-

420

-

Darauf tommen sie hier nicht. Süßlichkeit, Gesellschaftskunst auch ihrer Gestalt nicht sicher zu erkennen sind, so hatte Hansen sehr hier; es fehlt jede ewige Note. Nun sind so und so viel Alte hier, umständliche Kulturversuche mit ihnen vorzunehmen. Troßdem ge­in allen möglichen Stellungen, und fein einziger zeigt ein ernftes, lang es ihm schließlich zu zeigen, daß die Hefepilze am tünstlerisches Naturstudium. Es sieht alles wie Cliché aus. Wo meisten in Gärten verbreitet sind und daß ihre Häufigkeit mit der bielleicht noch Arbeit hintersteckt, da sind die Linien so zahm und Entfernung von diesen abnimmt. Allein in der Umgegend von alles Wollen ist so matt, daß man nur mit Ueberwindung dieses an Kopenhagen , wo ein Teil der Versuche angestellt wurde, waren die fich doch Selbstverständliche zugiebt. Pilze überall und zu jeder Jahreszeit vorhanden. Hansen führte Mitten im Ehrensaal steht eine tonventionelle und hohle Reiter seine Untersuchungen aber zum Teil auch am Fuße der Alpen aus, statue, Herzog Wilhelm von Braunschweig . In den Dimensionen, und hier zeigte es sich, daß in größerer Entfernung von den Gärten wie üblich groß. Alles Künstlerische ist daran aufs fleinste Minimum nach der Höhe zu die Hefepilze immer seltener wurden, und daß zusammengeschrumpft und beinahe verflüchtigt. Die Freie Verschließlich ein Punkt erreicht wurde, wo sie gänzlich aus dem Erd­einigung der Graphiter strebt danach, ihrer Kunst ein fünft- reich verschwanden. Die Erde ist jedenfalls der gewöhnliche Ort für Terisches Niveau zu erhalten. Es sind der Hauptsache nach jüngere die Ueberwinterung der Pilze, selbst in Italien überwintern sie in Kräfte, die hier zu Worte kommen. Daher spürt man hier mehr der Erde. Ueberhaupt findet man sie im Winter nur ausnahmsweise Regfamkeit. Es sind da manche interessante Arbeiten, die der anderswo als im Boden. Da sie aber im Winter in der Erde Technik gemäß sich fein herausarbeiten. Bu nennen ist da in reichem Maße nachgewiesen werden konnten und hier selbst Jahre ein Rahmen mit Arbeiten von Besedow, ein Schubkunstblatt lang zubringen können, so ist der Beweis dafür erbracht, daß die von Börner( eine Leistikow- Landschaft, sehr großzügig), eine Abend- Hefepilze normalerweise im Boden überwintern. In den Säften der stimmung" von Heinrich, Georg Jahn , Holzschnitte und Früchte haben sie jedoch ihre Brutstätte, wo sie sich vermehren. Radierungen des fleißigen Hans Neumann jun., der mit einfachen Seltener und schwächer geht die Vermehrung auch in den Flüssig­Farbengegenfäßen operiert, Otto Rasch( Am Weiher"), Radierungen feiten der Erde und selbst im Wasser vor sich. In diesen Medien von Sander( Landschaften) und Strud. pflanzen sich wohl jene Hefepilze fort, die weit von Gärten gefunden Der Verband deutscher Illustratoren" zeigt hier die meiste werden. Vom Boden zu den Früchten und umgekehrt werden die Regsamkeit. Viel junge Kräfte arbeiten hier mit. Und den meisten Mikroorganismen durch Insekten verschleppt und durch den Wind modernen Zeichnern begegnen wir hier, wenn die allerbesten Namen transportiert. Bei dieser Reise trocknen die Hefepilze freilich leicht auch fehlen. Es kommt dadurch eine erfreuliche Lebendigkeit der aus, doch sind ihre Sporen weit widerstandsfähiger. So erklärt es Physiognomie heraus. Diese Säle find interessant. Namen können sich ebenfalls, daß die Hefepilze noch in weiten Entfernungen von hier nicht genannt werden. Es sind wohl an 200 Namen, und die Fruchtgärten in so großer Anzahl gefunden werden. meisten Arbeiten zeigen Charakter. Auf diesem Umwege kommen manche hier hinein, deren Bilder in der Secession hängen. So hat auch L. b. Hofmann ein tonschönes Blatt hier.

