-

( Nachdrud verboten.)

Industrielle Verwertung

von Küchenabfällen.

963

gänglich. Die Tankwagen befahren regelmäßig bie ganze Stadt; fie werden, sobald sie voll sind, direkt nach dem Werk befördert oder in die Prähme entleert. Lettere werden am Wert durch Dampf­elevatoren entladen.

Die erfte und wichtigste Stufe in chemischen Reduktionsprozessen dieser Anlage ist die völlige Sterilisierung des Materials in hermetisch Die Verwertung von Abfallstoffen fast aller Industrien ist ein verschlossenen Dampfapparaten. Von diesen sind 28 Stück von je besonders bemerkenswerter Zug unsres industriellen Zeitalters; 10 Tonnen Leistung vorhanden, das sind zusammen 560 Tonnen merkwürdigerweise hat aber die nußbare Verwendung der un Leistung in 24 Stunden. Die Abfälle werden mittels eines endlosen vermeidlichen Abgänge des einfachsten aller Betriebe, nämlich des Förderbandes in große Trichter befördert und fallen durch diese in Haushaltes, welcher auch bei sparsamster Verwaltung große Mengen die Dampfapparate, in denen sie einem Dampfdruck von 100 Pfund solcher Stoffe erzeugt, den Ingenieuren besonders viel Kopfschmerzen pro Quadratzoll ausgesetzt werden. Der Dampf tritt durch den bereitet. In England, wo der Inhalt der Müllfästen, die noch Boden der Apparate ein. Die Temperatur im Dampfapparat erreicht häufig Kohlenstaub und Coats enthalten, an sich schon als Brenn 300 Grad Celsius und wird zum Zwecke der vollständigen Sterili material einen gewissen Wert repräsentiert, hat man mit der nuß- sation längere Zeit aufrecht erhalten. Dann werden die Dampf­bringenden Verwertung des Mülls den Anfang gemacht. Während apparate durch Bodenventile entleert, indem der Inhalt in Behälter früher nur die unschädliche Beseitigung dieser Stoffe angestrebt fällt, welche die Stoffe sinnreich konstruierten Pressen zuführen. iwurde, iar man jetzt bedacht, Werke zu gründen, welche nicht allein die Kosten der Sterilisierung oder Einäscherung zu decken, sondern auch noch einen guten Gewinn abzuwerfen vermögen.

Die ersten Werke dieser Art waren Müllverbrennungsanlagen; sie laufen sämtlich darauf hinaus, die Produkte nicht nur in Asche zu verwandeln, sondern auch aus den Abfallstoffen nußbare Wärme bezw. elektrische Energie zu gewinnen. In London   z. B. jind große Anlagen geschaffen woorden, welche dazu dienen, Elektricität zum Betriebe von Maschinen und zur Beleuchtung ganzer Stadtviertel zu gewinnen. Die Einrichtungen in den Londoner   Kirchspielen Et. Pankratius und Shoreditch   sind etwa folgende:

Der Gebäudekomplex gleicht äußerlich einer großen Fabrik­anlage, und wer seine Bestimmung nicht kennt, dürfte sich nicht wenig über den langen Zug von Müllwagen verwundern, die fortwährend gefüllt zu einem Thot hinein und leer aus einem zweiten heraus­fahren. Diese Wagen entleeren ihren Inhalt in weite Tröge, aus welchen die Masse in Fülltrichter und dann in die Oefen fällt. Die Trichter sind mit einer Vorrichtung versehen, durch deren Bewegung das Müll ununterbrochen in die Flammen befördert wird. Dieser Mechanismus wird durch eine Dampfmaschine getricben, die zugleich einen starken Luftzug in den Defen erzeugt, um die Verbrennung der schwer entzündbaren Stoffe zu befördern. Doch ist auch noch ein be­stimmtes Sohlenquantum erforderlich, um die vollständige Ver­brennung des Mülls herbeizuführen. Nur Töpfe, Stefsel und andres Eisenzeug, welches die Maschine leicht verstopfen könnte, werden vorher entfernt und nach Lancashire   verschifft. Hier werden sie eingeschmolzen, um in andrer Form eine neue Laufbahn zu beginnen. Minder zweckmäßig sind die Müllverbrennungsöfen eines andren Systems, welche fortwährend von den sich schnell ansammelnden Schlacken und der Asche gereinigt werden müssen. Indessen sind auch die Schlacken kein Abfallprodukt, denn sie geben, in Mühlen   zer mahlen und mit einem Bindemittel vermischt, ein vorzügliches Mörtel­mittel, das im Kirchspiel verarbeitet wird. So werden täglich achtzig bis hundert Tonnen Müll für den Dienst eines Elektricitätswertes nutzbar gemacht, um Schmuß und Finsternis in Licht umzuivandeln. Shoreditch  , das größte Londoner   Stirchspiel, dessen Anlage später als die von St. Pankratius ausgeführt wurde, und sich die dort gewonnenen Erfahrungen zu nutze machen konnte, zahlte mehrere Jahre hindurch 3 Mart pro Tonne für das Fortschaffen des Mülls, welches auf Barken verladen und in die See hinausgefahren und in die Tiefe versenkt wurde. Jetzt verbrennt das Kirchspiel die Abfälle in seinen Müllöfen und verdient dabei noch 2 Mark per Tonne; das ist bei achtzig Tonnen pro Tag ein jährlicher Reingewinn von 58 400 M. Die Hauptvorzüge dieses Systems bildet die Anwendung zweckmäßiger Röhrenkessel und ein neues Verfahren der Wärme­auffpeicherung, durch welches jede Verschwendung vermieden wird.

Man wird die Wichtigkeit lehtgenannter Einrichtung ohne iveiteres erkennen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Arbeit der Müllverbrennung naturgemäß fontinuierlich ist, da volle Wagen jeden Augenblick eintreffen und ihr Inhalt ohne Aufschub in die Oefen befördert werden muß. Deshalb wird auch in den Tages­stunden in den Kesseln Dampf erzeugt, welcher erst später für den Betrieb der Dynamomaschinen zur Beleuchtung des Kirchspiels An­wendung findet. Das Kirchspiel hat sich das Beleuchtungsmonopol vorbehalten. Es ist in der Lage, das Licht einer Lampe von acht Normalfergen Stärke während sechs Stunden für einen Penny ab­zugeben. Shoreditch   ist der Sitz der Möbelindustrie und nahezu jedes Haus ist eine kleine Fabrik. Ueberdies liefert das Kirchspiel am Tage Strom zum Treiben kleiner Maschinen und zwar zu einem sehr mäßigen Preise. Gegenwärtig stehen bereits mit diesem aus gedehnten Unternehmen, welches 70 000 Pfund gekostet hat, Bäder und Waschhäuser, eine öffentliche Bibliothek und ein technisches Institut" in Verbindung.

Das Herauspressen der Flüssigkeit mittels einer speciell für diesen Zwed erfundenen mächtigen Walzenpresse bildet die nächste Stufe. Das Material passiert eine Reihe massiver Walzen, welche die flüffigen Stoffe herauspressen. Die vom Wasser geschiedene kompakte Masse, welche als Düngemittel dienen soll, wird nun in die üblichen Handelsformen fünstlicher Düngemittel gebracht. Diese Preßmaschinen arbeiten automatisch und bedürfen zu ihrer Thätigkeit feiner Wartung.

Das gewonnene Produkt enthält nach chemischer Analyse etwas über 1 Proz. Stickstoff, 1,57 Pro3. Phosphorsäure, 0,11 Proz. Kali, 7,91 Broz. Fett, 3,5 Proz. phosphorfauren Kalf, das übrige find feste Faserstoffe und Wasser. Die getrocknete Masse ist geruchlos. Die flüssigen Bestandteile gehen von den Pressen durch Kanäle in eine Serie von 14 Behältern; aus diesen wird das Fett, welches sich an der Oberfläche der Flüssigkeit sammelt, abgepumpt. Aus dieseme flüssigen Rückstande werden etwa 3 Proz. Fett getvonnen; es wird zusammen mit Fettstoffen, welche man schon direkt beim Bressen er hält, an Seifenfabrikanten verkauft. Die übrigen unbrauchbaren flüssigen Stoffe werden in die Kanalisation geleitet.

Die Betriebsmaschinenanlage umfaßt eine Batterie von sechs herizontalen Röhrenkesseln( Schiffskesseltype) von 200 Pferde= stärken und 125 Pfund Arbeitsdruck. Jeder Kessel fann für sich wie auch zusammen mit den andern in Betrieb gesetzt werden. Die Pressen werden von 50pferdigen liegenden und die Elevatoren voir stehenden Dampfmaschinen betrieben.

