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Kleines feuilleton.

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Technisches.

eine ber

des Südsee- Schivindels gezogen, als er im legten Teil des Gulliver" die Goldgier seiner Landstente ntit flammenden Worten gr. Elektrischer Antrieb in der Textilindustrie. geißelt. Da findet man ihn schon hart bis an die Schwelle der Der Antrieb der Webstühle in den mechanischen Webereien erfolgte Erkenntnis vorgedrungen, welche Finanzreform" den modernen Völkern allein wirklich helfen kann. Wenn er konstatiert, daß die bisher mittels Riemenübertragung von den Transmissionen, die von den Dampfmaschinen angetrieben werden. So sehr man mun wenigen Reichen von der Arbeit der vielen Armen leben, daß diese auch die Transmissionsanlagen im Laufe der Zeit verbessert hat, die für Hungerlöhne schaffen müssen, um ein paar Leute im Ueberfluß ihnen eigentümlichen Mißstände und Mängel konnte man wohl leben zu lassen, daß es wenige Länder giebt, die nicht die doppelte mildern, aber sie waren doch nicht zu beseitigen. Beim gewöhn­Anzahl Einwohner ernähren fönnten, aber noch weniger, wo nichtlichen mechanischen Betriebe ist es nämlich erforderlich, Wellen­ein Drittel des Volkes selbst am Notwendigsten Mangel leidet, mit leitungen in den Arbeitssälen zu legen, die nicht nur alledem befundet Swift, wie ihm der Kapitalismus mit seinen lieb- teuer sind, sondern die auch ziemlich viel Raum lichen Krisenfrüchten Dialektik eingepaukt und die Ueberzeugung ge­nehmen und immerhin nicht unerhebliches Geräusch bracht hat, daß eine gründliche Finanzreform die Beseitigung der ursachen. Außerdem tommt in Betracht, daß die langen Riemen Stlassenherrschaft und der Ausbeutung voraussetzt. antriebe zu vielen Unfällen und dadurch zu Arbeitsstörungen A. Conrad y. Veranlassung geben. Allerdings hat man durch entsprechende Ein­fleidungen der gefährlichen Riemenantriebe mit Schutzgittern 2c. die Gefahren möglichst einzuschränken gesucht. Aber die Vorteile des elektrischen Betriebes sind dennoch derart bedeutend, daß eine all­gemeinere Anwendung dieser Errungenschaft der modernen Elektro­technik nur eine Frage der Zeit für jeden gut geleiteten Betrieb, der Schwarze Schnupfer. Ueber das Schnupfen bei den konkurrenzfähig bleiben will, sein kann. In einer großen mechanischen Matengo in Deutsch Ostafrika veröffentlicht der Missionar Weberei des Rheinlandes hat man zum Beispiel den B. Haflinger im Heidenfind" interessante Beobachtungen. Wenn elektrischen Einzelantrieb der Webstühle vor furzem mit guten Er­zwei Matengo sich begegnen, so lautet mindestens das zweite Wort: folgen durchgeführt. In diesem modern eingerichteten Betriebe wird jeder , Nikutuli likona!"( Gieb mir Tabak!) Ohne Tabak kann der Webstuhl durch einen eignen kleinen Drehstrom- Motor angetrieben. Matengo einmal nicht leben. Ist er als Träger auf dem Wege, so weist entwickeln die zur Aufstellung gekommenen Drehstrom- Motoren stellt er hier und da seine Last ab mit dem Bemerken: Nun muß 0,3-0,5 Pferdestärken. Von den Scheiben der Motoren wird die ich eins schnupfen, damit ich neue Sträfte schöpfe!" Ist er auf dem Straftübertragung auf die Webstühle durch kurze Riemen bewirkt. Felde, so, legt er seine Hacke weg, um mit Schnupftabat neue Lebens- Die Borteile eines solchen elektrischen Einzelantriebes durch Dreh­geister zu wecken. Den Tabak nennt er seine Nahrung. Darum strom- Motoren bestehen hauptsächlich darin, daß jeder Stuhl von schnupft denn auch alles, Männer und Weiber, Groß und Klein; allen andern vollkommen unabhängig