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vielleicht mein erfrorenes Gemüt erwärmen und die Vision
nomi
( Nachdruck verboten.)
meiner Jugendträume hervorrufen, diese Morgenträume des Von der Oekonomie der Dampf
Herzens, welche hell und unentwickelt wie das zarte Grün Ser Birken und Erlen, aber reich an Saft und Wachskraft wie diese sind. Kommt so ein Wurm, setzt sich auf das Blatt und zerstört es; braun und zusammengeschrumpft fällt es auf die Erde; der Wurm der getäuschten Hoffnungen sog sich gierig in meinen grünen Blättern fest und zerstörte sie alle... Freunde hätte ich vielleicht haben können, doch diese wären von derselben Art überflüssiger Geschöpfe gewesen wie ich, und wir gingen einander instinktiv aus dem Wege, in der Furcht, uns in den Abgründen des Lebens wiederzutreffen. Ich hatte eine Zeit Bekannte, viele Bekannte mit normaler Anschauung der Dinge, und diese übten ein gewisses philanthropisches Erziehungssystem an mir, die ich einſam wandelte. Einsam. Ein einziges fleines Wort, und doch umfaßt es jahrelange, stille Bitterfeit. Und wenn ich mich unter die andren mischte, in Gesellschaften ging, und es wurde von Verhältnissen und Mißverhältnissen gesprochen, war meine Stimme stets die schärfste, sie hatte eine durch die Erfahrung gewekte Schärfe, und ich merkte bald, wie sich ein leerer Raum zwischen mir und den andren erhob. Einsam war ich gekommen, entsetzlich einsam fühlte ich mich in diesem Kreise. wo meine Worte wie eine fremde, wilde Melodie des unter drückten Finnlands verhallten.
Und meine ersten Kameradinnen am Comptoir, diese fleinen artigen Haustöchter, wie quälten sie mich nicht! Diese Stunden wurden zu Prüfungszeiten, während welcher meine Wünsche gesteinigt wurden und erstickend in mir bluteten. Wie viel bekam ich da zu hören von all der Freude, die das Leben ihr eigen nennen kann! Sie kamen zu der Blinden mit schönen Gemälden, sehen konnte ich sie nicht, bloß befühlen, und da waren es nur große, unregelmäßige Farbenflere. Sie famen zu einer Kranken mit verbotenen Leckerbissen; ach, Tan talus lebt noch, ich weiß, daß er lebt!
Die Jahre gingen und es fiel Staub und es legten sich Spinnwebe über heißes Begehren. Die Sehnsucht ist ein Faden, welcher reißt, wenn nervöse Finger lange suchend darüber hingleiten, und ich habe aufgehört nach einer liebkosenden Hand, nach einem von Herzen kommenden Wort zu schmachten, einem einzigen, das nicht auf gut Glück auf den großen Brachacker hinausgeschleudert wird.
Doch bald ist alles vorüber, der Tod, diese wunderbare, dunkle Gestalt, wird kommen und mich über die Brücke holen und sagen, daß dort auf der andern Seite Plaz für mich ist. D, Ruhe, Stille, Friede, große, herrliche Worte, laßt eure Glockentöne vor meinem Dhr erklingen! Was ich haben will, ist Ruhe so weit kann man ja kommen, ohne je den sprudelnden Frühlingsstrom des Lebens gekannt zu haben. Kleine Dora, Dank für die Blumen, die Du mir gestreut, Deine Freundschaft war für mich der letzte Blumendust, den mir der Herbst bescherte, doch es war mir nicht genug. Ich war innerlich nicht so alt, um zu Schnee und Eis erstarren zu können. Meine unbefriedigten Wünsche waren wie Wunden, die sich nie schließen wollen, ich habe zu schlechte Haut zum Heilen gehabt, wenn es die tausendfachen Schrammen des Lebens galt.
Adieu, kleine Dora, ich brauche Dich nicht zu bitten mich zu vergessen, das thust Du doch mit der Zeit; müde und zer schlagen von der Nichtigkeit des Daseins ziehe ich mich zurück und hoffe, daß nach dem Tode alles zu Ende ist. Gäbe es wieder Leben, Denkvermögen, Herzthätigkeit, ja, dann wäre der Tod eine grausamere Mißrechnung als alle bisherigen. Deine Freundin
Margit Erling."
Dora legte den Brief fort, nachdem sie ihn so ehrfurchtsvoll gefügt hatte, wie man eine schon erkaltete Hand füßt. Arme, arme Margit! Dora stützte den Kopf in die Hand und saß still über den Tisch gebeugt, während sich ein Chaos von Gedanken in ihr zur Klarheit durchrang. Es war das erste Mal, daß sie vor der zwingenden Notwendigkeit stand, über die Bedeutung des Lebens nachzugrübeln, das erste Mal, daß der Rummer in einer unnatürlichen, grausamen Gestalt zu ihr fam, nicht wie er kommen mußte mit Tod und Trennung, sondern unheimlich, hohläugig, verzweifelt, zerbrochene Gefangenenketten hinter sich herschleifend.
,, Nun, liebe Dora," sagte Frau Lejer, die am Fenster saß und eine Schnur um ihr schwarzes Kleid nähte, jahreibt sie Dir den Grund, weshalb sie sich das Leben nahm?" ( Fortsetzung folgt.)
maschine.
Maschinen zur Leistung mechanischer Arbeiten gemacht hat, ist die mit Troß aller Fortschritte, welche die Technik auf dem Gebiete großer Stohle gefeuerte Dampfmaschine noch immer diejenige, welche an Wichtigkeit alle anderen überragt. Der gesamte große Verkehr zu Lande und zu Wasser wird durch Dampfmaschinen geleistet, deren Brennmaterial die Kohle ist; der Straßenverkehr ist allerdings dem Dampfe zu einem großen Theile entrissen und unter die Herrschaft der Elektricität geraten. Zur Erzeugung der elektrischen Straft dient aber wieder in erster Linie die Kohle. Freilich haben manche Orte von elektrische Straftwerke sind in der Nähe mächtiger Ströme mit startem der Gunst der Verhältnisse Gebrauch gemacht und bedeutende Gefälle errichtet worden, wodurch die Kraft des Wassers auf dem Umwege über die Elektricität in den Dienst des Menschen gespannt wird, wir erinnern nur an das Kraftwerk an den Niagara- Fällen in Amerika , an das zu Rheinfelden in Europa ; aber im ganzen betrachtet sind das doch nur Ausnahmen, in der Regel wird im Elektricitätswerk der elektrische Strom mit Hilfe der Dampfkraft erzeugt. Riesige Dampfmaschinen treiben die Wellen der Dynamomit der zunehmenden Verwendung des elektrischen Stromes ist die Maschinen, von denen der erzeugte Strom in die Leitungen abfließt. Verwendung des Dampfes nicht schwächer, sondern stärker geworden, die Dampfmaschinen werden ungeheurer, weil die Straft konzentriert an einer Stelle erzeugt wird.
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Auch abgesehen vom Verkehr ist die Benutzung von Dampfmaschinen beständig gewachsen. Ist doch gerade seit dem Aufschwung der Elektrotechnik die Zahl der feststehenden Dampffefsel in Deutschim Jahre 1879, in den Jahren 1885, 1890, 1893 die immer größer land beständig gestiegen; die preußische Statistik giebt gegen 32 411 werdenden Zahlen 41 421 48 538, 53 024 an.
