-
156
freie Erde, voll von jenem fühlen, feuchten Duft, den frischgefallener Regen hinterläßt.
Die Damen, die vorüber müssen, nehmen ihre Kleider hoch, und auch die Männer machen einen weiten Bogen. Standal, daß hier noch nicht gepflastert ist! Abscheulicher Schmutz!
Die Kinder sind ganz andrer Meinung. Freie Erde ist hier, frische, freie Erde! Was weiß das Großstadtkind von freier Erde? Steine sind sein Spielplay, Steine im Hofe, Steine auf der Straße, kalte, harte, rauhe Steine.
Und hier ist freie Erde, Erde, die man mit den Händen formen, darin man wühlen, graben, bauen kann. Freie Erde im goldenen Lichtband wärmender Früjahrssonnenstrahlen.
Wie eine Oase in der Wüste liegt sie in dem Steinmeer, wie ein riesiger Magnet, der seine unsichtbaren Strahlen weit hinausschickt und alles zu sich hinzieht, alles, was kind heißt.
In hellen Haufen kommen sie getrippelt, gesprungen, gerannt und gelaufen. Große, kleine, allerkleinste aus den nahen Häusern und aus den fernen, selbst aus den entlegenen Nebenstraßen. Kinder der Armut im dürftigen Röckchen mit schmalen, kränklichen Gesichtern und„ bessere" Kinder mit blühenden Wangen. Ez kribbelt und wimmelt auf dem braumen Fleck wie in einem Ameisenhaufen!
Und es giebt hier weder arm noch reich, weder hoch und niedrig, es ist alles eins. Rufen, Lachen, Rennen und Jagen, Reifenspringen, Murmel schieben, Trieseldrehen, Backen und Graben, Himmel und Hölle", auch ein ganz klein bißchen 3ank und Streit, wenn einer eine Murmel stibitzen" will...
Frühling!
"
Frühling im Winter. Die Sonne leuchtet. Was thut es, daß sie wieder schwinden muß, und daß im nächsten Augenblick vielleicht schon wieder die Flocken fliegen? Jetzt ist sie da und glänzt und lacht, und all die Kinderaugen glänzen und lachen mit.
Es steigt ein Jubel auf von diesem Stückchen Erde , wie Lerchentrillern über junger Saat.
-
Ueber die Bienen in Deutsch- Ostafrika schreibt ein Benediftiner in den„ Missionsblättern": Die afrikanischen Bienen sind, wie mir scheint, etwas kleiner als die europäischen und, obwohl wild, nicht so leicht reizbar wie die europäischen, vorausgesetzt daß man sie in Ruhe läßt. Tritt man ihnen aber gar zu nahe, sei es, um ihres Honigbestandes habhaft zu werden oder gar um sie zu zähmen oder an europäische. Sitten zu gewöhnen, wie in einem für dieselben hergerichteten Korbe oder Kasten zu wohnen, wie jene in Europa , so können sie auch ganz afrikanisch wild werden und einen jämmerlich zurichten. Wachs bildet für diese Bienen offenbar ein besonderes Anziehungsmittel. So weiß ich, daß sich im Jahre 1898 ein Schwarm im Reisekoffer des Br. Elias einbaute, weil darin einige gelbe Wachskerzen deponiert waren, die auch gleich zum Wabenhause benutzt wurden. Als Flugloch diente das Schlüsselloch des Koffers; die Waben selbst waren an den Decken des Koffers angebaut. In diesem Frühjahr nistete sich ferner ein Schwarm hier in unsrer Safristei in einem Schrank ein, wo ebenfalls Wachskerzen in der Nähe waren und wo man sie auch eine Zeitlang gewähren ließ, da die Bienen anfangs ganz gut waven und man sich für später eine hübsche Portion Honig versprach. Später wurden dieselben aber lästig, so daß deren gewaltsame Entfernung sich als unbedingt notwendig erivies. Die meisten Schwärme finden sich hier in hohlen Bäumen, deren es hier in der hohen Waldwildnis ja massenhaft giebt. Um des Honigs habhaft zu werden, räuchern die Schivarzen die Bäume meistens von unten aus, um nach Vertreibung der Bienen bei Einbruch der Dunkelheit die Honigivaben zu nehmen, wobei aber meistens der ganze Stock vernichtet wird. Um die Bienen anzuloden, bedienen sich die hiesigen Schwarzen auch häufig des fünstlich ausgehöhlten Stückes eines Baumstammes von 1 bis 1/ Meter Länge oder auch eines ebenso langen Stückes einer ganzen Baumrinde, die sie, unten und oben mit Deckel und auf einer Seite mit einigen kleinen Löchern versehen, in den Aesten eines höheren, meiſt ſchiver zugänglichen Baumes befestigen. Als Lockspeise wird mitunter ein wenig rohes Wachs oder auch gewisse Blüten und Wurzeln vorher hineingethan. Doch werden die meisten dieser künstlichen Bienenhäuschen von den Bienen selbst verschmäht. Im allgemeinen giebt es noch ziemlich viel Vienen hier, besonders in den angrenzenden trockenen, jedoch wald- und blütenreichen Hochländern. Eine Weinflasche voll Honig kann man durchschnittlich
Da auf einmal ein jäher Schrei:„ Es regnet cs regnet!" Ein Lachen und ein Kreischen, im Nu ist alles zerstoben. Die Sonne hat sich wieder versteckt, der Sturm pfeift durch die für 8 bis 10 Peja( etiva 20 Pf.) kaufen. Straße und peitscht den Regen vor sich her, der Plazz vor dem Neubau liegt verlassen.
-
Humoristisches.
