-

315

-

ift, bei Schulte allerlei zu sehen, worüber man den Kopf schüttelt,| Verbrechen gegen ihr Land begangen hätten. Die Regierung gab so ist dies selbst hier beinahe unverständlich. Wohlgemerkt es diesem es diesem Gesuch statt. Als nun der Schlächter Bat, ber giebt noch Geschmadloseres in diesen Sälen, die als Treffpunkt für das Bittgesuch aufgesetzt hatte, hatte, bon dem Erfolg der Bestimmte Gesellschaftskreise dienen, in denen die Damen, in Seide Petition benachrichtigt wurde, schrieb er an die Landschlächter, rauschend, gelangweilt die Wände betrachten. Doch man merkt so teilte ihnen die bevorstehende Befreiung mit und warnte gar nichts von eignem Sehen bei ihr und das bißchen Farbengefühl sie davor, durch diese plögliche Rangerhöhung aufgeblasen" zu fieht so angelernt aus. werden. Einen Monat später wurden Plakate mit der Bekannt

-

"

Ludwig Dettmann , der Leiter der Akademie in Königs- machung, daß die Petition genehmigt sei, im ganzen Lande an berg , dem man angeraten hat, er solle doch seine secessionistische geschlagen. Die Schlächter von Söul durften schon einige Monate Malweise aufgeben, oder man werde ihm den Laufpaß geben, scheint früher Hüte tragen, aber wenn ein Landschlächter vorher mit einem fich diese Mahnung zu Herzen genommen zu haben. Bedeutend war Hut ging, rief man ihm zu: Du Hund von Schlächter, warum er nie. Aber es giebt tüchtigere Sachen von ihm, als diese senti- trägst Du einen Hut wie unsereiner!" Schlächter werden für mentalen Stücke. Auch farbig ist er morsch geworden. Wie fein niedriger als Bettler angesehen, denn es heißt: Aus einem Bettler und kräftig stellte er früher manchmal die Farben gegen einander. fann noch etwas gemacht werden, aber ein Schlächter kann unmög Es machte wohl oft den Eindruck des allzu sehr Gewollten, lich jemals höher steigen.. Wenn ein Knabe sieben Jahre alt jedoch es war doch etwas. Aber diese großen Lein- wird, beginnt er einen gefnoteten Haarbüschel zu tragen, der nie seine wandflächen, in in denen Dettmann ein Liebespaar in der Form ändert. Jeder Koreaner trägt Tag und Nacht ein Band Frühlingsnacht giebt, dann dasselbe im Kornfeld, dann um den Kopf. Die Hüte werden auf dem Scheitel getragen, mit noch einmal am Kirchhofe das ist des Guten zu viel. Und auch Hutnadeln an die Haarknoten gesteckt und mit Schnüren oder Bän­das herannahende Gewitter auf einem andren Bilde wirkt banal, dern unter dem Kinn gebunden. Zu der Kopfbedeckung des korea­die Sonne sieht so reglementmäßig aus und das ganze Bild mit nischen Adels gehören auch kreisrunde oder ringförmige Standes den beiden Leuten, die sich gegen den Wind beugen, wirkt fatal ge- abzeichen, eine Art Knöpfe von etwa einem halben Zoll im Durch macht, gestellt, ausgedacht. Es ist nichts Gutes, was uns Dettmann, messer, die hinter den Ohren getragen und durch ein Band am Kopfe der einst mit unter den Fortschrittlern marschierte, hier zeigt. Es ist befestigt werden. Amüsant ist die Rangliste des Adels, die man aus Schablone. Die Akademieluft scheint doch der künstlerischen Lebens- diesen Standesabzeichen erhält. Fünf Grade des Adels werden auf fraft nicht günstig zu sein. Besser find zwei kleine Stüde Enten diese Weise finnbildlich dargestellt: erster Rang: weißer hinterm Hause"," Aus der Amrumer Heide". Diese sind ohne glatter Nephrit; zweiter Rang: glattes Gold; dritter Rang: Brätension und ehrlich herunter gemalt. cijeliertes Gold; bierter Rang: geschnißter weißer Nephrit; fünfter Die Porträts von Karl Ziegler , der augenblicklich ein Rang: Schildpatt( früher Silber). Der Knopf der föniglichen Familie beliebter Porträtmaler sein soll, find grauenhaft. Gelect. Geziert. besteht aus glattem grünen Nephrit. Der Nationalhut Koreas( kat) Roh. In Charakteristik wie Farbengebung banal. Photographie ist ist aus feiner Seide über einem Bambusgestell gearbeitet und gefteift. Kunst dagegen. Außerdem hängen im Oberlichtsaal noch eine Reihe Der cylinderische Kopf ist abgeſtumpft, und die breite Krempe hat von Bildern von Friedrich Fehr . Diese machen den günstigsten lange Bindebänder. Der Kopf ist 41 Zoll hoch, und die Krempe Eindruck. Freilich muß man sich an sie gewöhnen. Und sie bedürfen hat einen Durchmesser von 18 Zoll. Früher war sie infolge einer vielleicht dieser Folie des Minderwertigen, um sich so herauszuheben. föniglichen Verordnung viel breiter, damit die Verschwörer nicht Aber man sieht wenigstens den Willen und das Streben, persön mit einander flüstern konnten, denn infolge der breiten, steifen lich zu sehen und das Gesehene wiederzugeben. Die Farben find Krempe blieb ein bestimmter Zwischenraum zwischen ihnen, der ver wohl noch dunkel und schwer, zäh und lehmig. Aber im ganzen trauliche Gespräche ausschloß. Der kon" ist ein breites, freisrundes schält sich ein Charakter heraus, der sich treu bleibt. Es ist eignes Band aus schwarzem Roßhaar, 72 Zoll hoch, und wird von An­Farbengefühl, düstere Accorde, gegen die ein Rot oder Grün gesezt gehörigen der Gelehrtentlasse getragen, die noch kein Examen ift. Manchmal ist das Licht nicht richtig verteilt und die Lichtquelle gemacht oder ein Amt gehabt haben. Für die untere erscheint unmotiviert und forciert. Doch ist wenigstens der Versuch gemacht, die Atmosphäre ins Bild zu zwingen. Noch sind die Farben zu schwer. Und über dem Ganzen liegt lähmend eine trübe Stimmung.

