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Theater.
die Londoner Nebel vermutlich immer ein Erzeugnis der Riesenstadt| orientale. Die Pflanze ist einjährig, erreicht eine Höhe von einen selbst. Während dichter Nebel zieht die Luft von den äußeren nach Meter und blüht vom Juli bis in den Herbst. Die Pflanze baut den inneren Teilen der Stadt. Bei Temperaturen unter 41 Grad sich elegant auf, so daß sie als Solitärpflanze wie geschaffen ist. kommen schwere Rebel nicht vor, ebensowenig bei solchen, die mehr Die lockeren, traubigen Blütenstände stehen über dem Laube und als 5 Grad unter dem normalen Mittel des Tages liegen. Die Be- find recht lieblich anzuschauen. In der Gärtnerei von Haage ziehung der Nebelbildung zur Lufttemperatur wird überhaupt als die u. Schmidt in Erfurt sah ich zwei Formen dieser Pflanze in schönster wichtigste bezeichnet. Die Londoner Nebelstudien werden mit be- Blüte. Es waren Polygonum orientale album mit weißen und sonderer Unterstügung des dortigen meteorologischen Instituts fort Polygonum orientale carnea mit fleischfarbenen Blütentrauben. gesetzt werden. Beide Formen standen frei, so daß sie sich nach allen Seiten gleichmäßig ausbilden konnten. Es waren stattliche Einzelpflanzen von etwa 1 Meter Hähe. Dieser Knöterich eignet sich jedoch nicht nur als Einzelpflanze auf dem Rasen, sondern er kann auch mit Vorteil vor den Gehölzgruppen oder am Rande derselben verwendet werden. Auch eine schöne Unterpflanze muß dieser Knöterich abgeben. In größeren Gärten lassen sich durch Gruppen von dieser Pflanze recht wirkungsvolle Effelte schaffen. Der Boden muß nahrhaft und kräftig sein, soll sich die Pflanze zu ihrer vollen Schönheit entfalten. Die Anzucht erfolgt durch Samen, der im Frühjahr an Ort und Stelle ausgelegt wird. Natürlich kann auch Aussaat im Topfe oder auf dem Saatbeet erfolgen, von wo die Pflanzen dann später ausgepflanzt werden. Oft pflanzt sich dieser Knöterich durch eigne Aussaat von selbst fort. Da die Pflanze einjährig ist, tann ihre Verbreitung jedoch nie so lästig werden, wie es bei manchen standigen Knötericharten der Fall ist. Meteorologisches.
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Neues königliches Opernhaus. Die Dorf musikanten". Volksstück mit Gesang, Spiel und Tanz in drei Aufzügen von Heinrich Sohnrey . Es giebt zwar keine ..deutsch - evangelische Volksschauspiele", wohl aber einen Verein zur Förderung derselben unter hohem Protektorat. Daß der Verein, nachdem er in den ersten Jahren die Deverientschen Reformations- Festspiele, den, Gustav Adolf " und den„ Luther " aufgeführt, um überhaupt etwas zu bringen, zu Sohureys„ Dorfmusikanten" greifen mußte, ist die bündigste Kritik seines Programms. Der evangelische" Geist des Stückes reduziert sich ungefähr darauf, daß die Musikanten, die im zweiten Aft so vergnügt zur Kirmeß blasen, im dritten, als der Paule sein Evebärbele zurückgewonnen, ein frommes Lied intonieren, das alle Dorfleute mitsingen. Bescheidener kann man in seinen christlichen Ansprüchen nicht sein. Und um die Kunst steht es noch schlimmer als um das„ Evangelische". Vielleicht, daß die Erzählung Heinrich Schlaumbergers in den Thüringer Gek. Ein