-
115
-
-
-
Empfindungen, durch deren Vermittelung und Verarbeitung wir| bedingenden Anschauungsformen als eine in unserer Suballein zu dieser Anschauung gelangen, nicht. jettivität, im Wesen des menschlichen Geistes gegebene und Hume hat, den Faden weiterspinnend, dann den Gefeßen, nach vorausgefeßte Fundamentalthatsache. Auf diesem Grunddenen die einzelnen sinnlichen Wahrnehmungen und Wahrnehmungsverhältnis im Geiste basiere, folgert er weiter, auch die Sicherheit Komplege in der Erinnerung sich verbinden, mit einander associiert" der Mathematit. Sie sei nicht eine Begriffe nach Regeln der formalen find, nachgespürt und den Versuch gemacht, zwei der Grundbegriffe Logik zergliedernde Wissenschaft, wie Hume annahm, sondern gewähre alles menschlichen Erkennens, den des„ Dinges" und den der über das bloße Bergliedern hinaus neue anschauliche Ers „ Ursächlich feit", als bloße Resultate jenes psychologischen fenntnis, eine Erkenntnis, die aus dem Wesen jener unsrer fundaAffociations- Mechanismus nachzuweisen, also als Bestimmungen, mentalen Anschauungsformen selbst geschöpft sei und darum ebenso die in den Wahrnehmungen selbst nicht direkt enthalten find, allgemein und notwendig wie jene Anschauungsdie wir vielmehr zu ihnen hin zuthun, und von denen es darum formen im ganzen Umkreis unsrer Erfahrung gelte. Der Raum doppelt zweifelhaft ist, ob ihnen in Wirklichkeit irgend etwas ent- als unsre Anschauung ist ein überall homogener und so muß z. B. spreche. Die Gewohnheit, gewisse Tast- und Gesichtseindrücke immer auch der unmittelbar aus der Raumanschauung hergeleitete Saß, daß wieder vereinigt zu finden( etwa im Bilde eines Baumes) veranlasse der fürzeste Weg zwischen zwei Punkten die gerade Linie sei, für uns, über die Konstatierung der einfachen Thatsache des Zusammen- jeden uns in einer möglichen Erfahrung gegebenen Raumteil seins hinausgehen und diese sich gleichbleibende Impression richtig sein. als ein selbständig für sich seiendes, konstantes, mit bestimmten Eigenschaften ausgestattetes Ding zu denken. Und ganz ähnlich schiebe unser Geist, wenn er zwei Vorgänge immer wieder auf einander folgen sieht( etwa den Hammerschlag auf glühendes Eisen und das Sprühen der Funken), diesem Nacheinander, das er zu er warten gewohnt ist, die in der Wahrnehmung selbst gar nicht enthaltene Idee der Kausalität unter, indem er den einen Vorgang als Ursache, den andren als Wirkung auffaßt. Nur in der Mathematit, die nach Humes Ansicht ihre Lehrjähe aus rein begriff licher Bergliederung herleitet, und in der einfachen Be- seiner transcendentalen Logit" geführt wird. Während der ge= schreibung von Thatsachen gebe es daher ein sicheres Erkennen, in dem der Geist die durch die Beschränktheit seines Wesens ihm gezogenen Grenzen nicht überschreitet. Der Erklärung der Thatsachen dagegen, obwohl sich eine solche praktisch nicht vermeiden Tasse, sei schon immer eine unbewiesene und unbeweisbare Voraussetzung eben die der Kausalität beigemischt. Ganz aussichtslos aber und eine leere Anmaßung des Geistes sind alle die Versuche, durch derart problematische Begriffe zum Kern und Wesen des Seienden vorzubringen ein metaphysisches Gaukelspiel. Es war dieser Humesche Skepticismus , der Kant, nach seinem eignen Zeugnis, aus dem dogmatischen Schlummer aufgerüttelt hat". Die Subjektivität unfres Weltbildes in der von Locke hervorgehobenen, durch die Naturwissenschaft bestätigten Bedeutung, daß die finn lichen Empfindungen der Farbe usw. nicht die kopie, die adäquate Wiederspiegelung dinglicher Eigenschaften, seien, sondern ein wesensverschiedenes, durch die Organisation unsrer Sinnlichkeit bedingtes, sest