M

A. Hazledine Brüssel weiß mit interessanten Bildern aus der alten, toten Stadt Brügge zu fesseln. Er giebt da einsame Gassen hinter dem Thor an der Stadtmauer, stille Straßen, wo die Frauen draußen fizen, alte Märkte, auf denen weißbärtige Gestalten ihren Stram ausbieten, und die merkwürdigen, altertümlichen Häuschen mit den roten Dächern schauen, wie seit Jahrhunderten, diesem Treiben zu. Es ist nicht nur das Aeußerliche, das Lokale, das bei Hazledine fesselt. Er weiß die intime Stimmung wieder im Bilde hervorzuzaubern.

Der Frankfurt Cronberger Künstlerbund ist follettiv vertreten. Jm allgemeinen ist sein Niveau nicht aufsehenerregend. Manche recht trostlose Bilder sind darunter und es liegt keine Ber­anlassung, ihrer viel Erwähnung zu thun. Nur die, die unter ihnen auffallen, feien daher genannt. Das ist R. Gudden mit einem andalusischen Dorf( hier hilft allerdings das an sich interessante Sujet dem Künstler, diese gleichfarbigen, bräunlichen, platten Dächer des Dorfes über der lang hingestreckten grünen Ebene, gegen den Rüden eines fahlen Höhenzuges gelehnt, woraus sich ein feiner Farbenzusammenflang ergiebt) und N. Happ mit einem frisch und natürlich empfundenen Hohlweg" und Rob. Hoffmann.- Ernst Schur.

Kleines feuilleton.