starkes Nordlicht. Aus New York wird englischen schichten, woher Herr Sohnrey den Stoff entnommen, etwas frisches, volkstümlich Poetisches hat. aber in der Blättern über merkwürdige Naturphänomene, die im Zusammenhang Dramatisierung läßt sich davon nichts spüren. Charakteriſtik, Dialog, richtet: Starke Nordlichtstrahlen leuchteten am Sonnabend in New mit den allgemeinen elektrischen Störungen zu stehen scheinen. beHandlung sind unbeholfen primitiv, im Oberflächlichsten stecken ge- York blieben. Zum Glücke reden die Personen wenigstens nicht allzuviel. Dort zwischen zwei und vier Uhr morgens auf; sie entfalteten Man vergißt sie, so gut es geht, über den Kostümen, dem Gesang, blendende Lichter und Farben, und sie störten die Telegraphen- und Spiel und Tanz die ein äußeres Bild altthüringischer Bauernsitten Telephonverbindung in den ganzen Vereinigten Staaten. aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts geben sollen. Tagesanbruch erlosch das Nordlicht, Stimmungsvoll sind in dem ersten Akt die Lieder der wegung, die sich der Drähte bemächtigt hatte, tam erst nach Musikanten, die in der Neujahrswoche zum Abgesang von Hof zur Ruhe. Die Erscheinung des Nordlichts zu Hof ziehen, bunt und lustig sieht sich das Treiben auf war die stärkste, die seit dem Jahre 1882 dort gefehen worden ist. der Kirmeß an. Das Evebärbele zürnt ihrem Schatz, weil er, der Leuchtende Strahlen stiegen vom Horizont auf und verwandelten reiche Bauernsohn, ihr und ihrem Vater zum Troße von seinem fich oben in glühendes Gelb, Rot, Grün und Weiß, die sich allmählich Tetterhorn" nicht lassen will und nun gar, wie die andren, die es abtönten und mischten, wie das Schlußstück eines Feuerwerks. Es um Bezahlung thun, unter der Linde zum Tanze aufspielt. Doch war ein grandioser Anblick. Einige, die nur eine Glut jahen, just wie der Proz aus Grumbach ihr die Hand zum Ländler glaubten in der That, daß irgendwo ein großer Brand wütete. Das bietet, als der Paule schon fürchtet, er habe sein Mädel ver- Tönen vieler Glocken verstärkte noch diesen Eindruck, da die TelephonToren, stimmt er mit der Trompete die Volksliedweise an, signale fast überall flingelten, bevor der Dienst zu einem wirklichen Stillstand kam. Menschen, die für den Einfluß von Elektricität mit der er fich einst in ihr Herz Herz geblasen hat, und das Bärbele fliegt ihm in die Arme. Im letzten empfindlich sind, fühlten deutlich die Wirkung. Noch nie zuvor waren Akte, dem schwächsten, weil in ihm am meisten gesprochen die Drähte in solchem Maße von einem magnetischen Sturm beeinwird, ward auch der Vater umgestimmt. Und der Paule bekommt trächtigt worden. Die Kabel nach Europa waren von zwei bis sechs das Bärbele, und darf weiterspielen, was und wie und wo er will uhr morgens unterbrochen, und um Mittagszeit waren noch Störungen auf seinem Tetterhorn. in der Telegraphenverbindung von Gebäuden zu bemerken.
Die Massenscenen waren glänzend insceniert, an dreihundert Personen wirkten mit. Temperamentvoll gab Herr Stägemann vom Schauspielhaus den jungen Bauernburschen. Alle übrigen Rollen wurden von Vereinsmitgliedern dargestellt." Der Beifall war begeistert, grenzenlos.-
SS.
Medizinisches.
dt.
