756
-
-
-
-
Humoristisches.
-
Im Dusel. Dorfpolizist: Im... im... im Na.... im... Na... na, i'... sag's lieber morg'n!" Er fennt sie. Was ist das für ein Mensch der neue
--
Sekretär?" Kollegen zusammen!" Hm, heute und gestern hat er so viel gearbeitet, wie wir drei
"
Also auch so ein Faulenzer!"-
Abgesetzt.„ Merkwürdig, so selten sieht man noch auf „ Natürlich! Ist ja jetzt fast jedes Haus versichert!"
"
Ein geplagter Mann. No, Frau Beisele, wie geht's Ihr'm Ma' in der Sommerfrisch'?"
allem, was wir draußen durchgemacht hatten, war es doch eine schöne| Dir. Blüten und Lilien, den Hala Deiner Schivester zu Abwechselung, besonders, da auch die Fliegen darunter zu leiden schmücken, die da wohnet im Herzen Dir, die da fizzet neben hatten. Das war für uns die größte Genugthuung, die wir uns Dir. Nahe Dich endlich! Es tönt Dir entgegen Musik und Gedenken konnten. Mit unsrer Vorräten waren wir zu Ende. Unser sang. Die traurigen Tage sie sind versunken und Helle Freude würdiger Wirt hatte kein einziges Huhn im Hause. Daß es Hühner- lächelt, Bis einst der Tag kommt, an dem Du eingehest in das eier giebt, war ihm bis dahin überhaupt kaum bekannt geworden, Land, das ewiges Schweigen liebt." und das versteckte Getreide hervorzuholen, dazu konnten ihn selbst unsre Rubel nicht bewegen. Damit hatte er vielleicht ganz recht, denn er konnte das Getreide vielleicht bald selbst gebrauchen. So Jehten wir uns denn auf den nackten Fußboden nieder, um den Anbruch des Morgens zu erwarten, an dem wir nach Liaujang aufbrechen wollten. Plötzlich kam dem Gefährten, der sich mir an= geschlossen hatte, ein glücklicher Gedanke, und in gebrochenem Englisch teilte er mit, es sei doch noch Korn in Aegypten . Er sprang auf, machte Licht und stöberte in einer Ecke seiner Satteltasche Herum, aus der er dann auch allmählich eine Handvoll staubiges Beug hervorholte, das den Erzeugnissen des japanischen Kunstgewerbes ähnlich sah, die sich in Wasser in Blumen und seltsame Beichnungen verwandeln. Was sollte das sein? Nun, getrocknete dem Lande den heiligen Florian!" Gemüse, und der Gefährte wollte daraus eine Suppe bereiten. Das Wort„ Suppe" wirkte wie Zauber. Wir schürten das Feuer neu auf und erduldeten dabei gern die Gefahr, zu ersticken. Es wurde Wasser gekocht, der kostbare Fund hineingeworfen, und dann warteten wir neben dem Feuer stehend, mit immer ärger werdendem Hunger auf das, was nun kommen sollte. Eine halbstündige Arbeit des kochenden Wassers schien den widerspenstigen Splittern nicht viel angethan zu haben. So tot wie sie gewesen waren, würden Sie wohl vorläufig noch bleiben; so ließen wir das Zeug denn weiter fochen, wobei wir uns der Reihe nach beim Kochamt die Finger ver= brannten und von den Flammen die Augen blenden ließen. Nach einer weiteren Stunde war unser Essen noch in demselben Zustande wie vorher. Tas Gesicht meines Kollegen zeigte einen aus Erstaunen und Enttäuschung gemischten Ausdruck. Ich deutete in milder Form an, er hätte vielleicht zerbrochene Streichholzschachteln anstatt Dörrgemüse erwischt. Er schüttelte jedoch traurig den Kopf and behauptete, wir fämpften thatsächlich gegen den Widerstand getrockneter Rüben und Schoten. Da kam ihm ein neuer Gedanke. Er durchwühlte noch einmal seine Satteltaschen und holte daraus mit vielen andern Dingen, unter denen sich auch eine Zahnbürste befand, einen Feßen bedrucktes Papier hervor, den er eifrig du chlas. .Himmel!" rief er aus, dieses Gemüse muß ja vorher 24 Stunden lang in Wasser liegen!"" Wir tauschten noch unsre Meinungen über Stonserven im allgemeinen aus, nahmen den Kochtopf vom Feuer und gingen zu Bett, oder legten uns vielmehr auf den aus Ziegelsteinen hergestellten Fußboden nieder.
