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nämlich Kemp- Land und Enderby- Land , lekteres wurde 1831 von dem Das Land felbft, auf dem fich eine eisfreie vulkanische Ruppe Robbenschläger John Biscoe, ersteres 1833 von dem Robbenschläger 366 Meter hoch erhebt sie erhielt den Namen Gaußberg- wurde Kemp festgestellt. auf fieben Schlittenreisen besucht; die Schlitten wurden von Polar
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Ift Termination- Land vorhanden, und erstreckt sich Wilkes- Land hunden, mit denen die Expedition versehen war, gezogen. Eine der weiter nach Osten, so daß hier vielleicht ein zusammenhängender Reisen dauerte drei, eine andre sogar vier Wochen; auf ihnen fanden Kontinent bis Kemp- Land existiert? Das sind einige der Fragen, zu genaue Vermessungen des Gaußberges sowie Einmessungen eines beren zweifelsfreier Beantwortung speciell die deutsche Südpolar- Markensystems auf dem Inlandeis statt, dessen Bewegung dadurch festExpedition beitragen sollte. gestellt wurde. Daß auch meteorologische und astronomische Beobachtungen angestellt, zoologische, botanische und geologische Sammlungen angelegt wurden, ist selbstverständlich. Ungeheuere Schneestürme erschwerten die Arbeiten hier wie auf der Station sehr häufig; so mußten auf einer der Landerpeditionen die acht Teilnehmer einmal volle 40 Stunden im Belt zubringen, das glücklicherweise dem Sturme standhielt.
Daß auch in dem Raume zwischen Wilkes- und Kemp- Land Land vorhanden ist, ist zweifellos. Im Jahre 1874 machte die be rühmte Challenger Expedition unter Nares einen Vorstoß nach Süden in jenen Gegenden, wobei zwar Land nicht erblickt wurde, aber an drei Stellen im Treibeisgebiet, wo die Lotungen Tiefen von über 2000 und 3000 Meter zeigten, wurden Grundproben aus blauem Schlick gewonnen, die sicher kontinentalen Ursprunges find, und andere Grundproben aus Felsstücken, welche deutliche Spuren glacialer Wirkung zeigen. Auch die zahlreichen frischen Eisberge, die in jenen Gegenden getroffen werden, deuten auf die Nähe zu fammenhängender Landmassen.
Die lange Seefahrt des„ Gauß" nach dem Schauplak der Thätig keit der Expedition ging sehr glücklich von statten. Am 30. Januar 1902 wurde die deutsche Expedition auf den Kerguelen- Inseln erreicht, und schon am nächsten Tage ging es in südöstlicher Richtung weiter, dem Eismeere zu. Während der Fahrt zur Eistante, war die See zivar unruhig und stürmisch, doch konnten die biologischen, oceanographischen, erdmagnetischen und meteorologischen Arbeiten in regelmäßiger Weise ausgeführt werden. Am 13. Februar erreichte man nördlich von der von Wilkes angegebenen Lage von Termination- Land das erste Scholleneis, schon zwei Tage darauf befand sich das Schiff zwischen großen und schweren Schollen, welche die Fahrt mehrfach hinderten. Man fuhr hier soweit nach Süden als möglich, ohne Land zu erblicken; auch die Lotungen ergaben wohl geringere Tiefen, als weiter nördlich, doch nicht so große, daß sie auf Land in unmittelbarer Nähe schließen lassen. Verschiedentlich hatte auch Drygalsti den Eindruck von Land, doch wurde er regelmäßig auf eine bestimmte Form besonders langer Eisberge zurückgeführt, die hier häufig waren und Land vortäuschen können. Es erscheint demnach als sicer, daß an der angegebenen Stelle von Termination- Land eine Küste nicht vorhanden ist; doch schließt auch Drygalski aus der dort gefunden Fülle und Form der Eisberge und den Erfahrungen, die er später über das Verhältnis solcher Ansammlungen zum Lande machte, daß sie nicht allzu fern liegen könne.
