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geschmückt, ein großes, mit einer matten Glasplatte geschlossenes| lichen Nistzeit einen Besuch machen, um das alte Haus auszubeffern Fenster erhellt das Tepidarium. In der Mitte strahlt ein Kohlen- oder, wenn nötig, ein neues anzulegen. Das Nest ist nämlich ein becken seine Wärme aus, die Behaglichkeit des Raumes noch ver- gangartiger Erdbau, und die einander sehr genäherten Nisthöhlen mehrend. Es hat sich nun in der lauen Wärme ein gelinder Schweiß- gleichen in ihrer Gesamtheit unterirdischen Städten. Auf dem Kap ausbruch eingestellt. Wir winken einen der bereitstehenden Frictores Wollemai der Phillip- Insel an der Südküste von Victoria heran und lassen uns von ihm mit Tüchern abreiben, ehe wir den findet man eine sehr schöne Sturmtaucher- Stadt, die mehrere nächsten Raum, das Caldarium, betreten. Wir treffen hier eine tausend Wohnungen umfaßt. Der ganze Boden von mehreren erheblich höhere Temperatur an, da das Caldarium dem Heizraum Hektaren Sandfläche ist von den Erdröhren wie ein Sieb durchnäher liegt. Kleinere Wannen, mit warmem Wasser gefüllt, stehen löchert, er macht den Eindruck eines riesigen Schwammes. Aber hier für uns bereit, auch größere Wannen, welche mehreren Per- diese Städte sind viel länger als breit, denn die Erdgänge fonen Raum. bieten, finden sich hier. Das Caldarium ist um die finden sich nur am Ufer und nur selten wagt der Sturmtaucher, Hälfte länger als breit, an der einen Schmalseite stehen die Wannen. 150 bis 200 Meter landeinwärts zu bauen. Die Städte bilden demDer Wanne entstiegen, gehen wir nach der entgegengesetzten Schmal nach Streifen, die den Einbuchtungen und Ausbuchtungen der Küste seite des Raumes, wo wir in einer halbrunden Nische das Labrum folgen. finden. Von oben her wird es durch ein Glasfenster erhellt, da es Natürlich können die Vögel nicht wahllos jeden Boden zur Anvon Badenden stets dicht umlagert ist. Das Labrum ist ein flaches, siedlung brauchen. Derselbe muß locker genug sein, damit sie darin mit kaltem Wasser gefülltes Becken. Die Badediener begießen uns graben tömmen, und fest genug, um nicht während der Benutzung einhier mit kaltem Wasser, das sie mit Schöpfkellen dem Labrum ent- zustürzen. Die Erdgänge bilden Löcher von 0,3 bis 3 Meter Tiefe, nehmen. So vorbereitet, können wir nun den Raum für das talte Röhren von schräger Richtung, aber ohne Bogen oder Windungen, Bad, das Frigidarium, betreten. Wir gehen in das kalte Schwimm so daß es leicht ist, das Ei mit einer Krücke herauszuholen. bassin und erfreuen uns an der harmonischen, erfrischenden Körper- Jm Grunde des Loches bilden ein wenig trockenes Gras, Algen, bewegung. Sollte uns das Wasser hier zu kalt sein, so dürfen wir Blätter und Federn eine kleine, dürftige Unterlage, auf welche das auch die Piscina der Palästra benußen, welche unter freiem Himmel Weibchen sein einziges, längliches, weißes Ei von der Größe eines liegt und daher von den Sonnenstrahlen erwärmt wird. Nach dem Enteneies legt. Die Sturmtaucher leben in pflichtgetreuer Monofalten Schwimmbade lassen wir uns von den Destrictores mit Tüchern gamie; das Weibchen bebrütet sein Ei zunächst eine Woche lang, gründlich abreiben. Ein Sklave hat uns inzwischen unser Badegerät, dann tritt das Männchen für einen ebenso langen ZeitStriegel und Salbfläschchen, gebracht, und wir lassen uns zum raum an seine Stelle, und so geht es abwechselnd Ueberfluß auch noch die Haut mit den Strigiles bearbeiten. Nun während der sechs Wochen der Brütezeit. Am Tage fliegt übernehmen uns die Unctores, welche unfren Körper mit wohl der Gatte, welcher zur Zeit keinen Nestdienst hat, zum Meere; er riechendem Del einreiben. Erfrischt und neubelebt fleiden wir uns verläßt die gemeinsame Wohnung schon vor Sonnenaufgang, ver an, und machen noch einen Rundgang durch die Thermen. In der bringt den ganzen Tag Nahrung suchend auf dem Meere und kehrt Palästra schauen wir den gymnastischen Uebungen zu, oder wir erst zur Nacht zurück, um die Nachtruhe im Nest zu genießen. Es gesellen uns zu einer andächtigen Schar, welche ein soeben aus scheint nicht, als ob er Nahrung mitbringt, der diensthabende Gatte Griechenland eingetroffenes Kunstwerk betrachtet und kritisiert. Dort muß vielmehr eine Woche fasten, bis wieder die Reihe zur Jagd auf hören wir einen Dichter seine neuesten Gedichte vorlesen, wir treten dem Meere an ihn kommt... heran, um auch mitzugenießen, doch die Verse sind so schlecht, daß wir es vorziehen, schleunigst die Thermen zu verlassen.
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Völkerkunde.
Humoristisches.
Gattin: Aber Frizz, das ist doch keine
- Sparsam. Kunstmalers streich' doch die Butter nicht so dick aufs Brot- Leinwand!"
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- Bescheiden. Sie: Hier will ich Dir ewige Liebe und Treue schwören!"
Er:„ Weißt Du, Else, das kann ich nicht verlangen bei der unsicheren Zukunft, der ich entgegengehe.... Schwöre mal vorläufig auf drei Jahre 1"-
Sehr wahrscheinlich. Stimme aus dem Publikum:" Sie, Ihre Wilden sind aber zahm, die können doch unmöglich echt sein!" Budenbesizer:„ Soda kommen Sie' mal morgen in der Früh, wenn die Kerls einen Vorschuß haben woll'n!"- (" Fliegende Blätter. ")
Notizen.
Ueber die Bafossi in Kamerun berichtet Regierungsassessor Steinhausen im" D. Kol.-Bl.":" Die Bakossi sind ein groß gewachsener intelligenter Menschenschlag und anscheinend sehr friedliebend. Die Dörfer machen einen sehr sauberen und freundlichen Eindruck, die Straßen sind gerade, regelmäßig und sehr sauber gehalten. In der Mitte der Dörfer befindet sich die meist als Palaverhaus benutzte Fetischhütte mit einem Baum davor. Die Hütten sind für Männer viereckig, für Weiber rund mit einem spißen Dach, gefällig aus Raphiapalmen erbaut und mit Matten bedeckt. Die Bakossi bauen außer Plantanen noch Koko, Bohnen und etwas Mais. Ihren Haupterwerbszweig bildet die Viehzucht. Man sieht sehr schönes, verhältnismäßig großes, gut genährtes Rindvieh, daneben viel Schafe, Ziegen und Schweine. Für das Kleinvieh befinden sich hinter den Hütten kleine auf Pfählen gebaute Ställe. Das Rindvieh zieht sich gewöhnlich des Nachts an die Dörfer heran und übernachtet im Schutze der Hütten; tagsüber geht es auf die -Im Theater des Westens findet im Laufe der nächsten Weide. In gewissem Sinne findet Fruchtwechsel statt, indem das zu Spielzeit die Uraufführung einer Oper des Italieners Farmen benutte Land im nächsten Jahre zur Viehweide liegen bleibt Salvatori statt, die den Titel„ Die Eumeniden" trägt. und die Farmen nun im vorjährigen Weidelande angelegt werden. Die Uebersetzung des Textes rührt von Ludwig Hartmann Der Bakossi bewahrt über die Zahl des ihm gehörigen Viehes das her. größte Stillschweigen. Zu