"
-
Er muß halt immer laufe', daß er esse' ta', und esse', daß er und so hat er au' nig trinke' ka', und trinke', daß er schlafe' ka' Gut's, der Ma'!"
"
Notizen.
- Die Buch ich ntuck" wieder ablegen. Es war ein kostspielig Ding Nation" wird mit der nächsten Nummer ihren und hat den Lesern nicht einmal gefallen. schmuck"
-
-
Die erste Aufführung von Gerhart Hauptmanns umgearbeiteten Florian Geyer " ist vom Lessing- Theater auf den 15. Oktober angesetzt worden.
-
"
Jm Wiener Burgtheater erzielte das dreiaktige Schauspiel" Die Fehme" von Eugen Brüll einen äußeren Erfolg. Der Kritiker der„ Neuen Freien Presse" nennt das Stück ein Protektionskind", das nicht ins Burgtheater gehöre. Seine Sprache schwankt zwischen dem Vortrage eines Nachmittagspredigers und dem Ton eines Kolportageromans." Schlenther hatte sich die Aufführung des Schmarren befehlen lassen.-
" 1
" 1
- Die Münchener dramatische Gesellschaft bringt am 26. September Herbert Eulenbergs Tragödie„ Ein halber Held" zur Erstaufführung.-
-
Leoncavallos Oper, Der Roland von Berlin" wird am 9. Oktober erstmalig im Opernhause in Scene gehen. Die Hauptrollen singen Bertram und Grüning.
-Für die Nationalgalerie wurden folgende Werke der Düsseldorfer Kunstausstellung angekauft; Gustav Wendling , Düssel dorf ," Botschaft von hoher See": Gerhard Janßen , Düsseldorf , Mann mit Strug"; Karl Vinnen , Osterndorf, Abend"; Ignazius Taschner, Breslau , Parzival".
"
Der Verband der Kunstfreunde am Rhein will in Köln ( für die Dauer von zehn Jahren) ein Ausstellungsgebäude errichten. Für den Entwurf ist eine Konkurrenz ausgeschrieben, zu der mur Professor Behrens- Düsseldorf , Architekt Branzky- Köln, Profeffor Billing- Karlsruhe, Professor Fischer- Stuttgart, Professor Olbrich- Darmstadt und Profeffor Ragel- Karlsruhe aufgefordert werden. Der Gesamtpreis des Hauptgebäudes mit Honorar soll 140 000 m. nicht überschreiten. Für Nebengebäude, darunter eine kölnische Kneipe, sind 60 000 M. und für die Gartenanlage 25 000 M. ausgeworfen.
