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Ein solcher Bagger wird maschinell betrieben. Auch das Entladen der Erdmassen wird wieder mit Hülfe einer mechanischen Einrichtung durchgeführt. Zu diesem Zweck sind die Plattformen der verwendeten Wagen durch Brücken mit einander verbunden. Auf dem ersten Plattformwagen hinter der Lokomotive steht eine Winde, die durch ein Seil mit der auf dem letzten Wagen plazierten Vorrichtung zum schnellen Entladen verbunden ist. Diese Vorrichtung ist ein so genannter Pflug, ein der Größe der Wagenkasten   angepaßtes Gestell, das durch die Zugkraft über die Wagen gezogen wird und dabei die Erdmassen vor sich herschiebt. Die Wagen sind mit Klapptüren ver­sehen, so daß die vor dem Pfluge hergeschobenen Erdmassen durch diese Oeffnungen auf das Gelände zu beiden Seiten des Geleises entleert werden. Mit einer derartigen Einrichtung ist es möglich, durchschnittlich vierzehn Wagen in sechs Minuten von den Erdmengen zu entladen. Um nun das entladene Erdreich neben dem Geleise schnell zu glätten, läßt man es nicht wie bei uns mit Schaufeln auseinanderwerfen, sondern man hat auch hierfür eine mechanische Einrichtung ersonnen. Diese besteht aus einem Wagen, der auf dem Geleise fährt und mit seitlichen Streichbrettern versehen ist. Das Ebenen der Erdmassen wird nun einfach durch das Ziehen dieses Wagens mit Hülfe der Lokomotive bewirkt. Die Streichbretter sind verstellbar, so daß man die entladenen Erdmassen in breiteren oder höheren Schichten glätten kann.

nun die letzten, oft noch in voller Pracht stehenden Blüten ver- Transportwagen mit Hülfe von Schaufelbaggern vorgenommen wird. nichtet, und ist das frische, grüne Kraut zerstört, so schneide man die Stengel der Pflanzen ungefähr 15 Zentimeter hoch über dem Erd­boden ab. Den abgeschnittenen Teil lege man, um das etwaige Eindringen des Frostes in das Erdreich zu verhüten, über die Stümpfe. An einem sonnigen Tage muß mit dem Aufnehmen der Dahlienknollen begonnen werden. Nachdem das Deckmaterial bei feite geschafft worden ist, lege man die Knollen, vom Wurzelhals ausgehend, durch vorsichtiges Entfernen der Erde, frei. Jede Beschädigung der Knollen muß, da sie die spätere Fäulnis derselben veranlaßt, vermieden wverden. Mit einem Spaten oder einer Düngergabel sind die Knollen aus dem Pflanzenloch zu heben; die denselben etwa anhaftende Erde ist mit einem fpizen Hölzchen vorsichtig zu entfernen. Beim Aufnehmen Hüte man sich aber, Gewalt anzuwenden. Die Knollen sind äußerst spröde, jede ungeschickte Bewegung mit dem Spaten führt eine Ver­Letzung der Knollen herbei. Weil die Dahlienknollen nur völlig trocken in ihr Winterquartier gebracht werden dürfen, so sebe man fie nach dem Aufnehmen einige Tage der frischen Luft aus. Des Nachts sind sie in ein abgeerntetes Mistbeet, welches selbstverständ­lich gedeckt werden muß, oder in einen Schuppen frostfrei einzu­stellen. Nach Erfüllung dieser Vorbedingungen kann an das Ein­räumen der Knollen in ihr Winterlager gedacht werden. Steht dem Besitzer ein kühler, trockener Keller, dessen Temperatur nie unter fünf Grad Celsius hinuntergeht und welcher gut gelüftet werden kann, zur Verfügung, so ist dieser jedem anderen Lokal zur Ueberwinterung der Knollen vorzuziehen. Bodenräume sind zu trocken, und in den Gewächshäusern, unter deren Stellagen man oft die Knollen aufgeschichtet liegen sieht, ist es zu feucht. In feuchten Räumen stellt sich leicht die verderbliche Schimmelbildung ein, in trockenen, warmen Räumen schrumpfen die Knollen sehr zusammen. Es war bisher üblich, die Knollen auf Stellagen oder auch direkt auf dem Fußboden aufeinandergepackt zu lagern, doch haben mehr­fach angestellte Versuche ergeben, daß Knollen, welche in geringer Höhe über dem Fußboden hängend untergebracht waren, beffer durch mit den Winter gekommen sind. Wenn die Knollen liegend auf­bewahrt werden, fann wohl ihre Oberseite von der Luft bestrichen werden, doch die Unterseite, ant welcher die Fäulnis meistens zuerst auftritt, bleibt unberührt. Frische Luft ist aber zur guten Ueberwinterung unbedingt nötig. Bevor die Knollen mum in den Keller kommen, soll man dieselben daraufhin unter­suchen, ob beim Aufnehmen Verletzungen entstanden sind. Jede vor­handene Wunde ist sorgsam auszuschneiden und nach dem Antrocknen der Schnittfläche zum Schutz gegen Fäulnis mit pulverisierter Holz­tohle einzureiben.

