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gemusterter Teppich bedeckt den ganzen Fußboden und harmoniert gebildet, welche ungehindert den Ausblid nach allen Seiten gestattet. mit den Bezügen der Sessel wie der in grünen Emaillefarben mit Man tann aber auch auf die Plattform hinaustreten und hier auf Gold- und Silber- Arabesten ausgeführten Dede. Das wichtigste einem Stuhl Plaz   nehmen, um während der Fahrt die frische Luft aber ist, daß dem Reisenden hier genügend Raum zur Verfügung zu genießen.

steht, so daß er sich's bequem machen tann. Ich glaube nicht zu über- Auf jedem Bahnhof findet man im Schalterraum ein sos treiben, wenn ich sage, daß jedem Reisenden in der Parlor- Car" genanntes Informationsbureau, in welchem man jede Auskunft ers auch bei voller Befehung des Wagens noch doppelt so viel Raum halten kann. Man ist also nicht genötigt, andre dienstthuende Be bleibt, wie in den deutschen   Eisenbahnwagen zweiter Klasse. Ueber- amte zu stören, obwohl diese jedermann in der liebenswürdigsten haupt wird für den Reisenden, dank der lebhaften Konkurrenz der Weise unterrichten. Wenn ich an einem Orte Halt machte, so ließ Eisenbahn  - Gesellschaften, auf das trefflichste gesorgt. Der Porter, ich mir bom Schalterbeamten sofort in mein Notizbuch oder auf das ausnahmslos ein Schwarzer, hat am Ende des Wagens eine fleine Retour- Billet die besten Züge zur Weiterfahrt nach den nächsten Gastüche, in welcher er schnell bereiten kann, was begehrt wird, falls Städten notieren, in denen ich mich aufhalten wollte. Welcher nicht in dem betreffenden Zuge ohnehin eine Dining- Car  "( Speise- deutsche Schalterbeamte würde sich darauf einlassen? Doch in wagen) enthalten ist. Für die mitreisenden Babys tocht oder wärmt Amerika   wird das Fenster nicht erst eine halbe Stunde vor Abgang der Porter die Milch. Rauchen darf man in der" Parlor- Car", des Zuges geöffnet, sondern ich kann jederzeit ein Billet zu irgend­welche den Charakter eines Salons besitzt, jedoch nicht; dafür sind welchen Zügen erhalten, und zwar nicht nur auf dem Bahnhof selbst, aber besondere Rauchkabinetts in demselben oder im nächsten Wagen sondern in jedem größeren Hotel und zahlreichen Ticket- Bureaus der vorgesehen. Selbstverständlich fehlen in keinem Wagen Toiletten Stadt. und Waschbecken( mit Kalt- und Warmwasser- Zuführung), sowie Eiswasser- Behälter. Erquickendes Eiswasser, das man an den heißen Tagen taum entbehren kann, steht zu jeder Zeit gratis zur Verfügung des Reisenden.

in

Fred Hood.

Kleines Feuilleton.

Abend am Fluß.*)

Ich möchte bei dieser Gelegenheit nicht versäumen, einige Worte über die Toilettenräume in Amerika   einzuschalten. Für Wasch­gelegenheit ist in einer geradezu üppigen Weise gesorgt; in Eisen- Regen wusch das herbstlich bunte Land, bahnzügen, Hotels, Geschäftshäusern, auf den Dampfschiffen­überall findet man Waschbecken aus schönen Porzellan, Steingut, Marmor oder Nickel, und zwar immer mit zwei Wasserhähnen ber­fehen, für taltes und warmes Waffer. Neben jedem Beden liegt auch ein Stüd Seife, und die Handtücher sind gleich zu Dußenden aufgeftapelt. Das ist eine jener schönen hygienischen Einrichtungen, die man in Deutschland   nachahmen sollte. Ein Handtuch, welches man benutzt hat, wirft man sofort in den bereitstehenden Wäschekorb. Es spielt gar teine Rolle, ob an einem Tage 100 oder 500 solcher Handtücher benutzt werden.

