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Technisches.

MON

Sir Patrid mit einer höflichen Verbeugung zum Speaker fort.-schwachen Vogels gegenüber der starlen Krähe doch. Auf die Dauer Bor kurzem ging ein Pfarrer in Suffolt durch die Felder und fam zwar hätte er wohl sein Heim nicht zu schüßen vermocht.- zu einem Bauntritt, wo ein Bauernjunge, der seine Sonntagsschule besuchte, ein Frühstück genoß, das aus Schweinefleisch und Brot be­stand. Da der Junge sich nicht rührte, um dem Geistlichen Platz zu machen, fagte der legtere streng: Ich glaube, Du bist besser genährt als unterrichtet."" Ja, das ist sehr wahrscheinlich", antwortete der Junge, denn Sie unterrichten mich und ich ernähre mich selbst."

Medizinisches.

wendung des Kupfers im Baufach wird heute noch durch die Fort­schritte der Techniß der künstlichen Patinierung sehr begünstigt.­( Technische Rundschau.")

sich in jüngster Zeit das Interesse wieder dem Kupfer zugewandt, - Kupfer in der Architektur. In der Baukunst hat nachdem es sehr lange Zeit vernachlässigt worden war. Das moderne Kunstgewerbe, welches eine große Farbenfreudigkeit be­fundet, machte auch seinen Einfluß auf die Architektur geltend. An ic. Die Platfrankheit ist ein durchaus nicht feltenes fucht die Fronten der Häuser sogar durch frische grüne und die Stelle der stumpfen Töne find belle, lebhafte getreten, ja man Leiden, das noch nicht genügend aufgeklärt worden ist. Dr. Husband rote Töne, welche gut mit einander Harmonieren, zu beleben. hat vor der Medico- Chirurgischen Gesellschaft in Sheffield einen Es ist in letzter Zeit viel über die Aufgabe der Farbe in Bortrag über diese Krankheit gehalten. Der Arzt hatte über der Architektur geschrieben worden, da konnte es nicht ausbleiben, 40 Fälle dieser Strankheit in Behandlung gehabt, die im Berlauf auf die schöne Wirkung der grün patinierten Kupferdächer, von sieben Jahren zu seiner Stenntnis gelangt waren. Er unter- Türmchen, Wasserspeier usw. der alten noch erhaltenen Gebäude, scheidet drei Gruppen des Leidens, die in ihren Erscheinungen namentlich alter Stirchen und Rathäuser, hinzuweisen und zu einer große Aehnlichkeit befizen, aber nicht auf die Ursachen zurückzuführen sind. Es ist dies die eigentliche Blap- wo die Mittel nicht zu knapp bemessen sind, verwenden heute die gleichen fleißigen Verwendung des Stupfers in der Architektur anzuregen. frankheit oder Agoraphobie, die sich darin äußert, daß ein Architekten gern wieder Kupfer zu Bedachungen, Rinnen, Abfall­Mensch eine faum überwindliche Scheu davor hat, über einen röhren, ja fogar zu mannigfachen Schmiedearbeiten zum Zwecke großen Plaz zu gehen; dann die Klaustrophobie, die sich reicherer Gestaltung der Außen- und Innenarchitettur. gegenteilig äußert, indem die betreffenden Leute eine große Schen Die Ver vor einem Aufenthalt in engen Räumen zeigen; drittens die Afro­phobie, die Empfindung von Schwindel beim Aufenthalt auf einem erhöhten Punkt. Aus seinen mannigfaltigen Erfahrungen hat Dr. Husband eine Reihe von Schlüssen über die Ursachen dieser ver­schiedenen Formen der Krankheit gezogen. Zunächst stellt er fest, daß die drei Arten des Leidens verwandte Erscheinungen sind, die auf ähnlichen Ursachen beruhen. Die Plagkrankheit und die Klaustro­phobie bringt unmittelbaren Busammenhang mit Augenfehlern. Die Plagkrankheit ist gewöhnlich mit Kurz­sichtigkeit verbunden, die Klaustrophobie mit Weitsichtig feit, Unstimmigkeit der Augenmuskeln und Schwächung der Seh fraft fönnen bei beiden Formen mitwirkend vorhanden sein. Die Atrophobie ist im allgemeinen einer mangelnden Fähigkeit in der Abschätzung der Entfernungen auf abwärtsgeneigtem Boden fu zuschreiben oder dem Verlust dieser Fähigkeit durch Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, z. B. durch Bleichsucht, Nerven- oder Alters­fchwäche. Platkrankheit und Klaustrophobie, nicht aber die Afrophobie find am häufigsten bei Leuten mit aufgeregten Nerven. Nerven schwäche ruft nicht notwendig eine dieser Erscheinungen hervor, auch find solche nicht immer ein Merkmal von Nervenschwäche, sondern es müssen in der Regel Fehler des Auges hinzukommen. Bei allgemeiner Herabsetzung der Gesundheit wirken diese Einflüsse stets mit erheblicher Verstärkung.-

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Aus dem Tierleben.

Humoristisches.

freuen, daß er Dir diesen Bären aufgebunden hat." Schön gesagt. A.: Der alte Förster wird sich aber

B.: Ich glaube, Du glaubst, er glaubt, ich glaub's!"

- Ableitung. Lehrer: Woraus ist Dein Rod gemacht?" Schüler: Aus Tuch."

Lehrer: Woraus wird das Tuch gemacht?"

Schüler: Aus Wolle."

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Lehrer: Woher kommt die Wolle?" Schüler: Vom Schafe."

Lehrer: Von welchem Tiere hast Du also Deinen Rock?" Schüler: Von meinem Bater!"

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Notizen.

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( Lustige Blätter".)

- Franz v. Schönthans vieraftiges Lustspiel Maria Theresia " geht am 23. d. M. im Berliner Theater in Scene; Jenny Groß spielt die Titelcolle. Felir Dörmanns neue Komödie Die Mama" kommt im Januar im Münchener Schauspielhause heraus. Das Belle Alliance Theater ist schon wieder ein­mal geschlossen worden.

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t. Nach Beobachtungen des englischen Forschers Akroyd treten durch die Wirkung der Nadiumstrahlen Farbenwechsel ein, wie fie nach den Untersuchungen von Professor Goldstein auch bei den Stathodenstrahlen wahrzunehmen sind. Diese Erscheinungen können hervorgerufen werden, wenn man eine Röhre mit Radium­bromid in den fraglichen Stoff hineinsteckt. Alsdann wird z. V. auch Kochsalz nach wenigen Stunden orange oder lederfarben, Chlorkali violett, doppeltfohlensaures Natron amethystfarben, doch kehren die natürlichen Färbungen sehr bald nach Entfernung des Nadium wieder zurüd.

-Eine bedeutsame Erweiterung der Universitäts vorlesungen soll in Heidelberg stattfinden. Der engere Senat der Universität beschloß, den Dozenten anheimzustellen, außer ihren besonderen Vorlesungen fünftighin noch Borlesungen für das große Publikum zu veranstalten, die allen erwachsenen Eins wohnern zugänglich sein sollen.