Humoristisches.

Der Nußen. Bub( zum Dirndl): Sei froh, daß' s Beicht'n nimmer begeh'n därft, außer ma täm in d' Hör."- eing'führt is. Dös war a schöns fads Leb'n, wenn mer koa Sünd

- Aus der Schule. Warum hat Gregor VII.   das gölibat eingeführt?" Damit sich die Pfarrer nicht so sehr vermehren."

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dem Ankauf der Hibernia" bezweckt?" Warum? Was hat nun eigentlich die preußische Regierung

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" Na, wollte sich zur Abwechselung auch mal unter der Erde blamieren." ( Simplizissimus".)

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Notizen.

Eine neue Wieland- Ausgabe wird von der Ber­Iiner Akademie. der Wissenschaften vorbereitet. Ein großer handschriftlicher, noch wenig durchforschter Stoff liegt zur Verarbeitung vor.

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Shaws Candida" ist im Deutschen   Volts) Theater zu Wien   mit allen Ehren durchgefallen.

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Bei guter, frostfreier Witterung sind die Kellerfenster offen zu halten; tritt aber regnerisches Wetter ein oder geht die Temperatur unter den Gefrierpunkt, dann sind die Fenster zu schließen, damit nicht übermäßige Feuchtigkeit oder gar Frost in den Raum eindringen. Alle 14 Tage ist nachzusehen, ob die Senollen nicht faulen. Ist ein Eremplar angegriffen, so soll, um dem-In Paris   hat sich unter Vorsitz Eugéne Lemerciers eine Weiterumfichgreifen der Fäulnis vorzubeugen, der in Fäulnis über- Theater- Gesellschaft gebildet, die einen dauernden Wett gegangene Teil sofort ausgeschnitten werden. Nach den Antrocknen bewerb für Theaterwerke, in erster Linie Einafter, veranstalten wird. der Schnittfläche ist dieselbe mit feiner Holzkohle einzureiben. Es Die Gesellschaft wird die Werke, die ihr wertvoll erscheinen werden, empfiehlt sich, die pulverisierte Kohle etwas zu erwärmen; herausgeben und sie von Zeit zu Zeit auf einer Versuchsbühne Denn dadurch wird beim Uebertragen auf die Knolle bald in Paris  , bald in der Provinz zur Aufführung bringen ein schnellerer Abschluß der Schnittfläche erzielt. Bei der lassen. Durchsicht richte man sein Augenmerk hauptsächlich auf die untere Seite der Knollen und auf die feinen Wurzel­Im Stadttheater zu Zürich   brachte es eine neue fleine enden. Das Eintrocknen der letzteren ist belanglos, bas Oper von Hans Zelmoli: Sein Vermächtnis" zu einem Faulen aber gereicht der ganzen Knolle zum Verderben. Die schönen Erfolg.- Neberwinterung der Dahlienknollen in warmen Räumen ist unsicher, und kann man nur dann auf guten Erfolg rechnen, wenn eine vor­zügliche Ventilation behufs Zuführung frischer Luft vorhanden ist. In dumpfen, voit der frischen Luft abgeschlossenen Räumen gehen infolge der start auftretenden Fäulnis die Knollen meistens ein. Je näher der Frühling fommt, desto mehr muß der Blumenfreund auf seine Dahlienknollen Dbacht geben. Durch die in den Aufbewahrungsraum eindringende Wärme angeregt, beginnen bereits im Februar oder März die Augen der Dahlienknollen anzuschwellen und teilweise auszutreiben. Die Senollen find nun, um das Vergeilen der Triebe zu verhüten und um rechtzeitig gedrungene Stecklinge zur Vermehrung zu gewinnen, dem Fenster nahe zu bringen. Auch kann man um Mitte April die Knollen in ein faltes Mistbeet bringen und dirt bis zum Aus­pflanzen belassen. Damit etwa noch auftretende Nachtfröste die jungen Triebe nicht vernichten, sind abends die Mistbeetfenster mit Matten zu bedecken.

