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Nahrungspflanzen- 3. B. der Kartoffel und neuerdings der Tomate 1 Sicherheit anzeigte, daß er in der Küche oder Borratskammer gestohlen zunächst schwer mit den Vorurteilen des Volkes zu kämpfen, so hatte. W. W. Groß erzählt folgenden Zug von einem Terrier: könnte es ja möglicherweise mit der Einbürgerung dieser Gehölze auch sein. Unter den Neueinführungen verdienen vielleicht zwei be­sondere Beachtung, weil sie, wenn selbst ihre Früchte weniger An­#lang finden sollten, doch noch immer einen großen Zierwert besigen. An erster Stelle ist die eßbare Delweide( Eleagnus longipes) zu erwähnen, die aus Japan stammt. Sie ist keine Weide, sondern gehört einer Pflanzenfamilie an, die noch eher unsren Kern und Steinobstgewächsen nahe steht. Die Delweide bildet einen kleinen Strauch von einem bis anderthalb Metern Höhe mit hübschen läng­lichen, graugrünen Blättern. Im Mai hängt sich der fleine Strauch mit zahlreichen gelben Blüten, die sehr angenehm riechen. Am schönsten aber nimmt sich die Delweide aus, wenn sie im Sommer mit Früchten beladen ist. Sie pflegt sehr dicht mit Früchten bedeckt zu sein, und diese geben ihr einen herrlichen Schmuck. Sie sind so groß wie Kirschen, ihre Farbe ist aber mehr braunrot, ein angenehmer rötlicher Bronzeton, und ihre Gestalt ist etwas länglich. Im Ge­schmack halten sie etwa die Mitte zwischen Kirschen und Pflaumen. Unangenehm dürfte der Geschmack wohl feinem fein, für manchen sind die Früchte geradezu eine Delikatesse. Ob sie aber allgemein Antlang finden werden, das muß erst die Zukunft lehren. Einen Borzug haben die Früchte noch. Sie reifen zu einer Zeit, wo an Früchten gerade Mangel herrscht, nämlich im August, wenn Kirschen und Beeren obst vorüber und Birnen und Aepfel noch nicht recht reif oder wohl­schmeckend sind. So ist denn ein Versuch mit der eßbaren Delweide fehr anzuraten; die größeren Baumschulen besigen sie.

Dieser Terrier fing gern die Fliegen an den Fensterscheiben, aber es ärgerte ihn, daß man sich über ihn lustig machte, wenn ihm ein Fang nicht glückte. Eines Tages lachte ich absichtlich übertrieben Taut bei jedem Mißlingen von seiner Seite, da ich sehen wollte, was er tun würde. Meine Heiterkeit trug dazu bei, ihn noch ungeschickter zu machen. Endlich wurde sein Summer darüber so groß, daß er in Ermangelung eines wirklichen Fanges sich anstellte, als ob er eine Fliege gefangen hatte; er machte die entsprechenden Bewegungen mit dem Maule und mit der Zunge und rieb seinen Hals gegen den Fußboden, wie um sein Opfer zu zerdrücken worauf er mich mit triumphierender Miene ansah. Er hatte seine fleine Komödie so gut gespielt, daß er mich sicher getäuscht hätte, wenn ich nicht zufällig bemerkt hätte, daß die Fliege noch immer an der Fensterscheibe saß. Ich lenkte seine Aufmerksamkeit auf diese Tatsache und darauf, daß teine tote Fliege am Boden lag; als er sah, daß seine Heuchelei ent­larvt war, zog er sich tiefbeschämt unter ein Möbel zurück." Romanes erzählt eine hübsche Geschichte von der List eines Papageis. Eines Tages hatten die Kaße und der Papagei einen Streit; nach einigen Bornesbezeugungen machten sie aber Frieden, wenigstens anscheinend. Ungefähr eine Stunde später rief Polly, der Papagei, der auf dem Tischrande saß, mit liebevoller Stimme:" Puß, Puß, fomm doch, komm doch Pussy." Bei diesem Ruf kam die Kaze Pussy heran und hob ihren Kopf in aller Unschuld empor. Darauf wartete Bolly aber nur, denn er ergriff mit seinem Schnabel eine Milchschale, die in der Nähe stand, goß sie über die Staße aus und flog davon, während Buffy ganz von der Milch bedeckt war."