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Rot von Liaoblumen ist der Strand. An dem Ufer ruft ein Mann die Fähre, Dunkel vor dem Abendsonnenbrand. Fernher lommen dumpfe Glockenschläge, um die Blumen spielt ein goldner Stand. Auf die roten Wolfen in den Fluten Wirft er nun sein Neg mit sichrer Hand. Tetsujiro Inouye.

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Die sogenannten Pullmann- Vestibül- Cars find am Tage Barlor­Ik. Haibereuter- und Wupatfee. Bendet man sich vom Bahn­Cars, werden aber bei Nacht zu Schlafwagen( Sleeping- Cars) berhof Ertner nach rechts durch den Drt, über die Brüde und dann wandelt. Die getäfelte Dede zeigt eine merkwürdig gewölbte Form; nach dem ersten Bahnübergang, den man überschreitet, so gelangt der Raum zwischen der mittleren Täfelung und der Wand ist durch man nach allem in allem etwa einem Viertelstündchen an die eine große, biertelfreisförmige Boute gededt, welche torreft in die Löcknig, die hier von einer öffentlichen Kahnfähre getreuzt wird. Deckenarchitektur eingreift. " Lunch is ready", verkündet der Porter. Also gehen wir nach Mit zwei Stößen bringt der alte nervige Bootsmann uns der Dining- Car. Auch hier ist die Anordnung derart, daß der ganze hinüber. Zum Ueberspringen ist die Löcknik nämlich doch etwas Wagen einen Raum bildet. Die Tische, an denen je zwei bis vier 34 breit, trägt dieses Mittelding zwischen märkischem Fließ Bersonen Platz finden, find an die beiden Längsseiten gerüdt; ber begleitet die Niederung neben dem schlängelnden Laufe, und an und norddeutschem Flüßchen doch sogar Motorboote. Kiefernwald Gang ist in der Mitte. Für das Diner hat man einen Dollar zu feinem Rande weiterschreitend erreichen wir die weite Mulde, die der zahlen, doch es giebt weder Wein- noch Bierzwang. Siehe dal alles trinkt Waffer. Der Leser wünscht vielleicht zu erfahren, wie flachrandige Wupatsee erfüllt. Von der Löcknitz   führt ein wenige Meter breiter Graben zum See; aber nur an beiden Enden enthält solch eine Mahlzeit in der Dining- Car aussieht. Was bekommt man für einen Dollar? Ich habe diese Frage erwartet und mir vor- er Wasser, in der Mitte seines Laufes hat die herrschende Dürre forglich notiert, was ich selbst zu dieser Mahlzeit meinem Körper ein schwarzes Schlammbett an das Licht gebracht. Auch die Ufer einverleibt habe. Da gab es: Bouillon mit Reis, Oliven, Heilbutt, tolbens( von den Berliner   Kindern Schmadedutschten" genannt), des Sees find zurückgetreten. Die Bestände des Schilfes, des Rohr­Tenderloin- Steal, Roastbeef, Kartoffeln und grüne Erbsen, gerösteten der hohen Sumpfbinsen find nicht so üppig wie sonst, und die Butter- Toast, Eis- Creme nebst Kuchen, Apfelsinen und Kaffee. Blätter der Seerofen treten stellenweise in inselartigen Haufen aus Schon während des Soupers  -während sich die meisten Baffa dem niedrigen Schlammboden hervor. Ein paar Minuten später giere in der Dining- Car befinden beginnen die Porter aus dem leitet die Karte uns zum nächsten See, dem Förstersee, wie ihn die geheimnisvollen Dedengewölbe die Betten zu holen. Der Wagen ist Starten, dem Haidereutersee, wie ihn die Eingeborenen und die Weg­durch die zwischen den Fenstern liegenden Pfosten in Felder geteilt, veiser in etwas ursprünglicherer Art nennen. Kein Graben führt und jedes Feld hat nun an der rechten wie an der linken Längs zum Seespiegel. Das Gewässer ist rings umschlossen und wand je zwei übereinander liegende Betten aufzunehmen. In der weniger auf von unten zufließendes Grundwasser, als auf Mitte zwischen den langen Bettreihen verbleibt ein Gang. Der atmosphärische Niederschläge angewiesen. Dies ist das Kenn­Porter beginnt damit, in eine fleine Oeffnung unmittelbar unterzeichen für Moorseen, zu denen der Förstersee einen Uebergang der Decke einen Schlüssel zu stecken; ein kleiner Druck nach rechts, barstellt. Am Rande des Waldes blüht das Heidekraut und gegen die gewölbte Scheibe des Feldes dreht sich um ein Scharnier und wird zum Unterboden des oberen Bettes. In der Höhlung, welche die gewölbte Blatte verfchloffen hatte, werden Kiffen und Matraßen ficht bar. Zwei zusammengehörige Seffel bilden das untere Bett; durch Umflappen der Bolstertiffen wird der Raum zwischen den beiden Seffeln gefüllt. Die Lehnen der Seffel bilden unten die Scheide­wand zwischen diesen und den Nachbarbetten. Die Scheidewände für die oberen Betten, trapezförmige Füllungsstücke, liegen auch in der Deckenhöhlung. Sie werden herausgeholt und nun mit einem ein­zigen ficheren Griff befestigt. Dann werden die Matraßen, die Kiffen, die Deden unten ausgebreitet; an Messingstangen, welche an der Decke befestigt find, werden Vorhänge angebracht, die jetzt von oben bis zum Boden herniederhängen und so das obere wie das untere Bett decken. So werden allmählich in jedem Felde bes Wagens die Betten bereitet und natürlich in gleicher Weise in sämt­lichen andern Wagen des Zuges.

den See hin wachsen auf den bleichen Bolstern   des Torfmooses   in Fülle die roten Rosetten des Sonnentaus. Die zierlichen Ranten  ber Moosbeere friechen darüber hin, und niedrige Moorliefern fristen ihr Dasein. Wenn einst der Verbindungsgraben zwischen Bupatzsee und Lödniz böllig zugewachsen sein wird, wird auch dieser See vermooren und in seiner Randvegetation dem Förstersee ähnlich werden, während gegenwärtig beide Gewässer noch ziemlich ver fchiedene Typen märkischer Seen darstellen.

Wir wenden uns gegen die Lödnik zurück und erreichen bald ihre Mündung in den Flakensee, um von hier aus dessen Ufern und später, hinter Woltersdorfer Schleuse, jenen des Saltſees zu folgen. wieder ist das Bild ein andres. Unter den steilen Ufern bedecken Dampfer unausgefekt zusammengewirrte Wasserpflanzen, Schnecken Kalkbrocken die Ränder des Sees, an die der Wellenschlag der und Muscheln ausspilt. Auf Schritt und Tritt verrät sich der Ein­fluß der nahen Kallberge. Von dort aus führt der Dampfer uns wieder heimwärts durch eine der schönsten Landschaften der Berliner  Umgebung.­

Oft wird es von reisenden Europäern getadelt, daß man sich in diesen Wagen, die ohne strenge Scheidung so viele Betten um schließen, nur sehr schwer zu entkleiden vermag. Nun, Brüderie ist hier sehr wenig am Blake; die Gesellschaft bietet allen möglichen u. Hausschwamm durch Ameisen hervorgebracht. In einem Komfort, und es fommt nur auf uns an, denselben auch mit unserm hölzernen Schuppen, deffen Fußboden die bloße Erde bildete, hatten Die sämtlichen Holz­modernen Geiste zu durchdringen. Die Damen sind verständig fich zahlreiche Ameisen niedergelassen. genug, zuerst zu verschwinden. Sie entkleiden sich hinter den Vor- teile, die mit dem Ameisenbau in Berührung gekommen hängen. Im übrigen ist die Toilette der Amerikanerin auf der Reise waren, zeigten sich später vom Hausschwamm durchsetzt, sehr praktisch eingerichtet; ihre Unterkleidung, die aus einem boll­ständigen leichten Anzug besteht, wird zur Nachtkleidung. *) Ms Probe moderner japanischer Lyrik dem nächstens Vielfach sind die Expreßzüge auch noch mit einem Aussichts- erscheinenden 5. Bande der Monographien- Sammlung Die Litteratur" wagen mit Plattform versehen, welcher sich am Ende des Zuges be-( Berlin  . Bard, Marquard u. Co.) entnommen. Die Uebersetzung findet. Die hintere Wand des Wagens wird durch eine Glaswand stammt von Otto Hauser.

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