-

942

-

gefunden hatte, bediente er sich doch vorsichtshalber nur der, nehmendes vier Quadratmeter großes Reliefbild des ftiertötenden Hundert und Fünfzigfrankscheine.

Durch ein eigentümliches Zusammentreffen war dieser Zeitpunkt auch für seine ärztlichen Erfolge ein sehr günstiger. Er hatte neue Patienten, erzielte unverhofft glückliche Kuren. Einer seiner Patienten, ein sehr reicher, sehr angesehener und thätiger Mann, schwor, daß er ihm das Leben gerettet habe und machte riesige Reklame für ihn.

Mithras.( Auch dieses blutige Opfer: Mithras  , der das Messer dem Stier in den Hals stößt, aus dessen Körper Aehren hervorwachsen, tums in Parallele.) Zu beiden Seiten stehen allemal zwei Knaben, segen die genannten Forscher mit dem blutigen Opfer des Christen­Gautes und Cautopates, mit erhobener und gesenkter Fackel, was von dem Genter Professor Franz Cumont  , dem Haupterforscher des Mithrastults, auf die auf- und untergehende Sonne gedeutet wird. Mithras   selbst soll das sieghafte Tagesgestirn bedeuten, daher sein Ueberdies war seine Verlobung mit Mademoiselle Fest am Wintersolstitium. Eine weitere Verwandtschaft mit dem Monteaug veröffentlicht worden; dieser Umstand allein ver- altchriftlichen Brauche zeigt sich darin, daß diese Kultstätten schaffte ihm einen solchen Aufschwung seines Kredits, daß er fast überall dicht neben oder in den Gräberfeldern liegen. So sich sogar ohne jede Gefahr in übertriebene Ausgaben hätte wurde in diesem Jahre auf der Saalburg   ein Mithras- Heiligtum auf­stürzen dürfen, wodurch sich oft Verbrecher verraten. Er hatte gedeckt, nicht innerhalb des Lagerdorfes, sondern weiter rechts am Rande der Grabstätten, gar keine Lust dazu. Außer einigen bescheidenen Mahlzeiten, die er sich in einem besseren Restaurant erlaubte, um sich von der schrecklichen Küche, die ihm in seinem eignen Hause vor gesetzt wurde, zu erholen, gestattete er sich keinen andren Lurus, als die schönen Blumen, die er Madeleine schickte. Er wollte ungewöhnliche, ganz besondere Arrangements, aber er bereich in den Ländern der Donau   und des Rheines, in Frankreich  , obachtete die Taktik, den Preis genau auszuhandeln. An einem Nachmittag im April war Guy mit seinen Krankenbesuchen sehr früh fertig, da er nur einige Re­fonvalescenten und leichte Kranke zu besuchen hatte. Zuerst sagte er sich: Ich will zu Madeleine."

( Fortsetzung folgt.).

( Nachdruck verboten.)

Die Mithras- Mysterien bedeuteten für das junge Christentum einen gefährlichen Gegner. Wie ernstlich sein Kampf mit dieser Erlösungsreligion im großen Stil gewesen, zeigt( nach Grill) deren Ausbreitung. Während Italien   überall Spuren jenes Kults auf­weist, haben sich solche in Griechenland  im westlichen leinajien nicht gefunden. Dagegen sind sie überaus zahl= vereinzelt fogar in Britannien, verhältnismäßig häufig in Nordafrika  . Die geographische Eigentümlichkeit giebt den Erklärungsgrund an die Hand. Die Propaganda geschah durch die Angehörigen des römischen Heeres. Aber in noch weit höherem Maße haben die massenhaft aus dem Drient herübergebrachten Sklaven an der Ver­breitung teilgenommen. So war dieser Mithraskult anfänglich doch mehr eine Religion der unteren Klassen. Allmählich zog er aber auch die vornehme Welt in seinen Bankkreis." Also auch hierin auffallende Aehnlichkeit mit dem Christentum.

Mitbras- Kultus und Christentum. Bermutung, daß es bei verſchiedenen Völkern Klaſſengötter gegeben

"

"

Der persische Gott Mithra   oder Mithras und sein Kult, die Mithra- Mysterien, war der Altertumswissenschaft längst bekannt, wenn man auch über die Bedeutung dieser Gottheit nicht flar war, da er bei den griechischen und römischen Schriftstellern als die Sonne, in den Zendbüchern dagegen als Gefährte und Mitwirker der Sonne auf ihrem Lauf erscheint. Man weiß auch seit geraumer Zeit, daß die Mithras Religion in Rom   während der Kaiserzeit heimisch war, wie denn noch Julian   der Apostat dem Mithrasdienst eifrig ergeben war, um seine Ab­neigung gegen das Christentum an den Tag zu legen. Schon Th. Mundt in seiner Götterwelt der alten Völker" bringt das römische Fest der Wintersonnenwende, Natalis Solis invicti( Geburt der unbesiegten Sonne), das auf den 25. Dezember fiel wie das christliche Weihnachtsfest, mit dem großen Mithrasfest in Persien   in Zusammenhang. Doch erst in den letzten Jahrzehnten gelang es der Forschung, mehr Licht über diese Religions form zu verbreiten, die mehrere Menschenalter hindurch init dem Christentum rivalisierte und um die Weltherrschaft rang, so daß Kaiser Konstantin  , der später das Christentum zur Staatsreligion erhob"( ein Ausdruck, der lebhaft an die Erhebung" in den Adelsstand erinnert), in den ersten Jahren seiner Regierung noch zwischen diesem und der Mithras  - Religion geschwankt haben soll. Geradezu frappant ist die Aehnlichkeit einer Reihe beiden Religionen gemeinsamer Züge. Darüber hat im Februar d. J. der Neftor der Tübinger Universität Professor Dr. Grill in einem Vortrag interessante Mit­teilungen gemacht. Mithras   gilt als der Heiland und Erlöser der Menschen, der von Anfang an an der Menschheit sein Rettungs­werk verrichtet. Bildliche Darstellungen zeigen die Geburt des gött­lichen Kindes aus einem Felsen und daneben anbetende Hirten. Als Sieger über Tod und Hölle fährt er zum höchsten Himmel auf, von wo er die dämonischen Einflüsse des Ahriman  , des teuflischen Gegners des Lichtgottes Ormuzd, unschädlich macht, und steht den Menschen bei in ihren Anfechtungen. Seine Forderung geht auf Reinhaltung des Leibes und der Seele in ernster, sittlicher Arbeit. Er ist der Richter, der über das ewige Los jeder Seele entscheidet, ob sie den Höllen qualen Ahrimans anheimfällt oder durch die sieben Planetenregionen zum Himmel aufsteigen darf. Am Ende aller Tage wird er die Welt erneuern. Der Aufnahme in die Mysterienreligion des Mithras  ging eine Reihe von Besprengungen und Abwaschungen voraus. Neben diesem Taufakt erfährt man auch von einer der Konfirmation ähnlichen Handlung. Auch der siebente Wochentag wurde im Mithras­fult heilig gehalten.

Diese Seite der Mithras  - Religion ist für uns besonders inter­essant und bestätigt die vom Verfasser dieses anderwärts aufgestellte hat, wie es nationale Götter gab. Sobald die Klassengegenfäße sich scharf auszuprägen begannen und die unfreien, unterdrückten und ausgebeuteten Klassen nicht mehr stumpfsinnig ihr Joch schleppten, sondern die Sehnsucht empfanden, es abzuschütteln und es unter ihnen zu gären anfing, entwickelte sich auch die mythologische Idee einer Gottheit der Armen und Unterdrückten, die ihnen beisteht in ihrem Befreiungskampf, ein himmlischer Erlöser der unteren Gesell schaftsschichten.

Gewöhnlich wurde ein Gott aus uralter Zeit von den Führern der Volksbewegung in diesem Sinne umgebildet. So figuriert der alttestamentarische Jahweh oder Jehovah( der ursprünglich einen ganz andren Charakter hatte) bei den Propheten, den feurigen An­wälten der unteren selassen, als Beschützer der Armen, Unterdrückten, Vergewaltigten, als Gesetzgeber der Gerechtigkeit und Wohlthätigkeit; er steht als solcher im Gegensatz zu Baal, dem Gott der Neichen und Vornehmen.

