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ceiches Spiel paßte gut für die belebteren Gäbe, weniger aber für

Um fo wertvoller sind Bemühungen, wirkliche musikalisch- natur­bas Adagio; eine getragene Melodie gleichsam aus der Tiefe heraus- wissenschaftliche Probleme mit einem ordentlichen Festhalten des zuholen und sie vor der Einförmigkeit zu bewahren, zu der solche Themas zu behandeln. Die Physiologie der Bogens langsamen Säße verleiten, ist eben doch nur möglich bei einer Verführung auf den Streichinstrumenten. Von Dr. F. A. Steins tiefung in die Prinzipien, die wir mehrmals und auch diesmal hausen, Oberstabsarzt. Leipzig , Drud und Verlag von Breitkopf wieder angedeutet haben. 1. Härtel. 1903", ist eine der bedeutendsten Erscheinungen der jüngsten Beit auf diesem Gebiete. Uns find mehrere private Urteile über dieses Buch bekannt geworden: keiner hatte es zu tadeln; von einer Seite hieß es nur, das Buch enthalte nichts eigentlich Neues; ein andrer erklärte es für ganz grundlegend". Wir glauben immerhin, daß es zwar lauter Weisheiten fagt, die man sich auf Grund bisheriger Stenntnisse auch hätte selber sagen können, daß aber die Entfaltung des hierher gehörigen Gedankenkompleres ein ganz grundlegendes" Verdienst des Verfassers ist. Ihm tommt es darauf an, den Bogen der Streichinstrumente gleichsam als den Aus­druck der Funktion unsrer Organe zu kennzeichnen; wobei es aller dings irreführend ist, ihn gleichsam das getreue Abbild des Baues von Arm und Hand" zu nennen. Er erklärt die Bewegungen des Armes und der Hand und macht insbesondere darauf aufmerksam, daß eine Bewegung, welche die Hand vereint mit dem Unterarm aus führt, die Rollbewegung um die Längsachse des Unterarmes, diese wichtigste Bewegung, auf der die ganze mechanische Bogen führung beruht", völlig unbekannt ist. Er zeigt weiterhin, daß mit jeder, auch der fleinsten Bewegung der dem Rumpfe ferneren Ge­lente eine solche auch dem näher am Rumpfe belegenen Gelente ver­bunden ist. Die Kleinheit dieser Bewegung läßt sie mißachten; und daher kommt jenes llebermaß von Quälerei, das unsren Musik­schülern nicht nur der Geige, sondern auch des Klavieres angethan wird, indem man sie zwingt, den Oberarm und womöglich auch den Unterarm in steifer Ruhe zu halten und immer aus dem Hand­gelent zu spielen". Natürlich: das Handgelenk darf nicht steif sein; aber es darf keineswegs als von vornherein steif betrachtet werden, so daß man es erst lodern müßte; und die Fixierung des Armes kann es erst recht steif machen,

Dabei möchten wir vor allem auf folgendes aufmerksam machen. Wie schon früher das eine oder das andre Mal erwähnt, befestigt fich in theoretischen Kreisen allmählich die Einsicht, daß jegliche Kunst, nicht nur die tönende, eine Aussprache von Inhalten unsres Seelen­Lebens ist, die wieder der mannigfachsten Art sein können: nicht nur Gefühle und Affekte, sondern auch Vorstellungen, und zwar der äußeren Wahrnehmung wie nicht minder der innerlichen Phantastit. Bu diesem Ausdruckswesen, das ja schließlich jeder Sprache eigen ist, muß aber, damit Kunst da sei, auch noch die schöne Form hinzutreten, anit einem specifischen Interesse an ihr und mit dem können, daß dieses Interesse auch zur richtigen Verwirklichung bringt. Nun werfen sich manche Theoretiker vorwiegend auf den ersten jener beiden Be­standteile jeder Kunst; die Ausdrucsbedeutung, namentlich der Musit, wurde seit einiger Zeit namentlich von englischen Aesthetikern betont, während sonst bei vielen deutschen Aesthetikern, zumal wenn sie den bildenden Künsten nahe stehen, dieser biologische Sinn der Kunst übersehen wird. Ms Herbert Spencer gestorben war, wurde auch feine Betrachtung der Musik als eines elementaren biologischen Faktors wieder hervorgefacht; eine Betrachtung, die sich leider mehr bei dem aufhält, was der Kunst als Kunst doch nur zu Grunde liegt. Dagegen machen es unsre Kunstpraktiker umgekehrt: sie sind insofern Artisten, als sie das Interesse und ein Können für die Veredelungsformen be­fißen, die der natürliche Ausdruck des Seelenlebens bekommen muß. um Kunst zu werden; doch eben diese Grundlage ihrer eignen Welt übersehen sie am allermeisten, und wenn sie manche jüngste Aesthetik zu lesen bekämen, so würden vielleicht auch fie glanben, daß die Kunst des Wohlgefallens halber da sei worüber sonst Künstler ge­wöhnlich besser Bescheid wissen.