Kant in seiner kritischen Forschung als erwiesen voraus und fragt dann weiter: was außer jenem in der Erfahrung gegebenem Empfindungsmaterial, mit ihm zusammenhängend, als konstituierendes Element unfres Vorstellens im menschlichen Geiste sich aufzeigen lasse, und inwiefern und in welchem Umfange durch dieses andre etwa eine für die Gesamtheit der Erfahrungswelt gültige, durch keine Stepsis anfechtbare Erkenntnis gesichert sei? Seine Problemstellung, das muß man sich vergegenwärtigen, ist so von vornherein eine principiell andre als die Humes. Die von Hume in den Vordergrund gerückte Frage, auf Anlaß welcher Reize und Associationsvorgänge in dem psychologischen Mechanismus folche allgemeinen Vorstellungen, wie der Dinglichkeit und Kaufalität, sich gebildet haben mögen, scheidet für Kant aus dem Kreis der Untersuchung vorerst Wenn also Zeit und Raum die allgemeinen Formen sind, in die ganz aus. Nicht nach den psychologischen Entstehungs anlässen Der Grundbegriffe, nach ihrer Funktion der Ablauf der Anschauungen und Empfindungen eingeordnet wird, im menschlichen Geiste, nach ihrer Bedeutung für das so ist nach Kantischer Ansicht in diesem Einordnen und AufeinanderZustandekommen der Erfahrung, nach ihrem Erkenntnis beziehen zugleich auch immer der Verstand mit seinen Grundbegriffen Kant stellt eine ganze merte wird hier gefragt. Und der Kausalität, der Substantialität usw. Το um begründeter scheint diese Art methodischen Vorgehens, da jede psychologische Tafel solcher nicht weiter auflösbaren Stammbegriffe auf genetische Betrachtung, wie die Humes, indem sie den Entstehungs- thätig. Und nur, weil so in der unbewußten Anordnung und Verbedingungen der Begriffe nachforscht, den Begriff der Bearbeitung des Empfindungsmaterials bereits Bernunft" enthalten dingtheit oder Kausalität, dessen Gültigkeit dann später ist, findet der bewußt reflektierende Verstand in dem Gebenen Anangefochten wird, bei der psychologischen Ableitung und Erklärung knüpfungspunkte, die Erkenntnis weiter auszubauen. irgendwie doch selbst benutzt, sich so im Zirkel bewegend.
-
-
Kants Prüfung der Struktur, der Tragtveite und Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens, hebt an mit der berühmten Unterscheidung zwischen dem unendlich mannigfaltigen, wechselnden In= halt des unsrer Anschauung Gebotenen und der allen diesen Inhalten gemeinsamen Grundform, des räumlichen Neben einander und zeitlichen Nacheinander. Alle Anschauungen sind uns als Raumflächen erfüllende Anschauungen, alle Anschauumgen und Empfindungen zudem als ein Beiterfüllendes gegeben. Ganz gleichgültig, ob unser Geist bereits eine abstrakte Vorstellung des Raumes und der Zeit gebildet hat oder nicht, immer ist unser Anschauen zugleich ein Einordnen des Angeschauten in ein umfaffenderes Raumbild, unser Empfinden zugleich ein Einordnen des Empfundenen in eine Aufeinanderfolge, d. h. in einen geits bestimmten Ablauf, der Empfindungen. Raum und Zeit find nicht Gattungsbegriffe, unter die die einzelnen Raum- und Beitabschnitte als besondere Exemplare sich logisch fubfummieren Lassen, sondern umfassende, kontinuierliche Anschauung, in die alle einzelnen Raum- und Zeitvorstellungen als homogene Teile jenes Ganzen eingefügt sind. Woher diese in den Empfindungen bereits mit enthaltene Form der Anschauung uns stamme, diese Frage wird ebensowenig wie die Frage nach dem Ursprung der Empfindungen aufgeworfen. Kant fonstatiert nur wie das Vorhandensein des Empfindungsablaufs, so das Vorhandensein dieser dem Empfindungsablauf gemeinsamen, ihn umspannenden, seine Anordnung