Blumensprache. Gymnasiallehrer: Ihr Sohn hat mich heute quasi beschimpft, indem er mich mit„ Mahlzeit, Herr Professor!" begrüßte, als er mir auf meinem Spaziergang be= gegnete..." Water: Unpassend finde ich diese Form allerdings, indessen beschimpft.. 2" Gymnasiallehrer: Beschimpft! Allerdings! Wo ich mir gerade eine Distel betrachtete...!"
- Eine neue Deutung des Wortes Hansa giebt der Der verkannte Hecht. Junge Frau( die der Köchin Breslauer Professor Colmar Schaube in der Festschrift des zuschaut, wie sie den bereits abgeschuppten Hecht nun aufschneidet, germanistischen Seminars in Breslau. ( Leipzig , Teubner.) Nach und beim Ausnehmen der Eingeweide zu ihrer Ueberraschung dabei dieser Aufstellung bedeutet Hansa ursprünglich nicht Handelsgenossen- awei kleine Fischchen bemerkt):" Sehen Sie, was Sie für eine dumme schaft, sondern vielmehr die Handelsabgabe, die von den Kauf- Person sind, da haben Sie sich bei dem Fischer ein Weibchen anLeuten beim Eintritt in die Kaufmannsgilde erhoben wurde. Schaube hängen lassen." bringt für seine Ansicht ein ungemein reichhaltiges Material bei. So heißt es in einem Privileg, daß im Jahre 1127 Herzog Wilhelm von der Normandie den Bürgern von St. Omer in Französisch Flandern gab, daß die Bürger dieser Stadt, wenn sie zu Handelsgeschäften nach den kaiserlichen Ländern reisten, feine Hansa zu entrichten haben sollten. Eine Kaufmannsgilde bestand damals auch schon in dieser Stadt, aber sie führte stets nur den Namen einer gilda mercatoria. Der Name Hansa kommt dafür er in den französisch abgefaßten Statuten aus dem 13. Jahrhundert vor. Der gleiche Sachverhalt ist für die meisten handeltreibenden Städte Hollands und Flanderns nachweisbar, so in Gent , Antiverpen, Groningen , Dordrecht , Middelburg und vielen andren. Den Bürgern von Lübeck gewährte im Jahre 1188 Staiser Friedrich I. Verkehrsfreiheit im ganzen Herzogtum Sachsen und ebenso fremden KaufLeuten in Lübeck ohne Entrichtung von Zoll und Hansa ; in einer Urkunde des Erzbischofs von Köln vom Jahre 1259, worin dieser voll is?" Kölns Stapelrecht bestätigt, wird ein altes, als Hanse bezeichnetes Recht erwähnt, demzufolge jeder Bürger der Stadt einen fremden Kaufmann, der dem Stapelrecht Kölns zuividerhandelte, ergreifen und strafen konnte. Auch nach Frankreich und nach Mittel- und Oberdeutschland ist das Wort vorgedrungen, es findet sich unter anderm in Regensburg , Wien und Steiermark . Im Französischen bedeutet hancer: gegen Zahlung der Hanse ein Handelsrecht später überhaupt ein Recht erhalten oder verleihen; insbesondere ist in passivischem Sinne hancé( ein Gehanster) jemand, der gegen
-
hühner?"
B: Sell will ich meene, alle Beem' hocke voll."
"
A: Ja siyen denn die Rebhühner bei Euch auf den Bäumen?" B: No, wo solle sie dem size, wenn hunne schon alles gerudelt
Notizen.
- Carl Weiß hat sein Theater in der Großen FrankfurterLeistung der Abgabe in das damit verbundene Recht aufgenommen straße vom 1. April ab auf fünf Jahre an den Direktor des Leipziger ist. Mit dieser Abgabe hängt das Amt der Hansgrafen als der Be- Battenberg- Theaters, Mar Fischer, verpachtet.
-
-Im Hoftheater zu Schwerin hatte die dreiaftige fomische Oper„ Die Nonne von Ghioceni" von Konrad Schröder bei der Erstaufführung einen starken Erfolg.
amten zusammen, die mit der Erhebung und Verwaltung dieser Abgabe betraut waren; sie begegnen uns zuerst in den Statuten der Haus Pfizners romantische Oper„ Die Rose vom Stadt Lille vom Jahre 1235 und wurden aus dem bezeichneten Amt Liebesgarten" fand bei der Aufführung im Münchener in der Folge zu den städtischen Kämmerern und Schatzmeistern der Hoftheater eine geteilte Aufnahme. Städte überhaupt. In Bremen bestand dieses Hansgrafenamt, allerdings mit geänderten Befugnissen, bis zum Jahre 1879. Daß es nicht den Vorsteher der Hansagenossenschaft bedeutet, geht nach Schaube unzweideutig aus seinem Material hervor, indem unter 13 verschiedenen Orten oder Gegenden, wo ein Hansgraf erwähnt wird, er zwölfmal nicht der Vorsteher einer solchen Genossenschaft ist. Erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts, zuerst bei der nach England handeltreibenden Genossenschaft der flandrischen Städte, tommt der Name Hansa im Sinne von Handelsgenossenschaft auf. („ Kölnische Zeitung ".) Verantwortl. Redakteur: Julius Kaliski , Berlin.- Druck und Verlag:
- Aegyptische Töpfereien aus der elften Dynastie ( etiva 2300 v. Chr.) können, wie der Frankfurter Zeitung " geschrieben wird, deutsche Museen, die dem Publikum ohne Eintrittsgeld geöffnet sind, kostenlos erwerben. Gesuche sind bis zum 20. März an den Direktor der Ausgrabungen zu Beni Hasan , Abu Kirkas in Oberägypten zu richten.
Borwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.