appe eingeftehen muß! Welcher Triumph wenn sie ihnen den Beitrag dieses widerlichen Kerls eins digen kann, den teuer bezahlten Beitrag! Wer braucht denn au en, daß...? Und dann für die Armen muß man schon ein Opfer bringen können. Die hübsche Präsidentin bleibt nachdenklich stehen.)
Herr Craffe:„ Nun?"
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Die Präsidentin( entschlossen): Gut! Jch bin auch dazu bereit. Nur verlange ich, daß Ihr Beitrag dann auch im entfprechenden Verhältnis zu dem... Opfer stehe, das Sie von mir wünschen."
Herr Crasse( unruhig): Jm entsprechenden Verhältnis? Wie hoch tagieren Sie denn einen Kuß?" Die Präsidentin( ihn betrachtend):„ Von Ihnen? Tausend
Frank! Und auch nur, weil es für die Armen ist!" Herr Crasse( auffahrend):" Tausend Frant? Gut! befinnend, sehr freundlich) Tausend Frant? Lifte und zeichnet sich mit tausend Frank in aues, was sie ihm vorwen. Zeil meine Hoffnung, meine Berechnung einbringende Punkte, Vater."
( Fortsehung folgt.)]
ach, und dann lag der Schnee da draußen so weiß, und so weit man sah, nichts als diese weigen, weiten Felder." Huh," sagte die fleine blonde Grete und schüttelte sich, das muß ja gräßlich gewefen feir, die Einsamkeit; brrr."
Ach nein, schön war's," fiel Frau Else ein, und wenn dann der Mond darüber stand, flimmerte und blizte das ganze Land und so still war's. So still findet man es hier nirgendswo," bestätigte die Großmutter, aber auch nicht ein Laut zu hören, bloß hin und wieder ein Hundebellen."
!
„ Aber war der das nicht gräßlich traurig?" fragte Grete; und Trude nidte: Das hielt ich ganz bestimmt nicht aus, Großmutter! haben? Schrecklich!" jeh, immer so allein und einsam sein und gar keine Abwechslung „ Na, Abwechslung, die hatten wir doch auch und gerade genug Was, Else?" Die Großmutter lachte, sie hatte ein helles, angenehmes Lachen, ein Lachen, in dem noch eine ganze Jugend nachtlang. Sie wurde ordentlich lebhaft:" Wenn wir so zu den Nachbarn zu Besuch fuhren, und besonders jetzt um Weihnachten rum, da war so unsauber und geflidt ist, daß ein profi Entrüstung zurückiveisen würde, wollte man ihm denselben als Dece geben.)
( Sich plöglich ( Er nimmt die die hübsche Ständig das das nennt man
( Nachdrud verboten.)
für die Armen.
Von Léon anrof.
Autorisierte Uebersetzung aus dem Französischen.
I.
( Bei Thee und Biskuit sprechen die eleganten Vorstandsdamen des Vereins zur fittlichen Wiedergeburt gefallener Mädchen" über die zunehmende Ebbe in der Stasse ihres Unternehmens. Man tagt in der Wohnung der Präsidentin, der hübschen Komtesse Lepêcher d'Orgueil.)
Die Präsidentin: Sagen Sie mal, liebe Baronin, find Sie denn nicht bei Herrn Crasse gewesen, wie ich Sie gebeten habe? Mein Mann versichert, der Herr sei mehrfacher Millionär. Da muß er doch unbedingt..."
Die Baronin:„ Ach, meine Liebe! Ich habe ihn nicht einmal zu sehen bekommen! Wenn es sich um Werke der Wohlthätigkeit und Nächstenliebe handelt, läßt sich dieser Herr überhaupt nicht
fbrechen!"
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Die Präsidentin:„ Aber man verlangt ja gar nicht, daß er sich selbst bethätigen soll! Nur Geld Eine andre Dame: Herr Crasse Geld geben! Da fennen Sie Herrn Crasse schlecht! Er ist so geizig, daß, wenn sich in einem der vielen Häuser, die er besitzt, eine Reparatur als unbedingt notwendig herausstellt, er diese Reparatur eigenhändig ausführt... Eine andre Dame: Das ist wahr! Man behauptet, er flebe selbst die Tapeten." Eine andre Dame: Und er sei untröstlich über sein Embonpoint, weil es ihm nicht gestattet, selbst in die Schornsteine zu kriechen und sie zu fehren!"
"
21
Die Präsidentin: Ach, gehen Sie doch, meine Damen! Das alles find ja mur Märchen! Es ist doch undenkbar, daß ein so reicher Mann sich weigern sollte, sein Scherflein beizutragen... wenn man die Sache nur geschickt anfängt 1"
Die Baronin( pifiert): Nun, meine Liebe, wenn Sie so schöne Ratschläge geben tönnen, bemühen Sie sich doch selbst zu Herrn Crasse!"
Die Präsidentin( ebenfalls empfindlich):„ Aber mit dem größten Bergnügen, teure Baronin! Ich werde ihm einen Besuch machen und ihn zu einem Beitrag für den Verein zur sittlichen Wiedergeburt gefallener Mädchen" veranlassen....( Bathetisch): Unjre Arbeit wäre wirklich zu leicht, wenn wir nicht hier und da fleine Unannehmlichkeiten, wie sie bei leberwindung von Gleichgültigkeit und Egoismus unvermeidlich find, mit in Kauf nehmen
wollten!"
Die Baronin( ironisch): Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Erfolg, teure Freundin! Aber es ist kein Mensch, den Sie besuchen wollen, sondern ein Panzerschiff!"
Die Präsidentin( lachend):" Dann werde ich mich in ein Torpedo verwandeln!"
Die Baronin( ebenso):„ Ich wette, Sie werden Schiffbruch erleiden!"
