-
555
-
-
Na, wie jenudelte Jänse seh'n se ja sowieso noch nich aus.
und den Ringen nachsehen, die sich dadurch im Wasser bilden. Ja, und schließlich die Liebespaare die vielen, die immer unruhevoll Mäßigkeit! Dafor is schon jesorgt, daß unsereins nich an de Fetteinherwandeln, andre, die auf den Bänken an den Wegen fiben, sucht stirbt. Man is zufrieden, wenn man alle seine Mäuler noch andre, die sich ins Gebüsch gestohlen haben und so hübsch auseinander- eben satt machen kann. fahren, wenn man sich nähert, andre, die es schon geschickter machen, Das Sich- Loslassen, und thun, als wäre nichts gewesen andre, die verhalten disputieren, andre, die sich überreden, andre, die im Grase liegen, und andre, die beieinander schlafen. So haben dann im Bois wohl manche Zwei beieinander geschlafen, die doch nicht beieinander geschlafen haben.
Ach ja, das Schlafen im Bois, im grünen Gras, im Baumschatten, im gebrochenen Sonnenflimmer, der durch's Laubwerk träufelt, das ist eine Hauptsache für Groß und Klein. Wie die Bigeuner und Kesselflicker und Siebmacher daheim bei uns am Wege Tiegen, so liegen die Menschen hier im Bois zerstreut. Und niemand stört, niemand geniert sie, und vor niemand genieren sie sich. Eden? Hab' ich ein Eden gezeichnet? O, es giebt noch manches Paradiesische in Frankreich . Wenn's das wo giebt, so doch noch am ehesten hier! Vielleicht noch in Italien . Ich will die Verhältnisse nicht über Gebühr loben es ist vieles nicht zu loben! und auch Hier hat das Leben die Härte im Antlik und Krallen an den Händen, und auch hier ist die Polizei Polizei, und ein Pfaff und ein Schutzmann, das ist ganz Koriander", wie man daheim bei uns sagt, aber Paris ist Paris und wenn ich auch die Dankbarkeit gegen mein geliebtes Vaterland stets pflege in mir Paris verdanke ich doch einen wunderschönen Sonntagsnachmittagsschlaf in seinem Bois de Boulogne und einen herrlichen Traum von einem ganz, ganz großen Weltwurschtigkeitsgefühll
-
-
Kleines feuilleton.
sg. Am Goldfischteich. Seitdem die kleine Frieda und ihr Bruder Willi etwas von einem großen Teich gehört hatten, in welchem es von lauter Goldfischen nur so funkeln sollte, ließen sie der Mutter keine Ruhe mehr. Ein einziger dieser rötlichen Schivimmer nur war ihnen bisher zu Gesicht gekommen: bei einer Nachbarin, die den Fisch sich in einem fleinen runden Glasbassin tummeln ließ. Aber es war doch nur ein winziges Ding, das sich in dem engen Raum kaum bewegen konnte.
Eines Tages holte Frieda sich stillschweigend ihren Sonntagshut aus der Schublade, sezte Willi die Müze auf und nahm ihn bei der Hand. So traten sie vor die Mutter und erklärten ihr allen Ernstes, fie würden nach dem Goldfischteich wandern. Mutter war nicht wenig erstaunt; sie verweigerte es lachend, denn es war über eine Stunde Weges hier vom hohen Norden aus. Das gab ein großes Quälen, bis die Mutter schließlich versprach, die Kleinen am Nachmittag hinführen zu wollen.
Nach dem Kaffeetrinken machten sie sich auf den Weg. Mutter hatte erst an die Elektrische gedacht, war aber aus Sparsamkeitsgründen davon abgekommen. Schließlich war so ein Spaziergang durch die Stadt auch' mal eine Abwechselung. Aber alle die Läden erweckten nur ein schnell vorübergehendes Intereffe bei den Kindern. Sie plapperten immerzu von den" goldenen Fischen".
