Sälen finden wir ein künstlich altes Grün. Mit Wehmut denkt man Körper aufgespeichert werden und durch Verbot gewisser Nahrungs da an die alten einfachen Kabinette. Freilich jetzt haben die Bilder mittel und durch Bevorzugung anderer bekämpft werden müssen. mehr Naum und das einzelne Werk kommt mehr zur Geltung. Aber Beispielsweise wird den Kranken mit chronischer Nierenentzündung wie traurig hängen alle diese Bilder da, in dieser fremden Sphäre, im allgemeinen der Fischgenuß untersagt. Bei Brightscher Krankheit wo sie zur Dekoration herabsinken. Sie sind nicht Zweck. Sie werden werden stärkemehlhaltige Stoffe, Gemüse und Früchte nur mit Aus­wahl genossen. Zuckerkranke sollen überernährt werden, müssen sich aber auf eine bestimmte Gruppe von Nahrungsmitteln beschränken.­

verwendet.

Nimmt man zu all dem noch den fürchterlich leuchtenden Fuß­boden, rot und weiße Fliesen, die von unten heraufblinken, während weiter oben die Wand sich mit ihrer aufdringlichen Farbe immerfort bemerkbar macht, so kehrt man resigniert den Rücken.

Es ist eine Mißhandlung, diese stillen und großen Werke in diese Räume gebracht zu haben. Das mag ein Prunkpalast sein, es ist kein Museum. Den modernen Museumsbau weiter zu bringen, wäre hier Gelegenheit gewesen. Hier aber sind die Sachen nur als Zwed benutzt.

Ueberall große Prachtfenster, Balkons, von denen man hinab­sehen kann, aber nirgends Ruhe, Vornehmheit, Stille. Der Bau erinnert in seiner Drapierung an den Kaiserkeller oder an ein Warenhaus. Zeitweilig denkt man tatsächlich an die Antiquitäten abteilung bei Wertheim  .

Das ist eben der Grundfehler in der ganzen Anlage. Der Architekt hat gebaut und hat sich den Teufel darum gekümmert, tofür er baute. Er hat förmlich in prozigen, palastartigen Vor­stellungen Orgien gefeiert und die Kunstwerke werden erdrückt, über­schrieen, ruiniert. Sie hängen und stehen und liegen da und blicken einen traurig an.

Bergbau.

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Schwefelgewinnung in Louisiana  . Eine eigent tümliche Art der Gewinnung des Schwefels ist in Louisiana   im Ge­brauch und auf der Ausstellung in St. Louis  , wie der Prometheus" der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure" entnimmt, int einem Modell veranschaulicht. Die Schwefellager von Louisiana  wurden bereits im Jahre 1865 bei Gelegenheit von Bohrungen nach Petroleum   entdeckt, aber deren Ausbeute erst im Jahre 1895 durch ein von H. Frash in Cleveland  , D., angegebenes Verfahren er­Der möglicht. in Schwefel kommt einer etwa 30 Meter mächtigen Schicht mit Beimengungen von Sand und Gips vor; die Sohle dieses Schachtes liegt auf rund 183 Meter unter Tage. Die schwefelführende Schicht ist jedoch von wasserführenden Triebsand­schichten von großer Mächtigkeit überlagert, durch welche das Ab­teufen eines Schachtes bei verschiedenen Versuchen nicht gelingen wollte. Frash trieb bis zu der Triebsandschicht ein Rohr von 330 Millimeter Weite hinab und verringerte hier den Durchmesser des bis auf die Sohle des Schwefellagers hinabzuführenden Rohres Mag dieser Bau für sonst etwas gut sein und passen, ein auf 203 Millimeter. Das untere Ende dieses Rohres ist siebartig Museumsbau ist er nicht. Die Sachen kommen nicht zur Geltung. durchlöchert. In das 203 Millimeter weite Rohr wird ein 76 Milli­Wenn sie wirken, so wirken sie trotzdem, weil sie nicht tot meter weites und in dieses ein Nohr von 38 Millimeter lichter Weite zu kriegen sind. Es ist unerhört, daß ein Architekt es wagt, eingesetzt. Wird nun in den Zwischenraum zwischen dem 76 und so seinen Zweck zu vernachlässigen. Er baut und baut, pfropft dem 203 Millimeter weiten Rohr bis zu 160 Grad Celsius Banalität auf Banalität und Pose auf Pose; was es fostet, ist gleich überhiztes Wasser eingeführt, fo dringt dasselbe durch gültig, und der Museumsleiter kann dann sehen, wie er die Sachen die Deffnungen des Außenrohres in die Mischung von unterbringt. Wer die alten Räume kannte, wird sie zurückwünschen. Sand und Schwefel und schmilzt den letzteren. Dann wird durch Daß die Meisterwerke vergangener Zeiten hier als Dekorationsstück das den Kern des Röhrensystems bildende 38 Millimeter- Rohr Druck­verwandt werden, ist kaum glaublich, aber wahr. Alles ist nur Mittel luft eingeblasen, welche den flüssigen Schwefel nach Art der Mammut­zu Pomp und äußerer Machtentfaltung. pumpe in dem 76 Millimeter weiten Rohr emporhebt. Man läßt den flüssigen Schwefel in große, offene Becken fließen, in denen er nach 24 Stunden an der Luft so erkaltet ist, daß er in Würfel zer­fägt oder mittels Hacke zerkleinert werden kann. Ein Bohrloch soll in der Stunde etwa 20 Tonnen Schwefel liefern und gegen 30 Tage Die Gewinnungskosten einschließlich lang ertragsfähig bleiben.

