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Bestehen aus Getreide oder andren Nahrungsmitteln. Japan ver-| im Laboratorium prüfen zu können, hat, wie die Umschau" mitteilt. dankt die Erhaltung der Götter, die es verehrt, mehr seinen Künstlern Hansen einen Apparat konstruiert, der aus zwei miteinander verals seinen Priestern. Vier der Götter werden nur als Halbgötter bundenen Kammern besteht. In der einen Kammer bewegt sich das betrachtet; ihre Popularität rührt eben von dem Umstande her, daß treibende Rad. in der andern das von diesem bewegte Windrad. man einen großen Teil irdischer Materie ihrem göttlichen Wesen bei- Als Straft wurde Wasser benutzt. Hansen vermochte so einen die gemengt glaubt und ihnen Verständnis für die Schwäche der Menschen Blätter ziemlich stark bewegenden Luftstrom zu erzeugen, der unzuschreibt. Autorität freilich genießen diese weltlichen Götter" unterbrochen, Tag und Nacht, aus einem weiten Mündungsrohre nicht. Die drei andren Glücksgötter erscheinen dagegen dem strömte. Die unter anderm mit Tabakpflanzen ausgeführten Verjapanischen Volk ehrfurchtgebietender. Einen sehr deutlichen Begriff fuche hatten ein Ergebnis, das mit des Verfassers Beobachtungen von der Bedeutung und Macht der einzelnen Götter findet man nicht imter natürlichen Verhältnissen und mit Versuchen im Freien, die er bei den Japanern; ihre Angaben darüber sind sehr unbestimmt. Am an Weinstöcken ausgeführt hatte, übereinstimmte. Die dem Winde Abend vor Neujahr werden die Götter Ebisu, Daikoku und ausgefeßten Blätter bekamen an den Rändern trockene Stellen, die Futurofu- jiu als" Götter des Glücks" angerufen und alle bösen sich allmählich weiter ausdehnten, bis der ganze Blattrand trocken Geister durch einen Bohnenregen gebannt mit dem Ausruf: Tretet und braun geworden war. Der übrige Teil der Blätter war völlig ein, gute Geister! Ihr Teufel, hinweg!" Die Bohnen sollen den gesund. Um festzustellen, ob der Luftstrom ganz lofal wirke, wurde buddhistischen Dämonen nämlich sehr unangenehm sein. ein Tabakblatt so vor das Windrohr gebracht, daß nur der Nand getroffen wurde. Nach 14 Tagen war hier langsam an drei unterbrochenen Stellen des Blattrandes das Gewebe in der Größe von etwa 1 Quadratcentimeter vertrocknet. Die übrige Blattfläche war unverändert geblieben. Diese Art der Einwirkung des Windes ist, wie Hansen ausführt, ganz verschieden von den Veränderungen, die ein Blatt beim Vertrocknen zeigt, und läßt sich nicht aus der übermäßigen Transpiration herleiten. Die Grenze von gesundem und durch den Wind vertrocknetem Gewebe fällt scharf zusammen mit der Braunfärbung der hier durchziehenden Leitbündel, welche im gesunden Gewebe farblos sind. Die Gefäßzbündel werden offenbar von dem Winde auffallend verändert."
Humoristisches.
In der Hochsaison. Wirt: Da hab'n S' Ihr Markl es is a' Gast da, der mehr für's Bett
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- Unentbehrlich.