Indessen das bloß räumlich und zeitlich gruppierte Nebenund Nacheinander von Anschauungen und Empfindungen drückt noch bei weitem nicht das ganze Wesen des in der Erfahrung uns ge= gebenen Weltbildes aus; und ein Verstand, dem keine andren Regeln als die der formalen Logik gegeben wären, würde die Klaffende Lücke, die zwischen einem so gruppierten Ablauf bloßer Wahrnehmungen und unsrer wirklichen Weltauffassung besteht, nie haben ausfüllen tönnen. Es ist diese Einsicht, durch welche Kant, von Humes scharfsinniger Anzweiflung des Kausalitätsbegriffes angeregt, zur Idee wöhnlichen Ansicht, die Welt der Dinge als etwas( auf Grund physiologischer Anreize) rein durch die sinnliche Empfindung Gegebenes erscheint, erkennt er, daß dies Gegebene selbst schon eine ursprüngliche, von der formalen Logik unterschiedene Thätigkeit des Verstandes, ein Hineintragen begrifflicher Beziehungen in das sinnliche Anschauungsmaterial, eine Umformung und Verarbeitung desselben in sich enthalte. Der Humesche Gedanke, daß wir über das bloße Wahrnehmen des Neben- und Nacheinander hinausgehen, ihm ein Neues hinzufügen, indem wir das im Raume regelmäßig verknüpft Erscheinende als" Ding", die in der Zeit regelmäßig aufeinander folgenden Vorgänge nach dem Schema von„ Ursache und Wirkung" denken, kehrt hier in einer andren und vertiefenden Wendung wieder. was bei Hume als ein sozusagen zufälliges feelisches Neben= produkt, als eine unser Urteil fälschende Zugabe erscheint, das gilt dem Kantischen Denken ganz ähnlich wie die Anschauungsform von Raum und Zeit als ein ursprünglich in der Struktur des menschlichen Erkenntnisvermögens begründetes, das Erkennen nicht verfälschendes, sondern überhaupt erst ermöglichendes Moment, als eine Funktion unfres Verstandes, die ebenso untrennbar mit ihm verbunden ist und sich daher mit demselben Anspruche auf Allgemeingültigkeit ankündigt, wie die Regeln der formalen Logit. Würden wir die Wahrnehmungen nicht von vornherein als irgendwie in einem notwendigen Sonnege miteinander stehend denken- und das ist wieder nur möglich, indem wir sie als Gegenstände vorstellen, die in Raum und Zeit aufeinander und auf uns selber wirken, so wäre auch die Thatsache einer in wesentlichen Zügen mensch= gemeinsamen und übereinstimmenden lichen Erfahrung, die Scheidung bloß subjektiver Eindrüde ( wie im Traume) und objektiver von allen anerkannter Wirklichkeit nicht mehr verständlich.
-
-
mit
Ebenso entschieden wie Stant auf der Basis solcher Untersuchungen die Erkenntnismöglichkeit des in der Erfahrung gegebenen Weltbildes behauptet, ebenso entschieden verneint er in der„ Kritik der reinen Vernunft " jede Möglichkeit einer Erkenntnis des„ Uebersinnlichen", jede Metaphysik. Tiefer als irgend einer vor ihm hat er den Schleichwegen dieser philosophischen Scheinwissenschaft nachgespürt und an der Wurzel die Begriffsverwechselungen aufgedeckt, mit deren Hilfe fie ihre Lieblingsgegenstände Gott , Freiheit und Unsterblichkeit logisch deduziert". Der durchlaufende, aus dem Geiste seines Systems geschöpfte Gedanke dieser Widerlegung ist, daß die„ reinen Begriffe", deren die Methaphysik sich bedient, abgetrennt von jede Bedeutung also auch jede Beweiskraft verlieren. ( Schluß folgt.)]
CZ.
Kleines feuilleton.
"
Kinder. Mach doch auf! Minna! Mach doch auf!" Mit Füßen und Fäusten hämmerte der kleine Walter an die Flurs thür. Und schließlich riß er noch an der Klingel.
Minna mußte sich erst die Hände trocknen, weil sie mit dem Als sie endlich die Thür Aufwaschen des Geschirrs beschäftigt war. geöffnet hatte, stürmte Walter mit rotem Gesicht herein, einen Spiels kameraden an der Hand, und schrie:" So. Nu komm man' rein, Gustav. Ich werd' Dir alles zeigen!"