-

Geographisches.

-

Zum Schluß ist furz noch folgendes zu sagen. Diese Künstler, Jahre 1903 durch die Reisen des Franzosen Lattes eine bedeutende - Die Erforschung des oberen Qualaba hat im die hier die Herren sind, gehören meist der alten Generation an. Erweiterung erfahren. Lattes Ergebnisse sind jetzt im Mouvement Und es ist nur eine Frage der Zeit, dann müffen sie vom Kampf geographique" unter Beigabe von Startenstizzen veröffentlicht worden. plag abtreten. Sie hatten vielleicht immerhin einen gewissen tech- Danach begannen die Untersuchungen an den Schnellen von Konde nischen Fleiß und strebten in ihrer Art nach ehrlicher Arbeit, ob-( 9 Grad 10 südlicher Breite), wo der Lualaba eine Breite von nur gleich sie nicht wußten, wofür sie das alles recht verwenden sollten. 30 Meter befigt. Er wird dort von Hügeln zusammengepreßt, und Und so verflachen sie immer mehr. Der Nachwuchs, den sie sich aus- es ist schwer, selbst in Booten über jene Schnellen hinwegzukommen. wählen nach äußeren Gesichtspunkten, hat nicht mehr die Berech Die obere Grenze der Dampfschiffahrt dürfte daher ein wenig tigung, so inhaltslos zu sein und so oberflächlich, da die Beit eine weiter abwärts, bei der Insel Katonga, liegen. Von dort ab andre wurde. So schaden die Alten sich selbst und die Dede pflanzt fließt der Lualaba ruhig und in einer Breite von 150-200 Meter fich immer trübfeliger fort unter dem Nachwuchs, deren Streben eitle bis zum Gebiete der Seen, die Liebedienerei wird. So versäumen diese akademischen Kunstgenossen- Kisfale, durchströmt, oder mit denen er durch Nebenarme in er entweder, wie den schaften, sich rechtzeitig zu erneuen, wie es der Zeit entspräche. Sie Verbindung steht. Die Tiefe wechselt in diesem Stromstück sehr geben die Waffen aus der Hand. Solange die Kunst an dem einen Arm die Regierung, an dem erheblich, Schwierigkeiten sind aber nur beim Austritt aus den Der vor 30 Jahren von Cameron entdeckte andern den Restaurationsbetrieb führt man hörte in der Zeit vor Kisfale- oder Kifondiasee ist ein im allgemeinen flaches, zur Regen­der Eröffnung immer nur von der Umwandlung der Gartenanlagen zeit weit über seine Ufer tretendes Gewäffer von 3 bis 5 Meter und der Restaurants, nie von irgend welchen fünstlerischen Neue Tiefe zur Trockenzeit, mit morastigem Grunde, ohne Strömung und rungen so lange wird wohl der Zulauf der Menge sich erhalten. so lange wird wohl der Zulauf der Menge sich erhalten. mit vielen schwimmenden Schilfinseln. Die Ufer des ausfließenden Die Herren werden wissen, weshalb sie das zulassen. Wo bliebe Qualaba verwischen sich, und es wäre hier erst die geeignetste Fahr­das Publikum, zöge nicht diese Attraktion, die aus einer funftstraße festzustellen. Erst 10 Kilometer abwärts begrenzen wieder barbarischen Zeit stammt, in der das Publikum durch solche Mittel feste Ufer den Strom, der zwar noch flach bleibt( 3 Meter in der herbeigezwungen werden mußte. Raffiniert mag diese Verquidung von Essen und Trinken und Gartenmusik mit der Kunst sein. Aber Trockenzeit), aber überall schiffbar ist. Die Breite bis Anforo, d. H. selbst von dem niedrigsten unter den Malern da drinnen sollte man doch arms des Kongo, beträgt 100-300 Meter. Weiter bis zur Einmündung des Luvua oder Quapula, des östlichen Quen­immer noch annehmen, es müßte ihn peinlich berühren, wenn die Mehrzahl der Leite in der Pause zwischen zwei Musikstücken an seinen Arbeiten vorbeischlendert, in die er doch ein Stück Inner lichkeit hineingelegt haben sollte und zum mindesten doch längere Arbeit darauf verwandt hat. Wie soll das Publikum die Achtung haben vor dem Werke, das der Künstler selbst so miß achtend unter die Menge stößt? Die Künstler müßten doch die ersten sein, die dagegen protestieren. Und, da sie es nicht thun, ist das nicht schon ein Urteil, das sie selbst gegen sich aussprechen?

Ernst Schur .

Kleines feuilleton.

abwärts

bis zum Fall von Dia( Porte d'Eufer") 5 Gr. 20' i. Br., hat der Qualaba eine mittlere Breite von 500 Meter und zur Trockenzeit geringe Tiefe; die Ufer sind meist niedrig und in der Regenzeit weit überschwemmt. Immerhin können auch hier wie man feit langem weiß, für die Schiffahrt ein unüberwindliches flachgehende Dampfer überall durchkommen. Der Fall von Dia ist, Hindernis; dort beginnt daher das südlichste Glied in der Kette jener geplanten Bahnen zur Umgehung der Fälle des oberen Kongo . Das Ergebnis der Untersuchungen Lattes wird als im allgemeinen günstig angesehen; denn es scheint danach, daß der Qualaba von Katonga bis Dia, d. h. auf eine Strecke von 640 Kilometer für Dampfer von 1 Meter Tiefgang benußbar, also ein leidlich brauch barer Verkehrsweg ist. Auch den Lufira, der von Süden her in den Kisfalesee mündet und daher als Nebenfluß des Lualaba zu be­trachten ist, hat Lattes ein Stück aufwärts untersucht; er ist für Dampfer 54 Kilometer weit fahrbar, aber nur zur Hochwasser­zeit.

Notizen.

-

Der Dichter und Kunsthistoriker Hermann Rollett ist 84 Jahre alt, in Baden bei Wien gestorben. Die Premiere von Wolzogens Lustspiel Ein un beschriebenes Blatt" im Schiller Theater O. ist auf Sonnabend verschoben worden.

"

tt. Das Leben der Hefepilze. Die Hefepilze, die wie die Wein­hefe die Gärung in den geistigen Getränken hervorrufen, müssen wohl in der Natur in sehr großer Menge verbreitet sein. Denn sie find stets auf den Früchten vorhanden, in denen alkoholische Gärung möglich ist. Es fragt sich nun, wo diese Hefepilze oder Saccharo­myceten herkommen und wo sie den Winter zubringen. Von einem Altohol- Hefepilz, der aber seinen Namen nicht mit Recht führt und wahrscheinlich nicht zu den eigentlichen Saccharomyceten gehört, wußte man, daß er in der Gartenerde überall vorhanden ist und hier auch den Winter zubringt. Von den eigentlichen Hefen pilzen hatten indes Pasteur und andre bedeutende Forscher behauptet, daß sie nicht in der Erde, sondern im Darmkanal von Jufelten oder in den Exkrementen pflanzenfressender Tiere über­winterten. Nun hat aber Emil Chr. Hansen durch genaue Unter­fuchungen( Centralblatt für Bakteriologie") nachgewiesen, daß die Henry Berenys neues Mimodrama ,, Der kleine Sefepilze von einer Fruchtzeit bis zur andern in der Erde sich auf- orse" erzielte bei der Première im Stuttgarter Hof. halten, ja daß sie sogar drei Jahre lang in der Erde zubringen theater einen schönen Erfolg.. fömnen, ohne zu Grunde zu gehen. Sie sind nicht nur in Gärten Jm Münchener Residenztheater fand G. v. Tros. oder in der Nähe von diesen im Boden verbreitet, sondern auch an taus Drama Der Preis" bei der Erstaufführung keinen Orten, die sehr weit ab von Gärten liegen. Da diese Hefepilze an' Beifall.

Jon Lehmann hat eine Komödie Die höchst. geliebte Jungfrau" beendet.

-

Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.