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Bon seiner kommunistischen Agitation vernehmen wir zuerst im| müssen; daher wurde das Urteil auf ein Jahr Gefängnis ermäßigt. August 1792: wie nicht zu übersehen ist, aus dem Munde seiner Auch diese Strafe brauchte er nicht ganz abzubrummen. Im Herbst 1798 Feinde im Gemeinderat; jedoch sind einige Hauptpunkte durch die erschien nämlich in Bourges   der jakobinische Deputierte Laplanche übereinstimmenden Angaben mehrerer unabhängiger Beugen, die er als Konventskommissär, um unter den respektablen" Leuten als richtig anerkannt hat, über jeden Zweifel erhoben. Nach dem des Departements fürchterliche Musterung zu halten. Sein Protokoll einer Epineuiler Gemeinderatsfizung sagt Betit- erstes war, daß er Petit- Jean auf freien Fuß sezte. Nämlichen Jean seinen Pfarreingesessenen alle Tage, daß die Güter Tages noch den 27. September 1793 den 27. September 1793 erschien Petit Jean im gemeinsam sein würden; er sucht sie durch die ein Klub zu Bourges   und ward mit einer Dvation empfangen: Laplanche dringlichsten Neden zu überzeugen, indem er ihnen sagt, gab ihm den Bruderkuß und die Mitglieder beeilten sich, ihn zu daß es nur einen Keller, eine Scheuer geben werde, wo jeder alles umarmen. Sie waren zwar keine Kommunisten, aber auch keine nehmen kann, was für ihn notwendig sein wird." Er rät den Be- Freunde reicher Spizbuben und erblickten in Petit- Jean ein" Opfer wohnern von Epineuil an, gemeinsame Vorräte anzulegen als der Aristokratie". Mit dieser Genugthnung war Petit- Jeans Rolle Vorbereitung der Zukunftsstadt", für die er unermüdlich Propaganda in der Deffentlichkeit zu Ende. Am 5. Dktober teilte Laplanche ihm macht: er predigt den Kommunismus Sonntags von der Kanzel, er mit, daß er ihn, um ihn dem Uebelwollen seiner Feinde zu ent­verkündigt ihn in Flugschriften und Gedichten, er teilt sein Pro- ziehen", zum Pfarrer von Saint- Caprais ernannt habe. Petit- Jean gramm durch öffentlichen Anschlag an die Hausmauern von Epineuil wollte aber gerade seinen Feinden die Stirne bieten, teilte mit, daß mit, er sucht die Bürger einzeln in ihren Wohnungen auf, um sie für er Pfarrer von Epineuil oder nirgendwo" sein wolle und gab den seine Anschauungen zu gewinnen. Was er ihnen sagt, betwegt sich nicht geistlichen Beruf gänzlich auf. Von seinem weiteren Leben wissen in theoretischen Allgemeinheiten, sondern wird plausibel gemacht durch wir nichts. Ein Gerücht sagt, daß er ganz verarmt in einem Hospiz die Bezugnahme auf die besonderen Verhältnisse von Epineuil, dessen gestorben sei. Es wäre ein billiges Vergnügen, ihn wegen seiner wackeres Trio von Nationalgutkäufern er als Usurpatoren öffentlichen Illusionen ins Komische zu ziehen. Gerechter wird man ihm, wenn Eigentums, Auffäufer, Spitzbuben und Aristokraten brandmarkt. man sagt, daß er seiner Zeit voraus war.- Er fordert die bürgerlichen Aristokraten im allgemeinen, die von Epineuil im besonderen auf, das unrechte Gut der Nation zurückzuerstatten; sonst werde ein furchtbares Strafgericht des Volkes über sie ergehen. Petit- Jeans Agitation war durchaus erfolgreich. Die große Mehrzahl der Bevölkerung von Epineuil, Männer wie Frauen, waren begeisterte Anhänger seiner Lehre. Die " anständigen" Leute waren natürlich ganz andrer Meinung. In die höchsten Päffe des Himalayas und Tibets   und auf den ge. Schafe und Ziegen als lasttragende Haustiere. Ueber ihren Augen war Petit- Jean entweder ein scheußlicher Brandstifter oder ein Verrückter, aber ein gefährlicher Verrückter, der die Ver­legung des Eigentums predige".

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Dr. A. Conrady.

Kleines feuilleton.

Trittes als treue Begleiter des Menschen die hochbeinigen, last­wegen, die für andre Tiere umpassierbar sind, gehen sicheren tragenden Schafe mit schwarzem Borderkopf, nicht unähnlich den persischen Fettschwanzschafen. Nur die Hundu oder Huniga können jene gefährliche Strede beim Dorfe Tschoffum beschreiten, wo auf eisernen, in die senkrechten Felswände eingelassenen Pflöcken Stein­platten, mit Erde bedeckt, gelegt wurden, die bei einer Gesamtlänge von 775 Schritt eine Breite von 18, oft nur 9 Boll haben. In früherer Zeit wurden diese Schafe besonders bei Lar gezüchtet, starben aber im vierten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts dort aus; sie fommen aber an andern Orten jenes weiten Plateaus jetzt in bedeutender Anzahl vor. Die Lasten, welche sie tragen, variieren je nach der Dertlichkeit zwischen 7 bis 25 Pfund. Es wird stets merkwürdig bleiben, daß in der Karatorunfette, in einer Gegend, wo Futter eine Seltenheit ist, bei dem häufig sehr ungünstigen Wetter eine ganze Herde, jedes Schaf mit einer Last von 20 Pfund, 330 englische Meilen in einem Monat mit Verlust von vielleicht nur einem Tiere zurücklegen kann. Nicht weit von Ladak   sah Cunninghan einst 600 Tiere beladen mit Wolle, einige Tage später sogar 5-6000 mit feiner oder grober Wolle, mit Boray, Schwefel, getrockneten Aprikosen ( einen sehr begehrten Handelsartikel) sicher einherschreiten. Der um andre Dertlichkeiten nicht zu erwähnen, ziehen häufig Karawanen von 1200 und mehr Tieren vorüber, sie sind dort charakteristisch durch die horizontal abstehenden Hörner, bringen Salz aus dem nördlich gelegenen öden Lande und kehren von Giangtse mit Gerste zurück.

Die getränkten Bürger hatten ihn schon einmal zum Kadi ge­schleppt und glücklich durchgesetzt, daß er wegen Beleidigung zu 100 Livres Geldstrafe verknagt wurde. Das that aber Petit- Jeans Ansehen bei den Bauern feinen Eintrag und erst recht nicht seinem Eifer. Ungeschreckt tituliert er in seiner Sonntagspredigt am 16. September 1792 den Herrn Clermont einen Dieb und fordert ihn auf, das entwendete Gut herauszugeben. Außer sich vor Wut, hielt nun die Gemeindevertretung am 21. September dem näm lichen Tage, da in Paris   der eben zusammengetretene Nationalkonvent die Republik   erklärte eine Sigung ab, um Petit- Jean die sittliche Entrüstung aller anständigen Leute zum Ausdruck zu bringen. Es wird dekretiert, daß seit mehreren Monaten der Pfarrer von Epineuil in den schwachen Geist der Bürger auf dem Lande gesellschafts­zerstörende Grundsäße pflanzt und zum Ungehorsam gegen die Gesetze und die bestehenden Gewalten anreizt". Er wird angeklagt, " sich eine Partei machen zu wollen", und beim Departement demun ziert. Bis zum Eintreffen einer Antwort beschließt der Gemeinderat, seinem Vorsteher die leberwachung Petit- Jeans und bei der nächsten Uebertretung die Verhaftung des Pfarrers anzubefehlen. Die Ant- Mittelpreis dieser Schafe beträgt ungefähr 4,80 M. Bei Schigazze, wort Petit- Jeans bestand darin, daß er durch öffentlichen Anschlag auf Sonntag, den 23. September, nach der großen Messe seine An hänger zu einer Protestversammlung in die Kirche berief. Während man da gerade eine Eingabe beriet, die dem Gemeinderat gehörig den Marsch blies, erschienen auf einmal Clermont und der Bürger meister in Begleitung von fünf Nationalgardisten, die man sich aus der nahen Distriktshauptstadt Saint- Amand   verschrieben hatte. Die Versammlung wird inmitten einer heftigen Scene für ungefeßlich erklärt und aufgelöst, Petit Jean verhaftet; er entzieht fich aber der Verhaftung. Seine Freunde find natürlich in der größten Aufregung, und als ihr Führer ihnen nachher unter Borzeigung seines blutbefleckten Hemdes mitteilt, daß ihm der Sohn des Herrn Debize einen Säbelhieb berabfolgt hat, da ist es um die Geduld des Bauern geschehen. Mit Mistgabeln und Pfählen bewaffnet überwältigen und vertreiben sie die National­gardisten und Gendarmen und machen sich so vorläufig zu Herren der Gemeinde. Dem jungen Debize sollte es an den Kragen gehen, er hatte sich aber aus dem Staube gemacht, um von St. Amand Hilfe zu holen. Am Nachmittag ziehen die Bauern unter Petit­Jeans Führung in die Besitzung Clermonts und schlagen die Hecken nieder, um das gestohlene Land durch diesen symbolischen Aft als Gemeingut zu reflamieren. Der Triumph war von kurzer Dauer. Gegen Abend verbreitet sich das Gerücht, daß die bewaffnete Macht von St. Amand nahe. inter   fortwährendem Läuten der Sturm glocken stellen sich die Bewohner von Epineuil, mit Pistolen und Mistgabeln ausgerüstet, den anrückenden Nationalgardisten und Gen­darmen entgegen. Es kommt zum Handgemenge, in dem ein Gen­darm verwundet, ein Bauer getötet wird. Schließlich fiegt natürlich die bewaffnete Macht: Drdnung und Eigentum sind gerettet.