Ursachen und Behandlung des Rheuma tismus hat Dr. Pénière vor der Pariser Akademie der Wissen schaften erörtert. Die Untersuchungen von Bouchard hatten gezeigt, daß der gewöhnliche gesunde Harn Gifte enthält, deren Gehalt sich unter frankhaften Verhältnissen noch steigert. Diese Gifte werden ohne Gefahr für den Körper durch die Einwirkung der Hautzellen beseitigt, mit denen die Harnwege ausgekleidet sind. Diese Hautzellen bilden zwar einen nur dünnen Damm gegen diese Gefahr, aber genügen doch zur Aufsaugung der giftigen Stoffe. Ist diese Schutzlage aber irgendwie verlegt, so geraten die Gifte in den all gemeinen Säftekreislauf des Körpers, und dieser Vorgang erzeugt nach der Ansicht von Dr. Pénière den Rheumatismus . Die Hauptsächlichen Anlässe für die Erzeugung dieser Verletzungen, die als Ursache des Rheumatismus zu betrachten sind, können Verdammgsstörungen im Gefolge von Erkältungen sein, ferner die Reibung Durch abgehende Steine, der Durchgang giftiger Stoffe durch den Harnleiter, Verwundungen der umgebenden Gewebe, die Ausübung von Druck oder Zug durch die Eingeweide oder die benachbarten Muskeln. Die Abschuppung jener Schußhaut, die einem Anfall von Rheumatismus vorausgeht, äußert sich in einer starken Färbung des Harns. Die Behandlung des Rheumatismus muß nunmehr darauf bedacht sein, die beschädigten Hautzellen zu heilen oder wieder zu ersezen, was durch Ausspülungen mit gewissen feimtötenden Stoffen zu geschehen hätte, die ohne Schaden für den Magen, die Nieren oder den allgemeinen Gesundheitszustand gebraucht werden können. Bénière empfiehlt zu diesem Zweck eine Mischung aus verschiedenen Harzen, zu denen namentlich der Kubebenbalsam gehört.
Aus der Pflanzenwelt.
vielen Stunden
Vor
aber eine seltsame Be
Humoristisches.
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Auf der Sekundärbahn. 2okomotivführer: Weißt, Resi, wann wir erst mit die elektrische 200- kilos meter Geschwindigkeit vorbeisauſe, nacha mußt fir sein, wann d'' s Maßtrügle nauflangst!"
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Ruhig Blut! Salo und Löb sigen beim Kartenspiel zusammen. Nachdem sie eine Weile ganz einträchtig gespielt, springt Löb auf und schreit wütend:" Salo , was fallt der ein, Salo , Du spielst falsch!?"
Darauf jener: Ich waiß!"-
-Frührot. Besucher( zum Hausherrn): Ihr Junge hat ganz genau dieselbe Nase wie Sie!"
Der kleine Willi( einwerfend):„ Ja, Papa, ich bin auch schon auf der Straße gefragt worden, ob wir leere Weinflaschen zu verkaufen haben?"( Lustige Blätter".)
Notizen.
-Jm Schauspielhause geht am Sonnabend anstatt ebbels Herodes und Mariamne" desselben Dichters Drama " Agnes Bernauer " in Scene.
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In dem neuen Wildenbruchschen Stück Der uns sterbliche Felig"( Leffing- Theater) wird Georg Engels die Titelrolle spielen.-
Felig Mottl ist zum General- Musikdirektor an der Münchener Hofoper ernannt worden.
In der von der Leipziger Verlagshandlung E. A. Seemann ausgeschriebenen se onkurrenz für Originalradierung und Holzschnitt wurde der erste Preis Herm. Reifferſcheid in München , der zweite St. Hofer in Rom , der dritte Marie Stein in Oldenburg , der vierte Martha Kunz in St. Gallen zuerkannt.
3wei mächtige Mammutzähne sind bei AbräumungsDer orientalische Snöterich. Hermann Holm arbeiten im Kalksteinbruch des Neandertals gefunden worden. schreibt in der Wochenschrift„ Nerthus"( Altona - Ottensen . Chr. Adolff): Die Zähne sind zwei Meter lang, haben an der Wurzel einen DurchEine stattliche Pflanze, für die sich im Garten mancherlei Ver- messer von 15 Centimetern und wiegen je zwei Centner; leider wendung finden läßt, ist der orientalische Snöterich, Polygonum fonnten sie nicht unversehrt zu Tage gefördert werden.
Berantwortl. Nedakteur ulius Kaliski in Berlin . Drud und Verlaa: Borwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW