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dieser Mördereien zu machen, untersuchte Bemer den Mageninhalt von 96 Eichhörnchen; in 57 Fällen fand er die Reste von Vögeln. („ Die Umschau".) Theater. 8
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machen, was wohl überhaupt schwer möglich wäre, aber er vermied, und das will viel bei diefer Figur sagen, alles Störende. Mit der Stella wußte Fräulein Bardy wenig anzufangen. In den Neben rollen erfreute manche tüchtige Leistung.- dt.
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Berliner Theater. Stella und Antonie", Schauspiel in Freie Voltsbühne( im Metropol- Theater):„ Medea". bier Aften von Otto Julius Bierbaum . Bierbaum , der Ein Trauerspiel in vier Aften von Franz Grillparzer . Lyriker und Erzähler, fand mit seinem dramatischen Erstling das Das Erscheinungsjahr der„ Sappho ", 1819, ist zugleich das Jahr der unglückliche Kindermärchenspiel, das mit den Lebenden Liedern" in Entstehung dieser Tragödie, welche den Schlußstein der großartigen der Ueberbrettl - Zeit über die Trianonbühne ging, ist billig nicht zu Trilogie" Das goldene Vlies " bildet und mit legterer. 1821 am zählen, eine sehr freundliche Aufnahme. Der Schlußaft brachte Wiener Burgtheater ihre erste Aufführung erlebte. Fraglos ist freilich eine arge Enttäuschung, nicht nur weil die dramatische Rech- die„ Medea " der dramatisch wirksamiste Teil des Ganzen, weshalb mung nicht aufging, sondern weil sich da zeigte, daß eine solche gar sie, zum Schaden für das Verständnis des Kunstwerks nicht einmal angelegt war. Der Stella, die als Gegenpol Antoniens wöhnlich allein gegeben wird. So läßt es sich denn wohl auch gedacht ist, fehlt, um zu wirken, jede individuellere Charakteristik, sie begreifen, warum am letzten Sonntag der ganze herrliche erste Aft bleibt ein Schema ohne Blut und Leben, das ganz äußerlich benutzt beinahe ohne jede tiefere Wirkung vorüberging. Freilich mag es wird, der Liebesepisode Antoniens und Christians zu einer nicht jedem Zuschauer gegeben sein, sich gleich in die uns immerhin Art Theaterabschluß zu verhelfen. Aber wenn sie auch nicht zum so ungeheuer ferne Zeit Altgriechenlands und in den Stil der Drama sich runden, in den einzelnen Scenen ist viel Anmutig- tlaffiischen Dichtung mit allen Sinnen hineinzuversenken. Denn ob Unterhaltsames, Stimmungsvoll Farbiges, ein interessantes abs wohl Grillparzer die Gestalten des Dramas in vollster Menschlichkeit wechslungsreiches Anschlagen von Empfindungs- und Gedankenreihen, vor uns reden und handeln läßt, so hat er sie doch über uns erund die Figur Antoniens fesselt, ungeachtet mancher gewagten Un hoben in jene Regionen, in denen das große außerhalb wahrscheinlichkeit, durch ihre psychologische Zeichnung. Auch das des Menschlichen thronende Schicksal waltet. Dies sind aber Rotokolostüm Bierbaum verlegt sein Stück in den Beginn des auch gleichzeitig die Linien, in welchen sich die Darstellung bewegen achtzehnten Jahrhunderts stimmit sehr wohl zu den Impressionen, muß. Daher steigen die Anforderungen an die Künstlerschaft der um die es dem Dichter zu thun war. Nicht nur Stellas Gesang Mitwirkenden auf ein ungewöhnliches Maß, das zu erreichen den und Tanz, das Lyrische, Bildhafte, die lose Fügung erinnert an die wenigsten Schauspielern gelingt, desto schwerer gelingt, je weniger Tendenzen, die Bierbaum mit seiner Idee der lebenden Bilder sie Gelegenheit fanden, den klassischen Darstellungsstil mit ihrem innerlichsten Wesen zu verschmelzen. Für die Auffassung der
vertrat.