Die Präsidentin:„ Das ist noch abzuwarten! Ich halte die Wette! Meine Damen, wenn Sie fich morgen um 5 Uhr wieder hierher bemühen wollen, werde ich Ihnen den Beitrag des Herrn Craffe übergeben."
( Die Damen verbergen ihre Ungläubigkeit hinter lärmenden Beifallskundgebungen, und der Konsum von Thee und Biskuit ereicht jein Magimum.)
II.
( Trotz ihrer zur Schau getragenen Zuversicht ist Madame Lepêcher d'Orgueil im Innern ihres Herzens doch ein wenig beunruhigt über den Ausgang ihres Unternehmens. Am nächsten Tage macht sie forgfältig Toilette, fegt ihren neuesten Hut, ihr bezauberndstes Lächeln auf und begiebt sich, so ausgerüstet, zu Herrn Craffe. Auf ihr Klingeln öffnet ein mißtrauisch blickender Bedienter.)
10
Som Glitten nach
Herr Crasse( verbeugt sich mit einem fast liebenswürdigen Lächelner ist nicht unempfänglich für die Schönheit seines Befuchs):„ Madame!"
Die Präsidentin( ihren Mut zusammennehmend):„ Mein Herr, ich lege großen Wert darauf, Sie persönlich aufzusuchen, statt dieses Vergnügen einer der Damen zu überlassen, welche so liebenswürdig sind, mir ihre Hilfe bei dem edlen, menschenfreundlichen
Wert
"
Herr Crasse( unruhig):„ Edles, menschenfreundliches Werk? Bardon, Sie kommen also nicht einer Wohnung wegen?"
Die Präsidentin( freundlich, eine Liste hervorziehend): Nein, mein Herr... Ich tomme als Präsidentin des Vereins zur sittlichen Wiedergeburt gef...
"
Herr Crasse( lebhaft unterbrechend):„ Oh! thut mir unend lich leid, Madame, aber ich habe meine Armen!"
Die Präsidentin( im Stillen diese Armen bedauernd): Verzeihung, mein Herr, mir liegt nichts an Ihrem Gelde Herr Crasse( etwas beruhigt): Wirklich nicht?" aus nicht! Nur an Ihrem Namen!( Die Liste öffnend und ihm Die Präsidentin( mit ihrem füßesten Lächeln):„ Durch reichend.) Sie mögen sich mit einer großen oder fleinen Summe einzeichnen das ist mir gleich!"
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aber ich fann nicht... es ist gegen mein Brincip!" Herr Crasse( ärgerlich):„ Nein, Madame, ich bedauere sehr,
Die Prazioentin( yarmädig): Berzeigung, mein Herr, wenn Sie wüßten, wie interessant unsre Mädchen find( versucht es mit der Rührseligkeit.) Wenn Sie wüßten, wie viel Thränen das Scherflein, welches Sie beisteuern, trocknen, wie viel Existenzen es retten, wenn Sie wüßten, wie man Ihren Namen fegnen wird, wie viel inbrünstige Gebete für Sie zum Himmel emporsteigen werden!"
Herr Crasse( auf den diese verlockende Perspektive ungefähr den nämlichen Eindruck macht wie auf eine Kanone der Gedanke, sich Blutegel setzen zu lassen, seinen Gast zur Thür drängend): Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muß ausgehen."
Die Präsidentin( der die Eigenliebe Mut verleiht): wirklich, mein Herr, Sie können es mir nicht abschlagen!( Sucht die Empfindlichkeit ihres Gegenübers zu reizen.) Denken Sie doch in twas für ein schlechtes Licht Sie dadurch kommen, wenn Ihre Weigerung bekannt wird! Jedermann weiß, daß Sie reich, sehr reich sind. Alle werden Sie für geizig halten. Man fagt Ihnen schon jetzt einen gewissen Geiz nach, aber das ist nicht wahr... davon bin ich überzeugt!"
Herr Crasse( auch diesem Argument gegenüber ebenso unempfindlich wie das Meer gegen Nadelstiche; immer Madame Lepêcher d'Orgueil zur Thür drängend):„ Ich muß mich ankleiden, Madame... ich habe eine dringende Besorgung
Die Präsidentin( entmutigt, vor Aerger fast weinend): D! Sind Sie denn gar nicht zu erweichen, mein Herr? Sie würden mir eine solche Freude bereiten, wenn Sie mir etwas geben möchten! Ich wäre Ihnen so dankbar 1"
Herr Crasse( stehenbleibend und mit eigentümlich funkelnden Augen die hübsche Präsidentin betrachtend):„ Wirklich? SD dankbar?"
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Die Präsidentin( wieder Mut fassend):" Ja, mein Herr, aus tiefstem Herzen dankbar ich schwöre es Ihnen!" Herr Crasse( achselzuckend):„ Ach, das sagt man so Aber wenn man die Dankbarkeit durch die That beweisen soll Die Präsidentin( der die Aussicht auf Erfolg alle Vorsicht raubt): Welchen Beweis meiner Dankbarkeit wünschen Sie? Sprechen Sie? Ich bin bereit, ihn zu... ich bin zu allem bereit!" Herr Crasse( dessen Augen von neuem zu funkeln beginnen): " Zu allem? Auch zu.. einem Kuß?"
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Die Präsidentin( entrüftet, voll Efel):„ Mein Herr... Sie sind ein
( Im Begriff sich der Thür zuzuwenden, fährt die Erinnerung an ihr gestern gegebenes Versprechen wie ein Blizz der hübschen Präfidentin durch den Kopf und hält das böse Wort zurück, das ihr auf den Lippen schwebt. Die Vorstandsdamen warten jest gewiß schon, das Resultat ihres Besuches zu erfahren. Welche Demütigung, wenn