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und es dies eine

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Nun sind in der jüngsten Zeit tonwissenschaftliche und sprach­Stehren wir zu unserm Verfasser zurüd, so möchten wir bes wissenschaftliche Forschungen aufgetaucht, die auch für diese Dinge sonders seinen hauptsächlichen Satz wiedergegeben: " Der flärend wirken können. Weniger gehört hierher, auch wenn es sonst Mechanismus der Bogenführung ist also ein zusammengesetztes von hoher Bedeutung ist, das Grammophon: das heißt der Apparat, Hebelsystem mit zahlreichen Drehpunkten". Alle seine Drehungen der mittels der Phonographie die Stimmen von Sängern usw. auf- find freisförmig; die gradlinige Bewegung ist gänzlich Unnatur. nimmt und für die Tauer bewahrt. Es ist die Rede von einem Muß aber der Bogen gradlinig fortbewegt werden, so läßt sich dies Museum für solche Aufnahmen, das in Berlin errichtet werden foll; bekanntlich nur durch eine Kombination treisförmiger Drehungen und wir können aus mehreren Gründen, nicht zuletzt aus didaktischen, ermöglichen. Daraus zeigt er nun immer eingehender, wie jeder mur lebhaft dafür eintreten.( Eben lese ich, daß die Sache günstig Versuch einer Feststellung des Oberarmes usw. nicht nur fehlerhaft. borivärts schreitet und am 2. April in einer Sonder- Demonstration sondern geradezu ganz aussichtslos ist. Es handelt sich auch noch borgeführt wird, veranstaltet von der Deutschen Grammophons un fleinere Muskeln, die den verschiedenen Gelenken eine gewisse Attiengesellschaft". Charlottenstraße 85.) Wichtiger aber ist diesmal Gegenfraft geben; in ihrer feineren Einübung beruht die wesentliche eine Reihe von Entdeckungen des Germanisten Professor Sievers Schwierigkeit aller Technit. Dann erfahren wir, in Leipzig . Er hat in der Tonhöhe und Sprachmelodie der einzelnen merkwürdige Anologie zu etwas, das wir oben gesagt hatten- daß Schriftsteller ein neues Hilfsmittel der philologischen Kritik entdeckt es für den Streichinstrumentspieler verfehlt ist, einen großen Ton und außerdem gefunden, daß jede Person über eine besondere Sprach- durch ein Uebermaß an Reibungsdruck zu erzielen. Dieses llebermaß melodie berfügt, die durch die Wahl der Wörter, durch die Stellung verbraucht Muskelkraft, und dieser Verbrauch kann zu einem ver der Worte und der Säße usw. zur Geltung fommt und dem steifenden Firieren von Hand und Fingern führen. Sorgfältig geht entsprechend auch herausgehört werden muß. Zweisilbige Worte der Verfasser auf die Bedeutung des Handgelenkes ein; nicht auf geben eine tiefere Tonlage als einfilbige, und dergleichen mehr. Dazu seine excessive Beweglichkeit, sondern auf seine relative Feststellung hat Professor Meringer in Wien nach bereits früher bekannt ge- tomme es an. Methoden, welche die Gelenke und Muskeln mit wordenen Forschungen über den Zusammenhang zwischen unserem mechanischer Gewaltsamkeit ausarbeiten, werden abgewiesen; immer alltäglichen Versprechen" und dem sprachhistorischen Lautwandel" wieder wird darauf hingewiesen, daß zahlreiche Musteln zusammena diese seine Forschungen jetzt durch Fortsetzung der Betrachtungen wirken, und daß der Klang um so boller, breiter und singender wird Siebers ergänzt. Ihm ist der Lautwandel die Folge oder Er- und um so mehr den eigentümlichen, unstofflichen Charakter erhält, scheinungsform einer andren Tonart, Art zu sprechen usw., und zwar ie mehr Muskeln sich beteiligen. fangen die Aenderungen nicht mit dem einzelnen Laut an, sondern mit dem ganzen Sak, mit seiner musikalischen und gedanklichen Färbung. Man betrachte( so schrieb er vor kurzem in einem Artikel der Neuen Freien Presse":" Etwas vom Nachahmungstriebe".) die jetzt im Reiche übliche Art zu sprechen; fie geht von Preußen aus, und namentlich vom preußischen Offiziersstande; daher der kurz ange bundene Sabbau, die bestimmte Art, die hohe Tonlage". Wir möchten dabei mahnen, daß die gesprochenen Säße nicht nur auf ihre Zon­höhe hin, sondern auch nach ihrer Dynamik und Agogik betrachtet werden; d. h.: wir ändern im Sab unsre Tonstärke, und wir ändern in ihm auch unser Zeitmaß. Bir beginnen meist in beiden ansteigend, führen den Satz zu einem Höhepunkt, der in der Regel mit dem Höhepunkte der Tonierung zusammentrifft, und enden, indem wir schwächer und langsamer werden.