Medizinisches.

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Humoristisches.

Im zoologischen Garten. Der kleine Otto: Vater, ich denke, ein Kamel hat nur einen Buckel, und das hier hat ja zwei?" Vater: Na, Du dummer Junge, denkst Du denn, es gibt feine buckligen Stamele."

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aus!"

Konzession. Ist Ihr Herz noch frei?" Nein. Aber ich kann's einrichten."

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Notizen.

H

( Lustige Blätter.")

ss. Die Ernährung des trauten Menschen. Die Begriffe der Ueberernährung und der Unterernährung sind in ihrer Be­deutung bekannt genug geworden. Die meisten Menschen essen zu viel, namentlich, wenn sie durch ihren Beruf zu einer vorzugsweise rstellung des Bohrlochs sollen für 1000 Kilogramm Schwefel sich fizenden Lebensweise gezwungen werden. Die Unterernährung auf rund 4 Dollar( 17 M.) stellen. andererseits kann in sozialen Gründen ihren Ursprung haben, wenn jemand nicht die Mittel hat, sich satt zu essen, oder auch in förperlichen, insbesondere nervösen Ursachen. Beim franken Menschen muß die Ernährung nach ganz eigenen Rücksichten bemessen werden. Bei gewissen Zuständen der Blutarmut   in der Zeit der Genesung von langen Krankheiten sowie bei bestimmten anderen Leiden muß eine leberernährung stattfinden. Die Tuber kulösen und solche Personen, die durch erbliche oder andere Veran­Tagung dazu neigen, schwindsüchtig zu werden, haben eine besonders reichliche Ernährung nötig. Bei ihnen geht die Verbrennung im Eifersüchtig. Junge Frau( die die Tante erwartet, Körper lebhafter vor sich, sie verlieren infolgedessen mehr Wärme, und dies muß daher durch ein Mehr an Nahrungszufuhr ersetzt zum Gatten): Aber May, das ist ja die unrichtige, die Du werden. Anderenfalls leben diese Kranken auf Kosten des Grund- umarmit, und Du suchst Dir natürlich gleich die hübscheste tapitals ihres Körpers, und die Selbstaufzehrung wird allmählich zur Abzehrung. Man pflegt zu sagen, daß Schwindsüchtige eine doppelte Ration an Nahrung brauchen, eine zur Unterhaltung ihres Körpers und eine zweite als Heilmittel. Diese Kur durch Steigerung Die Akademie der Wissenschaften hat eine neue Sammlung, der Ernährung, durch Verminderung der Berausgabung des Körpers Deutsche Terte des Mittelalters, in Angriff ge­: vermittelst möglichster Ruhe und durch Aufenthalt in guter, freier nommen. Die Sammlung wird eröffnet mit dem aus der Stutt Luft ist einer der größten Fortschritte der Nenzeit in der Behandlung garter Handschrift herausgegebenen Friedrich von Schwaben".- der Tuberkulose. Gewöhnlich wird sie in Heilstätten ausgeübt, sie-Eine neue holländische Anstalt für planmäßige kann aber auch im Hause bewirkt werden, jedoch sind Geduld, auf Durchforschung der Archive Italiens   und zur Beschaffung von merkjame Pflege und auch einige Geldmittel dazu nötig. Umgekehrt Quellenstoff für die holländische Landesgeschichte ist in Rom  verlangen manche Krankheiten die Herabsetzung der Ernährung. errichtet worden. Personen, die an Gicht, an Aderverkalkung oder an Nieren­Paul Ernst ist von der Direktion des Düsseldorfer entzündung Leiden, werden ihr Befinden wesentlich ver- Schauspielhauses für einen Teil der dramaturgischen Arbeiten schlimmert sehen, wenn sie sich nicht einer sehr strengen Diät und für Vorlesungen in Literatur und Kunstgeschichte an der Theater­unterwerfen, die sich nicht nur auf die Auswahl der Speisen, sondern akademie verpflichtet worden. auch auf die Verringerung der aufgenommenen Mengen erstreckt. Namentlich bei Aderverstopfung ist eine derartige Behandlung von größter Wichtigkeit. Die damit verbundene Schlaflosigkeit und die quälenden Erstickungsanfälle verschwinden oft wie mit einem Schlage, wenn die Kranken auf eine Milchfur gesezt werden. Zuweilen genügt es, ihnen das Fleisch zu verbieten, um eine erhebliche Besserung des Befindens herbeizuführen. Der menschliche Körper ist zur Erzeugung von Giften befähigt. Viele Nahrungsmittel und besonders Fleisch und Fische enthalten gleichfalls giftige Stoffe. Im gefunden Körper, namentlich bei guter Beschaffenheit der Nieren, zerstören sich die giftigen Stoffe gegenseitig. Die Milch enthält wenig Gifte und Der kunstgewerbliche Fachunterricht am Gewerbemuseum ist außerdem noch Harntreibend, und durch diese beiden Eigenschaften zu Bremen  , bisher ein eng begrenzter Atelierunterricht, tritt mit wird sie zum bevorzugten Nahrungsmittel derer, in deren Körper dem beginnenden Wintersemester in erweitertem Umfange als durch krankhafte Zustände Giftstoffe entwickelt werden. Manche Kunstgewerbeschule in Kraft. dieser Kranten scheiden die Chlorverbindungen schlecht aus, Ein Flugblatt, Die Schwarzfledenkrankheit wodurch Wassergeschwulste entstehen, die durch eine Milchkur der Ahornblätter", ist von der Biologischen Abteilung des und Vermeidung von Salz beseitigt werden können. Aehnlich geht es Gesundheitsamtes herausgegeben worden. Bezugsquelle: P. Parey, mit anderen Giften, die infolge unzulänglicher Nierentätigkeit im Berlin  .

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Die Duse hat die Electra" von Hofmannsthal  erworben. Sie wird das Stück übersetzen lassen und die Rolle im Frühjahr in Wien   und Berlin   spielen.-

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Der lahme Hans" betitelt sich ein neues Drama von Erich Schlaikjer  . Es erscheint im Verlag Entsch. - Gustav Mahlers fünfte Sinfonie erlebte im ersten Gürzenich Konzert zu Köln   ihre Uraufführung. Der Beifall scheint nicht besonders groß gewesen zu sein.-

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Das für Hamburg   geplante Brahms   Denkmal ist May Klinger in Auftrag gegeben worden.

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Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.