Pirol und Rabenkrähe. Hugo Otto erzählt in der Nerthus": Schwarzes Gefichter" nennt der Jäger wohl die Krähensippschaft, und dabei denkt er in erster Linie an das Sünden register der Rabenkrähe, die als stille Teilhaberin die Bestände seiner Jagden reduciert. Gerade dem Waidmann gegenüber entpuppt fie fich häufig als Feinschmeckerin; denn sie nimiunt ihm meistens nur das Barteste fort, eben deshalb aber auch um so mehr hin­fichtlich der Zahl der Beute. In den Sommermonaten stehen auf ihrer Speisekarte als Speisekarte als Leckerbissen: 1. Fasanen, Rebhuhn, Wachteleier. 2. Barte Nestlinge dieser Vögel. 3. Jung hafen und Kaninchen. 4. Gier und Junge der Eingvögel. Deshalb Herrscht auch dauernde Feindschaft zwischen Strähen und Jägern. Jeder einzelne Horst der Rabenkrähe wird vorsichtig angepirscht, und wenn es möglich ist, werden die Alten weggeschossen. Was für ein Schwerenöter solch eine Rabenkrähe aber unter Umständen sein kann, hatte ich vor einigen Jahren zu beobachten Gelegenheit. An einem schönen Julinachmittage war ich mit langer Pfeife in ein einsames Feldgehölz gegangen, um unter einem Busche im Grünen zu ver­fuchen, Salzmanns bedeutsame" pädagogische Weisheit in meinen dazu nicht passenden Schädel zu bringen, weil die Examenordnung unter andren altväterlichen Stoffen zur Schwächung allzu frischer Nerven auch dieses Unentbehrliche" forderte. In jener Stunde habe ich das gesteckte Ziel auch glücklich nicht erreicht; denn kaum hatte ich es mir bequem gemacht, als über meinem Kopfe hoch über den Büschen zwei Vögel aneinanderprallten, von denen der eine, eine Strähe, fich gleich darauf auf einem überwüchsigen Eichenbaume postierte, der andre aber, ein Birol, sich in meiner Nähe niederließ. Raum war eine Minute verstrichen, so flog die Krähe auch schon wieder heran, der Pirol kreischend ihr sofort entgegen und wies sie abermals ab. Dies sah ich wohl ein halbes Dugend mal. Da wurde ich stutzig und befah einmal meine nächste Umgebung etwas näher. Richtig, da stand oder vielmehr hing etwa 5 Meter hoch über der Erde des Pirols Nest, auf welches die Sträbe es abgesehen hatte. Ich schlich nun langsam zurück zu meiner Wohnung und holte mir mein 9 Millimeter- Teschin. Die Krähe machte noch immer ihre Versuche, das Neft zu berücken. Langfam kroch ich auf allen Vieren ihrem Stand­baum zu und kam auch, gedeckt vom Schlagholz, in ihre Nähe. Gerade hatte sie wieder einmal aufgebaumt, da schoß ich ihr das tödliche Bleikügelchen in die Brust. Wie ein reifer Apfel fiel sie zu Boden. Der Pirol aber flog erschreckt auf. Am nächsten Tage saß er wieder brütend auf seinen vier Eiern. Glücklich hat er seinen Kindersegen groß bekommen. Lehrreich aber ist das Verhalten dieses Berantworth. Redakteur: Infins Kalisti in Berlin . Drud und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

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Ein großes Kohlenbergwert, das auf die Dampffraft vollständig verzichten und nur für elektrische Betriebe ein gerichtet werden soll, wird gegenwärtig im Braut bei Gladbeck ( West­ falen ) errichtet. Wie der Frankfurter Zeitung " berichtet wird, be­absichtigt auch der preußische Bergfislus, auf einer der von ihm neuerdings im Norden des Ruhrbeckens in Angriff genommenen neuen Soylenzechen ausschließlich Elektricität als Betriebskraft zu verwenden. Die Innerlichen". Die Neue Gemeinschaft " in Schlachtensee , die von Julius und Heinrich Hart gegründet wurde, löst sich, wie der Täglichen Rundschau" mitgeteilt wird, binnen, furzem auf. Die Gemeinschaft wünscht sich mehr zu verinner­lichen". Harter Schädel. Eine Strafverhandlung vor dem Münchener Landgericht ergab, daß in einem Dorfe bei Holzkirchen an dem Kopfe eines der Beteiligten sieben steinerne Maß­krüge und mehrere Biergläser mit aller Wucht zerschlagen worden waren, während er selbst festgehalten wurde. Es wurde ihm dabei eine Arterie zerschnitten und schwere Schädelverlegungen- gefügt. Und der Mann konnte 14 Tage nach der Nauferei als geheilt aus dem Krankenhause entlassen werden.

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