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Christian, der Führer einer wandernden Schauspielertruppe, foll Grillparzerschen Medea" haben Charlotte Wolter und neben zur Verlobungsfeier der Comteffe Antonie als Apollo einen ihr Klara Biegler ebenso bewunderungswürdige als bisher Huldigungsprolog improvisieren. Mit blutendem Herzen, das Auge unerreichbar gebliebene Vorbilder geschaffen. Franziska zu Boden geschlagen, beginnt er. Er denkt, er sieht, er fühlt nichts Dassow bewegte sich, ihnen nacheifernd, im ganzen andres als immer nur das eine: Stellas, der über alles Geliebten, genommen in jenen Linien, welche die große Tragit ahnen ließen. schmählichen Verrat. Um eines widertvärtigen Burschen willen, ist Sie verfügt unleugbar über die schauspielerischen und sprachlichen ihm sein junges Weib davon gelaufen. Moquant spottend unter Mittel, um ergreifend- tragische Momente zu erzeugen. Im Bestreben bricht Antonie den Fluß seiner Verse. Wenn der Poet sie feiern einer überzeugenden Nüancierung der seelischen Vorgänge, die alle wolle, müsse er sie doch zum mindesten auch ansehen. Geblendet von Handlungen menschlich rechtfertigen, ließ die Darstellerin dem Glanze ihrer Schönheit, erhebt sich sein Gedicht zum diesmal doch noch die vermittelnden Uebergänge vermissen Höchsten Schwung, um dann jählings abzubrechen. Die Gedanken und war zum Schlusse hin weniger hoheitsvoll, als verwirren sich. Antonie scheint ihm Stella und mit einem gellen pathetisch. Trotzdem fann ihre Darstellung als eine sehr Aufschrei stürzt er auf sie los, sie zu erdrosseln. Gefesselt wird er achtbare Leistung angesehen werden. Josef Klein stellte abgeführt. den Jason mit viel Fleiß und Liebe hin und erhob sich in einigen Scenen zu eindringlicher Kraft der Charakteristik, an der es ihm jedoch im übrigen bei dieser zwischen Haß und glattfinniger" Schurkerei, unmännlicher Unentschlossenheit und Feigheit pendelnden Rolle gebrach. Elsa Karda ez, annehmbar hinsichtlich ihrer Erscheinung, ließ in Spiel und Rede die überführende Wärme vermissen. Georgine Sobjesta brachte in ihrer Gora das barbarische Element zur Geltung. Wenig mochte Gustav Baurepaire als Kreon über einige Unsicherheit hinwegzutäuschen; noch weniger konnte der Herold Alfred Ginickes befriedigen. Medeas Kinder fanden in Lottchen und Klärchen Hermes rührende Vertreter. e. k.
Antonie träumt von ihm. Zum erstenmal in ihrem Leben hat sie ein Hauch der wilden Leidenschaft gestreift. Welch' ein Abstand zwischen den konventionell- wohltemperierten faden Gefühlen ihres gräflichen Bräutigams und dem verzehrenden Feuer, das in der Brust jenes Unglücklichen lodert! Ein Trieb, auch diese Sensation zu fosten, halb Neugier, halb Neid und Sehnsucht erwacht in dem perversen und verwöhnten Dämchen. Erst freut sie sich, daß sie den Fremden unter Peitschenhieben, die ihm als Strafe des Ueberfalles zudiktiert sind, schreien hören wird. Dann im legten Augenblick gebietet sie Einhalt. Man soll ihn vor sie führen. Ihr Plan ist gefaßt. Christian in seinem zerrissenen Wamse spricht wie einer der Helden aus der Sturm- und Drangperiode. Was seid ihr mit euren zierlichen Manieren, bunten Lügen und mit Gold bepinselter Moral für ein bettelarmes, naturentfremdetes Geschlecht. Doch Stella war- Natur ein Weib, nichts weiter, ein Kind, nichts weiter. Nichts, nichts als gebende, nehmende Natur, in jedem Augenblicke ganz und rein wie ein schönes wildes Tier". Aber mit sanfter Getvalt, mitleidig, bewundernd und doch voll berechnender Koketterie, weiß Antonie den Wildling für sich einzufang en Christian, machtlos gegen gegen solche solche Waffen, nene Liebe imt Herzen, unterwirft sich ihrer Schule und zieht gelehrig, um bei ihr bleiben zu dürfen, die Lakaienlivree an. So meisterlich, wie Fräulein Ida Roland hier spielte, machte diese Scene, der Höhepunkt des Schauspiels, großen Eindruck.
Humoristisches.
- Beinahe. Gendarm( der auf dem Amtsbureau soeben einen Arrestanten, den er eingefangen, gemessen hat): Beinah hätten wir den Kerl erwischt, auf dessen Verhaftung tausend Mark Belohnung ausgesetzt sind 1. Es fehlen nur noch fünf Centimeter dran!" ( Fliegende Blätter ".)
Notizen.
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Die Komtesse freut sich ihres heimlichen Abenteuers und all Der Akademisch Litterarische Verein plant der fleinen liftigen Intriguen, die sie daran knüpft. Es eine Aufführung der Sophokleischen Elektra" in der reizt sie, Christians Stolz Christians Stolz und Troß immer von neuem Wilbrandtschen Uebersetzung. zu brechen. Da erscheint in der Gesellschaft, als Harfen" Interview", ein neues Stück von Dctave Mir fängerin verkleidet, Stella; und die Komtesse selbst aus Christians beau, geht dieser Tage erstmalig im Pariser Theater Grand Erregung den Zusammenhang erratend, neugierig auf den Ausgang Guignol in Scene. eines solchen Erperiments, heißt sie, ihre Liebeslieder singen. Stella, die Landstreicherin, die Wildkage, siegt in dem Wettkampf. Wie sie werbend vor ihm singt und tanzt, reißt Christian sich die Livree vom Leibe und stürmt mit seinem jungen Weibe davon.
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Der Verlag und Vertrieb des Theaters an der Wien für musikalische Bühnenwerke schreibt zwei Preise( 3000 und 2000 Stronen) für dreiaftige Operetten terte aus. Die mit der Schreibmaschine geschriebenen Terte sind Der Schluß fällt, wie bereits gesagt, ganz aus dem Rahmen. bis zum 1. September dieses Jahres einzureichen. Die PreisStella, zufrieden, ihren Mann zurückerobert zu haben, charmiert verteilung findet am 1. Januar 1905 statt. wieder mit aller Welt, und Christian sucht Trost im Trunke. Auf Etwas ganz Neues. In der letzten Sigung der der Hochzeitsreise trifft das gräfliche Paar mit dem Schauspieler Theaterkommission in Baden( Niederöstreich) wurde, wie die Wiener trupp zusammen. Wütend geht Stella auf die verhaßte Neben- Beit" berichtet, der Beschluß gefaßt, dem Direktor des Stadttheaters Buhlerin los, die sie mit kalter Berachtung abweist. Christian wirft für das jedesmalige Auftreten eines beim Publikum mißliebigen sich vor Antonie auf die Knie und stößt, als sie mit einem Blick des Mitgliedes ein Bönale von vierzig Kronen aufzuerlegen. Efels sich von ihm tvendet, das Messer in seine Brust.
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Die billigsten Theatervorstellungen hat Japan , von dessen Theatern viele noch ganz im alten Stil ges leitet werden. Sie sind von 9 Uhr morgens bis 7 oder 8 Uhr abends geöffnet, und es wird die ganze Zeit über gespielt. Der Eintrittspreis beträgt nur 4 Pf. nach unfrem Gelde; dafür hat man das Recht, den ganzen Tag zu bleiben.
Die Aufführung im Berliner Theater war sorgsam vorbereitet. Eine bessere Darstellung als die durch Fräulein Ida Roland hätte die Hauptrolle gar nicht finden können. Wie viel Kunst steckte da allein schon in dem stummen Mienenspiel. Herr Mischte vermochte aus dem Christian freilich keinen lebendigen Menschen zu Verantwortl. Nedakteur: Julius Kalisti, Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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