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ehrers geschleppt werden. Hier spielen die Effektscenen des dritten auf eine häufig vorkommende Unfitte zurückzuführen gewesen ist. Aftes. Voller Abscheu weist Lady Windermere die Beschwörungen Eine junge Dame hatte sich schon seit Jahren jeden Morgen nach ihrer Mutter, deren Point d'honneur es ist, sich auch jetzt nicht zu dem Waschen den Gehörgang dadurch gereinigt, daß sie das ge= geben, ab; aber als die Verhaßte fie an bogene Ende einer Haarnadel in ein Handtuch wickelte und energisch ihr kleines Kind erinnert, δας zu Hause ihrer harrt, damit in das äußere Dhr hineinfuhr. Eines Tages mußte da schmilzt der Starrsinn der jungen Frau, da blitt in sie wohl ein etwas mürbe gewordenes Tuch genommen haben, das ihren feuchten Augen ein dankbares freundliches Vertrauen zu den Druck der Nadel nicht aushielt, denn diese fuhr plötzlich mit der Fremden auf. Die Lady kehrt heim, Mrs. Erlynne jedoch großer Kraft in das Ohr hinein. Im nämlichen Augenblick empfand verbirgt sich, weil gerade der Hausherr, Windermere und die Freunde die Dame ein furchtbares Ohrensausen und bekam einen Ohnmachtsin das Zimmer treten, hinter einer Thür. Die gähnenden Cynismen anfall, so daß sie sich sofort niederlegen mußte. An der äußeren der übernächtigen Lebemänner, vorzüglich beobachtet, füllen die Pause Ohröffnung waren einige Tropfen Blut sichtbar. Eine Stunde bis zu der nächsten Ueberraschung. Der Fächer, den die Lady ver- später begab sich die Verletzte zum Arzt, der feststellte, geffen, wird gefunden. Lord Windermere rast und will die Wohnung daß die Hörfähigkeit des betroffenen Ohres sehr bedeutend untersuchen, da tritt Mrs. Erlynne aus dem Versteck, mit dem Opfer abgenommen hatte, so daß Flüstersprache selbst in der Nähe war. Da ihrer eignen, freilich schon recht arg ramponierten Reputation den nicht verständlich die Erscheinungen sich nicht wurde Ruf der Tochter zu retten. Sie sei es, die den Fächer versehentlich bessern wollten, der Dhrenarzt befragt, und dieser aus der Gesellschaft mitgenommen und hier verloren habe. ermittelte, daß vor dem Trommelfell des verletzten Dhres ein Fremdkörper lag, der in einem kleinen Gehörknöchelchen, nämlich dem ganzen Amboß , bestand, den die Dame also mit der Haarnadel herausgerissen haben mußte, das Trommelfell war selbstverständlich vorher durchstoßen, so daß beim Schneuzen der Nase die Luft durch das Dhr zischte. Die Hörkraft verbesserte sich in der nächsten Zeit wieder, und auch das Ohrensausen ließ etwas nach, jedoch trat eine vollkommene Wiederherstellung nicht ein, wie ja auch bei der Natur der Verlegung und dem Fehlen eines so wichtigen Bestandteiles des inneren Dhres nicht erwartet werden konnte.
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Mrs. Erlynne erscheint dann noch einmal, um mit diskret zurückgehaltenen mütterlichen Empfindungen von der Tochter Abschied zu nehmen. Nie wird die Lady erfahren, wer ihre Mutter war, und sie selbst muß versprechen, die nächtliche Escapade dem Gatten niemals zu verraten. Die freundlichen Illufionen es ist das einer der feineren ironisch psychologischen Züge im Drama- werden konserviert und die Abenteurerin hüpft aus der sentimental heroischen Verpuppung rasch wieder in ihr eigentliches Fach. Eine geschickte Ausrede, wie fie in die fremde Junggesellen- Wohnung gekommen sei und Lord Augustus, der aufs Korn genommene Ehekandidat, ist sofort wieder von ihrer Unschuld überzeugt. Um alle Peinlichkeiten zu vermeiden, wird das neue Pärchen den Himmel seiner Ehe im Auslande genießen.
Paula Müller, die schon als Cressida eine Probe ihres Könnens abgelegt, spielte die Lady mit gewinnender Anmut. Adele Hartwig in der Rolle der Mutter enttäuschte bei dem ersten Auftreten etwas, wuchs aber zusehends im dritten und im Letzten Afte. Auf Augenblicke gelang es ihr fogar, dem Stück zum Trozz, den Schein der natürlichen Empfindung vorzutäuschen. Harry Walden mußte seine bewährte Kraft für die schweigsame, fo uninteressante Lordschaft einsetzen. Das Ensemble der Gesellschaftsscenen in dem zweiten Akte ließ viel, sehr viel zu wünschen übrig. Die Aufnahme des Stückes beim Publikum war, wie nicht
anders zu erwarten, kühl.
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dt.
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Humoristisches.
- Im Gamsgebirg. Hären Se mal, mei futester Herr Ekonom, gehn denn bei Eich de Leite gar nich mehr in dem scheenen, Mir hamm toans mehr. Mir hamm's alle an die Fremden
ächten Nationalgostieme?"
verkafft."
Dumme Frage. Jezt möcht' ich wissen, warum Du da überhaupt geheiratet haft?"
Schwätz' doch nicht. Wenn ich Dein Geld allein hätte betommen fönnen, wäre es mir auch lieber gewesen." Ein Gemütsmensch.„ Tua nöt allaweil auf d' Sau
neischlag'n, Lausbua, dunimer!"
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Brav, Meister! Der Gerechte erbarmt sich auch des Viehes." " Freili, von dem Schlag'n werd ja' s Fleisch ganz g'scheckat." ( Simplicissimus".)
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Notizen.
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Ueber die Basimu und Zauberer von Ruanda ( Deutsch - Dstafrika) berichtet ein Missionar: Die Basinu sind die Seelen der Verstorbenen und werden wie böse Geister gefürchtet. Besonders muß sich jede Familie vor den Geistern der eignen Vorfahren schützen. Neben dem Wohnhause des Negers befindet sich das " Flalo", das ist eine kleine Hütte, in der die Basimu weilen. Bei einem Krankheitsfall, vor Unternehmung einer Reise, vor einer- In dem von der Zeitschrift De Vlamingen" verGeburt opfert man stets den Basimu, um sie sich günstig zu anstalteten Preisausschreiben für blämische Littestimmen. Aber woran erkennt man den Willen der Geister? ratur gewann den ersten Preis Hubert Melis mit seinem Wer bezeichnet die Opfer, die sie wünschen? Dies thun Schauspiel Neues Leben", den zweiten Louis Slok, der die Zauberer, die„ Bafumu", die wirklich erfinderisch in der Dichter des Schauspiels, Neue Schäße". Es hatten sich 17 MitWahl der Mittel sind, durch die sie den Willen der Basimu zu bewerber eingefunden. erkennen vorgeben. Die einen bedienen sich dazu der Eingeweide von - Der französische Architekt Hénard hat in einer Pariser ZeitRindern und Hühnern oder der Flammen von Unschlittlerzen, schrift zahlenmäßige Vergleiche angestellt zwischen der ParkLugumbo" genannt; andre gebrauchen Stöcke von Knochen, Elfenbein, fläche innerhalb der französischen Hauptstadt im Eisen, Kürbissen, die sie über ein Brett werfen, um sodann aus der Jahre 1789 und der im Jahre 1900. Danach hat nämlich Paris in Lage der Stöcke den Willen der Geister abzulesen; wieder andre, 110 Jahren fast zwei Drittel seiner alten freien Plätze und Parks besonders die Zauberinnen, werfen Holz ins Wasser und sagen aus verloren. Diese bedeckten im Jahre 1789 noch 400 hektar, 1900 den kleinen Wellen die Zukunft voraus. Die Zahl der Zauberer ist nur noch 157 Hektar, so daß also nur ein Zehntel des Gesamtareals groß; auf hundert Einwohner kommt durchschnittlich ein solcher. Ihr der Stadt aus Anlagen besteht.