So wurde der alte Gott Saturn im späteren Rom   zum Gott der Freiheit und Gleichheit umgebildet, unter dem dereinst ein goldenes Zeitalter des allgemeinen Üeberflusses geblüht habe, dessen Wieder­kehr die unteren Klassen erhofften, und an dessen Fest, den Saturnalien, die ebenfalls in unsre Weihnachtszeit fielen, jeder Unterschied zwischen Herren und Knechten aufgehoben war; die Sklaven und Dienenden nahmen an den Schmausereien der Freien und Vornehmen wie ihresgleichen teil, trugen Herrenkleider und Herrenhüte, waren von jeder Dienstleistung entbunden, wurden sogar von ihren eignen Herren bedient und durften sich weitgehende Freiheiten gegen sie erlauben. Selbst in der griechischen Prometheus­Sage, in dem Trotz des rebellischen Titanen und Wohlthäters der urglückseligen Menschen"( wie er besonders bei Aeschylos   erscheint) gegen deren Unterdrücker Zeus  , den Gottdespoten, scheint sich ein socialer Klassenkampf mythologisch zu spiegeln.

Was Mithras   ursprünglich personificzerte, darüber sind die Forscher noch jetzt im unklaren; wie bereits bemerkt, schwanken die Quellen selbst, so daß er nicht schlechthin Sonnengott gewesen sein kann. Sollten nicht die aufsprießenden Aehren, welche das aus dem geopferten Stier( wohl das Sternbild des Stiers symbolisierend, wie in Aegypten   der Stier Apis) hervorschießende Blut erzeugt, eher dahin zu deuten sein, daß Mithras   ursprünglich als Gott des Regens galt? Man bedenke die wichtige Rolle des Regens im Morgenland, und besonders in Persien  , für die Fruchtbarkeit der Vegetation. Dafür spräche auch die Etymologie, da Regen in Cansfrit mûtr heißt, wie ähnlich in andern semitischen Sprachen( hebräisch matar). Auch hießen die Wolken in der altindischen Volksreligion mataras ( Mütter), die dem lechzenden Säugling, der Erde, ihre erquickende Flut zuströmen lassen. Die Vorstellung des regenspendenden Gottes, der den verschmachtenden Massen üppigen Segen sprossen läßt, führt leicht zur Auffassung desselben als Wohlthäter und Erlöser des

Auf eine andre äußere Verwandtschaft mit dem Christentum hat der Frankfurter Professor Wolff, der verdiente Limesforscher, hingewiesen, der durch seine scharfsinnigen Untersuchungen und Deutungen der in Großfroßenburg, Haddernheim und andern Orten der benachbarten Limesgegend aufgefundenen Bau- und Skulpturenreste schon vor zwei Jahrzehnten das Wesentliche über Bau und Ausstattung der Volks. Mithras- Heiligtümer tiar feststellte und dessen Annahmen die seitdem gemachten zahlreichen Funde in den verschiedenen Gegenden des römischen Reiches Bestätigung fanden.

J. St.

( Nachdrud verboten.)

Wie die erſten Chriſten durch den Druck der Verfolgungen genötigt Amerikanische   Konfervenfabriken.

waren, sich in unterirdischen Gemächern und dunklen Gelassen zit versammeln, so kannte der Mithraskult teine prunkvollen Tempel wie andre Religionen, sondern nur sogenannte Speläen", das heißt ganz oder teilweise unterirdisch angelegte Grotten von nur geringer Ausdehnung, deren Ausstattung überall regelmäßig diefelbe ist; den Mittelpunkt des Kultus bildete ein die ganze Hinterwand ein

Der ungeheure Reichtum Amerifas an Früchten wie an Boden= produkten jeder Art war der Bildung von Konservenfabriken außer ordentlich förderlich. Es ist ganz undenkbar, daß alle diese Nahrungsmittel in frischem Zustande veräußert werden können, wenn auch der Export der Früchte in noch so umfassender Weise be