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lichen, archäologischen und nebenher auch militärtvissenschaftlichen der Romantik ganz ab. Gegen beide stellte er die Renaissancefunt, Studien oblag. Zwei Jahre später beschäftigte sich Semper bei obwohl sie erst kaum die Hälfte ihrer Entwicklungsbahn, mithin noch Gärtner in München mit der Architektur und wurde von Bülau zur lange nicht das Ziel erreicht habe, hinsichtlich ihrer großartigen Mitarbeit am Regensburger Dom gewonnen. Indessen nötigte ihn Ueberlegenheit über alles Vorherdagewesene mit Einschluß der seine Verwicklung in ein Duell, flüchtig zu werden. In Paris nahm höchsten Kunst der Griechen" zu Phidias ' Zeiten. Von ihr erwartete er das Studium wieder auf, beteiligte sich dann am Bremer Hafen - er das Heil. Und indem er dann selber von deren graziöser Bebau, kehrte aber noch einmal in die Seinestadt zurück und unter handlung immer entschiedener der Hochrenaissance zustrebte, zeigte nahm von da eine Studienreise durch Sizilien, Griechenland und er die Wege in die Zukunft. Dies Streben läßt sich in Sempers Italien . Nach zweijährigem Aufenthalt ging er über München und Bauten sehr wohl verfolgen. Ihnen selbst hat er aber fast aus Berlin nach seiner Heimat. Bald darauf wurde er als Professor der nahmslos eine Physiognomie gegeben und jene Allgemeinverständ Baukunst nach Dresden berufen. lichkeit in der Erscheinung, die, nach dem Urteil der Fachgenossen, über die Wesenheit und Bedeutung des Bauwerks keinen Zweifel aufkommen läßt, jene Zugehörigkeit zu dem Drt, als ob der Bau auf ihm erwachsen wäre."
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Kleines feuilleton.
Die
Großartige Bauten entstanden hier nach Plänen seiner Hand: das Hoftheater, das im September 1869 durch Brand vernichtet wurde, ferner das herrliche Neue Museum, der Oppenheimsche Balast, dazwischen kirchliche und profane Bauten hier und anderwärts. Von Es scheint, als habe gerade der modernste architektonische Stil Sempers genialer, feuriger Art ging ein erfrischender Hauch aus. unsrer Tage sich auf Sempers Vorbildlichkeit in jener Hinsicht beAlles Zopf- und Mandarinentum in künstlerischen und geistigen sonnen. Semper war es ja auch, der am ersten erkannte, daß die Dingen verkroch sich in die Ecken; dagegen scharten sich alle jüngeren Ansicht, daß die Kunst nur einen Herrn: das Bedürfnis habe, überGeister um Semper , der auch als Mensch auf die Seite aller derer holt sei. Und so verlangte er denn auch speciell von der Architektur, stand, die nach politischer Freiheit und Fortschritt strebten. Als er daß fie fich aus dem Sienenden Verhältnisse zu Bedürfnis, Staat jedoch im Dresdener Mai- Aufstand 1849 den Bau der Straßen- und Kultur zu freier, selbstzwecklicher Jdealität emancipieren" müsse, barrikaden leitete, war seines Bleibens nicht mehr. Er ging wieder denn hierin läge ihre Zukunft. nach Paris , während seine Familie in der Heimat verblieben war. Endlich soll ihm nicht vergessen werden, daß er der Erste war, Schon trug er sich mit dem Gedanken, nach Amerika auszuwandern, der auf die Nuzbarmachung der Kunst in der Technik und im Geda wurde er auf Veranlassung eines Engländers beauftragt, die werbe für das Volk klar und bestimmt hingewiesen hat. Zweigausstellung von Canada , Aegypten , Schweden und Dänemark Fundamentalsäge, die er hierfür in seiner Londoner Ausstellungsinnerhalb der Londoner Ausstellung zu arrangieren. Eine Broschüre schrift vom Jahre 1851 aufgestellt hat, beginnen durch die vollsWissenschaft, Judustrie und Kunst", die er im Anschluß an die Aus- fünstlerischen Bestrebungen unsrer Gegenwart allmählich greifbare stellung in englischer Sprache veröffentlichte, lenkte die Aufmerksam Gestalt anzunehmen und Wirklichkeit zu werden.- feit auf ihn. Und als dann aus den Ueberschüssen der großen AusErnst Kreowsti. stellung das Museum nebst einer Schule für praktische Kunst errichtet wurde, berief man ihn als Professor für Metallotechnik. Aber schon 1853 folgte er einem Ruf als Professor für Architektur und als Direktor der Bauschule am Züricher Polytechnikum, dessen Neubau seine nächste Aufgabe war. Rum entfaltete er eine reiche baukünstlerische Wirksamkeit. Die Ratshäuser in Glarus und ch. Gottfried Semper als Barrikadenbauer. Friedrich Becht erZürich, hier auch der Bahnhof, ferner die Ragazer Kuranstalt, die zählt: Der Barrikadenkampf in Dresden hatte begonnen. Die anfatholische Kirche in Winterthur zeugen von ihm. Außerdem fänglich zur Besetzung der Hauptwache verwendete Compagnie, in lieferte er Prospekte für das Theater in Rio de Janeiro , entwarf der Semper stand, wurde bald an die Hauptbarrikade, am Ende der Pläne zu einem Wagnerschen Festtheater in München , das jedoch Wilsdruffer Gasse, abkommandiert. Dem Architekten entging nicht nicht zu stande kommen sollte, für das neue Dresdener Hoflange die Unzweckmäßigkeit der Anlage und die geringe Widerstandstheater, das einer seiner Söhne unter des Vaters Leitung später er- fraft der überall aufsteigenden Schußbauten. Mit steigendem Unbaute u. a. mut erfüllte ihn der Anblick. Daß man etwas so einfältig anfangen tönne, wenn man schon einmal revolutionieren wolle, war ihm auf die Länge vollkommen unerträglich. Da ihm der Unwille keine Ruhe mehr ließ, so eilte er aufs Stadthaus zu den in der provisorischen Regierung versammelten Freunden und fanzelte sie ob ihrer schlechten Organisation der Berteidigungswerke tüchtig herunter. Natürlich hieß es sofort:„ Mach's besser, wenn Du kannst!" " Ja, das kann ich allerdings!" schrie der gereizte Künstler, ich würde mich schämen, solch schlechte Arbeit zu machen!" und rannte auf seinen Posten an der Wilsdruffer Barrikade zurück. Mit Jubel empfing man ihn hier. Sofort ließ er Flankenwerke errichten Semper hat eine zwiefache Bedeutung: als Architekt und als und ordnete eine so zivecmäßige und feste Verstärkung der Barrikade Schriftsteller. Die gründliche humanistische Bildung, die er empfing, an, daß fie sogar dem Geschützfeuer widerstehen konnte und man in bildete das Fundament, auf dem sein ganzes geistiges Leben sich ganz Deutschland von dem furchtbaren Bauwerk sprach... Als aufbaute. Sie ist auch die Voraussetzung seiner späteren fünstlerischen geleiteten Sturmgloden ihr manchen bis zum Wahnsinn reizendes das Trauerspiel des Kampfes begann, als die von Nichard Wagner und wissenschaftlichen Bethätigung. In dem klassischen Werke Geheul erschallen ließen, und selbst Frauen( wie die Schröder- Devrient ) Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten", das Volk zum Kampfe antrieben, konnte da Semper noch zurück? sowie in dem Vortrag über Baustile hat Semper Baustile Hat Semper fein Die Uneinnehmbarkeit seines Bollwerkes, das mittels Durchbrechens eigentliches Glaubensbekenntnis abgelegt und zwar, wie Lipsius der Häuser umgangen werden mußte und zu allerlegt in die Hände fich äußert, das Glaubensbekenntnis des Architekten, in dem der Truppen fiel, zeigte sich dann allerdings. Er selbst hatte drei Tage sich aber zugleich der Philosoph und Gelehrte, der Chorführer industrieller Bestrebungen, der selbständige Denker dokumentiert." Bei ihm genießt man das Bewußtsein von der rastlosen Durchdringung des Theoretikers und Künstlers. Was er in seinen Schrift werken über die vier Elemente der Baukunst, über die Anwendung der Farben in der Architektur und Plastik, wie über die Künste in ihrem Verhältnis zur Industrie, zum Leben im allgemeinen und be sondern niedergelegt hat, hat er durch seine Bauwerke sichtbar gemacht und umgekehrt.
Im September 1871 übersiedelte Semper als Ober- Baurat nach Wien , um hier gemeinsam mit Hafenauer die Ausführung des bereits begonnenen Baues der Hofmuseen zu leiten. Dann arbeitete er die Pläne zum neuen Wiener Hofschauspielhause aus und stellte Projekte für das Darmstädter Hoftheater auf. Allein allerlei Widrigfeiten und Kabalen veranlaßten den überdies kränkelnden Mann, fich bald von der Bauleitung in Wien zurückzuziehen. Er ging nach Stalien, wo er die letzten Jahre seines thatenreichen Lebens verbrachte. In Rom schloß er am 15. Mai 1879 die Augen und liegt an der Pyramide des Cestiu begraben.
lang an seiner Berteidigung als gemeiner Scharfschüße teilgenommen und war alsdann zur Errichtung eines neuen, das den Rückzug decken sollte, an die Waisenhausgasse abberufen worden. Hier hielt er als Kommandant bis zum letzten Augenblick aus und wich erst, als die blutbedeckte Stadt schon fast ganz in der Gewalt der Sieger war.
Seine Familie hatte er schon tags zuvor nach Pirna geschickt, um ihn dort zu erwarten. Semper erreicht eben noch den böhmischen Bahnhof, als der lezte Zug abgeht, dann besetzt ihn das Militär " Die Kunst", sagt er, hat ihre besondere Sprache, bestehend und die Falle ist zugemacht. Glücklich gelangt er nach Pirna . Die in formellen Typen und Symbolen, die aus urältester Tradition fünftägige unaufhörliche Aufregung hatte den kräftigen Mann indes stammen und, obgleich nur wenige, in stetem widerhervor so fürchterlich ermüdet, daß er, in Birna ausgestiegen, auf einem treten dennoch eine unendliche Mannigfaltigkeit darbieten und Stein am Bahnhof fest einschlief und unfehlbar den Verfolgern in gleich jenen Naturtypen, in deren Motiven die Natur bei die Hände gefallen wäre, hätte ihn nicht zum Glück noch rechtzeitig ihrer unendlichen Fülle doch höchst sparsam ist, ihre Geschichte seine Familie schlafend aufgefunden und mit nicht geringer Anhaben." Daraus folgt:" Soll unsre Kunst den wahren Ausdruck strengung endlich erweckt. unfrer Zeit tragen, so muß sie den notwendigen Zusammenhang der Gegenwart mit allen Jahrhunderten der Vergangenheit, von denen feines, auch nicht das entartete, vorübergegangen ist, ohne einen unvertilgbaren Eindruck auf unsre Zustände zu hinterlassen, zu ahnen geben und mit Selbstbewußtsen und Unbefangenheit sich ihres reichen Stoffes bemächtigen." Jeder Bau müsse also den Stil haben, dem jener dienen foll, jedoch unter dem Gesichtswinkel historischer Trabition. Ein gotisches Schauspielhaus wäre beispielsweise ein Unding, desgleichen eine Kirche im altdeutschen oder selbst Renaissancestil des 16. Jahrhunderts usw. Wir sehen hierin Semper auf dem Boden griechisch- römischer Kunst und Renaissance. Das ist begreiflich; denn darauf ruhte ja seine ganze Kunstbildung. War er anfänglich noch für die Gothik gewesen, so wendete er sich später von ihr und von
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k. Erinnerungen an Johannes Brahms , die hauptsächlich aus der mittleren und späteren Periode seines Lebens stammen, teilt Charles Villiers Stanford in einem Artikel, den er in Leisure Hour" veröffentlicht, mit. Wie so viele große Männer," so schreibt er, hatte auch Brahms eine Rüstung", die er anlegte, wenn er mit Fremden zusammen war. Seine Rüstung konnte eine unzweideutige Grobheit sein. Brahms haßte besonders die Leute, die Jagd auf Berühmtheiten machen. Eines Tages fam er nach Heidelberg von einem Spaziergang zurück und traf einen Mann, der ihn anhielt und fragte, ob er nicht Brahms wäre; als er eine bejahende Antwort erhielt, erging sich der Fremde in Lobreden auf seine Kompofitionen. Brahms sah verlegen aus und sagte dann