Am 30. Januar 1903 wurde die Station eingezogen, da sich starke Bewegung im Eise bemerkbar machte; am 8. Februar brach es auf und das Schiff kam wieder frei. Bis zum 16. März fuhr es westwärts durch Schollenseis, mit dem es zugleich nördlich trieb; an diesem Tage tam es unter 64 Grad südlicher Breite und 83 Grad öftlicher Länge ganz aus dem Eise heraus. Hier beschloß Drygalski troß der schon vorgerückten Jahreszeit einen neuen Vorstoß nach Süden zu machen, um womöglich die Küste noch einmal zu erreichen und so einen weiteren Beitrag für den Zusammenhang zwischen Wilkes- Land und Kemp- Land zu erhalten. Zunächst wurde westwärts an der Eiskante entlang gesteuert, doch war es schon am 17. März möglich, den Kurs nach Süden zu wenden, wohin offenes Waffer sich erstreckte; aber bald geriet man wieder in Scholleneis, und Ende März sah es ganz so aus, als ob das Schiff wieder festkommen würde. Damals wurde auch die einzige schon erwähnte Eispreffung erlebt.
Allerdings konnten auf großen Schollen die wissenschaftlichen Beobachtungen der verschiedensten Art angestellt werden; aber an die Errichtung einer Station wie im Vorjahre war nicht zu denken. In der Nacht vom 7. zum 8. April tobte ein schwerer Oststurm, durch welchen große und schwere Schollen in fleinste Stücke zerbrachen, das anscheinend festgefügte Eisfeld in einen losen, wildbewegten Trümmerhaufen verwandelt wurde. Ein festerer Schutz im Süden war nicht mehr zu erreichen, da die Schollen schon zu stark waren, als daß das Schiff sie hätte durchbrechen können; so wurde denn am 8. April unter 65 Grad füdlicher Breite und 791, Grad östlicher Länge der Befehl zur Umkehr gegeben. Schon am folgenden Tage war man aus dem Eise heraus, worauf die Rückkehr glücklich von Nach diesen Feststellungen, und da hier ein weiteres Vordringen statten ging. nach Süden nicht möglich war, wurde der Kurs des Schiffes am Die rein geographischen Ergebnisse der deutschen Südpolar18. Februar westwärts und südwestlich gewendet, um dort möglichst Expedition sind nicht gerade übermäßig, wenn auch einige neue weit nach Süden zu gelangen. Offenbar näherte man sich hierbei Anhaltspunkte für die Ausdehnung des antarktischen Kontinents gesehr rasch dem Lande, ohne es zunächst in Sicht zu bekommen; schon volles Jahr lang auf einer festen Station wissenschaftliche Beobachtungen wonnen sind. Dagegen ist es ein unzweifelhafter Erfolg, daß ein am 19. Februar ergaben die Rotungen bei 240 Meter Grund, amter verschiedensten Art in regelmäßiger Weise angestellt werden folgenden Tage fand man zwar wieder Tiefen von 690 Meter, aber fonnten. Der volle Wert derselben, speciell der magnetischen, wird am 21. Februar war man ganz deutlich etwa 4 Kilometer vor einer mit Eis bedeckten Küste; das Eis steigt auf ihr zuerst steil, nach Süden erst nach ihrer gänzlichen Durcharbeitung und ihrer Zusammenzu langsamer an und machte den Eindrud, als ob es ein hügeliges stellung mit den Resultaten der gleichzeitigen Expeditionen in andren Land überzieht. Das Meer war 401 Meter tief. Den ganzen Regionen des südlichen Eismeeres hervortreten.-
Tag fuhr das Schiff westwärts, um von dem neu entdeckten Lande es wurde mit dem Namen Kaiser Wilhelm II. Land getauft diejenigen Aufschlüsse zu erlangen, die man mangels eisfreier Stellen erhalten konnte. Aber schon früh am folgenden Tage, am 22. Februar, wurde das Schiff von dem von Osten her schnell herandringenden Scholleneise besetzt und befand sich bereits am Morgen, von schweren Schollen umbaut, in fester Lage, in der es ein volles Jahr, bis zum 8. Februar 1903, verblieb. Die geographische Postion dieses Winterlagers war 66 Grad südlicher Breite, 89 Grad 48 Minuten öftlicher Länge.
Kleines feuilleton.
Bt.
ac. Berliner Arbeiter auf dem höfischen Parkett. Das flossen bewußte Proletariat ist bei den deutschen Landesvätern nicht sonderlich gut angeschrieben. Es bemüht sich aber auch gar nicht um die alerhöchste Gnade, trotz des fortgesezten Buredens jener liberalen Der Vorstoß nach Süden hatte also nur bis ganz nahe an den Mannesseelen, die das aufrechte Rückgrat des deutschen Arbeiters Polartreis geführt; doch hängt dies eben von der Erstreckung der gern auf ihre eigne Hundedemut herunterbeugen möchten. Süfte ab. Bedenklicher war vielleicht der Umstand, daß das Schiff haben ja wenig Glück damit, weil ihre eignen Erfolge als„ Sei ter festgefroren war, ohne daß es gelang, einen geschützten Platz zum Majestät allergetreueste Opposition dem Proletariat zum warnenden Ueberwintern am Lande aufzusuchen und dort die Station zu er- Empel gereicht haben. Aber die deutsche Arbeiterklasse ist richten. Zwar schreibt Drygalski, daß der Platz für den Hauptzweck auch nicht ohne eigne Erfahrungen, welche Erfolge ihr der Expedition, eine wissenschaftliche Station zu gründen und mög- durch Beschreiten des Höfischen Barketts beschieden fein lichst durch den Verlauf eines Jahres in Betrieb zu halten, gar nicht können. In den taftenden Anfängen der deutschen Arbeitergünstiger hätte gewählt werden können. Dann ist der Zufall zu bewegung ist es hier und da vorgekonanen, va Arbeiter im Zupreisen, der das Schiff gerade in einer solchen Lage festkommen ließ, stande politischer Unschuld die Nedensart vom foialen Königtum aber mehr noch der von der menschlichen Thätigkeit ganz unab- ernst genommen und aus tiefster Not die Hilfe der Monarchen anhängige Umstand, daß es im nächsten Jahre wieder freilam. gerufen haben. Es wird kaum eine merkwürdigere Probe davon Nur 6 Kilometer östlich vom„ Gauß" hatte man das ganze Jahr geben, als den Verzweiflungsschrei, den im Jahre 1840 die Berliner hindurch Waken und darin schiebendes Scholleneis; aber das Schiff Kattundrucker an König Friedrich Wilhelm IV. gerötet haben. selbst war durch eine Reihe von Eisbergen, die an dem nur Diese Arbeiterkategorie war war durch die Einführung arbeiter 200 Meter tiefen Grund festsaßen und nach Osten umbiegend eine sparender Maschinerie in einen Zustand chronischer Arbeitsfichere Bucht bildeten Drygalski nannte sie Posadowsky- Buchtlosigkeit Tofigkeit verfallen, so daß nur ein Viertel von ihnen gegen die anschiebenden Schollen geschützt, da diese durch die vor- genügende Arbeit hatte. Die Not war himmelschreiend und herrschend östlichen Winde und Stürme stets gegen diese Eisberge brachte die Aermsten dazu, am 22. Juli 1840 eine acht Bogen lange gedrückt und dort gehalten wurden, so daß in dem Meere selbst Dentschrift an den König zu richten, worin sie ihm ihr Elend feine Verschiebung stattfand. Es war daher möglich, die flagten und seine Hilfe anflehten. An dem unterthänigen Ton des magnetischen Observatorien sowie eine meteorologische Station Gejuches werden die vornehmen Freunde des schlichten Mannes aus und eine astronomische Beobachtungshütte auf dem Eise der Werkstatt ihre helle Freude haben; aber auch flaffenbewußte so sicher und fest einzurichten, als wenn man auf dem Proletarier werden sich freuen nämlich über den Fortschritt, der Lande wäre, und die Verbindung mit dem Meere, die sich am Schiff inzwischen gemacht ist. ,, Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster und auch sonst verschiedentlich durch das Scholleneis hindurch fest- König, Allergnädigster König und Herr!", hebt die Dentschrift stellen ließ, war namentlich für die biologischen Arbeiten vorteilhafter, an,„ Eure Majestät geruhen in landesväterlicher Huld allerals es bei einer Landstation möglich gewesen wäre. gnädigst das Wohl oder Wehe jedes einzelnen Allerhöchstdero
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