ftjelf'n weiß. Also soll i? Wenn Du Di lang b'sinnst morgen wird's Di vielleicht reuen." Urban zerrte an seinem Halstuch und ging erregt durch die Stube. So geh," sagte er Plötzlich.Sag ihr aber net., Doch Lenz war schon verschwunden. Urban wußte selbst nicht, wie er hinausgekommen. Er eilte ihm nach, wollte ihn zuritcknisen, doch Lenz war nicht mehr zu sehen. Burgl war eben mit dem Abendbrot beschäftigt, das Schmalz brodelte in der Pfanne. Da stand plötzlich Lenz vor ihr. Sie verschüttete fast den ganzen Inhalt vor Schreck. Was führt denn Di her? G'wiß nir Guat's?" Wia ma's nimmt. Bäuerin. An Mensch'n aus der Not helf'n, ist das nix Guat's?" erwiderte Lenz. Des kommt grad auf den Mensch'n an, dem ma helf'n soll," meinte Burgl mit einem bezeichnenden Blick auf Lenz. Ganz richti, Bäuerin, ganz mei Anschauung." Also, was willst? Red! Den Bauern wirst net ab- wart'n woll'n." Diese Bemerkung mahnte Lenz zur Eile.Der Urban schickt mi" Burgl zuckte sichtlich zusammen, gab sich aber alle Mühe, sich zu fassen! die Glut des Feuers, welche ihr Gesicht beschien, kam ihr dabei sehr zu statten. Und was will der Urban von mir?" fragte sie, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. Wia's halt so geht in aner Patsch is er vier­hundert Mark braucht er morg'n." Und um die kommt der Urban zu mir? Des glaub' i net, des sieht ihm net gleich." Kommt ihm ja hart g'nua an. Hat a g'wart' bis zum letzten Augenblick. Aber er muß's hab'n, weißt ja, wia d' Lcut sam Da meint er halt. Du thätst ihm helf'n." Könnt' ja net amal! Woher nehmet i vierhundert Mark?" Von Dein' Mann! Wird mehr im Haus sein." Dann müaßt i's grad stehl'n und das kann der Urban do net verlanga." Stehl'n? Des is do net g'stohl'n. In aner Woch hast as wieder und die Sach is glatt. Kein Mensch weiß net davon." Könnt's a net amal stehl'n, dafür hat der Bauer schon g'sorgt." Lenz kratzte sich hinter dem Ohre.Au weh no ja nacha muaß er halt dran glaub'n, der arme Teufel!" An was glaub'n?" Burgl stutzte. An allerhand schlimme Sach'n wird Dir nacha do hübsch leid thuan" No, was wird denn nacha sein? Daß der G'richts- Vollzieher kommt, das wär' ja's erstemal net. Freili für an Bürgermeister..." Langt net, der G'richtsvollzieher." Na, ins Zuchthaus kommt ma do net weg'n Schuld'n." Kommt grad auf die Schuld'n an! Wenn sich's um fremde Gelder handelt, die da sein müass'n! Könnten ja da sein soll'n a da sein, aber Pech halt, Pech! Grad'raus i soll's ja net sag'n aber Dir! Aus der G'meindkassa hat er's g'nomma grad auf a paar Woch'n hat's ja müass'n, wär' der Jud komma sonst. Und morg'n is Sitzung! Wenn s' nachschaun, is er verlor'n. Jetzt weißt all's, fürs Zuchthaus wird er Dir do no z'guat sein, der Urban." (Fortsetzung folgt.) (Nachdrurk verboten.) Landraub in Irland  , Den Krebsschaden der ländlichen Verhältnisse Irlands   bildet das System der sogenannten Mittelpächter. Die Besitzer des Bodens sind durchweg englische Adlige und Kapitalisten, die ihren Wohnsitz in England haben und das Land an Generalpächter der- geben. Diese überlasten es in kleineren Komplexen wieder Unter- Pächtern, die es zuletzt parzellenweise in Pacht vertreiben. Die Oberen handeln dabei meist nach dem menschenfreundlichen Grund- satze, den unter ihnen Stehenden möglichst die Kehle zuzuschnüren. Die Folge ist die absolute Armut der Landbevölkerung und eine weitestgehende Zerstückelung der Grundstücke; diese wird noch durch den Umstand gefördert, daß auch Pachtrcchte im Erbgauge geteilt werden können. Zum nicht geringen Teile war es gerade dieser Uebelstand, dem 1847 das Gesetz Lord Russells entsprang, wonach Grundstücke mit einem Ertrage von weniger als 2'/e Schilling den Morgen vom Staate expropriiert und in geschlossenen Besitzungen von 2530 Morgen verkauft oder verpachtet werden sollten. Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts war an eine regelmäßige Frucht» folge in der Feldbestellung nur bei größeren Landwirten, und besonders in den Landstrichen, die der englischen   Küste gegenüber liegen, zu denken. Sonst wurden mehrere Jahre Kartoffeln gebaut, dann mehrere Jahre Hafer, bis der Boden sich erschöpft hatte; dann blieb er eine Zeitlang in völliger Nuhe, um sich zur Wiederholung der gleichen Tortur vorzubereiten. Es ist noch nicht lange her, daß die ichlechten Pflüge mehrere Pferde oder drei bis vier Menschen Vorspann erforderten, da die Karren statt der Räder auf Schleifen gingen und das Geschirr von Stroh war; war auch nicht einmal Strohgeschirr vorhanden, so spannte man