wählt sie als Beit für das Ankerwerfen eine finftere Nacht, in der booten den Schah auch dann noch mit Leichtigkeit finden und heben Mond und Sternlein hinter schwarzen Wolfen versunken sind. können.

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Keine zehn Minuten liegt sie wohlgeborgen und behäbig da, als Jr den jährlich erscheinenden Handelsberichten der internatio auch schon flache Boote unter lautlosem Ruderschlage heranschießen nalen Seezollbehörde ist häufig von den Zolltontraventionen die und an ihrer Bordwand anlegen. Aus jedem Boote lettert Rede. Auch wird in ihnen von den verschiedenartigsten Kniffen der mindestens ein halbes Duhend Kerle mit kahenartiger Gewandtheit Schmuggler berichtet, um die Aufmerksamkeit für dieses Treiben an Deck, schlißäugige Spizbubengesichter, wie sie in solcher Voll- rege zu erhalten. Nichts ist den Kerlen heilig; selbst der Sarg, in tommenheit nur die gelbe Rasse hervorbringt. Und nun geht es flink dem der Leichnam des in der Fremde gestorbenen Chinesen zur an die Arbeit mit affenartiger Geschwindigkeit wird die Ware Heimat zurückgeführt wird, muß zum Durchschmuggeln von Opium aus dem dicken Bauche der Dschunte in die Boote hinabgelassen, herhalten. Aber wie listig und verschlagen auch das Handwerk ge­bis diese bis obenhin vollgepfropft sind und nur eben noch den übt wird, so fällt doch ein starker Prozentsatz des geschmuggelten Ruderern Platz bieten. Dann werden die Boote abgestoßen und ohne Gutes in die Hände der Zollbehörden. Allein an Opium wird Geräusch in die auf dem Wasser lagernde Finsternis hineingetrieben. im Hafen von Canton jährlich ein Quantum im Werte von Ta sie nur wenige Handbreiten über den Fluß ragen und keine 100 000 Mark tonfisziert. Taraus, daß die Schmugglergesell Lichter ausgelegt haben, sind sie faum zu erkennen. Mit fabelhafter schaften solche Verluste anstandslos tragen können, läßt sich am besten Geschidlichkeit werden auf dem Wasserwege alle gefährlichen Stellen ermessen, wie gewinnbringend ihr Geschäft ist. In allen übrigen vermieden, alle Zollstationen umgangen und den verschiedenen Zoll- Vertragshäfen gedeiht der Schmuggel ebenfalls, mögen auch die futtern Schnippchen geschlagen. Endlich ist die höchste Gefahr über- lokalen Verhältnisse nicht so günstig wie in Canton liegen. Von Ivunden die Boote lenken einzeln in die Kanäle ein, die bei Shanghai   läßt sich sagen, daß sein riesiger Handelsverkehr für das Canton ein unentwirrbares Netz mit zahlreichen geheimen Zufluchts- Schmugglertum eine Tedung bildet, wie sie es besser nicht wünschen orten bilden, und lassen dem Zollfutter, falls er sie noch im letzten fann. We starker Verkehr ist, hat die Zollüberwachung mit großen Moment gesichtet haben sollte, das Nachsehen. An irgend einer ver- Schwierigkeiten zu kämpfen, und gerade das liegt im Interesse der borgenen Stelle wird ausgeladen und der verheißene Lohn von den Schmuggler. Unternehmern ausgezahlt.

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Die außerordentliche Verschmiktheit der chinesischen Schmuggler offenbart sich am schärfsten beim Schmuggeln von Opium. Das Opiumraucher ist bekanntlich in China   weit verbreitet. Ueberall, wo sich Chinesen niedergelassen haben, spielt die Opiumhölle eine Rolle. Vornehmlich wird Opium nach China   von Indien   eingeführt, wo der Mohn, aus dem das Opium gewonnen wird, schon seit Jahr hunderten ein beliebter Gegenstand des Anbaues ist. Gerade der Zoll auf Opium ist ungemein hoch und bringt der chinesischen Re­gierung jährlich gegen 40 Millionen Mark ein. Grund genug, daß fich die Schmuggler der zollfreien Einführung dieses Artikels mit Sorgfalt annehmen und dabei die besten Geschäfte machen.

Von dem Raffinement, mit dem dieser Schmuggel getrieben wird, werden die föstlichsten Geschichtchen erzählt. Auch das Ewig­Weibliche wird zum Einschmuggeln benutzt. Im Vertrauen auf die Galanterie der Bollwächter werden die Frauen mit gewissen Quanti­täten Opium, die geschickt unter den Kleidern und sogar unter den Haaren verborgen sind, zur Zollgrenze entsandt. Wie die liebe Un­schuld kommen sie daher, meist in der Maske fleißiger Arbeiterinnen oder Bäuerinnen, die mit des Lebens Not zu kämpfen haben und fich ihr Brot sauer verdienen müssen. Läßt sich der Zollwächter betören, so ist die Freude groß, faßt er aber eine Tame ab, dann geht das Lamento in herzzerbrechender Weise los, denn Konfiskation und harte Strafe sind die unausbleiblichen Folgen.

Größere Quantitäten werden natürlich in anderer Weise ge­schmuggelt. Was Canton betrifft, so werden für den Schmuggel von Opium fehr häufig die von Hongkong   kommenden Flußdampfer benutzt. Die Schmuggler sehen sich mit den eingeborenen Heizern und Matrosen dieser Dampfer in Verbindung und erlangen nun gegen guten Lohn, daß eine gewisse Menge Opium an Bord versteckt wird. Unter den Kohlen, in den Aschenbehältern, unter dem Dampf­Kessel, in den hohlen Spanten des Schiffskörpers und in anderen schwer auffindbaren Hohlräumen wird das Opium verborgen. Ge­raume Zeit wandte man auch den Kniff an, die Wassereimer mit doppelten Böden zu versehen. Einem an Deck stehenden Eimer, der mit Wasser gefüllt war, ließ sich natürlich keine Spur von Konter­bande ansehen; hantierten die Matrofen gar mit ihm, als ob sie das Ded scheuerten, so war erst recht nichts Verdächtiges zu bemerken. Die Zollbeamten freuten sich, daß die Leute im Gegensatz zu den anderen Chinesen etwas auf Sauberkeit hielten, und lobten die fleißigen Tecpolierer über die Maßen. Groß war schließlich das Erstaunen, als der Kniff durch Zufall ans Tageslicht fam. wurden auch die Celfässer und andere Flüssigkeitsbehälter aufs Korn genommen und siehe da, sie besaßen ebenfalls doppelte Böden, zwischen denen Opium stedte. Die Zollbeamten waren ge­wißigt geworden und unterließen hinfort nichts, um den Schmugglern das Handwerk zu legen. Kommt ein Dampfer an der Zollstation an, so wird er in der peinlichsten Weise revidiert: Kohlen- und Aschen behälter, Steffel und Maschinen werden untersucht, alle Balfen durch Bellopfen auf einen etwa vorhandenen Hohlraum geprüft, die sämt­lichen Hohlgefäße auf ihre Tiefe gemessen und sogar die Gehäuse der Wanduhren geöffnet, da sich herausgestellt hatte, daß sie statt des Werkes ebenfalls Opium enthielten.

Aber das Genie der Schmuggler findet immer neue Ausivege, um den Zöllnern zu entgehen und ein gutes Geschäftchen zu machen. Eine hervorragende Rolle spielen die wasserdichten Säcke; in ihnen wird das Opium bei der Bergfahrt des Tampfers an bestimmten Etellen über Bord geworfen. Die Säde find an schwimmenden Bojen befestigt, die kaum merklich über den Wasserspiegel ragen. Statt der Bojen findet noch besser ein größeres Stück Holz Ber­wendung. Am Ufer liegen schon flache Boote bereit, um das kostbare Gut schleunigst zu bergen und im Dunkel der Nacht weiter zu be fördern. Gebietet die Vorsicht, daß die Boje erst in geraumer Ent­fermung vom Dampfer auftaucht, so wird noch ein besonderer Trick angewendet: die Boje wird doppelt mit dem Sad verbunden, nämlich mittels eines langen Strides und eines langen Streifens zähen Papiers; bis der Papierstreifen reist, bleibt sie unter Wasser, dann aber schießt sie in die Höhe, sodaß die Helfershelfer in den Flach

Es liegt auf der Hand, daß Elemente von solcher List, Ver= schlagenheit und Gewinnsucht auch die gefährlichen Fahrten von Tschifu   oder einem benachbarten Plaze der chinesischen Küste nach Port Arthur um des guten Lohnes willen wagen. Schon manche Ladung von Lebensmitteln und auch von Kriegsmaterial ist auf diese Weise nach der Festung hineingebracht worden, ohne daß die Japaner, trotzdem ihre Wachsamkeit eine äußerst rege fein soll, etwas gemerts haben. Ganz unterdrücken läßt sich eben eine solche Verbindung niemals Schlauheit und Wagemut werden aller Berechnungs­fünfte spotten und über den Gegner triumphieren. Georg Egerfeld.

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Cut- Glas.

( Nachdrud verboten.)

Auf der Weltausstelling in St. Louis   wie in den großen Luxus­bazaren Amerikas   begegnet man einer Art geschliffener und gra­vierter Gläser, deren Dekoration sich auffällig von gravierten Gläsern europäischen Ursprungs unterscheidet. Es find ausschließlich große schwere Stücke mit ganz starten Wandungen, und zwar sind diefelben so fräftig gewählt, um das Glas recht tief einschneiden, 8. H. ganz facettenartig behandeln zu können. Der Haupteffekt wird dadurch erzielt, daß gewiffe Hauptlinien des Ornaments dreikantig tief in das Material geschliffen werden, während andere Partien, die zwischen diesen Hauptkonturen liegen, nur ein zartes Relief bilden, gleichgültig ob die Zeichnung über die Fläche hervortritt oder ver­tieft wird. Gerade in dem Kontrast der äußerst verschiedenen Licht­brechung liegt der ganze Reiz dieser Arbeiten. Vielfach werden auch ganze figürliche Darstellungen in lebhaftem Relief durch Schneiden des Glases in dieser Weise erzeugt. Es ist nicht leicht zu sagen, wodurch sich diese Gläser so wesentlich von unseren gravierten Gläsern unterscheiden. Es ist gleichsam die Uebertreibung einer in Deutschland   und Desterreich feit langer Zeit geübten Technik, aber gerade durch diese Uebertreibung entstehen neue Effekte.

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Wir wissen, daß Amerika   sehr schöne Kunstgläser auf den Markt bringt der Name Tiffany ist jedem Fachmann geläufig, doch das Cut- Glas( sprich: Stött- Glas) geht aus Spezialfabriken hervor, welche die besonderen Talente der einzelnen Graveure zu berücksichtigen wissen. Es bleibt jedem einzelnen genügender Spielraum, seine Er­findungsgabe zu befunden.

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Für die hier geschilderten Arbeiten kommt nur das Bleiglas in Betracht, das zum Gravieren und Einschleifen von Facetten be­sonders geeignet ist. Als Rohmaterial dient ein sogenannter Sand, der besondere Eigenschaften in bezug auf Schärfe und Farbe auf weist. Es ist dies tein Sand in der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes, sondern zerquetschtes Felsgestein. Hierin liegt auch der Grund für die Gleichförmigkeit seiner Färbung, die so überaus wichtig für die Erzielung eines stahlblau weißen Glases ist, ist, wie man es wegen der beim Schneiden hervorzubringenden Regenbogenfarben verwenden muß. Mit dem Sande werden genan abgemessene Quantitäten von Rotblei, Salpeter und tohlenfaurem Natron vermischt; zum Bleichen oder Klären fügt man einen geringen Prozentjazz weißen Arseniks oder Mangans   hinzu. Das Verhältnis der Bes standteile ist verschieden, je nach Art des herzustellenden Produkts. Die Schmelzöfen fönnen je bis sechzehn Schmelztiegel auf nehmen. Jeder derselben hat eine Mundöffnung zur Einführung des Rohmaterials und des Blaserohrs des Arbeiters. Vor dem Einsetzen werden die Tiegel erhitzt und dann mit etwa 725 Kilo­gramin Rohmaterial gefüllt. Dasselbe schmilzt bald in der Dfen­temperatur ben 1370 Grad Celsius.

Der Glasfammler" bekommt seinen Auftrag für Artikel ganz bestimmter Größe und Form, die nach einem Probestück zu fertigen sind. Nun entnimmt er mittels seines eisernen Blaserohres dem Schmelztiegel die genügende Menge geschmolzenen Glafes, rollt das selbe auf einer Metallplatte hin und her, um die Masse gleichmäßig zu verteilen, und erhigt es von neuem in einem Ofen, der glory