Der

Klasse der der Kaufleute oder Arbeiter aber ist dieser Hut tabu". Zu dem toreanischen Civildienstegamen gehört die Brüfungskappe" yu kon", die aus grobem, schwarzem Baumwollstoff in Form einer Papierdute besteht, 9 Zoll hoch ist und einen Durch messer von 7 Zoll hat. Sie wird von Studenten nur bei gelehrten Prüfungen getragen, die jährlich stattfinden. Dieser Hut, der vor mehreren Jahrhunderten aus China eingeführt wurde, soll die Form des Berges haben, in dessen Nähe Konfuzius geboren wurde. Hofhut oder offizielle Hut, samo, ift 7 Boll hoch mit einem hohen, abgestuften Kopf aus steifem Ladpapier und Bambus mit schwarzem Satin bezogen. Er schließt dicht dicht über der Stirn, und hinten find an jeder Seite gebogene, ohrförmige Flügel aus Gaze, die wagerecht borragen. Dies ist die eigentliche Strone" von Korea. Sie darf nur bei offiziellen Gelegenheiten vom Adel getragen werden, außerdem aber dürfen Regierungs­beamte zu einer Audienz bei dem Kaiser in diesen hochoffiziellen Kopfbedeckungen erscheinen. Die Flügel sollen gemacht worden sein, um Ohren zu gleichen, die aufmerksam jedes vom König geäußerte Wort des Befehls in sich aufnehmen. Der faiserliche Hut oder die Krone des Kaisers von Korea hat dieselbe Form wie der ,, samo", nur sind die Flügel nicht wagerecht, sondern senkrecht, zum Zeichen, daß der König seine Befehle nur vom Himmel erhält. Die Flügel heißen Zikaden- Flügel"; da die Zikade das Emblem des Friedens ist und der König und die vornehmen Leute um den Frieden und die Wohlfahrt ihres Landes bemüht sind, schmücken die Zifadenflügel als Friedenssymbol ihren Kopfput.-

-

Aus dem Tierleben.

Im Hamburger Verein für naturwissenschaftliche Unter­k. Hut- Etikette in Korea. Zu den merkwürdigsten Sitten in haltung berichtete Dr. Timm über die Untersuchungen, die die Gräfin Korea gehört die Hut- Etikette. Von altersher knüpften sich Vor- Dr. v. Linden an den bunten Farbstoffen angestellt hat, stellungen von Rang und Würde an das Tragen eines bestimmten durch die die Flügel der Tagfalter aus der Gattung Hutes. Die Hüte find in Korea feinen Modewandlungen unter- Vanessa( Admiral, Fuchs, Pfauenauge, Trauermantel usw.) worfen, denn schon zu den Zeiten der Ming- Dynastie und des Kon- geziert sind. Der Hamburgische Korrespondent" bringt über den Vor­fuzius trug man Hüte, die aus demselben Material gearbeitet waren trag das Folgende: Der Farbstoff ist in den Flügelanlagen der und dieselbe Form hatten wie heute. Es giebt Hüte für alle Stände jungen Puppe zunächst grünlich, um dann durch gelb in rot und und alle festlichen Gelegenheiten, für den hohen und niederen Adel, braun überzugehen. Auch die aus dem Ei schlüpfenden Raupen sind für fleine Beamte, Sänftenträger und für fast jede Ceremonie. Es zunächst gelblich grün, um später rotfledig und dann dunkel zu giebt Hüte, die getragen werden, wenn jemand das Mannesalter er werden. Durch Reagentien läßt sich nun ein ähnlicher Farbenwechsel reicht, ja, es giebt sogar bestimmte Examens-, Verlobungs- und hervorbringen. Sauerstoffentziehende Mittel bewirken einen Um Hochzeitshüte, Hüte endlich, die während der Trauerzeit und zu offiziellen schlag in Karminrot, orydierende oxydierende dagegen in Gelb. Diese Besuchen bei hohen Würdenträgern aufgesetzt werden. Der Hut ist ein Umwandlungen zeigen, daß der Farbstoff, der nach seinem Ehrenzeichen und fein Fehlen ein Zeichen von Schande. Viele Jahre spektroskopischen Verhalten die größte Aehnlichkeit mit dem Gallen­durften die Schlächter feine Hüte tragen, da sie nach der buddhistischen und Harnfarbstoff hat, sehr geeignet ist, Sauerstoff aufzunehmen Lehre, die es für eine Sünde hält, einem Wesen das Leben zu und an die Organe abzugeben. Die Gräfin hat eine große Reihe nehmen, eine verachtete Klasse sind. Im Jahre 1895 jedoch wurde von chemischen Versuchen angestellt, die einerseits die Verwandt in einer Petition an die koreanische Regierung beantragt, daß es schaft des Farbstoffes mit dem Bluts, Gallen und Harnfarbstoff den Schlächtern in den acht Provinzen erlaubt sein möge, Hüte zu darthun, andrerseits beweisen, daß der im Darminhalt und den tragen. In der Petition wurden die Leiden der Schlächter geschildert, Erkrementen der Raupen sowie in deren Blut und in den Flügeln wie fie 500 Jahre lang bedrückt worden wären, obgleich sie kein der Schmetterlinge befindliche Farbstoff verschiedene Drydations­