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Kleines feuilleton.

SZ.

Die indische Auswanderung. Das Board of Trade Journal" veröffentlicht einen amtlichen Bericht der indischen Regierung über die Auswanderung aus Indien in den letzten Jahren. In den mit 1901/02 endigenden 20 Jahren betrug die Zahl der indischen Aus­wanderer 316 349, von denen 138 660 wieder zurückkehrten. Aus der Statistik gewinnt es den Anschein, daß die Auswanderung zum Anwachsen neigt, während das Verhältnis der zurückkehrenden Aus­wanderer abnimmt. Es giebt fünf Bläße in Indien , von denen die Auswanderung gesetzlich vor sich gehen darf: Kalkutta , Bombay , Madras und die französischen Niederlassungen Pondichery und Weit weniger wichtig als die hier angeführten theoretischen Starital. Die Auswanderung aus Bombay hat vor vielen Jahren Fortschritte ist die merkwürdige Neigung, musikalische Verhältnisse auf aufgehört, indessen sind jener Hafen und Starachi neuerdings zur Ein­andren Gebieten als dem Tongebiete wiederzufinden. Kenner haben schiffung von Arbeitern für die Ugandabahn benutzt worden, die dort längst die Versuche aufgegeben, die Farben in irgend einer den Tönen im Einverständnis mit der indischen Regierung angeworben wurden. ähnlichen Reihe zu ordnen; und trotzdem tauchen immer wieder der Ueber 27 000 solcher, meist in Punjab angeworbener Arbeiter ver­artige Versuche auf. Für den uns zugewendeten Inhalt der Ton- ließen zu jenem Zwed Starachi in den drei mit 1900 endigenden erscheinungen und der Farbenerscheinungen sind eben feineswegs bloß Jahren. Im legten Berichtsjahr ist dort keir indischer Arbeiter mehr die Schwingungszahlen maßgebend, sondern es tommen auch noch angeworben worden, da die Bahn ihrer Vollendung entgegenging. Verhältnisse physiologischer und psychologischer Art hinzu. Deswegen Aus den französischen Niederlassungen hat seit 1884 nur noch einmal, scheinen uns gleich den Versuchen, Farbenalforde den musikalischen 1888, eine Auswanderung stattgefunden. Staltutta ist der geeignetste Afforden zu Seite zu stellen, auch solche Versuche verfehlt wie der Hafen für die Verschiffung von Emigranten aus den ärmeren Klassen neuerliche, die Atomgewichte in der Chemie den Schwingungszahlen der dicht bevölkerten Distrikte vonDudh, Behar und dem östlichen Leib der Töne an die Seite zu stellen. Solche Uebereinstimmungen von der Vereinigten Provinzen, und der Hauptstrom der Auswanderung Bahlen, wie man sie bei dieser Gelegenheit aufgestellt hat, lassen von dort ging denn auch den Hugly hinunter. Von den indischen fich für das Tongebiet schließlich mit allem möglichen finden; und Auswanderern im ahre 1901/1902 wurden 12 310 oder 55 Proz das ist ja auch der Musit in ihren Grundlagen, wie in ihren höchsten von Caltutt fft, und zvonch Britisch- Gubana nied, Söhen eigen das sich in fie fchließlich alles bineininterpretieren läßt.idfon nch- Gu