Die Gesellschaft hat in Verbindung mit ihren Abfallwerken die Bauausführung einer Düngerfabrik begonnen, in welche das Produkt aus den Abfallwerken überführt wird. Man hofft jährlich 15.000 bis 20 000 Tonnen des fertigen festen Produktes der Abfallwerke durch Behandlung mit Säuren als Basis für die Düngfabrikation zu gewinnen.

Diese Erfahrungen zeigen, daß auch das Hausmüll, welches man bisher unter großem Kostenaufwand zu beseitigen strebte, wertvolle Produkte enthält, um Industrien darauf gründen zu können. Die erwähnten Anlagen erschöpfen aber keineswegs die industriellen Möglichkeiten, denn die Beschaffenheit des Mülls hängt im wesenta lichen von den Gewohnheiten der Einwohner eines Landes und den Bodenprodukten desselben ab, und es wird immer auf die chemische Untersuchung der Stoffe ankommen, um die Möglichkeit und die Rentabilität der auf dieser Basis zu gründenden Unternehmungen Fr. Huth. zu ermitteln.

Kleines feuilleton.

k. Schlagfertigkeit ist eine der wichtigsten Tugenden des politischen Redners, schreibt eine englische Zeitschrift, die ein paar sehr hübsche Beispiele dafür anführt.„ Heraus mit der Sprache!" brüllte bei einer Versammlung der Wähler Frank Lockwoods ein Mann, heraus mit der Sprache, wir können Sie nicht hören!"" Ich dachte," ent gegnete der wißige Rechtsanwalt, daß die Ohren des Herrn, der mich unterbricht, lang genug sind, um mich auch in einer viel größeren Entfernung zu hören." Aber auch Lockwood fand seinen Meister. Ein Zeuge erklärte bei einem Fall, bei dem es sich um den Diebstahl eines Esels handelte, er hätte aus der Entfernung gesehen, wie das Tier abgeführt wurde. Da erklärte Rockwood mit strenger Miene:" Lassen Sie sich warnen, mein Herr, vorsichtig in ihrer Aussage zu sein. Wollen Sie mir fagen, in welcher Entfernung Sie glauben, einen Esel so deutlich sehen zu können, um ihn zu erkennen?" „ Nun," antwortete der Bauer, etwa gerade so weit, wie ich von Ihnen ent­fernt bin." Vor einiger Zeit sprach ein Politifer verächtlich voir Auf wesentlich andren Principien beruhen diejenigen Anlagen den Menschen, die von den Verdiensten ihrer Vorfahren leben.„ Das zur Müllverwertung, welche dazu dienen, aus den Abfallstoffen auf würden Sie auch thun," unterbrach ihn ein Mann aus dem chmischem Wege wertvolle Nebenprodukte zu gewinnen. Derartige Bublifum, wenn Ihre Vorfahren nicht aus der Goffe stammten" Großbetriebe giebt es z. B. in Philadelphia   und Boston  . Die groß- worauf der Redner ruhig erwiderte:" Ich bin auf meine Vorfahren, artigste Anlage dieser Art wurde aber fürzlich in Baltimore   voll- die aus der Gosse stammen, mindestens ebenso stolz, wie mein Freund endet; sie ist nach dem Urteil von Sanitäts- Ingenieuren in jeder auf seine Vorfahren, die vom Baum herabstiegen, nur sein kann-" Patrick Hinsicht die vollkommenste dieser Art. Bemerkenswert ist zunächst, Brien gehörte zu den schlagfertigsten Jren, die je das Unterhaus daß ein verhältnismäßig beschränktes Terrain erforderlich wurde. entzückten. Einmal sprach er im Unterhaus von einem Mitglied als Das Grundstück des Werkes ist am Hafen im Süden der Stadt ge- der jungen Seeschlange aus County Clare  ". Zur Ordnung!" rief legen, ist also sowohl durch Tankwagen als auch durch besondere, der Speaker streng. Dann will ich die Seeschlange zurückziehen speciell für die Verschiffung des Materials gebaute Prähme zu- und dafür das ehrenwerte Mitalied für County Clare   sagen," führ

11

-

"

"