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Stationschef( fest grabitätisch den goldenen Zwider auf in Schall und Rauch" bekannt ist. Sie erschien hier, unterstützt die Nase und mustert das Billet, brüllt dann Bastlmeier wütend an): durch die unvergleichliche Inscenierung und Darstellung des Schauspiel­Was wollen Sie? Sie haben B.-W.-B. Sie zahlen 22 Kreuzer!" Hauses, um vieles stimmungsvoller, aber doch nicht stimmungsvoll Damit wendet er sich barsch ab und giebt das Abfahrtszeichen: genug, um das gefünftelt Allegorische in ihr vergessen zu machen. „ Einsteigen!"

Die Wagenthüren klappen zu; die Lokomotive pfeift; schon setzt sich der Train in Bewegung; Bastlmeier hat kaum noch Zeit ins Coupé zu springen, wo er sich prustend vor Aerger niedersetzt. Dös hat ma d'rvon", raunzt er giftig, wenn ma nur sein quat's Münchna Deutsch   kann! B.-W.-B. da kenn' si d'r Tuifa aus!"

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Seufzend zahlt er dem Schaffner den Zuschlag, der ihm num B.-W.-B." in Böhmischer West- Bahnhof" verdeutscht. Ah bah gengat's mit Gahnere faudumme Sprach!" knurrt Bastlmeier, ärgerlich über das schadenfrohe Gelächter der Coupé­Infassen. Böhm' sche Wirtschaft, böhm'sche... habt's mi' verstand'n?" Und damit drückt er sich stolz verächtlich in die Ecke.

Medizinisches.  

dt.

ss. Gesichtslähmung als Familianfrankheit. Db. gleich über die Erblichkeit von Strankheiten noch viel gestritten wird, so kann an der Vererbung wenigstens der Veranlagung zu manchem Leiden nicht wohl gezweifelt werden, da die Erfahrung zu sehr für fie spricht, namentlich bei Geisteskrankheiten und Schwindsucht. Zu weilen findet sich aber auch bei ganz ar.dren Krankheiten eine auf­fallende Verbreitung unter nahen Verwandten. Für Nervenleiden im allgemeinen ist dieser Umstand schon früher erkannt worden, und im Jahre 1887 berichtete E. Neumann über 37 Fälle von Gesichtslähmung, von denen wenigstens 24 ein Vorkommen unter den Verwandten nachwiesen. Jetzt sind diese Beispiele mit Rücksicht auf die Gesichtslähmung derart vermehrt worden, daß man ge. Kabinettsjustiz. Im Jahre 1741 erließ der Herzog Ernst von ihr in solchen Fällen geradezu als von einer Familienkrankheit August I. von Sachsen- Weimar  ( gestorben 1748) eine Mühlen  - sprechen könnte. Es ist vorgekommen, daß in einer Familie nicht ordnung", d. H. ein Gesetz über das Mühlengewerbe, in welchem die weniger als fünf Erkrankungen an diesem Leiden gleichzeitig zu Herkömmlichen Ueberforderungen der Mahlgäste strengstens untersagt finden waren. Danach läßt sich kaum mehr bezweifeln, daß auch und mit schwerer Geldstrafe bedroht wurden. Die Regierung dieſe Krankheit in hohem Grade von einer erblichen Veranlagung fümmerte sich nicht im geringsten darum, ob das Gesetz befolgt abhängig ist. Bemerkenswert ist die Geschichte von sechs Mitgliedern wurde oder nicht; nach Jahresfrist erschien jedoch plötzlich zu jeder ein und derselben Familie, wie sie in der letzten Ausgabe des„ Lancet" manns Ueberraschung ein neues geharnischtes Edift folgenden von einem Nervenarzt beschrieben wird. Inhalts: Männiglich werde sich zu erinnern wissen, was Ihre Der erste Patient war ein Mädchen von 17 Jahren, Tochter Durchlaucht für eine heilsame Mühlenordnung hätten ausgehen eines Nagelschmiedes, die eines Abends wahrgenommen hatte, daß Lassen. Da nun aber, daß alle Müller Diebe seien, welt- und offen- fich ihr Gesicht nach einer Seite gezogen hätte und daß sie ihr rechtes tundig, und daher mit Bestimmtheit anzunehmen sei, daß kein Auge nicht schließen könnte. Der Arzt stellte eine fast vollständige einziger solcher landesväterlichen Verordnung nachgelebt habe, so rechtsseitige Gesichtslähmung fest. Die Kranke hatte Schmerzen in follten sie nunmehr kraft dieses Mandats in der wohlverdienten der rechten Wange, im Ober- und Unterkiefer auf derselben Seite Strafe condemniert und gehalten sein, solche fördersamst an die und im rechten Ohr. Nach zwei Monaten war die Lähmung sehr herzogliche Rentkasse zu entrichten, oder aber zu gewärtigen haben, gebeffert und verschwand schließlich ganz. Schon damals erfuhr der daß befagte Strafgelder durch militärische Erefution beigetrieben Arzt, daß eine ältere Schwester der Stranken im Alter von 16 Jahren würden." Vergebens beteuerten nun die ungehört Verdammten in gleichfalls einen Anfall von Lähmung der rechten Gesichtshälfte zahllosen Eingaben die Reinheit ihres Mehles und ihres Gewissens, erlitten hatte und davon in einem halben Jahre wieder hergestellt der Herzog blieb bei seiner Ansicht, daß ein ehrlicher Müller ein worden war. Eine dritte Schwester kam ebenfalls im Alter von Unding fei, und die mehr oder weniger bedauernswerten Opfer 17 Jahren zu demselben Arzt und berichtete, daß fie am Tage vor­dieses Vorurteils nußten wirklich die angefeßte Strafe bezahlen.- her bei der Arbeit einen Stich in der rechten Gesichtsseite ge­fühlt und daß ihr rechtes Auge heftig gethränt hätte. Auch hier Theater. stellte sich eine Lähmung heraus. Die Stranke flagte, daß sie einen Schauspielhaus. Die Schule der Ehemänner" schmecken könnte. Auf dem rechten Ohr war eine leichte Taubheit schlechten Geschmack im Munde hätte und das Essen überhaupt nicht Lustspiel in drei Aufzügen von Molière  . Lästige Schön­heit". Dramatisches Gedicht in einem Aufzug von Ludwig Geschwister wegen einer weniger vollständigen, aber gleichfalls rechts­eingetreten. Wieder nach einiger Zeit begab sich ein Bruder dieser Fulda  . Herbst zauber". Ein Mondscheinscenchen von Rufeitigen Gesichtslähmung in Behandlung. Diese vier Patienten lebten dolf Presber. Der Schule der Chemänner" merkt man es in demselben Hause zusammen und in derselben Straße wohnte nicht gerade an, daß ihr Verfasser einer der größten Lustspieldichter ein Better von ihnen, aus dessen Familie ebenfalls zwei Mitglieder aller Zeiten gewesen. Der Ansatz zur belehrenden Charakterfomödie läßt hier nicht recht die übermütig ausgelassene Possenstimmung, von Reumann gezogenen Schluß, daß eine sehr starke Neigung zur an Gesichtslähmung erkrankten. Diese Fälle bestätigen den schon twie in den„ Gezierten", und das Schwanthafte läßt nicht recht die Gefichtslähmung angeboren sein kann, obgleich eine heftige Erkältung feinere Zeichnung, die man vom Lustspiel erwartet, aufkommen. Nur mindestens die eigentlich erregende Ursache der Erkrankung bilden Sganarell hat individuellere Züge. Daß dieser eigenwillige, tyrannische mag. Es ist auch nicht ganz ausgeschlossen, daß in gewissem Grade Kauz, dessen gepriesene Erziehungsgrundsätze auf ein unerträgliches eine Ansteckung erfolgen kann, da in der an zweiter Stelle erwähnten Absperrungssystem hinauslaufen, von seinem hübschen Mündel gründlich Familie auch bei den Mitgliedern Gesichtslähmungen vorkamen, die angeführt wird, ist nicht mehr als billig. Aber man sieht nicht, mit der ersteren nicht blutsverwandt waren. wenigstens nicht deutlich genug, nicht in genügend interessanter Weise, wie seine im Stücke so nachdrücklich hervorgehobene Feindschaft gegen Ceremoniell und modische Kleidertracht mit jener Pädagogen­narrheit, die in der Gestalt verspottet werden soll, zusammenhängt. „ Schule der Ehemänner" nennt die Komödie sich, weil sie am Bei­Spiele der beiden um ihre Mündel freienden Vormünder demonstrieren möchte, wie Herrschsucht, Zwang und Argwohn und wie nachgiebiges Vertrauen auf Mädchenherzen wirken. Arist, der Leonore jeden Ball besuchen läßt, erhält, obwohl schon hoch betagt, als Lohn die Hand der jungen Dame, und Sganarell, der gallige Sonderling, der wie ein Drache seine Isabella hütet, zieht als Geprellter unter Hohn­gelächter ab. Ahnungslos trägt er die Briefchen des liftigen Fräu Leins zu dem Galan, bringt sie mit ihm zusammen, hört, jedes ihrer an den jungen Mann gerichteten Worte auf sich selbst beziehend, Strahlend Jsabellas Liebeserklärung an, und hilft ihr schließlich gar zur Flucht. Diese amüsanten Scenen im zweiten und im dritten-Mit Leists Penthesilea" wird im Herbst Baut Aft famen in der Aufführung des Schauspielhauses trefflich zur Lindau   seine Direktion im Deutschen   Theater eröffnen. Geltung und fanden reichen Beifall. Sehr drollig bei aller Tiny Senders, bisher am Neuen Theater, tritt mit Bosheit war der Sganarell Vollmers, der auch in 1. Februar in den Verband des Wiener Burg Theaters. diefer Rolle seine alte Kunst belvährte; in der anmutig Jm Münchener Gärtnerplay Theater fand Schalthaften Isabella Fräulein Arnstädts hatte er die Marco Brociners Schwank Ehrenbürger" nur mäßigen Beste Partnerin. Beifall.

