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fein anderer, macht noch nicht alles aus. Im Gegenteil: um so] Schlachtenpanoramen zu aller Gedächtnis und Nutz und Frommen trauriger, wenn er darüber nicht hinaustommt. Das Gut schreiben" aufgestapelt werden, und nicht eine Stätte stiller Kunst und menschli und„ Biel kennen" hat leider nicht in diesem einen Fall allein die reinen Strebens. Es ist nun einmal bei uns so und es scheint nicht Kunstkritik verderbt. anders denkbar. Bode wird sich nicht darüber freuen, und seine Der ehrlichen Festigkeit jedoch, mit welcher ein Mann wie jener Krankheit wird ihm sehr gelegen kommen. Er soll auf eine Anfrage seine Meinung unbeirrt von der des Tages hielt, möchten wir resigniert geantwortet haben im Hinblick auf die vielen Ein Seitenstücke für unsere Zeit wünschen. Der industrielle Fortschritt ladungen, die an Leute ergingen, die nach seiner Meinung in feiner Deutschlands hat auch die Schlauheit erzeugt, die sich hütet, noch Beziehung zur Kunst standen-: er wüßte ja selbst noch nicht, ob einmal solche Blamagen der Verkennung zu machen, wie sie seiner für ihn noch ein Plaz da wäre. zeit geschahen. Man schnuppert, wo der morgige Erfolg stecken Es erscheint als einzig logisch, daß bei der Einweihung eines mag und geht auf diesen in modernen Schlangenlinien los. Das Gebäudes der Stand ausschließlich dominierend vertreten ist, dessen muß nicht einmal unehrlich und nicht ohne Einsichtigkeit in die Leben in dem betreffenden Beruf aufgeht. Eine Kaserne möge das historische Sachlage geschehen. Die Zeitschrift Die Musit", Militär einweihen. In ein Museum gehören nur die, die sich mit Herausgegeben von Bernhard Schuster, verlegt von Schuster und Kunst irgendwie beschäftigen. Und wenn auch in der Gegenwart Röffler, versteht neben dem Effekt auch die Solidarität: Beiträge wie nicht danach gehandelt wird, so thut es doch gut B. Altmanns" Zur Geschichte der königlichen preußischen Hof- unbegründetheit des Uebergewichts eines speziellen Berufs von vorn lapelle"( in Band 12) zeigen es. herein auch von diesem Standpunkt aus einmal klarzustellen, das erneut zu betonen. Wie Museumsbeamte selbst über solche Dinge denken, kann man sich leicht selbst sagen. Zufriedener werden fie nicht werden. Und Bodes erwähnter Aufsatz ist nur eine Stimme dafür, allerdings eine öffentlich vernehmbare und, da er selbst Leiter des in Frage kommenden Baues ist, eine gewichtige. So hört man allerlei Aerger aus den Zeilen heraus. Bode hat anscheinend nicht das schaffen können, was ihm vorschwebte. Allerdings hätte er dann lieber das Vollgewicht seines Ansehens und Namens in die Wagschale werfen und auf weitere Mitarbeit verzichten sollen, anstatt nun so hinterher den Versuch zu machen, seine Hände in Unschuld zu waschen, wo für die Deffentlichkeit, die nicht eingeweiht ist, doch er der Verantwortliche ist und bleibt. In solchen Fällen heißt es eben, sich entscheiden.
Wie viele Personen und Leistungen und namentlich Arten von Leistungen daneben ganz einfach Parias bleiben, merkt der Aria nicht. Um so beachtenswerter wird alles, was" Rettung" u. dergl. ist. Von dem vor furzem verstorbenen Komponisten und Musikkritiker Benno Horwit( geb. 1855) werden am 23. d. Mts., mittags 12 Uhr, in der Singakademie zu seinem Gedächtnis Kompositionen aufgeführt, und der Ertrag des Konzertes soll wertvollen Manuskripten des Verstorbenen zum Drucke verhelfen. Und will niemand an den noch immer über's Grab hinaus verkannten Julius, Zellner heran?
Die Jugend drängt nach. Natürlich kommen immer nur einige dazu, den Kampf um Beachtung überhaupt anfangen zu können. War' es nur möglich, die anderen, die nicht einmal so weit tommen, mit fördernder Kritik zu beglücken! Der Kritiker ist immer zu dem Der genannte Aufsatz ist betitelt:„ Kunstsammlungen und Mißgriffe gezwungen, das zu bevorzugen, was schon einigermaßen Museumsbauten hüben und drüben." Bode geht dabei von den bevorzugt ist. Auch die sorgsam engste Auswahl kann dem nicht amerikanischen Kunstsammlungen und Museen aus, die in absehbarer wesentlich entgegenwirken. Wm. A. Beder soll ganz oder größten Zeit unsere gleichen Zweden dienenden Gebäude, was Geschmack und teils Autodidakt sein. Das reizte uns, sein Konzert vom 13. d. M. Bracht der Ausstattung und vor allem Uebersichtlichkeit der An( Beethovensaal) vor anderen zu bevorzugen. Sein Klavierspiel ordnung, praktische Einrichtung und Bequemlichkeit der Benutzung hat zum Teil das Forcierte von heute, gibt aber manche eindringliche betrifft, übertreffen werden. Die Museen des Kontinents leiden alle Gestaltung dazu. Ein Klavierkonzert, von ihm komponiert, bietet unter dem Nachteil, daß sie zu einer Zeit entstanden sind, in modernen Formen viel frischen Zug und sonst eine Musik von als die rechten Erfahrungen auf diesem Gebiete fehlten. Fast durchweg Anno dazumal dar. Das ist kein Unrecht. Und daß diese Mufit vor einem Jahrhundert entstanden, entsprechen sie nicht mehr den Beckers nun gerade nicht viel Gehalt besigt, muß die Hoffnung auf Anforderungen, die unsere Zeit jegt an sie stellt. So sucht man Besseres von ihm nicht hemmen. überall die Uebelstände durch Flickarbeit zu beseitigen, ohne an den Stern zu gelangen. Umbauten, Einbauten, andere Beleuchtung usw. Die Bilder hängen zu dicht nebeneinander und erdrücken sich. Selbst das Gute hält sich hier schwer.
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Aber nicht nur die Jugend, sondern auch weite Boltstreise drängen nach. Ein besonders glücklicher Griff in diesem Drängen war die Gründung des von uns bereits im Frühjahr erwähnten Berliner Boltschores" durch Dr. E. 3ander. Wie eine Jdylle mutet inmitten des Weltgetümmels dieses hingebend selbst lose, durch die Sache selbst befriedigte Streben an. Und dabei scheint es sich nicht nur um gute Leute, sondern auch um gute Musikanten zu handeln. Am vergangenen Sonntag trat jene Bereinigung zum erstenmal vor die Deffentlichkeit. Nicht in einem der mehr vereins- als funstmäßigen Säle des Ostens, sondern in der alten Singakademie( die übrigens endlich entsprechend umgebaut ist). Vorerst war es nur ein Solistenabend, und zwar Hugo Wolf gewidmet. Anfänglichen Bedenken gegenüber können wir jetzt offen Zweierlei sagen. Erstens ist der Anfang einer solchen musikalischen Erziehung" mit einem spezifisch modernen Komponisten grundsäglich mindestens ebenso berechtigt wie der mit einem älteren, zumal für erläuternde„ Einführungsabende" gesorgt ist. Nur bitten wir jegt um eine folgerichtige Weiterführung des Experiments, d. h. um ein allmähliches Zurückschreiten auf dem historischen Wege. Zweitens war jener Abend auch an sich gelungen. Lauter Lieder des einen Komponisten, von nur zwei trefflichen Sängern( Betsy Schot und Ludwig He B, Klavierbegleitung Richard Kursch) ohne Beitvert vorgetragen. Ist diese Einförmigkeit ein Extrem, so ist es doch jedenfalls ein besseres als das entgegengesette.
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Chor- und weitere Solistenabende sollen folgen. Glück auf! Nur eines sei much bedacht: die Gefahr, daß es den Arbeitern" bald ebenso gehen werde wie den Bürgern", die vor dem Ueber maß des Vielerlei nichts mehr ordentlich tun und genießen können. Von der grimmigsten Politik an bis zum harmlosesten Liederabend wird sich vielleicht bald eine solche Mannigfaltigkeit von Volksbildung und Boltsunterhaltung, von Sozialem und Artistischem, von Weisheit und Schönheit ausdehnen, daß eine neue Sklaverei herannaht: die der endlosen Verpflichtungen des modernen Kulturmenschen gegen Intereffen, von denen eines das andere verschlingt.