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Technisches.

In Solnhofen   wurde ein Denkmal für Sene­ felder  , dem Erfinder der Lithographie, enthüllt.

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Die Franzosen haben, wie man der Frankfurter Zeitung  " berichtet, die Ausgrabung der Reste von Apollonia, einer alten jonischen Pflanzstadt an der Westküste des Schwarzen Meeres  , in Angriff genommen. Die Trimmer der Stadt liegen auf einer Landzunge in der Nähe der heutigen bulgarischen Ortschaft Burgas.-

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Petroleumverbrauch der Landbevölkerung Rußlands  . Grelles Licht auf die Kulturzustände der Land­bevölkerung Rußlands   wirft eine offizielle Enquete über den Petroleumverbrauch, die das Landschaftsamt des Gouvernements Wladimir anstellte und durch den Statistiker Smirnow   bearbeiten ließ. Die Ausgaben für Beleuchtung betragen dort pro Kopf und Jahr bei der ärmeren Dorfbevölkerung 37,18 Kop., bei den wohlhabenden 49 bis 69 Stop.; wie wie wenig das ist, geht daraus hervor, daß den genannten Zahlenwerten bei der Preis­Tage von 1903 rund 3 beztv. 4 bis 6 Liter Steinöl schlechter Qualität entsprechen. Und doch ist Lampenlicht wohlfeiler als der

y. Maschinelle Ausführung von Erdarbeiten alte Birkenspan, der seit der Entwaldung des Landes dem Bauer im amerikanischen Eisenbahnba v. Daß man immerschwinglich geworden ist. Da der Bauer sich nicht über 1/79 amerikanischen Eisenbahnbau die Anwendung maschineller Hülfs- feines Budgets für Beleuchtung leisten kann, so ist die Folge, daß amittel in der ausgedehntesten Weise durchzuführen sucht, dafür bieten die langen Herbst- und Winterabende der Arbeit verloren gehen und verschiedene Ausstellungsgegenstände auf der Weltausstellung zu daß das Gesinde von 4 Uhr tags bis 8 Uhr morgens schläft.- da St. Louis recht interessante Belege. Zum Heben von Schienen usw. ( Globus.") werden sogenannte Eisenbahnkrane, die auf Wagen montiert sind, Weinjahre. In den Jahren 1420 bis 1429 mußte man, benutzt; sie tragen nicht wenig zur schnellen Erledigung von Geleis  - um nur für einen Heller zu trinken, zweimal ins Wirtshaus gehen. berlegungen bei. Erdtransporte werden meist in der Weise durch- In Urach   ließ ein Wirt bekannt geben, daß man für einen halben geführt, daß die Beladung der auf einem verlegten Geleise stehenden Bazen bei ihm von morgens bis abends trinken könnte. Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin.- Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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