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Gigantome 1" Bei solcher theologischen und wissenschaftlichen Unter- Bustand einen längeren Eisenbahntransport durchzumachen hat. In stügung rückte der Gespenster- Schuster zu einer allgemein angestaunten diesen Fällen verliert die Milch an Brauchbarkeit durch Absetzen Stadtsehenswürdigkeit empor. Er ging feierlich umher, gleich einem des Rahmes sehr, und es muß als ein sinnreicher Gedanke bes jener urchristlichen Wüstenheiligen, den Engel und Teufel mit ihrem zeichnet werden, wenn der Franzose Gaulin die vorhin berührte Besuche beehrten. Seine Erbauungsstunden bekamen einen ge- Erscheinung dazu benutzt, um das Absetzen des Rahmes hint waltigen Zulauf. Er predigte nur noch über das Kirchturmgespenst, anzuhalten. Er zerteilt nämlich, wie die Technische Rundschau" mit­welches mit jeder Predigt mehr ins riesenhaft Schreckliche empor- teilt, die in der Milch vorhandenen Fettkügelchen dadurch, daß er wuchs. die Milch unter einem Drucke von 250 Atmosphären und bei einer An einem solchen Predigtsonntag war es, als die Seminaristen Temperatur von 85 Grad Celsius durch sehr feine Kanäle, deren in das Haus des Lauters traten. Die Schusterstube war mit Deffnungen mit polierten Achatscheiben nahezu verschlossen sind, Menschen überfüllt, so daß sich die jungen Leute in die Thürecke hindurchpreßt. Die Butterfügelchen werden dadurch in selbst mitro­drücken mußten. Der Lauter stand wie gewöhnlich auf seinem ffopisch mir noch schwer sichtbare fleinste Kügelchen zerrissen und die Arbeitspodium unter dem Fenster. Er predigte den atemlos Absetzung des Rahmes geschieht alsdann, wie man schäßen kann, Tauschenden Leuten über das Thema: Was ist Wahrheit?" Liebe etwa 50-100 mal so langsam, als wenn die Butterkügelchen ihre Brüder und Schwestern. Was ist Wahrheit? Ja, was ist natürliche Größe behalten. Gaudin nennt diese Milch homogenisierte Wahrheit! Wahrheit ist unbedingt, was ich gesehen habe. Milch; man fann annehmen, daß ihre Verwendung eine um so was ich mit meinen zivee Dogen gesehen habe! Und ich habe größere Zukunft hat, als die Vorbehandlung nicht kostspielig ist. ettvas gesehen.. Ja, gesehen hab' ich was! Und wo? Nu, uff dem Kirchturm Uff dem Ki- i- i- rchtu- u- u- rrrm! Und was Kulturgeschichtliches. hab' ich geseh'n?.. Ja, was! Staunet! Brüder und Schiveſtern.. Staunet! Staunet! Ich habe den Leviathan gesehen! Den Leviathan! Er kam auf mich zu mit glühenden Dogen und des Eisens in Aegypten   die Funde, die in letzter Zeit ge­sprach zu mir:" Siehe, ich erscheine Dir im Namen Satanas; ich macht wurden und die ganz bedeutend das Alter der Eisenkenntnis will Dich versuchen!"

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So ging es eine Stunde weiter, bis der Gespenster- Schuster er­Schöpft auf seinen Schemel sank. Da erhoben sich die Zuhörer und gingen erschüttert hinaus. Ein Teil defilierte an dem Podium vor­bei, um den Wundermann noch ehrfürchtig in nächster Nähe zu be­

wundern.

Als alle hinaus waren, traten die Seminaristen vor. Sie werden entschuldigen, Herr Schwabe, wir möchten Sie gütigst unter vier Dogen sprechen."

" Sprecht, meine Brüder," sagte der Lauter mit Pathos. Der Herr Seminardirektor schickt uns her..." ,, Was will er von mir armem Knecht..?"