- Geschäft ist sehr gewinnreich. So hat jeder zehn bis zwanzig Kunden, - Adieu, Therese!", eine" heitere Liebesepisode" von die ihm Bohnen, Getreide, Bananenwein, Harken usw. bringen, ja, Ludwig Renner , ist für das Lustspielhaus in der die berühmten wollen nur Ninder und arbeiten nur für Friedrichstraße erworben worden. Reiche. Ihre Geheimnisse bererben fich gewöhnlich vom Water auf den Sohn. Besonders die Reichen recht eifrig, damit sie ihre Ruhe behalten. Ja, selbst der König und die Großen seines Reiches vertrödeln ihre Zeit damit, Zauberer zu befragen und Opfer darzuDie Kosten der Kochschen Studien. Nach füdbringen. Jeden Morgen kommen die Bafumu zum König und sagen afrikanischen Blättern haben die bakteriologischen Studien des Prof. ihm, was für ein Opfer er darbringen und welche Amulette er Dr. Koch den Kolonien 20 000 Pfd. Stert.( 400 000 M.) gekostet. tragen müsse, um einen glücklichen Tag zu erleben. Mit großen- In Bagen z bei Kottbus hält man, nach dem„ Kottbuser Kosten läßt er oft berühmte Zauberer aus den Nachbarländern Anzeiger", gegenwärtig den Schulunterricht in einem kommen und bezahlt ihre Dienste mit Ochsen. Die Wahrsager alten Ruhstall ab, da angeblich ein geeignetes Lokal während ferner, die„ Bahanje", prophezeien nach gewissen Thatsachen und des Neubaues der Schule nicht aufzutreiben ist. Die Thür des Zufällen die bevorstehenden glücklichen oder unglücklichen Ereignisse. eigenartigen Unterrichtsraumes muß ständig aufbleiben, da die Sodann giebt's noch Propheten, nämlich die eigentlichen echten, die Scheiben der Fenster zerschlagen und die Löcher mit Stroh vernur bei Hof sich befinden. Die Negenmacher ferner, die„ Baschara", stopft sind. find wirklich nicht die glücklichsten Geschöpfe auf der Welt. Denn wenn der Regen ausbleibt, müssen sie dies mit ihrem Leben besablen; offenbar halten sie ihn ja zurück, und das Volk wirft sie einfach ins Wasser. Als im letzten Jahre z. B. einmal der Regen abnahm, ließ der König sechs Baschara töten.
Roseggers ländliches Jdyll Komödianten" wurde In dem Geisterbefragen sind 17111 für das Wiener Josefstädter Theater erworben. Das Stück wird mit Frau Niese in der Hauptrolle zur Aufführung gelangen.
Medizinisches.
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Der Köln . 3tg." wird aus Tokio berichtet: Am 25. Juli blieben 500 naben und Mädchen der Volksschule in Wada bei Matsumoto dem unterricht fern, um ihre Unzufriedenheit mit dem Hauptlehrer zu bezeugen, den sie durch ihren Ausstand zum Rücktritt zwingen wollen. Schülerausstände find in Japan häufig.
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- Der grobe Unfug Paragraph in Korea . ie. Gine feltene Ohrberlegung wurde von Dr. Scheier§ 672 des koreanischen Kriminalgesetzbuchs lautet: Mit vierzig vor der Berliner Dtologischen Gesellschaft besprochen, die trop Stodschlägen wird jeder bestraft, der gethan hat, was ihrer Seltenheit allgemein beachtet zu werden verdient, weil sie er nicht thun follte."- Berantwortl. Redakteur: Franz Nehvein, Berlin.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.