diesem Zwede hat er auch nie fein eignes Fräulein Julie ", Strindbergs von der preußischen Vieh bei sich, sondern verstellt es in andre Dörfer, während er selbst Censur verbotenes naturalistisches Trauerspiel, wurde im Hamfremdes Vieh dafür in Verwahrung nimmt. So ist es selbst im burger Earl Schulze Theater mit geringem Erfolg zum eignen Dorfe nicht bekannt, ob und wie viel Vieh, namentlich Rind- erstenmal gegeben. vieh, ein jeder hat. Als Entgelt für die Aufsicht über das eingestellte Ein neues Schlierseer Bauern Ensemble, Vieh wird je das vierte Junge gewährt. Die männlichen Tiere das vorzugsweise Stücke von Anzengruber aufführen will, ist werden in allgemeinen nach bis 1/2 Jahren verkauft oder ge- in der Bildung begriffen. Die Gründer sind Michael und Anna schlachtet. Jedes Dorf hält sich nur einen Zuchtbullen. Weibliches Dengg. Vieh wird nur im größten Notfalle verkauft. Die Rinder werden zu unverhältnismäßig hohen Preisen von den Balungleuten aufgekauft, die es als Heiratsgut brauchen. Die Bakossi bezahlen ihre Frauen nicht mit Vieh, sondern mit Ware im Werte von 40 bis 50 Mban
200 bis 250 Mark.
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Aus dem Tierleben.
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Im Rainer Museum zu Wien fand man ein Bruchstück eines griechischen Geschichtsschreibers aus dem vierten Jahrhundert v. Chr., das den Kleinasiatischen Feldzug des Chares schildert; in Orford wurden Reste einer Biographie des Alcibiades entdeckt.
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- Die botanischen Sammlungen der Sverdrupschen Expedition von 1898-1902 umfassen nach einem vorläufigen Bericht von H. G. Simmons, dem Botaniker der Expedition, ungefähr 50 000 Exemplare, die einen vollständigen Ueberblick über die Flora der von Sverdrup besuchten Gebiete gestatten werden.
- Die Städte der kurzfchwänzigen Sturm taucher. Jm vorigen Jahre, so erzählt der„ Revue Scientifique " folgend der Prometheus", begegnete ein Dampfer, der von Tasmanien nach Australien ging, einem Schwarm turzschwänziger Sturmtaucher, der 20 Kilometer lang war. Sie bedeckten in weiter Fläche die Oberfläche des Meeres, um ihre Nahrung zu suchen, und so weit der Blick reichte, sah man nichts als diese-In den griechischen Gewässern ist bisher nie nach Sturmtaucher. Sie begeben sich in solchen Schwärmen, Korallen gefischt worden. Es giebt dort Korallenbänke an den trotz der eifrigen Jagd, die man nach ihren Giern und Dunen- Küsten von Kerkyra und Ithaka in einer Tiefe von 30-45 Metern, federn macht wobei 25 Vögel ihr Leben lassen müssen, um ein von Kephellonia und Rheion in ähnlicher Tiefe, bei Kythera von Pfund Dunen zu liefern in bestimmter Jahreszeit regelmäßig 60-140 Metern und bei Kreta von 50 Metern. Die Tiefen bei nach gewissen Inseln, wo sie ihre Nester graben, und es scheint, als Speßae, Andros , Euböa , Skiathos, Styros, Tinos und Mykenos ob sie meist ihren vorjährigen Nestbau wieder aufsuchen. zeigen die Zahlen von 45-100 Metern. Die griechische Regierung Der englische Reisende, dem wir diese Beobachtungen will nun die Korallenfischerei einführen und hat zu diesem Zwecke verdanken, berichtet, daß sie dort schon einige Wochen vor der eigent italienische Korallenfischer nach Griechenland kommen lassen.- Verantwortl. Nedakteur: Julius Kaliski in Berlin .
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