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ONTAGO

Duett des Lachens und der Fröhlichkeit. Den Falstaff spielte| Bohnen, so läßt sich nicht behaupten, daß der Stoff überall gegen Georg Engels sehr eindrucksvoll, wenn auch wohl nicht völlig wärtig oder überhaupt ein ständiger Bestandteil der lebenden Zelle dem Charakter der Figur gemäß. Er war behaglich, und so köstlich sei. Auf Grund zehnjähriger Untersuchungen kann man sagen, in dieser sprudelnden, wohlwollend blickenden Behaglichkeit, daß daß ein erivachsener Mensch täglich etiva einundzwanzig Tausendstel man den Lumpen und gemeinen Gauner fast darüber vergaß. Milligramm oder im ganzen Jahr 7,7 Milligramm Arsenik in Brachtvoll in ihrem elegischen Humor gelang die Erzählung, in der sich aufnimmt. Wo der Verdacht einer Aresnikvergiftung vor­er dem verkleideten Fluth sein nasses Abenteuer schildert. Sehr liegt, können nur solche Organe einen Beweis liefern, die sonst stilgerecht mit einem eckigen Naturalismus gab Kaißler diesen den Giftstoff kaum enthalten, wie die Leber, die Milz, die Muskeln blinden Draufgänger der Eifersucht. Wa ßmann, der Baron oder der gewaschene Darm. des Nachtasyl", brillierte als semmelblonder Junker Schmächtig, Auch Pagay setzte seine Kraft für den Walliser   Pfarrer ein. die kleineren Rollen nur Hedwig Wangels exzellente Frau Hurtig sei hier erwähnt lagen in guten Händen. Die von Slevogt   entworfenen Dekorationen wirften in ihrer Einfachheit vorzüglich, ebenso überzeugend echt wie malerisch.

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Kunst.

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-dt.

e. s. Zu den bei Cassirer   ausgestellten Bildern, über die schon berichtet wurde( Monet  , Manet  , Corinth), ist jetzt noch eine Kollektion fleiner Gemälde von St. Popesco hinzugekommen. Popesco ist Rumäne. Allen seinen Bildern haftet ein trüber Ton in der Gesamtfarbengebung an, etwas Schwermütig- Weiches, das an die Melodien der Rumänen erinnert, etwas Gehaltenes, Ge­tragenes, Moll. Dann plötzlich sett er grelle, bunte Töne hin, wie etwa eine traurige Melodie plötzlich schluchzend aufjauchzt, aus Trauer in Taumel umschlägt.

Bergbau.

-Aus einer Mitteilung der Italienischen Geologischen Landes­anstalt gelegentlich der Weltausstellung in St. Louis   ist zu ent­nehmen, daß der gesamte Bergbau Italiens   einschließlich der Torf- und Meersalzgewinnung im Jahre 1902 Werte von 132 Millionen Lire förderte und 112 608 Einwohner beschäftigte. Der eigentliche Bergbau stellte einen Wert von 88 Millionen Lire dar und ist in beständiger Zunahme begriffen. Auf die Gewinnung von Schwefel, die vier Fünftel der Produktion auf der ganzen Erde betrug, kommen 55,3 Millionen Lire  , davon in Sizilien   mit 690 90 Proz. des Schwefels werden Schwefelgruben 49,3 Millionen. erportiert, davon ein gutes Drittel nach Nordamerika  . An zweiter Stelle steht Marmor im Betrage von 16 Millionen Lire  . Hier­bon treffen vier Fünftel die Gegend der Apuanischen Alpen( Massa  und Carrara  ). Der Wert des verarbeiteten carrarischen Marmors, der zum Erport fam, fann auf mehr als 35 Millionen Lire ge­schätzt werden; unter den Exportländern steht an erster Stelle Deutschland  . Gegen Schwefel und Marmor treten die übrigen Produkte des Bergbaues in den Hintergrund; zu erwähnen find Millionen, Eisen( Insel Elba  ) mit 3,8 Millionen, Kupfer( Toskana  , Bint( Sardinien  ) mit 11,7 Millionen, Blei( Sardinien  ) mit 5,7 Ligurien  , Friaul  ) 2,8 Millionen, endlich Kohlen( Toskana  ) mit nur ( ,, Globus  ".) Humoristisches.

3,2 Millionen Lire  .

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Er liebt die weiten Ebenen, Wiesenflächen, die sich unendlich dehnen; er bringt keinen auffälligen Reiz hinein. Ein Baum, noch dazu alt und knorrig. Ein Dach. Das ist alles. Sein Pinselstrich ist breit und weich, lyrisch getragen. Darum meint man mehr zu sehen als dargestellt ist, eine unaufhörliche Linie, eine fließende Farbe. Dieses Malerische drängt sich in den Vordergrund. Auch fällt auf, daß Popesco trotzdem es liebt, einen Gesamteindruck zu Er gibt fonzentrieren. Das Seavisch- Weiche zerfließt nicht. Bilder. Er strebt nicht zu dem Reiz des Unfertigen, der Skizze. Verblümt. Sie: Ach, Karl, es gab eine Zeit, da Das tust Du jetzt gar Ja, im ganzen haftet seiner Kunst etwas ausgesprochen Architektoni- streicheltest Du mir häufig das Kinnl. sches an. D. h. er will sich aussprechen. Er unterstreicht Gegenfäße nicht mehr!" und setzt sie bewußt gegeneinander. Gegen ein breites Wasser einen fest und großflächig aufstrebenden Turm. Das ist bewußt herausgearbeitet. Dieses Feste, Energische kommt speziell dem Porträt zustatten, wo er bestimmte Linien zieht, ohne ins Platt­Aehnliche zu verfallen. Er erhöht damit die Gegenwart, das ist das Künstlerische. Und sieht man von hier aus zurück auf die technischen Mittel, so ist nicht zu verkennen, daß eine vornehme Art überall anklingt. Nie ein Protzen, nie ein Kokettieren ein Be­Herrschen, ohne diese Fähigkeit dem Beschauer faustdick unter die Augen zu halten.

In dem Wertheimschen Kunstsalon, der augenblicklich wegen der Umbauten ein fümmerliches Dasein in dem Seitenflügel fristet, ist eine kleine Ausstellung eröffnet. Es ist naturgemäß, daß man hier nicht die Pioniere trifft, die Maler, die neue Wege führen und weisen. Darüber ist also kein Wort zu verlieren. Alle die, die zumeist hier ausstellen, sind gute Schüler, sie sind bestrebt, zu­berlässige, ehrliche Arbeiten zu geben: Sie suchen, die Tatsächlich­feiten wiederzugeben, eine Landschaft, ein Porträt, ein Interieur. So wie es aussah, wollen sie es farbig und zeichnerisch festhalten. So gibt A. v. Brandis   Gartenhäuschen, Bauernstuben, eine Hütte im Sonnenschein, eine Bauernküche alles lebendig und malerisch gesehen. Von Gertrud Kilz sind Interieurs da in Gotik, Renaissance und Rokoko, von Siebelist Freilichtstudien, die noch reichlich schwer sind, von 3ehme, der einen leichteren Blick fürs Malerische einer Erscheinung hat, ein paar flüssig gemalte Bilder, Landschaften und Porträts.

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Medizinisches.

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Gr: Ja damals hattest Du auch bloß ein 31" Dilemma. Beamter:" Jetzt weiß ich faktisch nicht, was ich tun soll! Arbeit' ich den Rückstand nicht auf, so werd' ich gerüffelt; arbeit ich ihn aber auf, dann wird der Vorstand gelobt!".

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Im Seebad. Isidor! Isidor!" είδου! Was hast De denn?" " Isidor, ich hab' fein' Grund!"

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Na, was schreist De denn, wenn De haft fein' Grund?" Wasanders. Dorfschmiedin( die erst vor kurzem aber als geheiratet hat):" Schön is mein Aloisl freili net euerwehrkommandant- da kann er si' seh'n Tass'n!" ( Fliegende Blätter  ".)

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Notizen.

Der Schriftsteller Oskar Panizza  , von Hause aus Frrenarzt, mußte in eine Irrenanstalt gebracht werden. In München   lief er im Hemde auf der Straße umher. Der italienische   Unterrichtsminister will für den Dichter Carducci, der als Professor an der Universität Bologna   seine Versetzung in den Ruhestand verlangt hat, eine National­pension wie seinerzeit für Alessandro Manzoni   beantragen; es würde sich um ein Ehrengehalt von jährlich 12 000 Lire handeln. Narren der Liebe"; ein vieraftiges Lustspiel von M. C. delle Grazie, wird im Deutschen Volkstheater zu Wien   zur Aufführung gelangen.- Die Aufführung des Roland von Berlin" ist schoben worden. Ende November soll's losgehen, wenn nicht wieder verschoben wird.

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- Im Institut für Meereskunde finden in der Zeit vom 8. November 1904 bis zum 22. Februar 1905 wieder öffentliche Vorträge statt.-

ss. Der Arsenit im gesunden Menschenkörper. Es ist jetzt sicher festgestellt, daß der Arsenik als normaler Bestand teil im menschlichen Körper vorkommt. Daraus entsteht nun die Frage, wie der Stoff in unseren Leib hineingelangt, und die Ant­wort kann nur durch möglichst genaue Untersuchung der verschiedenen Nahrungsmittel gegeben werden. Der Pariser Chemifer Gautier hat zusammen mit Clausmann eine große Zahl von Nährstoffen Eine großartige Relieffarte von Japan  , daraufhin untersucht und teilt in einer Liste deren Gehalt an Arsenik die von dem Japaner Kamase hergestellt worden ist, erregt auf der mit, der allerdings so gering ist, daß er nur in millionstel Teilen Weltausstellung in Saint Louis Aufsehen. Die Karte ist etwa des Gewichts angegeben werden kann. Am höchsten ist er in Strebsen, 30 Meter lang und 15 Meter breit und gibt in dieser Größe eine tvo er über 45 erreicht; die Gier und das Fett dieser Tiere haben flare Vorstellung von der Bodengestaltung des japanischen Reiches, noch 36 Arsenik und die Schale, die freilich niemand essen wird, obgleich die bei den Gebirgen angewandte Ueberhöhung im Ver­sogar 104. Einen ähnlich hohen Gehalt hat graues Salz( 45), gleich zum Flächenmaßstab nur eine dreifache ist, während die dann folgen Englisches Salz mit 15, Steinfalz mit 14, Staßfurter meisten Reliefs fünf- bis achtmal erhöht sind, wodurch eine bedenk­Salz mit 2,6, ische sind durch verhältnismäßig viel Arsenit ausliche Verzerrung entsteht. Die Karte ist in der japanischen   Stadt gezeichnet, die Matrele erreicht bis gegen 4 Millionstel Gewichts- Fukuoka hergestellt worden. Kartoffeln enthalten wenig über 1, Weißbrot 0,7, frisches Rindfleisch ebenso viel, Milch weniger als 0,05, Bier 0,01. Gautier zieht aus seinen Untersuchungen insgesamt folgende Schlüsse: Die Muskeln enthalten im Vergleich zu anderen Organen sehr wenig Arsenik, auch ist die in ihnen befindliche Menge sehr großen Wechseln unterworfen. Die verhältnismäßig große Menge von Arsenik in den Fischen stammt aus dem Seewasser, das an der Oberfläche 1,1 und in 10 Meter Tiefe 2,5 Arsenik besitzt. Da einige Nahrungs­mittel teine Spur von Arsenik enthalten, beispielsweise Eiweiß und Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin.- Druck und Verlag:

teile.

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Die Weltproduktion an Seide betrug im ver­gangenen Jahre 18 135 000 Kilogramm. In Queensland   sind bedeutende Wolframerz= felder entdeckt worden.

In einer Brauerei in Regen( Bayern  ) wurde in diesen Tagen die Hochzeit eines Oekonomen gefeiert. An den Mahle beteiligten sich 145 Personen, wobei 7 Zentner Rindfleisch, 6 Zentner Schweinernes", 620 Snödel, 300 Baar Leberwürfte und Blunzen"( Blutwürfte) nebst vielem Badwerk vertilgt wurden.- Vorwärts Buchdruckerei u.Beclagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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