Wodurch haben Sie sich denn Ihrem
Von allen diesen Göttern gilt Ebisu als der einzige echte japanische Gott. Er ist von der göttergleichen Rasse, von der der Mikado ein direkter Abkömmling ist. In der bildenden Kunst des modernen Japan wird er in japanischer Kleidung dargestellt, wie er in der einen Hand einen rofen Tai- Fisch und in der andren eine Ringel hält. Die volkstümlichen Darstellungen geben ihm ein Lachendes Gesicht, während er den Kampf des Tais am Ende seiner Ringelrute beobachtet. Er wird auch ferner dargestellt, wie er sich mit seinen Gefährten bei einem japanisch- olympischen Wahl erfreut, bei dem ein Tai die krönende Speise bildet. Dem Gott Ebisu an Mang noch weit überlegen ist aber Daikoku, der gleichsam der Schuhgott der militärischen Klasse ist. Daikoku steht natürlich jetzt beFonders in hohen Ehren; überall brennen Fackeln und Opfergeschenke find auf seinen Altären aufgehäuft. Jeder Soldat, ob zur Marine oder zum Landheer gehörig, betet zu Daikoku um Kriegsglück. Sein wieder! Steh'n S' aufBild ist in jeder japanischen Hütte zu finden, hat einen Ehrenplab zahlen will!" auf jedem Kriegsschiff und wird von jedem Soldaten als Talisman getragen. In der modernen Kunst wird Daikoku in der altertümLichen Kleidung eines wohlhabenden chinesischen Bürgers dargestellt, Chef so unentbehrlich gemacht?" mit einem kurzen Rock, der unter der Brust gegürtet ist, weiten Senie- Ja sehen Sie, ich führe eben die Bücher so, daß sich kein andrer hosen und ein paar riesigen Stiefeln. Der Kopf seiner niedrigen Mensch mehr drin auskennt!" Müze fällt ihm über die Stirn; seine rechte Hand hält einen Hammer, Ein Rendezvous... Nun, ist die Dame gekommen, während die linke das obere Ende eines Saces erfaßt, der um mit der Du hier in der Konditorei ein Rendezvous vereinbart seine Schulter geschlungen ist. Er steht auf gut gefüllten Reisballen. Eine einzige Frau ist unter den sieben Göttern des Glücks Natürlich! Als Erkennungszeichen sollte sie eine Portion bertreten- Benten. Sie verleiht Reichtum, Fruchtbarkeit und wird Schlagsahne essen( verzweifelt) jetzt sitzt die Arme drüben und als Mutter von 15 Söhnen betrachtet. Sie wird meist mit einem würgt eine Portion nach der andern hinab und ich bin zu Saiteninstrument dargestellt und ist das Sinnbild der Harmonie. schüchtern, sie anzusprechen!... Aber sobald ihr schlecht wird, geh' Im Voltsglauben besteht ein enger Zusammenhang zwischen der ich hin!" Glücksgöttin Benten und den Schlangen, da sie nach der Tradition Philosophische Betrachtung. Bauer( vor dem Schlangentag" zuerst nach Japan kam. Deswegen werden Schlangen bis zu diesem Tage in vielen Teilen Japans heilig ge- Glüdshafen): Sakra, jest hab' i' wieder lauter Hanswursteln ergewischt!... Da sag'n f' allaweil:„ Der Dumme hat' s Glück" Die Japaner werden ihren Glücksgöttern" freilich auch häufig ja wie dumm muß ma' denn nacha sein, bis ma'' was g'winnt?"-
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1.r teu, besonders wenn sich daraus für sie irgend ein Glückszufall in Bestalt eines materiellen Vorteils ergiebt. Dem ist wohl auch zum Teil der Fortschritt der katholischen und protestantischen Propaganda ia Japan zu verdanken. In Japan giebt es heute 58 000 Statholiken und noch mehr Protestanten. Natürlich haben alle, die als Diener, Kutscher und in ähnlichen Stellungen gern in einer europäischen Familie unterkommen möchten, ein Interesse daran, Christen zu werden. Ebenso häufig werfen sie aber dann, wenn sie erst auf ignen Füßen stehen können und der Europäer nicht mehr bedürfen, ihre christliche Maske ab und kehren wieder zu ihrem hergebrachten Ault , zu ihren Glücksgöttern, zurück, oder verharren auch in religiöser Indifferenz. Eine heitere Episode, die für die Art, wie die Japaner zu Christen werden und für einige Zeit den Gott der Christen als glückbringend verehren, recht bezeichnend ist, erzählt H. Dumolard. Man findet nicht nur Japaner, die während bestimmter Perioden ihres Lebens Christen sind, sondern auch andre, die regelmäßig zu bestimmter Jahreszeit sich zum Christentum befennen. Dies ist häufig vom Juli bis zum September der Fall. Go fann man besonders in Karuizawa Beispiele dieser Art beobachten. Karuizawa ist ein leines Dorf, das in einent bergigen Distrikt gelegen ist, an den Abhängen des Asama Yama, des größten Bulkans im Lande. Die protestantischen Missionare schätzen besonders das gesunde Klima des Ortes und erholen sich dort für einige Wochen von der Mühsal ihres Berufes. Ihre Ankunft übt auf die eingeborene Bevölkerung jedesmal eine sehr seltsame Wirkung aus. Als ich zum erstenmal im Frühling Staruizawa besuchte, hatte ich in diesem kleinen Dorfe einen herzlichen, freudigen Willkomm gefunden. Wie er staunt war ich aber, im folgenden Sommer alle diese japanischen Spikköpfe" in gelehrige Schüler der Reverends verwandelt zu finden. Die kleinen im Grün versteckten Tempel ertönten nicht mehr bom Klang des heiligen Gong. Die Priester, die verstanden hatten, daß das pekuniäre Interesse dem religiösen vorgehen müsse, hatten hich zu ihren Brüdern in der Nachbarschaft zurückgezogen. Die Hübschen Tänzerinnen waren nicht mehr da, um die endlosen, japanifchen Mittagessen zu erheitern. So kommt es also, daß die Bevölkerung von Karuizawa in jedem Jahre während dreier Monate christTich ist..."
Aus dem Pflanzenleben.
Die Beschädigung der Blätter durch Wind. Um den schädlichen Einfluß, den der Wind auf die Pflanzen ausübt, Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag:
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Notizen.
- Die Zeitschrift, Deutsche Dichtung" hat, infolge des Todes ihres Begründers und Herausgebers Karl Emil Franzos , ihr Erscheinen eingestellt; ihre erste Nummer erschien am 1. Oktober 1886.
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Die schweizerische Arbeiterschaft will dem Dichter Georg Herwegh an seinem Grabe in Liestal bei Basel ein Denkmal errichten. - Die Posse Bessere Leute" von Gans Ludassh und Engel, fand bei der Erstaufführung im Wiener Rais mundtheater eine freundliche Aufnahme.
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Das Centraltheater bringt am 15. d. Mts. die dreiaftige Operette„ Der Sommervogel" von Victor Hol länder, Tert von Dfonkowsky und Schanzer, erstmalig heraus. Die Münchener Secession erwählte dieser Tage an Stelle Frizz v. Uhdes, der aus Gesundheitsrücksichten sein Amt niederlegte, v. Habermann zum ersten Vorsitzenden; als zweiter Vorsigender ging Albert v. Keller aus der Wahl hervor. Uhde bleibt im Vorstand.
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Ein Reisestipendium von 2900 Mark hat die LouisBoissonnet- Stiftung an Architekten und Bau- Ingenieure zu vergeben. Bewerber haben die Aufgabe, die bisher nur unvollständig und in einer ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung nicht entsprechenden Weise veröffentlichten romanischen Baudenkmäler von HildesHe im neu aufzunehmen und in einer zusammenfassenden kunstgeschichtlichen Bedeutung zu behandeln. Alles Nähere durch das Bureau der Technischen Hochschule zu Charlottenburg .
Einen Preis von 500 Mart hat die Semfenbergische Naturforschende Gesellschaft in Frankfurt a. M. für die beste Arbeit zwischen Aschaffenburg , Heppenheim , Alzey , Kreuznach, Koblenz . ausgesetzt, die einen Teil der Paläontologie des Gebietes Ems, Gießen und Büdingen behandelt; nur wenn es der Zusammen Hang erfordert, dürfen andre Landesteile in die Arbeit einbezogen
werden.
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