-Jn ein neues Licht bringen die Frage nach dem Alter

hinaufrücken. Das Eisen ist danach den Aegyptern schon in der ältesten Zeit ihrer Kultur bekannt gewesen, und jene haben unrecht, welche behaupten, es sei erst viel später ihnen zur Kenntnis gelangt. Thatsache ist jetzt, daß schon 2000 Jahre, bevor das Eisen in Europa  zur Benutzung gelangte, es in Aegypten   im Gebrauche war. Wie H. N. Hall ausführt, fand Professor Flinders Petrie   einen Klumpen bearbeitetes Eisen( Neil?), der mit einem Stück Kupfer zusammen­gerostet war, in Nachlässen der sechsten Dynastie, wie aus den übrigen damit vergesellschafteten Funden sich zweifellos ergab, die wahrscheinlich zu einem Gebäude Pepis' I. gehören. Die Funde find. jetzt im Britischen   Museum aufgestellt. Dieser Eisenfund ist der dritte, welcher in das alte Königreich gehört. Schon 1887 wurde ein Maspero Eisen in der Pyramide von Abusir  ( fünfte Dynastie). Der Fund von Petrie, aus der sechsten Dynastie, ist aus Abydos  . Die beiden ersteren Funde wurden mit Rücksicht darauf, daß das Eisen in Europa   soviel später erst bekannt wird, stark angezweifelt; man daß dieses Metall schon im altägyptischen glaubte nicht, Noch 1888 erklärte Montelius  , daß Stönigreiche befannt war. im alten und im mittleren Königreiche bis 1500 v. Chr. das Eisen in Aegypten   unbekannt gewesen und nur allein Bronze im Gebrauch gewesen sei; er befand sich damit in Uebereinstimmung mit andern Gelehrten, die schon früher zu der gleichen Ansicht ge­langt waren. Gegenüber dem neuen Funde von Professor Flinders

Da brachten sie unter vielem Stocken, unter Thränen und Ent- Stück Eiſen in der großen Pyramide gefunden, und 1882 entdeckte schuldigungen ihre Geschichte vor.

Der Zauter verstand anfänglich nicht. Dann aber Horchte er auf. Er vermochte kein Wort hervorzubringen, und als sie geendet hatten, fiel er fäseweiß auf einen Stuhl.

Es ist ja nicht möglich! Es ist ja nicht möglich!" rief er pathetisch. Doch sein Pathos verließ ihn. Eine Jammergestalt, faß er auf dem Stuhl und stotterte in einem fort: is's denn die Meeglichkeet? is's bloß die Meeglichkeet?"

Plöglich fuhr er auf. Er hatte seine Fassung wiedergewonnen. " Habt Ihr schon mit sonst jemand darüber gesprochen?" Nee, nee." Sie beteuerten ihr Schiveigen.

Der Lauter seufzte erleichtert auf. Versprecht mir, es auch in Petrie ist dieses jedoch nicht mehr aufrecht zu erhalten, und die Zukunft nicht zu thun."

Sie schwuren es. Euch sei vergeben!"

Da gingen sie erleichtert hinaus. Der Lauter aber schickte sein Weib umher und ließ für den nächsten Erbauungsabend einladen, unter dem Thema:" Der Leviathan erwiesen durch die Wahrheit!"

Kleines feuilleton.

beiden erwähnten früheren Eisenvorkommnisse treten in ihr Recht und dürfen nicht weiter angezweifelt werden. Das Eisen aus der Pyramide von Gizeh ist noch 150 Jahre älter als der neue Fund von Abydos  . Daß im mittleren Königreiche das Eisen bekannt war, geht aus einer Entdeckung Masperos in der Pyramide von Moham­meriah bei Esne hervor; es handelt sich um verschiedene Werkzeug stücke, die der 13. bis 17. Dynastie, etiva 2000 bis 1700 vor Christi, angehören. Ergebnis ist also, daß die Aegypter seit der vierten Dynastie, das ist 3700 vor Christi, schon das Eisen kannten und daß die Kenntnis sich alsdann ununterbrochen fortsetzt. In der 19. Dynastie war es allgemein im Gebrauche, wenn es auch noch feineswegs die Bronze verdrängt hatte. In den langen Tribut listen der 18. Dynastie ist es nicht erwähnt, was seine Kenntnis natürlich nicht ausschließt; während der 19. Dynastie kennen wir es aus einem religiösen Terte von Abu Simbel, in welchem berichtet wird, daß der Gott Ptah die Glieder des Königs Ramses II.   aus Elektrum geformt habe, die Knochen aus Bronze und die Arme aus Eisen, das ba- n- pet heißt, und damit haben wir die älteste bisher Name hat sich bis heute erhalten, denn im Koptischen   heißt das Eisen bekannte schriftliche Erwähnung dieses Metalls. Der hieroglyphische ( Globus  ".) benipe.