Unter solchen Umständen, sollte man meinen, müsse die Dampfmaschine, die auf eine Eristenz von. Jahrhunderten zurückblickt, immer vollkommener gestaltet worden sein, so daß sie heute in jeder Hinsicht als mustergültige Maschine gelten fönnte, sowohl in allen konstruktiven Teilen, als in ihrer Zusammensetzung und in der Ausnuzung der Brennmaterialien. Das letztere wäre um so wünschenswerter, als die Kohrenvorräte in den industriell entwickeltsten Ländern in absehbarer Zeit erschöpft sein werden. Aber gerade in dieser Beziehung ist die Dampfmaschine nicht nur tein Jdeal, sondern muß gerade als eine außerordentlich unvollkommene Einrichtung bezeichnet werden, als ein Instrument, mit dessen Hilfe in unökonomischster Weise eine fast frevelhaft zu nennende Verschwendung mit den Kräftevorräten, welche die Natur für uns aufgesammelt hat, getrieben wird.
Einige Zahlen werden das sofort illustrieren.
Eine sehr gut emgerichtete Dampfmaschine verbraucht für die Leistung einer Pferdeftärke( P. S.) per Stunde 1 Kilogramm guter Steinkohle. Unter einer Pferdestärke versteht man eine Arbeitsleistung von 75 Kilogrammmeter, d. h. also eine Arbeit gleich der, durch welche 75 Kilogramm einen Meter hoch entgegen der Schwere gehoben werden, und zwar soll diese Arbeit, wenn es sich um die Angabe der Leistung einer Maschine handelt, in jeder Sekunde geleistet werden. Da eine Stunde 60X60= 3600 Sekunden hat, so entspricht einer Pferdestärke eine stündliche Arbeitsleistung von 75X3600 270 000 Kilogrammmeter, und hierzu wird in einer Dampfmaschine, wie gesagt, 1 Kilogramm Steinkohle verbraucht.
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Die Arbeit, welche die Kohle beim Verbrennen zu liefern ver mag, ist aber eine bedeutend höhere. Ein Kilogramm Kohle kann bei vollständiger Verbrennung 8000 Wärmeeinheiten( Kalorien) entwickeln, d. h. eine Wärme, die hinreichen würde, um 8000 Kilogramm Wasser um einen Grad zu erwärmen. Man könnte mit ihr auch 80 Liter Wasser um 100 Grad erwärmen, also von 0 Grad bis zum Sieden erhißen. Es dürfte dann allerdings nichts von dieser Verbrennungswärme durch Ausstrahlung oder Ableitung verloren gehen, sondern sie müßte ohne jeden Verlust dem Wasser zugeführt werden, was bei der Dampfmaschine freilich nicht der Fall ist; das Wasser im Kessel erhält nur einen Teil der im Feuerrungsraum erzeugten Wärme.
Eine Wärmeeinheit leistet, wenn sie vollständig zur ArbeitsMit der Verbrennungswärme von 1 Silogramm Kohle müßte sich leistung verbaucht wird, eine Arbeit von 427,5 Kilogrammmeter. also im besten Falle eine Arbeit von 8000X427,53 420 000 Kilogrammmeter leisten lassen. Die Dampfmaschine leistet aber für jedes Kilogramm Kohle, das sie verzehrt, nur eine Arbeit von 270 000 Kilogrammmeter, fie liefert also nur den 12. bis 13. Teil, noch nicht ganz 8 Proz. der in der Kohle steckenden Arbeit in einer für uns nuß baren Form. Die andren 92 Proz. gehen den Menschen direkt verloren, zum Teil ziehen sie in den Feuergasen mit ab, zum Teil erhißen sie den bemerkbar, aber ausnuten, in Arbeit umsehen, lassen sie sich von der Kondensator, machen sich also in unangenehmer Weise als Wärme Maschine nicht.
Man wird zugeben, daß die oben gesagten Werte nicht zu viel sagen, daß in Wirklichkeit ein förmlicher Raubbau mit der Kohle und ihren Kraftvorräten getrieben wird. Selbstverständlich ist dieser Mangel, welcher der Dampfmaschine anhaftet, den Technikern nicht entgangen, und es ist viel Mühe und Arbeit darauf verwandt worden, ihn etivas geringer zu gestalten. In umfassendster Weise wurden die