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Humoristisches.

modische Bank tann keiner von die heutigen Dichter ſizen." Unter den Linden  . Siehste, Heinrich, auf so' ne neu­Warum denn nich?"

ich

,, Weil er sich nicht, anlehnen" fann!"-

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Berfänglich. Er:„ Schockjapperment, jedesmal, wenn arbeiten will, fehlt mir etwas an meinem Schreibtisch." Sie:„ Was denn, Männchen, Tinte, Feder, Bleistift...?" Er:„ Unsinn! Der Korkenzieher."

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Notizen.

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( ,, Lust. Blätter".)

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Dem Molièreschen von Fulda   meisterhaft übersetzten Lustspiel Glebogts Gemälde D'Andrade"( Champagnerlied) ging ein neuer Fuldascher Einakter Lästige Schönbeit" in wurde, durch Vermittelung des Salons Paul Cassirer  , an die Spanischem Kostüm und spanischen Trochäen voraus. Eine Donna Stuttgarter Galerie verkauft. Das Bild war erst der Klara( Fräulein Boppe), unzufrieden, daß man immer nur ihrem Berliner   Galerie vorgeschlagen worden, es wurde jedoch von der Kom schönem Gesicht, nie ihrem Geist und Herzen Stomplimente macht, mission abgelehnt.

tapriciert sich, den Mann ihrer Liebe mastiert allein durch die Reize- Die zwölf größten Städte Rußlands   sind laut der Konversation zu erobern, was ihr mit glänzendem Erfolg gelingt. dem letzten amtlichen Ausweis über die Einwohnerzahl: St. Peters Die Plauderei hat einige feine Züge, doch sie ermüdete durch Red- burg( 1 534 000), Moskau  ( 1 173 000), Warschau  ( 756 000), Odessa  feligkeit. ( 449 000), Lodz  ( 351 000), Siew( 319 000), Riga  ( 260 000), Chartow

Als Nachspiel schloß den Abend Rudolf Presber&   romantische( 197 000), Batu( 179 000), Wilna  ( 162 000), Tiflis  ( 160 000) unb Mondscheinscene, Herbst zauber", die schon aus den Aufführungen Taschkent  ( 156 000).-

Berantwortl. Nedakteur: Julius Kalisti, Berlin.- Druck und Verlaa: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlaasanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.