ist und sich mithin beliebig selbst Kinder, die noch von der Mutter auf dem Rücken getragen an- und abstellen läßt. Während beim bisherigen Transmissions wurden, sah ich mit der Schmupftabatsdose um den Hals. An betriebe die Wellenleitungen auch laufen müssen, wenn nur einzelne Schnupftabat ist nun allerdings kein Mangel, denn der Tabat wächst Stühle arbeiten, spart man diese unnötige Arbeitsleistung beim Hier leicht auf den Feldern und wohl jeder Matengo hat auch eine elektrischen Einzelantrieb, da es nach dem Ausschalten des Antriebs­Parzelle mit Tabat bepflanzt. Allerdings muß der Europäer, der motors keine Leerlaufsarbeit mehr giebt. ihn rauchen will, starke Nerven haben. Die Schnupftabatbereitung ist sehr einfach. Ist der Tabak reif geworden, so werden die Blätter abgeschnitten, kommen dann in einen hölzernen Mörser und werden mit einer hölzernen Mörserkeule von etwa zwei Meter Länge gestoßen. Die gestoßenen Tabakblätter läßt man in einem Topfe aus Ton etwa fünf Tage lang hegen, damit sich der Saft abfeßen kann. Dann werden die Blätter auf einer Matte zum Trocknen ausgebreitet. Ist das geschehen, so werden zwei Bastseile kreuzweise auf den Boden des Mörsers gelegt und die getrockneten Blätter werden nun mit der Keule hinein gestampft und hineingepreßt. Dadurch entsteht ein harter Slumpen in Sugelform von etwa 12 Centimeter Höhe und 10 Centimeter Durch­messer. Da auf den Boden zwei Bastseile gelegt wurden, so läßt - Zu deutlich. Jm X. Infanterie- Regiment der Garnison sich der Klumpen nun leicht herausziehen. Beim Verbrauch wird ſtadt 9. hat beim Einzel- Ererzieren der Rekruten der Gefreite Herber ein Stückchen von dem Kegel abgeschnitten, auf einem Stein zer das Kommando feines Hauptmanns gar zu deutlich nachgeahmt. rieben, und der Schnupftabat ist fertig. Um ihm aber ein besseres Der erzürnte Compagnie- Chef bestraft ihn deswegen mit drei Tagen Aroma zu geben, mischen die Watengo oft noch Zuthaten hinzu: Mittelarrest. Der Herr Feldwebel verliest am nächsten Tag aus Kräuter aus dem Walde, besonders aber das abgefallene Ende der dem Parolebuch der Compagnie: Der Gefreite Herber erhält drei Bananenblüten. Leßteres nehmen sie, verbrennen es auf der Scherbe Tage Mittelarrest, weil eines zerbrochenen Topfes zu Asche und mischen diese dann mit seines dem Schnupftabat. Nun sind aber unsre Schwarzen in der brüllte." Stultur noch nicht so weit vorgeschritten, daß sie schon Schnupf­tabaks Dofen nach europäischer Art anfertigen könnten. Früher bean tas Ufer des Flusses tam, fand ich dortielbst die Leiche eines halfen sie sich in andrer Weise. Šie rissen Käfern oon neugeborenen Kindes. Diese Kindsleiche dürfte von einem der Größe eines Fingerhutes einfach den Kopf ab, weideten sie Dampfschiff herrühren." aus, trockneten sie an der Sonne und die Tabaksdose war fertig. Wegen ihrer Kleinheit mußten gleich mehrere genommen werden, alle zusammen wurden an einer Schnur um den Hals gebunden und das diente zugleich als Zierde. Daß sie aber mit dieser Art Tabaks­dosen nicht recht zufrieden waren, zeigte sich, als die Europäer tamen. Bei diesen sahen sie manches, was ihnen zur besseren Lösung der Tabaksdosenfrage dienen konnte. Da waren es besonders die Patronenhülfen, die von den Europäern weggeworfen, von den Matengo aber mit Gier aufgegriffen wurden. Eine solche weg geworfene Patronenhülse fanu unter den Matengo Anlaß zum Streite werden. Jetzt tragen die glücklicheren" Matengo statt der Stäferleichen vier bis fünf Patronenhülsen um den Hals, in denen ihre Vorräte von Schnupftabak aufgespeichert sind.