die Pferde mit dem Schwanz an den Pflug. Vielerorten gab es nicht einmal Scheunen; man drosch das Korn auf der Straße. Die Wohnungen der Pächter waren durchweg so miserabel, daß selbst die wohlhabendsten keine Herd» steuer zu zahlen brauchten. Die Hütten des kleinen Mannes baute man häufig nur aus Torf oder Lehm, den man dem Bangrunde selber entnahm, so daß die Wohnung nefer lag als ihre Umgebung und alles Wasser, ganz abgesehen von dem, das durch das un­dichte Dach sickerte, hier zusainmenfloß. Daher fand sich in der Mitte des Fußbodens häufig ein Lock gegraben, um das Wasser bester ausschöpfen zu können. Als Lichtöffnung diente in den meisten Fällen die Thür oder ein primitives Loch in der Wand, das man mit einem Bündel Stroh verstopfte. Diese Zustände, die noch fiir die Mitte des letzten Jahr- Hunderts typisch waren, haben seitdem nur wenig nennenswerte Besserungen erfahren. Wohl haben sich die steuerpflichtigen Einkommen und die Kapitalien der Sparkassen seit 1350 prozentual nicht un- wesentlich vermehrt, doch damit hat sich vor allem der Wohlstand der Städte gehoben. Aus der andren Seite aber ist die Bevölkerung bis zum Schluß des Jahrhunderts um eine weitere Million Köpfe zurückgegangen. 1803 kam bereits auf 45 Einwohner ein Armer, während das Verhältnis 1861 noch 1: 114 angegeben wurde. So dauert also die wirffchastliche Ohnmacht Irlands   bis zur Stunde fort, weil die das Land besitzenden Lords und Kapitalisten im eng- tischen Oberhause nach wie vor ein williges und selbstinteressiertes Werkzeug besitzen, um ihre hohen Profitraten, die Frucht jahrhunderte­langer, blutigster Raub- und Gcwaltthaten als geheiligtes Eigentum gesetzlich zu schützen. Die Vergewaltigungen begannen, als Heinrich H. sich um 1154 vom Papst Hadrian IV.   mit Irland  belehnen" ließ. Handelte es sich für den König zunächst um einen Anspruch auf die Insel, so für den Papst um die Einführung des Kirchenzehnten und vor allem des von jedem Hause zu zahlenden Peterspfennigs, Steuern, deren Leistung die Iren bisher verweigert hatten. Man hat die Echtheit der päpstlichen Belehnungsbulle bestritten. Mit Unrecht. Nicht nur hat der Nachfolger Hadrians IV.  , Alexander HI., sich mit der Maß- nähme seines Vorgängers ausdrücklich einverstanden erklärt, noch Gregor XIII  . hat 1570 die früher an England ausgelieferten Iren aus Grund eben jener päpstliche» Lehnsansprüche durch eine besondere Bulle im Kampfe gegen die inzwischen zuKetzern" gewordenen Engländer zu unterstützen versucht. Heinrich II. war es nicht gelungen, Irland   auch nur dem größeren Teile nach zu unterwerfen. Die Kriege des englischen Königtums in Frankreich  sowie die darauf folgenden Bürgerkriege in England selbst brachten die Eroberung völlig ins Stocken. Erst Heinrich VII.   nahm dieselbe wieder auf. Wichtiger jedoch als der Fortgang der Eroberung war zunächst, daß unter dem treibenden Einfluß von Heinrichs VII. Statthalter Edward Pohning sick im Dezember 1494 ein zu Drcg» heda versammeltes Parlament für diePoynings Acte" erklärte. Danach konnte das irländische Parlament fürder nur noch auf königlichen Befehl zusammentteten und lediglich Gegenstände beraten, die der englische   Kronrat zuvor genehmigt hatte. Galt dies auch vorläufig nur für die englische Herrschaft und damit für den kleineren Teil der Insel, so war damit doch zur Vernichtung der Selbstverwaltung Irlands   in derselben Weise der Grund gelegt, wie die Belehnung Heinrichs II. dies der politischen Selbständigkeit gegen- über gethan hatte. In, 16. Jahrhundert treten in England mit dem Aufion, men der Manufakturen und der Schafzucht jene unter dem Namen der Einhegungen bekannten Diebstähle der Adligen am Gemeindeland hervor, die viele bis dahin blühende und mit Dörfern besäte Striche in verlassene Weiden   verwandelten. In Schottland   suchte man später diese Entwicklung zu fördern, indem man die Würde und die Stellung der Clanhäuptlinge in ein feudalistisches Rechts- und Lehnsverhältnis umdeutete, wodurch der dorttge Adel mit einem Schlage Besitzer der Ländereien wurde, die in Wirklichkeit der ganzen Clan» §enossenschaft' gehörten. Aehnlick verfuhr man zunächst in rland. Es fiel Heinrich VlU. nicht schwer, von den Clanhäuptern das Anerkenntnis zu erlangen, daß die Lände» reien der Clane königliches Lehnsland seien. Der Profit, den die irischen Volkshäupter auf diese Weise machten, war groß genug, um ihnen selbst die Umwandlung des bisher von den eng« tischen Machthaber» geführten TitelsHerr von Irland  " mKönig