Willi erblickte, als sie eben am Teich angekommen waren, den ersten. Au Mutter 1" schrie er und flatschte in die Hände, die find ja größer als' n Hering!" Und er eilte am Rande entlang, mit Händen und Beinen zappelnd. Frieda hinter ihm her. Da steuerten fie in Scharen durchs Wasser mit ihren rötlichen Rücken. Kleine und große, dünne und dide in allen Breiten und Längen. Auch einige Fische mit filberglänzenden Schuppen waren darunter.
Die Mutter ließ sich in einer Nische, die mehrere Bänke enthielt, nieder. Der lange Weg auf dem Steinpflaster hatte sie ermüdet. Die Kinder schienen nichts zu spüren; fie tummelten sich in einem fort am Rande des Teiches herum, fortwährend neue Wunder meldend. Schließlich aber famen fie: Mutter, Hunger." Mutter hatte wohl daran gedacht und ihre schwarze Ledertasche mit Proviant versorgt.
"
Auf einer gegenüberliegenden Bank saßen zwei Damen. Wohl Mutter und Tochter. Das Kind der letzteren, ein Mädchen von ungefähr sechs Jahren, spielte am Teich. Die ältere der beiden Damen warf einen mißbilligenden Blick auf Willi und Frieda, welche heißhungrig über ihr Butterbrot hergefallen waren: Wie gierig diese Rangen find!"
Entsetzlich!" hauchte ihre bleichtvangige Tochter und verdrehte die Augen. Als ob sie acht Tage gefastet hätten."
"
Willis Mutter stieg die Röte ins Gesicht:„ Js denn das' n Wunder?" stieß sie heraus. Von' n Jesundbrunnen bis hier sind se jetapert. Da soll'n se keenen Hunger haben?"
"
Wie?" Die Alte riß die Augen auf.„ Aber Frau! Vom Gesundbrunnen bis hier? Wie können Sie denn das diesen zarten Kinderchen zumuten?"
Ja.
Die also Angeredete lachte. So zart sind die nich. Und Sie feh'n ja: es bekömmt ihnen janz jut. Bei unsereins fizen die Froschens auch nich so lose."
Die Alte fuchte vergebens nach einer Antwort. Schließlich bes merkte fie: Immerhin, gute Frau, sollten sie den Kindern Mäßig feit angewöhnen, wenn Sie sie gesund erhalten wollen."
„ Trotzdem!" beharrte eigensinnig ihre Widerpartnerin.„ Auch mit den bescheidensten Mitteln
" Laß doch die Frau," fiel ihre Tochter ein, bei solchen Leuten find Deine Lehren ja doch in den Wind gesprochen.- Käthe!" wandte sie sich zu den schmalgesichtigen Kinde, geh nicht zu nahe an das Wasser, mein Liebling." Die Kleine knabberte Cakes und Chokolade und warf jetzt auch den Fischen davon vor.
Au Mutter!" Willi geriet in helle Begeisterung. Wir füttern ooch!" Er zerbröckelte einen Teil seines Brotes und lief mit Frieda an das Wasser. Käthe ließ sich das Futter zeigen, dann erklärte sie: Brot fressen die Goldfische nicht. Chokolade ist ihnen lieber."
Willi blickte sie mit großen fragenden Augen an und sah betrübt auf seine Krumen.
Käthe that sehr wichtig:„ Mit Brot verderben sie sich den
Magen."
"
Js ja nich wahr!" lachte Frieda.
" Doch. Käthe machte ein sehr ernstes Gesicht. Wenn ich mal ' ne große Stulle esse, frieg' ich auch Schmerzen im Leib. Cates schmeckt auch viel schöner. Da, foftet mal." Sie hielt den Beiden ein rundes Täfelchen hin.
"
Au ja! Woll'n tauschen!" Willi brach ein Stück von seinem Brot und bot es der Kleinen an.
"
Räthe, wirst Du mal!" Scharf tam's von der Bank her. " Ich darf nicht," sagte Käthe. Mama erlaubt es nicht." Willi, der seine Krumen noch immer in der geschlossenen Hand hielt, schleuderte sie plötzlich ins Wasser. Von allen Seiten ruderten die Fische heran; ein lustiges Schnappen begann.
,, Und sie fressen es doch!" jubelte Willi. " Jewiß fressen fie!" lachte Frieda.
Beide opferten alles Brot, das noch in ihrem und im Besitz der Mutter war. Letztere war herangetreten und freute sich mit den Kindern an dem lebhaften Spiel der glänzenden Fische. Als der letzte Bissen in den gefräßigen Nachen verschwunden war, nahm sie die Kinder bei der Hand:" Jezt müssen wir aber nach Hause, Kinder. Um sieben tommt Vater von Arbeit."
Sie gingen. Die alte Dame sah ihnen topfschüttelnd nach. Dann wandte sie sich zu ihrer Tochter, welche steif und stumm das faß:" So sind diese Art Leute. Ich begreife es nicht. Keine Lebensart und immer flagen, als ob sie nahe am Verhungern wären. Dabei werfen sie buchstäblich das Brot fort und füttern die Goldfische damit!"
-
ie. Japanische Gemüse. Die Japaner sind in jeder möglichen Hinsicht bemüht, sich die Vorteile der europäischen Kultur und Produftion anzueignen. So haben sie auch ihre Küche zum Teil europäisiert und z. B. Pflanzen aus den europäischen Gemüsegärten, namentlich aus Frankreich , eingeführt und im eignen Land an zubauen versucht. Außerdem haben sie aber eine große Vorliebe für heimische Gemüse- Arten bewahrt, die in großer Mannigfaltigkeit in den ländlichen Bezirken wachsen und gewöhnlich örtliche Specialitäten bilden. Kohlsorten haben die Japaner nur wenige, nämlich den Chinakohl, den Mitsuna und den Takana. Der chinesische Kohl ist weltbekannt und wird unter dem Namen Betsin schon in einigen Gegenden Europas angepflanzt. In Frankreich sind Versuche ge= macht worden, durch Kreuzungen mit heimischen Arten einige seiner Eigenschaften zu gewinnen, und die Ergebnisse sollen vielversprechend sein. Die Zahl der in China und Japan gezogenen Spielarten ist recht groß, fast jeder Bezirk hat seine bevorzugte Kohlrasse. Die Gärten in Nagasaki z. B. ziehen fast ausschließlich Tona, einen frühreifen chinesischen Kohl, und außerdem noch eine späte Art, Osona. Die Blätter fräufeln sich beim Nahen des Winters bezw. während des Januar und Februar; sie sind dann bei der ersten Sorte gelblichgrün, bei der andren dunkelgrün. Die Köpfe sind etwas länglich, aber offen und nicht fest. Der Mitsuna ist ganz anders, tommt nur auf sumpfigem Boden fort und hat schmale Blätter. Er wird gleich der Cichorie im Herbst in Reihen gesät. Die Blätter werden im Frühjahr abgeschnitten wie die des Spinat. Der Tatanas Kohl( Kleinkohl) hat sehr viel lange und schmale Blätter, die eingesalzen werden, eine Art von japanischem Sauerkraut. Auch den Senf haben die Japaner mit den Chinesen gemeinsam. Der chinesische Senf ist dem in Rußland wachsenden weißen Senf ähnlich und wird in Japan sowohl als Gewürz wie als Gemüse verwandt. Sehr wichtig für den japanischen Koch ist ferner das Soja, ein hauptsächlich aus der Sojabohne gewonnener Stoff. Man bereitet aus dem Samen der Soja einen sehr nahrhaften Gelee und durch Zuthat von Gerstenmalz und Salz auch ein geschätztes Eingemachtes. Mit dem Anbau der Soja sind in der Rheinproving Versuche gemacht worden, indem die Pflanze erst in Gemüsebeeten gefät und dann aufs freie Feld verpflanzt wurde. Die bisherigen Erfolge find befriedigend gewesen, ebenso diejenigen mit der eßbaren Aralia, deren Wurzeln in Japan als das beste Gemüse gelten. An Stelle der Schwarzwurzel haben die Japaner die Lappa edulis, eine dem Anissamenbusch ähnliche Pflanze mit eßbaren Wurzeln; ihre Blätter erreichen in manchen Gegenden eine Länge von 70 und eine Breite von 20 Centimeter. Sogar für den Spargel fehlt es den Japanern nicht an einem Ersatz, jedoch bemühen sie sich