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Humoristisches.

Dasselbe gilt von der eßbaren Eberesche( Sorbus aucuparia fructu dulci). Dieser Baum ist nichts als eine Abart unsrer bekannten Eberesche, die mit ihren zierlich gefiederten Blättern, ihren leuchtenden weißen Blütendolden und ihren herrlichen scharlachroten Früchten eine der schönsten einheimischen Gehölz­Aus der Schule: Lehrer: Warum werden die Affen pflanzen darstellt. Dieselben zierenden Eigenschaften bejizt auch Bierhänder genannt?" mun auch die Abart mit den eßbaren Früchten, wie sie Schüler: Bitte, weil sie auch mit den Füßen etwas in die denn überhaupt äußerlich der Stammart vollständig gleicht. Hand nehmen können." Sie stammt aus dem nordöstlichen Oestreich und wird-Aus dem naturgeschichtlichen Auffay heft namentlich in Südrußland viel angebaut. Ihre Früchte einer höheren Tochter." Wenn der Herbst kommt, hängt haben einen süßsäuerlichen würzigen Geschmack, können aber auch sich die Fledermaus auf, wegen Mangel an Nahrung." wie Breißelbeeren eingemacht werden und liefern alsdann ein er Mittelalter wurden die Falken als Jagdhunde benutt." fischendes, wohlschmeckendes Kompott. Die Eberesche gedeiht ebenso Haifisch ist ein Seeräuber, wenn er fressen will, muß er am wie die eßbare Delweide auf jedem nicht ganz sterilen Boden, beide Rücken schwimmen, weil er ein verkehrtes Maul hat." find in keiner Beziehung anspruchsvoll, beide sind auch vollkommen winterhart. Wer gern interessante Neuheiten in seinem Garten an­pflanzt, der möge also die beiden Gehölze anschaffen, er wird, selbst wenn ihn die materielle Seite derselben nicht befriedigen sollte, doch die Schönheit dieser beiden Pflanzen anerkennen müssen.

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u. Warum brechen die Lampencylinder? Die Hauptursache des Berbrechens von Lampencylindern ist natürlich die Ungeschicklichkeit der Menschen. Aber selbst wenn man die Lampenchlinder nicht auf die Erde wirft, sie nicht gegen metallene Gegenstände stößt und ein sehr beliebtes Zerstörungsmittel sie auch nicht schief auf die Lampe steckt, sie also im allgemeinen sorgfältig behandelt, sind die Cylinder der Petroleumlampe doch weniger lange zu be halten als die der Gaslampen. Die Ursache Ursache ist im Petroleum selbst zu suchen. Bei seiner Reinigung erhält es einen freilich geringen, aber immerhin schädlichen Gehalt von Schwefelsäure. Beim Brennen gelangt diese Säure auf den Cylinder und setzt sich besonders stark an der Stelle über der Einschnürung an. Ven dort ist sie, da sie sehr fest haftet, auch beim gewöhnlichen Reinigen der Cylinder kaum zu entfernen, sie bildet vielmehr mit dem Glase eine chemische Verbindung, und in­folge davon ist der Cylinder an der bezeichneten Stelle weniger widerstandsfähig und zerbricht dort sehr leicht.-

Aus dem Tierleben.

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Im Der

Schwäbische Aesthetik. Ein Berliner und ein Schwabe unterhalten sich über die verschiedenen Litteraturgattungen. Der Berliner meint, es sei manchmal nicht ganz leicht, fie von einander zu unterscheiden. Der Schwabe sagt:

Des isch ganz einfach. Des läßt sich bei ene jede Schrifts steller ganz genau angebe. Die, too's lang mache, des sein die Romanciers, die, wo's furz mache, des sein die Novellischte, die, wo's in Verse mache, des sein die Lyriker, un die, wo's in Geschbräch mache, des sein die Dramatiker." ( Jugend.")

