Pfeife durch die Nase zu treiben sei. Mit ähn lichen Radikalmitteln bekämpfte gleichzeitig auch das russische Baren­tum die Tabaksseuche. Der Haupttabakspolitiker im Kreml   war Zar Michael Feodorowitsch( 1613-1645), der 1634 ein ganz detailliertes Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.