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Humoristisches.
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Einen gelungenen
ihre Thränen und ihre Bitten, das sind die Zauberformeln, die den Das metallene Kompaßgehäuse ist in eine Anzahl von einander unbewegten Gott schützen, daß er triumphiert über die bösen Geister. isolierter Abschnitte geteilt, deren jeder mit einem Draht dermaßen Sie nahet Dir, Osiris , fie tommt zu Dir, fis, die heilige Herrscherin verbunden ist, daß bei dem alle Minuten erfolgenden Stromschluß des mächtigen Reiches, die hochverehrte Göttin, die Königin des durch Quecksilbertropfen, Zeiger und Gehäuse- Abschnitt an der ent Oftens und des Westens." In den dunklen Seufzern der Klage, in sprechenden Stelle eines außen befindlichen Papierblattes ein den Schreien der Verzückung und in einem inbrünstigen Leichen- Fünfchen durchschlägt, um die Richtung der Fahrt festzulegen. gebet flang das Lied aus. In diese Mysterien der Osirisberehrung führte auch wieder das ausgegrabene Marionettentheater, von dem der Gelehrte darauf berichtete. Es ward neben dem Grabe der Sängerin gefunden und hat die Gestalt eines Schiffes aus Wiz, schreibt die Kölnische Volkszeitung", erzählt man sich aus Holz und Kupfer, dessen Kajüte eine richtige Bühne war, auf der Stentucky. Signor Zanetti, der Zauberer, führte einem aufs höchste fich die Personen des heiligen Spieles bewegten; es ist die Barke, interessierten Bublifum in einem Städtchen jenes Staates seine Kunstauf der die einsame Göttin dahinfährt, um den Sonnengott, ihren stücke vor. Einmal trat er vor und sagte: Gemahl, zu suchen. Ueber der Bühne war eine Stange befestigt, an der die Fäden hingen, durch die die Marionetten Leben und Bewegung erhielten. In der Mitte steht eine Puppe mit beweglichen Armen, die die Jfis darstellt. Rechts und links stellten Coulissen die Ufer des Nils dar. Die Handlung erzählte von dem Tod und der Auferstehung des Dfiris, von all den Scenen, von denen die Priesterin eintönig sang, und nur die Eingeweihten durften die Darstellung des Mysteriums anschauen.-
Medizinisches.
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Die Schlafkrankheit bei Weißen. Im Spital St. Camille zu Antwerpen liegt ein von der Schlaffrankheit befallener Europäer. Der ihn behandelnde Arzt Dr. Dupont giebt über den Fall in der Medizinischen Fachschrift ,, Le Caducée" nähere Einzelheiten. Der Kranke ist ein 24jähriger Handelsagent V., der im Januar dieses Jahres aus Afrika zurückgekehrt ist. Sein eigentümliches Benehmen am Stongo hatte disziplinarische Maßnahmen gegen den Mann und seine Rücksendung nach Europa veranlaßt. Eines Tages erschien er nämlich in scheinbar finnloser Trunkenheit-nachher ergab sich, daß er nur zwei Glas Bier genossen hatte feinen Borgefekten und erregte durch Gehorsamsverweigerung und Drohungen in Gegenwart von Eingeborenen allgemeines Aufsehen. Schließlich ergab sich, daß er völlig unsinniges Zeug schwazte. Am 19. Januar wurde Dr. Dupont zu dem Kranken gerufen. Er fand einen sehr blutarmen Menschen, der kaum noch gehen konnte und höchst verstört und aufgeregt schien. Am 21. Januar trat V. in das Spital und Dr. Dupont stellte die Diagnose auf beginnende Schlaffrankheit. Seitdem hat sich der Zustand des Kranken anhaltend verschlimmert. Der Schlaf wird immer länger, das Schlucken immer schwieriger. Auf einem Stuhl an einem Tische sitend, raucht der Patient hin und wieder eine Cigarette und starrt gleichgültig auf die Bilder einer vor ihm liegenden Zeitschrift. Ist alles um ihn ruhig, so schläft er ein. Der Kranke wird mit Arsenik behandelt. In dem felben Spital befindet sich ein am 21. März aus Afrika zurückgekehrter 36jähriger Schiffstapitän, der gleichfalls an Schlaffrankheit leidet und dessen Krankheitszeichen in verschiedenen Punkten mit denen im ersten Falle übereinstimmen. Uebrigens hatte Dr. Dupont schon im September 1902 einen weißen Schlafkranten zu behandeln. Es war ein Trappistenmissionar, der fünf Jahre im Bezirk des Aequators berweilt hatte, wo die Krankheit unter den Eingeborenen sehr häufig irt. Der Missionar ist am 24. Januar 1903 in Antwerpen gestorben. ( ,, Kölnische Zeitung ".)
Aus dem Tierreiche.
" Für mein nächstes Kunststück brauche ich eine kleine Whiskyflasche. Will einer der Herren so freundlich sein, mir eine Viertelliter- Flasche zu leihen?"
einer bittenden Geberde sagte er: Niemand rührte sich. Der Zauberer schien überrascht. Mit
Vielleicht haben Sie mich nicht verstanden. " Ich hatte einen andern Eindruck von den Sitten Kentuckys. Will einer der Herren
so freundlich sein, mir eine Viertelliter- Flasche Whisky zu leihen?" Kein Mensch rührte sich. Der Zauberer bat um Entschuldigung und sagte, dann müsse er das beabsichtigte Kunststück für diesmal vom Programm streichen. Er wandte sich seinem Tische zu, als im hinteren Teile des Saales ein Mann aufstand und rief:
Mister, könnten Sie eine Halbeliterflasche gebrauchen?"
" Gerade so gut," antwortete Banetti. Im Moment war jeder einzelne Mann im Publikum auf seinen Füßen und streckte dem Zauberer eine Halbeliterflasche entgegen.
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Notizen.
Das Schauspielhaus wird, nach Vollendung des Umbaues, eine Reihe von klassischen Stücken geben. Aus Aussicht genommen sind:„ Nathan der Weise "," Tasso"," Die Laune des Verliebten",„ Stabale und Liebe"," Der zerbrochene Krug"," Der Kaufmann von Venedig"," Der Sommernachtstraum" und„ Was Ihr wollt".
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Das Kleine und das Neue Theater werden vom 16. bis zum 31. Juli geschlossen sein.
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National Theater am Weinbergsweg zur Aufführung M. v. Wewelers neue Oper, Dornröschen" ist vom erworben worden.
Der verstorbene Afrikareisende Stanley hat ein Vermögen bon nahezu 3 500 000 M. Hinterlassen, die Hauptsächlich aus dem Ertrag seiner Bücher stammen.
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Ein Preisausschreiben( Gesamtsumme 15 000 Mark) für wissenschaftliche Arbeiten über die technischen Vorgänge beim Erhärten der hydraulischen Bindemittel wird durch den Minister der öffentlichen Arbeiten unter Beteiligung Die des Vereins Deutscher Portlandcement Fabrikanten erlassen. Aufgabe lautet: Darlegung des Wesens und des Erhärtungs Neue Beobachtungen an dem amerikani prozesses der talkhaltigen hydraulischen Bindemittel( Erhärtung in schen Löffelstör. Der Prometheus" berichtet nach der der Luft, im Süß- und Seewasser)" und zerfällt in fünf Unter" Science ": An dem im Mississippi heimischen, eigenartigen Löffelstör fragen, die sich mit dem Nachweise der einzelnen bei dem Erhärtungs ( Polyodon spathula) hat neuerdings G. Wagner einige Eigentüm prozeß vorgehenden Verbindungen beschäftigen. Die Arbeiten sind, lichkeiten feststellen können, die man merkwürdigerweise bisher fast bis zum 31. Dezember 1906 im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, immer übersehen hat. Erstlich entdeckte er am Vorderende in der Wilhelmstr. 80, abzuliefern. Den einzelnen Bewerbern kann gestattet Nähe des Mundes ein Paar kleiner Bartfäden, die noch dadurch aus- werden, in dem Laboratorium in Westerland auf Sylt eigne gezeichnet sind, daß der rechte bedeutend größer entwicklet ist als der Versuchskörper herzustellen und in den dortigen Behältern zu Linke. Des weiteren fand unser Gewährsmann, daß die Fische an lagern, soweit dies ohne Störung des amtlichen Betriebes geschehen der Schulterregion und an dem Isthmus, d. h. an dem zwischen den kann. beiderseitigen Siemenöffnungen gelegenen Körperteile, eine Bedeckung von echten Schuppen tragen. Es gelang auch, den voraussichtlichen Grund für das Vorhandensein dieses besonderen Schußmittels ausfindig zu machen. Es zeigte sich nämlich, daß die Löffelstöre in außerordentlich hohem Grade von den Lampreten heimgesucht werden. Nicht selten wurden zehn bis fünfzehn dieser Schmaroher an einem Löffelstör gefunden, und fast sämtliche zur Untersuchung gelangten Fische zeigten wenigstens Narben von den durch die Lampreten verursachten Wunden. Da nun an der oben gekennzeichneten Körperstelle sich besonders große Blutgefäße unter der Haut hinziehen, so ist es leicht verständlich, warum gerade an dieser Stelle es zur Ausbildung eines besonderen Schutzmittels kommen konnte.
Technisches.
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c. Interessante Beobachtungen über Temperatur und Lebensbedingungen in höhen von 3000 bis 4800 Meter, wie sie die englische Expedition in Tibet jetzt durch schreitet, macht der Berichterstatter der„ Times". Die niedrigste Temperatur von 32,2 Grad Celsius unter Null hat man im Lager von Chuggia festgestellt. Im Januar und Februar war in einer Söhe von 4575 Metern die niedrigste Temperatur nachts- 23,1 Grad Celsius. In einer Höhe von 3050 Metern betrug die nächtliche Minimaltemperatur-13,88 Grad Celsius. Die Aerzte der Expedition haben auch die Bergkrankheit sorgfältig studiert. Durch mangelhafte Abkochung der Nahrungsmittel wurden häufige Verdauungsbeschwerden verursacht. In einer Höhe von 4575 Metern kocht das Wasser bei einer Temperatur, die um mehrere Grad niedriger als am Meeress spiegel ist, und das Kochen wird ungenügend; es ist fast unmöglich, den eis zuträglich kochen zu lassen. Von den verschiedenen Sorten roter Linsen aus Indien , die zur Beköstigung der Truppen dienen, fonnte in einer Höhe von 3000 Metern nur eine einzige Art, der mussoor", genügend gefocht werden. Bei dieser niedrigen Temperatur war das Del gefroren, und die Instandhaltung der Gewehre wurde fast unmöglich.
- Registrierender Schiffstompaß. Einen Kompaß, der von Minute zu Minute die Richtung der Nadel aufzeichnet, hat, wie die„ Technische Rundschau" mitteilt, der Franzose Heit erfunden. Der Seemann fann also nach dieser Aufzeichnung den Lauf des Schiffes für irgend einen Beitraum genau feststellen. Die Kompaß scheibe ruht auf einer Stahlspitze, die in einem Quecksilbertropfen steht. Die mit der Windrose versehene Kompaßkarte trägt am äußeren Rande einen silbernen Zeiger, der durch einen dünnen Draht mit dem einen Pol einer Elektricitätsquelle in Verbindung steht. Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.- Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 3. Juli.