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Notizen.

- Das vieraftige Schauspiel, Der Teufelsfer!" bon ernard Shaw geht noch in dieser Saison im Verliner Theater in Scene.

genommen.

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Die Große Berliner Kunstausstellung 1904 und die Secessions- Ausstellung werden diesmal an dem felben Tage, am 30. April, eröffnet.

- Wilhelm Weigands fünfattige Tragödie Tessa" wurde vom Karlsruher hoftheater zur Aufführung an Dreyers Komödie Das Thal des Lebens" ist. nach einigen Strichen, von der Censur zur Aufführung am Wiener Carl Theater zugelassen worden. Beim Gastspiel des k. Tiere als Spaßmacher. Ueber dieses Thema Ensembles des Berliner Deutschen Theaters wird das Stück gegeben schreibt Henri Coupin in der Revue" einen unterhaltenden Artikel, werden. in dem er eine Anzahl Beobachtungen aus dem Tierleben zusammen­d'Alberts Musikdrama Tiefland" erlebte mit stellt. Der Sinn für Späße, der so verbreitet bei den Menschen ist, großem Erfolg in Leipzig die erste deutsche Aufführung. kommt auch bei manchen Tieren vor. Die Possen, die die Tiere ver­Jm Mailänder Skala Theater ist Giacomo anstalten, haben jedoch nicht nur den Zweck, sie zu belustigen, oft Puccinis neue Oper Madame Butterfly " mit Bauten dienen sie auch dazu, sich zu rächen oder sich irgend einen Vorteil und Trompeten durchgefallen. zu verschaffen. Einen Fall einer richtigen Komödie" hat Levaillant von einem seiner Affen berichtet, Kecs, den er im Verdacht hatte, daß er ihm Eier stehle. Ich stellte mich eines Tages auf die Lauer, um zu warten, bis die Henne durch ihr Gackern ankündigte, daß sie ein Ei gelegt hatte. Kecs lag gerade auf meinem Wagen; taum hatte er das erste Gackern des Huhnes gehört, als er sofort herabsprang, um das Ei zu holen. Als er mich sah, blieb er plößlich stehen und nahm eine völlig gleichgültige Haltung an, wiegte sich einige Zeit auf den Hinterfüßen, blinzelte unschuldig mit den Augen, furz, brauchte alle List, um mich von seiner Fährte abzubringen und über sein Vor­haben zu täuschen." Man könnte glauben, daß es sich um ein Kind handelt, das bei einem Vergehen ertappt ist. Die Hunde haben oft ein Ziel, wenn sie ihre Verstellung voüführen. Ich hatte einen Hund, der zu hinten anfing, um nicht bestraft zu werden, wenn er aus dem Hause kam, dessen Betreten ihm verboten war. Und zwar hinkte er um so stärker, einen je größeren Raub er begangen hatte, so daß schließlich seine Durchtriebenheit ihm zum Schaden wurde, da sie mit Berantwortl. Redakteur: Julius Kalisti, Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Im Ausstellungssaale des Kupferstichkabinetts find gegenwärtig Zeichnungen niederländischer Meister Des 15. und 16. Jahrhunderts und holländischer Meister des 17. Jahrhunderts zu sehen.

An der Columbia Universität( Nord- Amerika ) haben awei Professoren, die an dieser Hochschule die Lehrstühle für Litteratur und für schöne Künste inne hatten, ihre Stellungen niedergelegt mit der Begründung, daß die überwiegende Mehr zahl der Studenten an jener Üniversität geradezu Barbaren " seien, und daß es eine bloße Zeitverschwendung bedeute, folchen jungen Leuten irgend welche künstlerische Bildung beibringen zu wollen. Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 21. Februar.

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