-Die Verhinderung des Abrahmens der Milch. Das Abrahmen der Milch, d. h. das Emporsteigen der in der Milch enthaltenen Fettkügelchen in die obersten Schichten wird bekanntlich dadurch gefördert, daß die in Frage kommende Differenz zwischen dem specifischen Gewichte der Milch und den in ihr enthaltenen Butter­tügelchen durch die Centrifugalkraft in ihrer Wirkung verstärkt wird. Die Einführung von Centrifugen für die Abscheidung des Rahmens hat sich in der Molkerei in den letzten Jahrzehnten ganz allgemein eingeführt, die dafür dienende Specialfonstruktionen werden Separatoren genannt, und am verbreitetsten dürfte wohl der von G. P. de Laval in Stockholm   erfundene Alpha- Separator sein, der wie alle andern jetzt gebräuchlichen Systeme den ununterbrochenen Zufluß frischer Milch und getrennten Abfluß des Nahmes und der Buttermilch gestattet. Man hat nun, und zwar zuerst in Schweden  , die Beobachtung gemacht, daß unter Umständen die Trennung des Rahmes durch Centrifugalkraft nicht oder nur außerordentlich schwer, Mit Erfolg!"- gelingt. Verantwortlich für diesen Umstand ist eine zu starke Be­wegung der Milch vor der Separation, durch diese werden nämlich die Fettfügelchen in so fleine Teilchen zerrissen, daß ihr Auftrieb, würdig, auf diesem Plaze hier steht ja noch kein Denkmal?"

Humoristisches.

- Ein Hoffnungsvoller Jüngling. Dame: Ihr bestes Zeugnis ist wohl das Impfzeugnis?" Student: Wieso, gnä' Frau?"

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Dame: Nun, es ist das einzige, das den Vermerk trägt:

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Monumentopolis. Erster Berliner  : Merk­Zweiter Berliner: Das soll wahrscheinlich ein Schmucks

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( Lustige Blätter".)

trotzdem die Centrifugalkraft zu Hilfe genommen wird, innerhalb der schweren Milch nur höchst gering ist, weil ja die dem Auftrieb play bleiben. Hinderliche Reibung in der Flüssigkeit langsamer abnimmt, als das Gewicht des Fettfügelchens, wenn dieses zerkleinert wird. Dieselbe - Neujahrstoast eines Staatserhaltenden: Beobachtung kann man beim Buttern machen. Geschieht dies mit, Meine Herren! Das verflossene Jahr war Dank der auf­zu heftiger Bewegung, so ist die Butterabscheidung eine langfame opfernden Thätigkeit unsrer Regierung ein Beispiel musterhafter und ungenügende und man hat sich daher in beiden Fällen vor einer starken Durchschüttelung der Milch zu hüten.

Ordnung. Es bestand aus 365 Tagen oder 52 Wochen, von denen jede einen Sonntag und sechs Wochentage enthielt. Ich glaube, dieser Rückblick erfüllt uns mit inniger Genugthuung und berechtigt uns mit Stolz auszurufen: unsre sorgfältige, von so schönen Er­folgen gekrönte Regierung lebe hoch, hoch, hoch!" ( Jugend".)

Nun giebt es aber auch Fälle, in denen das Abrahmen der Milch eine unerwünschte Erscheinung ist und zwar dann, wenn man die Milch auf längere Zeit genießbar erhalten will, und das ist der Fall bei sterilisierter Milch, aber auch bei Milch, die im gekühlten Verantwortl. Redakteur: Julius Kalisti in Berlin.- Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW