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Druckhaube bildet. Von hier geht ein kurzer Nohrstrang zu dem Druckwindkessel, der zur Ablesung des Druckes ein Manometer trägt. Beim Heruntersinken der Membrane tritt im Pumpenraum eine Saugwirkung auf, das Saugventil öffnet sich und läßt neue Luft in den Pumpenraum ein. Oberhalb des Saugventils befindet sich in gleicher Höhe wie die Drudhaube ein Anbau, der Saugehaube heißt; dieſem wird durch eine obere Deffnung mittels eines Tropfgefäßes Wasser tropfenweise zugeführt. Der gesamte Pumpenraum ist mit Wasser ausgefüllt. Der Erfinder rühmt seiner Vorrichtung nach, daß sie um ca. 200 Proz. billiger sein wird, als die bisherigen Luftfompessoren, und daß sie namentlich geeignet sei, kleine Flußläufe, die durch Turbinen usw. nicht verwertet werden können, zivecmäßig auszunuben.
ihre Oberfläche wird in Furchen und Lagen geteilt, und dann ver- die Luft aus dem Pumpenraum nach selbstthätigem Oeffnen eines ändert ein Wechsel wieder die ganze Anordnung. Bei Tauwetter Rückschlagventils in den höchsten Teil des Apparates, welcher die verändert sich das Bild von neuem, und Frost schweißt die gebrochenen Massen so fest zusammen, daß der Beobachter zweifeln kann, welches die Höhlungen und welches die erhabenen Teile der Masse sind. Wenn die ersten Winterftürme die großen Schneewehen gebildet haben und die Luft dann wochenlang ruhig ist, wird die Oberfläche einer Schnee wvehe allmählich gekerbt und eingeschnitten. Ein starker Wind höhlt dann hier oder dort eine Bucht aus. Ein dritter verstümmelt weiter, so daß man kaum fagen fann, wo die neue Arbeit endet und die alte beginnt. Weitere Aenderungen folgen, toenn die Sonne am Tage scheint, aber der Nachtfrost bleibt. Ihr vercintes Erzeugnis ist eine Mauer aus fast reinem Eis mit Vertiefungen, die dem Unerfahrenen zum Verderben gereichen können. Eine besonders merkwürdige Thätigkeit des Windes fann man in engen Bergpässen sehen. Hier streicht der Wind in den verschiedensten Richtungen durch, steigt oft bergan und ebenso plöblich wieder bergab. Dann laufen die Linien auf den Schneewehen senkrecht und in spizen Winkeln, ebenso wie sie auch der normalen und sich kreuzenden Richtung folgen.
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Astronomisches.
ie. Sternschatten. Mit Ausnahme der Sonne und des Mondes hat kein Himmelskörper eine genügende Leuchtkraft, um deutliche Schatten zu werfen. Nur von der Venus zur Zeit ihres höchsten Glanzes ist gelegentlich ein Schatten beobachtet worden. Der Schatten der Venus findet sich daher auch schon in den berühmten Grundzügen der Astronomie" von John Herschel beschrieben, wo es heißt: Unter günstigen Bedingungen wirft die Venus einen ziemlich starken Schatten. Man muß diefen Schatten auf einem weißen Hintergrund auffangen. Ein offenes Fenster in einem Bimmer mit weißen Wänden giebt die beste Gelegenheit. Unter solchen Umständen habe ich nicht nur den Schatten beobachtet, sondern auch die Beugungsränder, die seine Umrisse umgeben." In den letzten Jahren sind derartige Beobachtungen an Licht der Wenus häufiger gemadt worden. Der Astronom Touchet hat jetzt im Pariser„ Kosmos" ein Verfahren angegeben, wodurch man den Schatten der Venus und auch andrer Gestirne nicht nur deutlich fichtbar machen, sondern auch auf die photographische Platte bannen fann. Es genügt ein Fernrohr von mäßiger