gegen. Ebenso steht es mit ihrer Formenwelt. Sie wissen immer Ecke seines Zimmers. Bei anhaltend trockenem Wetter werden ste neue Wendungen zu erfinden. Und was die Hauptsache ist, diese wieder in einen Topf Wasser getan, zu dem Medizin hinzugefekt neuen Formen halten sich frei von Manieriertheit und unpraktischer ist. Sind die Kugeln weich geworden, so nimmt er sie wieder heraus Spielerei was bisher die gefährliche Klippe Wiener Kunsthand- und versteckt sie. Um ein Gewitter zu erzeugen, legt er die Kugeln in werks war. Es ist ein Vergnügen, in dieser Ausstellung herumzugehen, so licht und freudig wirkt das alles. Trotz all der Neuheit leuchtet der Grund, das Warum jeder Form sofort ein.
Sie schaffen in quadratisch durchbrochenem, weißlackiertem Eisen ganz entzückende Blumenständer, die den praktischen Vorteil haben, daß die Töpfe durch Einhaken in die kleinen, ausgesparten Quadrate in jeder beliebigen Höhe angebracht werden können. In dunklem Alpakafilber schaffen sie eigenartige Dosen, und jedes kleinste Detail daran ist von einem geschulten Arbeiter aufs feinste herausziseliert. Sie sehen um den äußeren Rand einer Silberschale, die matt glänzt, abwechselnd blaue Lapislazuli und auf den Griff einer Zuckergabel Achatknöpfe. An einem frei in Gold gearbeiteten Halsband schimmern braune Topase. In Steinzeug schaffen sie, indem sie den Bruch unter der Glasur benutzen, feine traquelierte Muster, willkürlich, bizarr und doch geistvoll, und nach Belieben unterbricht ein dunkler Farbenfleck das gleiche Grau und Weiß und bringt in das zittrige Muster einen energischen Ton. mis Die hohe Hünstlerische Reiſe und Bollendung, die aus den vor
geführten Sachen spricht, gibt den Wiener Werkstätten einen selb ständigen Plaz neben den schon bestehenden Münchener und Dresdener Werkstätten. Der Charakter ihrer Schöpfungen ist ausschließlich von persönlichem Wert, es ist ein ausgesprochen lokaler Charakter darin, etwas, das in Volk und Land feinen Grund hat. Damit ist ihre Berechtigung erwiesen.-
Kulturgeschichtliches.
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einen Topf Wasser und rührt sie mit einem angezündeten Stock um. Das dadurch entstehende zischende Geräusch soll den Donner, das Feuer den Blizz darstellen. Von welchem Baum die Zauberrute genommen ist, bleibt das Geheimnis des Regenmachers. Der Häuptling, der selber Regen nicht machen kann, schickt Boten mit einem schwarzen Tuch und einer Hacke oder einem schwarzen Schaf zum Regenmacher. Kann dieser nicht selbst kommen, so schickt er Medizin" und ordnet ein Opfer an. Nach einer Beratung der Aeltesten kommen am nächsten Tage alle zusammen. Bier Jüng linge werden nach den vier Himmelsrichtungen ausgesandt, um Zweige von„ igole" oder Albizia anthelmintica zu holen. Zwei andere Jünglinge müssen Wasser vom Affenbrotbaum oder aus einer Quelle holen. Geht der Häuptling abends ins Bett, so nimmt er die Medizin" mit, und Wasser und Zweige werden an das Ende seines Bettes gestellt. Am anderen Morgen nimmt der Häuptling oder seine Mutter den Mund voll aufgeweichtes Mehl, versprißt es nach allen und ruft( die Geiſter der Borväter), an, ſie möchten den Regen schiden. Dann versprißt ein entfernter Verwandter ebenso Mehl nach den vier Himmelsrichtungen und schmäht die„ Milungu", weil sie den Regen zurückhielten. Dieser Zeremonie wohnen nur Mitglieder der Familie des Häuptlings bei. Später versammeln sich die Eingeborenen am Grabe eines Häuptlings. Dort opfern sie ein schwarzes Schaf, eine schwarze und eine weiße Henne und Leinsamenmehl, das am Grabe mit Wasser gemischt wird. Die Aeltesten nehmen wieder von dem Gemenge in den Mund, versprigen es auf das Grab und sagen: Schlafe wohl. Gib uns Regen, damit die Erde uns Nahrung gibt und wir reichlich zu essen haben." Oft fucht man auch durch eine eigenartige Prozedur die Person ausfindig zu machen, die boshafterweise den Regen zurückhält". Zu diesem Zived läßt der Häuptling jeden Haushaltungsvorstand des Bezirks mit einem Huhn tommen. Jedes Tier muß von einem Gemisch trinken, das aus einer AbDabei heißt es: kochung von Wasser und Medizin" bereitet ist. Wenn ein menschliches Wesen den Regen zurückhält, so stirb, aber Du vor dem Tode bewahrt bleiben."
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wenn Gott ihn zurückhält, so mögſt Wehe dent, dessen Huhn dann stirbt. Sind mehrere
Hühner gestorben, so entscheidet das Los; stirbt aber keines, so stürzen die Frauen wie wahnsinnig auf den reichsten Mann in der Menge, stoßen ihn mit den Stöpfen und rufen:" Hast du keinen Regen? Gib uns Regen!"
Eine Henkersrechnung. Noch das Napoleonische Strafgesez ahndete die Herstellung und Verbreitung falscher Goldund Silbermünzen mit dem Tode und mit Einziehung des Vermögens, während die Anfertiger und Verbreiter falscher Scheide oder Kupfermünzen mit Zwangsarbeit auf Lebenszeit davontamen, Es huldigte nach dieser Richtung noch den Anschauungen des Mittelalters, das sich aber nicht mit einfacher Hinrichtung der Falschmünzer begnügte, sondern die qualvollsten Todesarten gegen sie anwandte. Das Oktoberheft der„ Revue Historique Vaudoise" veröffentlicht einige Rechnungen des Henfers von Morges ( Morsee), im jezigen schweizerischen Kanton Waadt , die in den Turiner Archiven wiedergefunden wurden und wovon eine sich auf die Vollstreckung der Strafe an einem wegen Falschmünzerei verurteilten Lütticher namens Arnaud de Vuiffiballay bezieht. Die Rechnung besagt, daß der Missetäter zu der für Verbrecher seiner Art gewöhnlichen Strafe, d. h. zum Tode in siedendem Wasser und Del verurteilt worden sei, und enthält, nach der„ Kölnischen Zeitung ", folgende Posten: Leihgebühr für den großen Kessel zum Sieden 10 Florin, für Anschaffung zweier starter Eisenstangen, um den Kopf Arnauds hochzuhalten, 20 Sols, für drei Karren Holz aus dem Walde von Allaman 9 Sols, für vier Krüge Del zum Uebergießen des Kopfes Arnauds 16 Sols, für Ankauf eines Kessels und eines Löffels zum Kochen des Dels 12 Gols, für zwei Pfund Schwefel, um den Tod Arnauds zu beschleunigen, 2 Sols, für Beschaffung eines Seiles und eines WellKlingers neuestes plastisches Werk, Drama" wird vom baumes, um den Verurteilten während der Tortur in der Schwebe 5. November ab im Kunstsalon von Keller u. Reiner zu sehen zu halten, 19 Sols, für zwei Säcke Kohlen 2 Sols, für Auslagen sein. Pierre Soliers, des Gehülfen des Amtmannes von Morges , der nach Thodon gegangen ist, um unserem Herrn Herzog von Savoyen Bericht zu erstatten, 2 Florin, für die persönlichen Auslagen des Henters und seines Gehülfen während der zwei Tage, die zu den Vorbereitungen und der Strafvollstreckung nötig waren, 4 Florin. Die Rechnung ist aus dem Jahre 1434.
Völkerkunde.
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Notizen.
Wilhelm Weigands fünfattige Renaissancetragödie Tessa" brachte es im Residenztheater zu München nur einem Achtungserfolg.
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-Die erste Wanderausstellung des Kunst- FreundeVerbandes am Rhein wird im Ernst- Ludwig- Haufe der Darmstädter Künstlerkolonie am 4. Dezember eröffnet.—
- Das Modell einer Kohlengrube wird auf dem Gelände der Universität Birmingham errichtet. Die Studierenden sollen sich darau mit der Untersuchung von Förderanlagen, Lüfteinrichtungen, Schlagwettern und mit dem Markscheidewesen vertraut machen.
k. Regenmacher" in Deutsch Ostafrika. interessante Schilderung dieser Gebräuche, durch die die Eingeborenen-Bei den Grabungen zur Herstellung der Vizinalbahn Dinantin Deutsch- Ostafrifa in Zeiten der Türre den Regen herbeizuführen Philippeville haben einige Arbeiter in der Nähe des Kirchhofes von Grotten entdeckt. Ein Teil fuchen, gibt ein englischer Missionar, Henry Cole , der in Mpwapwa Fond de Foqueu neue tätig ist, im Wide World Magazine". Das Regenmachen ist eine ist bereits erforscht, wobei ein großer Felsfaal angetroffen wurde, Stunst, die in Afrifa allgemein geübt wird, und die das letzte ist, was in dessen Mitte ein wasserloses Becken eingehöhlt ist.- ein Belehrter aufgibt. Es ist eine gute Einnahmequelle für die Durch eine geschliffene Wasserflasche ist uniängst Medizinmänner, aber auch für die Häuptlinge; denn das Volk muß in behoe ein Zimmerbrand entstanden. Die mit Wasser gefüllte sie überreichlich entschädigen für das, was sie ihrerseits den Regen- Karaffe hatte einen solchen Stand gehabt, daß durch fie die Sonnenmachern geben. Als im vorigen Jahre die Ernte schwer unter der Dürre litt, suchte der Häuptling in Mpwapwa die Hülfe mehrerer strahlen wie durch ein Brennglas wirkten.
Zauberer; aber vergebens. Dann wurde dem Missionshause gegen
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über ein Opfer mit Musik und Tanz gebracht, aber das Gewitter, aus Würzburg geschrieben: Den Giebel der Vorderfront des das heraufzog, brachte nur wenig Regen, und ein Blitz tötete sogar Justizgebäudes dahier ziert die Statue der Göttin ter Gerechtigkeit. den Bruder des Häuptlings. Troß dieser schlechten Erfahrung Sie gab jüngst Stoff zu einem gelungenen Intermezzo. Ein Mann wandte sich der Häuptling in diesem Jahre wieder an den Zauberer. war wegen eines geringen Vergehens zu einer kleinen Geldstrafe Die Regenmacher haben sehr verschiedene Methoden, Regen zu er verurteilt worden, war aber darüber recht ungehalten und verließ zeugen. Ein schwarzes Schaf ist bei fast allen derartigen Zeremonien brummend das Gebäude. Draußen drehte er sich noch einmal um, unentbehrlich. So ist ein sehr gebräuchliches Zaubermittel folgendes: sah die Statue und monologisierte: Der Regenmacher nimmt zuerst Ton, der mit dem ersten Regen zu Beginn der Regenzeit angefeuchtet worden ist, vermischt ihn mit Medizin", formt daraus sieben oder acht große Kugeln und legt sie in ein Loch am Feuerplatz. Die Grube wird zugedeckt und Tag und Nacht darüber ein Feuer im Brennen erhalten. Verkünden dann Wolken den Regen, so nimmt der Regenmacher die Kugeln heraus, legt sie kurze Zeit in einen Topf Wasser und versteckt sie in einer Verantwortl. Redakteur: Baul Büttner, Berlin.-Drud und Verlag:
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,, So, da droben steht die Gerechtigkeit, da ist's kein Wunder, ich hab' geglaubt, sie wär' drinnen!" Kopfschüttelnd, aber etwas beruhigter, ging er seines Weges
weiter.