k. Der älteste Liebesbrief in der Welt. Im Gegensatz zu der Stellung, die die Frau im Orient heute einnimmt, besaß sie im Altertum in Aegypten und Chaldäa eine große Freiheit. In Chaldäa konnte sie Handel treiben, ihr Eigentum zurückbehalten, Zeugin vor Gericht und Vormund ihrer eignen Kinder sein. Von der Stellung der Frau in Aegypten wissen wir weniger; aber auch diese war zweifellos sehr viel höher als die der Mohammedanerinnen. In einer Hinsicht hat sich indessen wenig geändert, die Heirat war im wesentlichen ein Handelsgeschäft zwischen den Eltern des Bräutigams und der Braut. Das ersieht man deutlich aus der Gesetzessammlung Hammurabis , des Königs von Babylon, 2200 v. Chr. Der Gatte bezahlte den Brautpreis, der Vater sorgte für die Mitgift und AusSteuer der Braut. Unter diesen Umständen gab es eine Werbung, wie sie nach abendländischen Begriffen der Ehe vorausgehen soll, nicht. Trotzdem kann man sich denken, daß mancher Liebesbrief auf Papyrus oder Thon heimlich zwischen dem Brautpaar in der VerTobungszeit hin- und hergegangen ist. Wir besitzen mun viele Liebeslieder der alten Aegypter, aber einen echten Liebesbrief hatte man noch nicht gefunden. Erst neuerdings wurde, wie wir in einer englischen Zeitschrift lesen, in Chaldäa ein Liebesbrief auf Thon gefunden, der uns zivar etivas förmlich flingen mag, aber zwischen den Zeilen doch die versteckte Zärtlichkeit hindurchfühlen läßt. Das Dokument stammt etwa aus dem Jahre 2200 v. Chr. und wurde in Sippara , dem biblischen Sepharani, gefunden. Dort wohnte an scheinend die Dame, während der Geliebte sich in Babylon aufhielt. Der Brief lautet:" Der Dame Kasbuya( kleines Mutterschaf") fagt Gimil Marduk( Der Liebling Morodachs) dies. Möge der Sonnengott und Marduk Dir ewiges Leben gewähren. Ich schreibe in dem Wunsche, etwas über Teine Gesundheit zu erfahren. Oh sende mir Nachrichten darüber. Ich wohne in Babylon und habe Dich nicht gesehen, was mich sehr ängstigt. Sende mir Nachricht, wenn Du zu mir fommst, so daß ich glücklich sein kann. Komm im Marchesvan. Mögest Du lange leben, um meinetwillen." ZweifelLos geht aus der Aufforderung, im Marchesvan zu kommen, der Wunsch des Schreibers hervor, daß sie die Feste jenes Monats und die Lustbarkeiten, die bei diesem Anlaß veranstaltet wurden, mitmacher sollte. Wenn man in Aegypten auch keine Liebesbriefe gefunden hat, so hat es doch die schönsten Liebeslieder. Aegypten war das Land der Ewigkeit, der Tod war nur ein Zwischenfall im Leben, und die Frau, die eines Mannes.geliebte Schwester" auf Erden war, war es auch im Verborgenen Land". Diese Seite des ägyptischen Charakters zeigt am besten das berühmte Lied des Harfners aus dem Jahre 2500 v. Chr., das wahrscheinlich bei den ägyptischen Festen gesungen wurde:" Gnädig verleihe leidenlose Tage, o heiliger Water. Nahe Dich! Sieh, Salben und Wohlgeruch bringen wir Verantwortl. Redakteur: Franz Rehbein , Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
"
-
Bei der Durchbohrung des Simplontunnels ist man in den letzten Tagen auf brödeliges Gestein gestoßen, das durch ungeheure Mengen heißen Wassers in eine schlammige Masse aufgelöst wird.
-
- Die Elbquelle ausgetrodnet. Am 20. September fand man, nach der„ Schlesischen Zeitung", keinen Tropfen Wasser in der Elbquelle und in der sie umschließenden Steineinfassung. Dieſe Erscheinung ist bisher noch niemals beobachtet worden.
- Eine Schneiderstadt in Polen . Ein merkwürdiges Gewerbecentrum im Gouvernement Pietrkow( in Polen ) bildet das etwa 22 Kilometer von Lodz entfernte Städtchen Brzeziny ( spr. Bresin). Unter den 7669 Einwohnern dieses Städtchens befinden sich nicht weniger als 4000 Schneider, meist Juden, welche fertige HerrenKleider spottbillig liefern. Man bekommt hier einen ziemlich anständigen Anzug zu einem Preise, der zwischen 3 und 14 Rubeln schwankt. Eine Menge Kaufleute strömen alljährlich aus dem Innern Rußlands und aus dem fernen Osten nach Brzeziny zusammen und jährlich liefern die dortigen Schneider im Durchschnitt für 3 000 000 Rubel Anzüge. ( Globus ".)
-