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Inmitten des Getümmels war Petit- Jean verschwunden und blieb auch trotz eines hinter ihm erlassenen Stedbriefes zunächst unfindbar. Das Kriminalgericht der Departementshauptstadt Bourges  fonnte also zunächst weiter nichts thun, als ihn auf Grund der Aus­fagen seiner Gegner und Feinde am 18. Dezember 1792 in contu­maciam zu 6 Jahren Zwangsarbeit zu verdonnern, wegen An­reizung zum Mord, zum Ungehorsam gegen die Geseze und andrer Sachen. Folgenden Tags stellte sich der Sünder und legte Berufung ein, die am 15. Februar 1793 unter veränderten Verhältnissen in Bourges   zur Verhandlung gelangte.

Die Liberalen hatten mittlerweile den Demokraten   Platz machen

Statt dieser Schafe verwendet man in diesen Teilen Hochasiens auch Ziegen, die gleichfalls solche Wege sicher beschreiten, auf welche Ponies und Yaks sich nicht wagen. Mehr als 12 Kilogramm darf die Laft für sie nicht betragen. Die in Bhutea einheimischen Ziegen fennzeichnen sich durch besonders kurze Beine. Es ist schon beobachtet worden, daß das Bergabsteigen mit der Last den Ziegen viel schwerer wird als den Schafen. Außer Tibet   giebt es nur noch ein Land, in dem man Schafe zu Lastträgern gemacht hat. In der Umgegend der südamerikanischen Stadt Bahia sah Moselay Schafe mit Wassertonnen an der Seite sicher und nie strauchelnd auf sehr schmalen Bergpfaden bergauf und bergab ziehen.-

Aus dem Tierleben.

mg. Bewährung von Pflastermaterialien. Die Verarbeitung von Gestein zu Pflastermaterialien spielt in der Steinindustrie eine große Rolle; die Bewährung der verschiedenen Steinarten als Mittel zur Straßenbefestigung muß bei der Wahl geeigneten Pflasters sehr in Erwägung gezogen werden. Nun hat sich gezeigt, daß dem Basaltpflaster eine ungemein große Haltbarkeit eigen ist. Dieses erklärt sich daraus, daß der Basalt der härteste Stein ist, der zur Straßenbefestigung verwendet wird. Die Härte des Basalts bringt es mit sich, daß ein derartiges Pflaster durch den Verkehr wenig abgeschliffen wird. Gerade bei diesem Stein tritt aber die berderbliche Wirkung der Pferdehufe auf unser Straßenpflaster sehr in die Erscheinung, da die Kanten des Basalts an den Fugen leicht abspringen; so entsteht nach und nach ein sehr holpriges Pflaster, da die Mittelflächen der Steine nur gering abgenutzt werden. Man hat da wohl zu dem Mittel gegriffen, verhältnismäßig fleine Basaltsteine zu verivenden; hier muß aber wieder berücksichtigt werden, daß da­durch die Haltbarkeit der Straßenbefestigung leidet. Außerdem kann man beobachten, daß bei kleinen Profilsteinen aus Basalt der Wagen= berkehr ein geradezu unerträgliches Geräusch mit sich bringt. Da Basalt schon an und für sich einen harten Klang giebt, so entsteht bei dem Befahren derartigen Pflasters von kleinem Profil und mit vielen Fugen ein belästigender Lärm, welcher vielfach gegen die Verivendun