Humoristisches.

Benußte Gelegenheit. In dem entlegenen Winkel eines deutschen Stleinstaats hatte der Landadel die fürstliche Ge­wohnheit, auf seinen sogenannten Schlössern" zum Zeichen seiner Anwesenheit die Fahne wehen zu lassen. Einen bürgerlichen Nach-. barn ärgerte dies und er feste folgende Annonce in das dortige Blatt: Wenn auf Schloß Meierhagen die ahne weht, so sind gut gemästete Schweine ab­zugeben."

er beim Sommandieren die Stimme nachahmte und Compagnie- Chefs wie ein Ochs

Aus einer Gendarmerie- Anzeige,

Notizen.

Als ich

( Jugend.")

Felix Philippis neues Drama Der grüne weig" ist die nächste Novität des Schauspielhauses.

Unter fich", ein Einafter von Hermann Bahr . geht am Silvesterabend, zuſammen mit andren Einattern, im St Leinen Theater in Scene.

Die Schiller Theater Attiengesellschaft hat im vergangenen Jahre rund 11 000 M. Ueberschuß erzielt.

Im Münchener Volkstheater fand Mar Neals Volksstück Die Bauern Brunhilde" bei der Erstaufführung

Eine lustige Telephongeschichte wird der Frankfurter Zeitung " lebhaften Beifall. aus Neunkirchen berichtet: Der Vorsteher eines Dorfes an der a. Ein Material von außerordentlich ffeinem Saar erhält von Amtswegen auch einen Fernsprecher. Der Herr Ausdehnungstoeffizienten ist eine Legierung von Stahl Bürgermeister ist persönlich so liebenswürdig, seinen Satrapen, den mit 36 Proz. Nidel. Der Ausdehnungskoeffizient beträgt nämlic Ortsvorsteher in H., in dessen Wohnung in die Geheimnisse des nur 0,00000028; d. h. ein Stab ans solchem Nickelstahl dehnt sich Apparates einzutveihen. Zurückgekehrt nach seinem Amtssig, bemerkt er, daß er im Drange seiner Amtsgeschäfte den Schirm bei- dem Ortsvorsteher hat stehen lassen und klingelt diesen sofort an. Hier Ortsvorsteher in H."

Hier Bürgermeister! Herr Vorsteher, sehen Sie mal zu, ich nicht meinen Schirm bei Ihnen gelassen habe!"

Der Angerufene findet richtig das Regendach in einer Ece. nimmt es in die Hand und eilt an den Apparat:

"

ob

Er

Herr Bürgermeister, ja, s' ist e Schirm bei mir steh'n geblieb, guden Se mol, ob das lo( dieser da) der Euer!" Und dabei hält der würdige Dorfhäuptling den Schirm an's Telephon.

bei einer Erhöhung seiner Temperatur auf 1 Grad Celsius nur um 28 Hundertmillionstel seiner Länge aus. Dies würde bei einem Stab von 10 Meter Länge und einem Temperaturunterschied von 60 Grad Celsius( 25 Grad Stälte und 35 Grad Wärme) 2,15 Millimeter aus­machen. Diese Legierung würde daber ein vorzügliches Material für Uhrenpendel abgeben und die komplizierten Stompensationspendel vollkommen ersetzen fönnen. Von noch größerem praktischen Werte würde sie als Material für Eisenbahnschienen sein, welche dami ohne den jetzt notwendigen Zwischenraum verlegt werden tönnten. Das einzige lebel ist nur, daß Nickel in nicht allzugroßen Mengen in der Natur vorhanden ist.

Berantwort. Net akteur: Julius Kaliski in Berlin . Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW