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Er prüfte so den Schatten, den die Lichtquelle von dem Gegen-| fingen, ja, sie können sich eine andauernde geregelte Arbeit gar nicht stande in seinem Auge erzeugte. Gab man ihm z. B. eine gefaßte denken ohne Musit, denn sie wissen recht wohl, daß die Arbeit dann Linse, wie sie zum Augenspiegeln gebraucht wird, so sagte er, ani besten von statten geht, wenn ein geübter Sänger die Gesell nachdem er sie auf diese Weise geprüft:" Das ist e Guckel!" Er schaft erheitert. Und wenn am Abend nach der Glut und den Ar­hatte erkannt, daß die Mitte durchsichtig war. Gab man ihm beiten des Tages die Sonne, am fernen Horizont entschwunden ist farbige Gläser, so hielt er sie in gleicher Weise ans Auge und rief: und der silberhelle Mond mit seinen sanften Strahlen die Gegend Das ist e Glafel." Auf die Frage, wie es aussieht, sagte er: Ja, beleuchtet, dann hört der einsame Wanderer von allen Seiten in den Das sieht aus!" Er merkte also, daß die Sachen farbig waren, fleinen friedlichen Negerdörfern muntere Weisen erschallen. Aus aber über Unterschiede zwischen den Farben waren troz vielen jeder Hütte ertönt ein frohes Lied zum Klange der Musikinstrumente, Fragens teine Auskünfte zu erlangen. Bei diesem Patienten hat und inmitten des Dorfes auf freiem Anger schlingt die Jugend Schanz kurz hintereinander beide Augen operiert und am Weih- den munteren Reigen und führt ihre Tänze auf. Um den Taft zu nachtsabend gleichzeitig beide Augen aufgebunden und mit machen, wird ein Saiteninstrument, odono" genannt, gespielt. Die Starglas versehen. Bei der ersten Sehprüfung nach der Operation Blinden gelten in Unjamwesi als die besten Musikanten und Chor­erkannte der Patient mit dem Auge nicht seinen Ball, einen Topf führer. erklärte er als Teller, sein Näpfchen auch als Teller. Mit den Augen, Aus dem Pflanzenleben. und auch erst, wenn er sich sehr genähert hat, wird nur der Löffel und ein Bauklößchen erkannt. Das Holzpferdchen, das er früher beim Betasten als Mähschafel" bezeichnete, erkennt er nicht mit dem Auge. Den Christbaum mit filbernen Kugeln an den Zweig­Spigen bezeichnet er richtig und versucht zu blasen, er hält die Kugeln augenscheinlich für Lichter. Wird ein großer Gummiball auf den Boden gelegt, findet er ihn, wenn er in die Richtung des Balles gestellt wird. Wird der Ball auf die Seite gelegt, so muß er lange suchen; versucht er ihn zu fassen, so sieht er nicht die Tischbeine, die Tischplatte, die ihm dabei in den Weg kommen. Den rollenden Ball verfolgt er richtig. Ein Thaler wird mit dem Auge als Schlüssel erklärt, mit der Hand als Pfengel". Giebt man ihm ein Bilderbuch, in dem Spielsachen und sonst ihm bekannte ein­fache Gegenstände abgebildet sind, so erkennt er auch nach vielen 238 Balles, Des Stubles, per Lampe . Er sucht die Gegenstände zu die einfachsten Sachen, nicht einmal das Bild betasten und bezeichnet alles als Blumen. Am interessantesten war die Prüfung am Spiegel. Er glaubt auf das Gassel" zu sehen. Es find Kinder draußen." Er betrachtet die Spiegelscheibe: Kinder heben die Hand hoch." Auf die Frage, wer wohl das sei, der ihm alles nachmache, ob er es nicht selbst sei, betastete er auch zwei Monate nach der Operation noch sein Spiegel bild und sagt: Das ist e Mädel." Mädel hat eine Brille auf." Drei Monate nach der Operation hatte ihm die Schwester aus Papier einen Schüßenhut gemacht und ließ ihn damit in einen Handspiegel sehen, sofort rief er feinen Namen und nickte seinem Spiegelbilde zu. Als ihm der Hut abgenommen und er wieder vor einen Wandspiegel gestellt wurde, erkannte er sich wieder nicht; erst einige Tage später erkannte er sich in Wandspiegel, er nahm seinen Rodflügel und winkte seinem Spiegelbilde zu. Drei Monate nach der Operation erfennt er mit den Augen alle Gegenstände seiner Umgebung, im Bilderbuch aber noch keine Figur, die Farbenprüfung ergab noch ein recht mäßiges Resultat. Das Gesichtsfeld schien feine größeren Defekte aufzuweisen, Entfernungen wurden ganz leidlich geschäßt, er griff richtig, baute ganz hübsch mit dem Bau­tasten, sprang frei die Treppe hinab und nahm dabei abfichtlich öfters mehrere Stufen gleichzeitig.

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Ueber die Entstehung der japanischen Zwerg gewächse giebt der Botaniker O. Drude in der Gartenflora" folgende Auskunft: Die jungen Pflanzen werden in so kleinen Töpfen erzogen, daß ihre Wurzeln bald das ganze Erdreich erfüllen, und, nach weiterer Nahrung suchend, oberflächlich austreten; dann erhalten die Pflanzen etwas größere Töpfe, in welchen sich aber alsbald dasselbe Bild des Nahrungsmangels wiederholt und so fort ihr ganzes Leben hindurch. Zu diesem geringen Quantum Erdreich giebt man den Pflanzen außerdem gerade nur so viel Wasser, als sie zum Bestehen durchaus nötig haben. Dabei verkümmert zugleich die genügend schnell noch genügend zahlreich für ein kräftiges Wachstum Pfahlwurzel, und auch die Seitenwurzeln entwickeln sich weder der Pflanze, so daß das ganze Leben sehr verlangsamt wird; ver­brechen attmählich in die Höhe gehoben und erscheint wie auf Luft­schnitten werden übrigens die Wurzeln nicht. Durch das Hervor­derselben nach oben wird der dicke und unförmlich kurze wurzeln geſtützt. Die andre Seite der Kultur liegt im Verändern des natürlichen Wuchses der Zweigunterdrückung. Die Japaner verknüpfen frühzeitig die Aeste unter sich oder mit dem Stamm in einer möglichst verkrümmten und zickzackförmigen Weise und be­eine das Wachstum in sich selbst unterdrückende Form erzielt, so daß dienen sich dabei zum Anbinden der Bambusfasern. Dadurch wird der Stamm nach 50 bis 100 Jahren erst 4-7 Centimeter Durch­messer und die zehnfache Höhe besitzt. Wo ein verkrümmter Ast ab­stirbt, wird er abgeschnitten und durch einen unterhalb des Schnittes hervorsprießenden neuen Ast ersetzt; dadurch wird oft der Anschein eines künstlichen Zuschnittes hervorgerufen.

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Notizen.

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Die Schwind- Ausstellung in der National­

- Der Franzose Desplagnes hat am mittleren Niger , in der Gegend von Anfugo, die Stelle gefunden, wo ehemals die alte sudanesische Hauptstadt Kukiya stand. t. Eine merkwürdige optische Täuschung beschreibt der japanische Physiker Terada. Sie entsteht, wenn der für physikalische Experimente häufig benutzte Bärlappſamen auf eine Wasserfläche gestreut und durch einen Luftstrom in eine freisende Velvegung ver fetzt wird. Nachdem man das herumwirbelnde Pulver einige Zeit beobachtet hat, richte man das Auge auf einen benachbarten Tisch, und man wird wahrnehmen, daß die Fläche sich zu drehen scheint, aber in einer umgekehrten Richtung wie jenes Pulver.-

Eine bisher unbekannte Charade Schillers ist in einem alten Fremdenbuche der Wartburg aufgefunden worden. Die Charade ist 23 Zeilen lang und vom Dichter selbst im Jahre 1803 niedergeschrieben. Calderons Richter von Zalamea" in einer - Ueber die Heiterkeit der Wanja mwesi in Deutsch - Uebersetzung von Rudolf Presber , wird eine der ersten Novitäten der prester, bio e r cute bitter Ostafrita wird in der Aprilnummer des Afrikaboten" folgendes der kommenden Saison im Lessing Theater ſein. berichtet: Die Heiterkeit der Wanjamwesi ist sprichwörtlich. Nicht Das Bergtheater in Thale am Harz beginnt am nur giebt es unter ihnen viele originelle Naturen, die durch ihren 25. Juni mit Shakespeares Sommernachtstraum" gefunden Witz eine ganze Gesellschaft zu unterhalten verstehen, seine diesjährige Spielzeit. sondern das ganze Volk zeigt in seinem Benehmen eine erstaunliche Fröhlichkeit, die sich bei jeder Gelegenheit in Musik und Tanz kund- galerie ist eröffnet. giebt; zu Hause und bei beschwerlichen Karawanenmärschen, überall zeigt der Wanjamwesi ein heiteres Wesen, das ihn nicht nur allenthalben empfiehlt, sondern ihm auch über die drückenden Sorgen des Alltagslebens leicht hinweghilft, ohne ihm gerade das Gepräge des Leichtsinns aufzudrücken. Wenn am Abend eines mühe­vollen Marschtages der Europäer erschöpft von den Anstrengungen und Strapazen sich zur Ruhe niederlegt, dann denkt der Lastträger aus Unjamiesi noch lange nicht an die Nachtruhe. Derselbe heitere Sinn, den er tagsüber bekundete, wenn er unter den Glutstrahlen der afrikanischen Sonne eine Last von 30-40 Kilogramm trug und trotz Hunger und Durst den beschwerlichen Marsch durch die heiße Steppe fortsette, dieselbe Fröhlichkeit, die ihn dann über alle Mühen hinweg- c. Der thätigste Vulkan der Erde ist der Sangay hob und sogar noch launige Sangesweisen ihm entlockte, verläßt ihn auch am späten Abend im einsamen Lager der Wildnis nicht. Ja, im Gegenteil, sie steigert sich noch bei den Klängen der Musik und belebt die Einöde; da, wo tagsüber vielleicht kein Mensch zu sehen war, wo sonst beim fahlen Mondenschein die Tiere der Wildnis Eine Glodeninschrift deskirchturms zu Bernau zur Tränke kamen, da ist jetzt plötzlich ein ganz neues Leben erblüht. teilt der Astronom Archenhold im Weltall " nach Angabe der Beim flackernden Schein der Wachtfeuer und beim Klange der Neger- Bernauer Stadtchronik von Wernicke mit:" Im Jahre 1649 wurde musik erblickt man die schwarzen Gestalten, in Reigen gefchart, die Glocke umgegossen und erhielt dabei eine vom Diatonus Schöppius tanzend daherbuschen. Und diesem Vergnügen liegen die Söhne in Versen verfaßte lateinische Inschrift, deren Inhalt etwa folgender Unjamwesis nach des Tages Last und Arbeit stundenlang ob. Es ist ist: Der( 1618) von dem Erdkreis ungern gesehene, sehr schreckliche für den Europäer ein gang eigentümliches Schauspiel, wenn er zum Komet verkündigte dem ganzen Europa grausige Kriege. Wir haben erstenmal diese fröhlichen Tänze in magischer Beleuchtung erblickt; gesehen, von da begann der Schmerz. D, die Unfälle, ach, die da kann er nur staunen über die urwüchsige Kraft unsrer Neger, Schlachten der Könige und Feldherren, welches alles das Welttheater die selbst am Abend heißer, arbeitsreicher Tage noch keine aufweist. Schon während dieses den Heiligen geweihte Wert, die Müdigkeit kennen, weil sie eben ihre Mühen mit Fröhlich- Glocke, vollendet wird, wächst endlich der Friede im Verlaufe des feit und munteren Liedern würzen. Auch bei den Feld- Jahres, in welchem wir auffeufzen. Möge wieder erstehen der arbeiten in der Heimat lieben es die Wanjamiesi, Lieder zu Friede, der nunmehr der Welt verkündigt wird."

in Ecuador . Er ist 5323 Meter hoch und seit 1728, ununterbrochen thätig. Die Geräusche von seinen Eruptionen hört man bisweilen in dem etwa 225 Kilometer entfernten Quito ; einmal zählte man in einer Stunde 267 Ausbrüche.

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Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.