Kaifer Friedrich- Muſeum.
SZ.
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Die jüngsten und meisten Museumsbauten hat Berlin aufzu weisen. Hier fagt Bode erwartet man also mit Recht die günstigste Lösung. Gleich darauf fährt er fort: Fast bei jedem Neubau ist aber hier die berechtigte Klage über schwere Mängel lauter geworden. Ein schöner Troft für die immensen Ausgaben, die solch ein Bau erfordert. Der erste Bau, Schinkels 1830 eröffnetes Museum( Altes Museum ), sei noch die beste Lösung gewesen. Dem Neuen Museum erteilt Bode das Prädikat: in Lage und Form wie in Einrichtung der Räume geradezu verfehlt. Ebenso geht es der Nationalgalerie. Immer ist zum großen Teil die unglückliche Lage auf der Museumsinsel daran schuld. Darum ging man bei den folgenden Bauten, dem Bölterkunde- und Kunstgewerbe- Museum, von biesem Gelände einfach ab und erbaute sie im Westen der Stadt. Mittlerweile störte nun auch noch die Anlage der Stadtbahn, die quer über die Museumsinsel fährt. Das Völkerkundemuseum sei zur Zeit ausreichend. Sehr schlecht kommt dagegen das Kunstgewerbemuseum weg, das als anspruchsvoller Prunkbau, der ohne Rücksicht auf die Sammlungen errichtet wurde, gekennzeichnet wird. Das BergamonMuseum mußte wieder auf die Insel, aus Mangel an Naum nun schon dicht an die Bahn.
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ſagt
Schlimmer noch sei es dem Kaiser Friedrich- Museum ecgangen. Es war nur noch die Inselspize frei. Aber der Bau sollte und mußte dahin. Zu beiden Seiten Wasser( für die foftbaren, alten Bilder, die sonst ängstlich gehütet werden, muß dieser Temperaturivechſel und die dauernde Nähe ausdünstenden Wassers sehr vorteilhaft sein) auf der dritten Seite die Bahn. Einen Monumentalban Bode ironisch an solcher Stelle kann man sich eigentlich nur als Breisaufgabe für Bauschüler denken. Und doch wurde es ein solcher. Ein Kompliment für Herrn Baurat Jhne. Und nun kommt eine ganze Reihe von Stoßseufzern: immerzu wurde das Programm der Aufstellung höheren Orts geändert. Das Münzkabinett follte noch hinein. Die Abgüsse des Mittelalters und der Renaissance ebenso ( statt des Kupferstichkabinetts). Eine ganz neue Abteilung vorderasiatischer Künste sollte eingerichtet werden. Auch in der Dekoration. und Aufstellung haben hie und da Konzessionen gemacht werden müssen, führt Bode vielfagend fort. Und die Krone sett er feinen Ausführungen mit dem Schlußsay auf: Und Kompromisse auch nach anderen Seiten sind ja uuvermeidlich.
Ueber dieses gestern eröffnete Museum spricht im Oktober- Heft der Zeitschrift Kunst und Künstler" der Direktor des Museums So kommt es denn allmählich so, daß der bekannte Leiter eires Wilhelm Bode selbst. Er tut das mit einem etwas füßfauren Museums in seinem eigenen Hause nicht Herr ist. Auch die weiteren Gesicht. Viel Freude über den neuen Bau, für den so viel Kapital Ausführungen, zu denen hier der Plaz fehlt, geben noch manche zur Verfügung stand, merkt man aus den Worten nicht heraus. seltsame Ausblicke. Doch alle Beteuerungen nügen nichts. Ein Bielmehr gleicht diese Auseinandersegung einer Flucht in die Museum, das Millionen foftet, soll etwas Wollendetes darDeffentlichkeit, einem Versuch der Rechtfertigung. stellen und nicht eine Ansammlung von Kompromissen sein, bei
Das Museum wurde mit militärischem Gepränge eingeweiht, denen so hinten herum auch einiges Gute wohl noch zutage kommt. als wäre es ein Zeughaus, in dem Kanonen, Siegestrophäen und Diesen Standpunkt zu vertreten und teine Kompromisse