Größe und eine gewöhnliche Dunfeffaminer, vor der in geeignetem Abstand der zu beleuchtende Gegenstand angebracht wird. Auf der hinteren Glasscheibe der Dunkelfammer erscheint dann das vergrößerte Bild des Planeten und der Schatten des Gegenstandes. Touchet hat mehrere Photographien solcher Sternschatten hergestellt und veröffentlicht, die namentlich dadurch interessant sind, daß sie die schon von Herschel erwähnten Beugungserscheinungen deutlich zeigen. Diese treten immer auf, wenn die Lichtquelle sehr klein ist. Bei weißem Licht erscheinen sie als regenbogenfarbene Ränder, sonst dunkel, und zivar in rotem Licht breiter als in blauem. Es ist dieselbe Erscheinung, durch die der glänzende Rand um den von einer Bogen: lampe ohne Glocke geworfenen Schatten entsteht. Noch an zwei andren Sternen hat Touchet Schattenbeobachtungen gemacht, ant Planeten Jupiter und am Fixstern Sirius. Eine seiner Photographien zeigt das Schattenbild einer Brosche, das in 60 Centi meter Abstand vom Hintergrund der Dunkelkammer durch das Licht des Sirius photographiert wurde. Um diese Photographic ist es übrigens eine ehrwürdige Sache, wenn man bedenkt, daß sie mit etta neun Jahre altem Licht aufgenommen ist, denn so lange brauchen die Strahlen des Sirius, bis sie zur Erde gelangen.
Technisches.
So lange feine einwandsfreien Zahlen längerer Versuchsreihen vorliegen, ist es natürlich unmöglich, zu einem abschließenden Urteil zu kommen. Immerhin erscheint uns die Erfindung kaum berufen zu sein, in Städten mit Wasserleitung umfangreiche Anwendung zu finden. Im allgemeinen haben derartige Vorrichtungen einen verhältnismäßig geringen Nuzeffeft, so daß der Betrieb von gewerblichen oder Haushaltungs- Maschinen hier nicht wahrscheinlich sein dürfte. Anders liegen die Verhältnisse, wo ein kleiner Fluß usw. vorhanden ist; hier scheint die neue Erfindung in der That berufen zu sein, einem längst bestehenden Bedürfnisse Rechnung zu tragen. kommt auch in Betracht, daß der Apparat während der Nacht PreßHier luft auf Vorrat liefern kann, die dann am Tage bei großem Straftbedarf mit verbraucht werden würde. In solchen Fällen ist der neue Apparat, der nun noch durch Einrichtung für Compounddruck auch für höhere Atmosphärenzahlen geeignet gestaltet werden kann, sicher sehr zweckmäßig zur Gewinnung einer verhältnismäßig billigen Betriebstraft, die sowohl im Haushalte, wie auch im gewerblichen Leben, ferner zu Feuerlöschzwecken und zur Lufterneuerung in geschlossenen Räumen umfangreiche Verwendung finden kann.
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Humoristisches.
Aus dem Examen. Professor: Was werden Sie machen, wenn ein Batient, trop aller angewandten Mittel, immer noch nicht gefund werden will?" Examinand:„ Ich werde die Rechnung schicken!"- Beim Hundehändler. Was kostet der Bernhardiner?" 60 Mark!" Und der Dackel?"„ Der ist schon ausgezeichnet für die Jagd dressiert fostet daher 100.!" langen Sie für den ganz Kleinen da?" eine sehr seltene Raffe; unter 200 M. tönnt' ich den nicht geben!".... Ja fagen Sie mal was kostet denn bei Ihnen dann gar kein Hund?"
Was ver „ D, das ist
Spriße nicht mit?" -Vorsichtig.„ Donnerivetter, warum habt Ihr denn Eure
" Zu Befehl, Herr Bezirksamtmann, die haben wir erst gestern bekommen, und da wär's doch bei dem Sauweiter cha d' g'wesen um die schöne, neue Sprig'!"- ( Fliegende Blätter ".)
Notizen.
Die General Intendantur der königl. Schauspiele teilt mit, daß Kunst eleven, die in den Verband der gr. Neue Vorrichtung für Preßluft Er tönigl. Schauspiele eintreten möchten, nur dann geprüft werden eugung. Die bisherige Art der Preßluft- Erzeugung durch können, wenn sie zur Beglaubigung ihres Talentes von ersten Compound- Luft- Kompressoren ist mit ziemlich bedeutenden Sosten fünstlerischen Kräften oder namhaften Lehrern Zeugnisse beibringen. verknüpft, sodaß darunter die allgemeine Verwendung von Druckluft-In München hat sich eine dramatische Gesellfür technische und gewerbliche Zivede unzweifelhaft sehr leidet. Umschaft zum Zwecke der Aufführung von Stüden undie Herstellungskosten der Preßluft wesentlich zu verringern, hat nun bekannter Autoren und solcher Werke, denen die öffentlichen Ingenieur Hein eine Vorrichtung erbaut, welche die fomprimierte Bühnen verschlossen bleiben, gebildet. Dem Vorstand gehören u. a. Luft mittels stoßweise in Bewegung gefeyten Aufschlagivassers er Dr. Hirth und Dr. Langen an.- zeugt. Bekanntlich tritt immer dann, wenn man das in einer Rohrleitung fließende Waffer plößlich abschließt, ein sogenannter Schlag" deren Tert dem Dumasschen Lustspiel Das Fräulein von Saint Humperdin d komponiert gegenwärtig eine neue Oper, ein. Diese Reaktion ist nicht selten so kräftig, daß Rohrleitungen be- Cyr" entnommen ist.- schädigt werden, weshalb man z. B. längeren Bumpenanlagen immer
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Waldemar v. Baußnerns Musifdrama Der
einen Windkessel beifügt, damit der bei plöblichem Leitungsschluß ein- undschuh", Tert von Otto Erler , wird anfangs Juni 1904( zur tretende Stoß so möglichst unschädlich gemacht wird. Bei der Wasser Zeit des Musilfestes des Allgemeinen Deutschen Musikvereins ) im leitung der Stadt Berlin können durch den plößlichen Abschluß von Opernhause zu Frankfurt a. M. die Erstaufführung Ausflußstellen Schläge bis zu 180 Atmosphären auftreten, während erleben. der eigentliche Wasserleitungsdrud nur ca. 3% Atmosphären beträgt.
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Die bei solcher Reaktion auftretende Straft fucht nun Ingenieur hat In Brüssel foll 1904 ein Wettbewerb für Schneider durch seine neue Vorrichtung rationell zu verwerten. Instrumentaltomponisten stattfinden; die Stadt Dieser Apparat ist ein niedriges, cylindrisches Gefäß, an welchen bereits 20 000 Frank Unterstügung zugefagt. seitlich ein Rohrstrang anschließt, der zu einem erhöht angebrachten Ermanos Wolf- Ferraros komische Oper„ Die offenen Reservoir oder zur Wasserleitung führt. Gegenüber dieser neugierigen Frauen" erzielte bei der Erstaufführung im Buleitungsstelle ist ein cylindrischer Anbau, an dem sich das Stoß Münchener Residenz Theater nur einen äußeren ventil befindet, das gewissermaßen das Ende der Rohrleitung bildet Erfolg. und in geöffnetem Zustande den Wasserausfluß aus dem Apparat giebt. Der mittlere Teil des Apparates dient als Pumpenraum. In ihm befinden sich Saug- und Druckventil, unten trennt ihn eine Membrane von dem Arbeitswasser. Diese Membrane wird durch das Arbeitswasser abwechselnd in die Höhe gedrückt und preßt hierbei Berantwortl. Nebaften: Julius Kalisti in Berlin . Drud und Berlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW
t. Eine neue Sternwarte wurde Ende Oktober am Amherst College in Massachusetts ( Vereinigte Staaten ) eröffnet. Die Warte, die bereits früher bestand, war unzulänglich geworden und ist jetzt mit einem Aufwand von 400 000 m. neu erbaut und eine gerichtet worden. Die Leitung hat Professor Todd übernommen.