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Kleines feuilleton.
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a. Kuhghyer. 1499 brach zwischen Desterreich und dem mit ihm verbündeten schwäbischen Städtebunde gegen die Eidgenossen Strieg aus, der mit einer furchtbaren Erbitterung, fast mit tiefer person- 25 Kilometer nicht übertrifft. licher But, zwischen den Streitenden geführt wurde. Der Grund lag in den jahrelangen Reibereien und Grenzstreitigkeiten der einstigen Stammesgenossen, vor allen Dingen aber in dem lleber mute und der tiefen Verachtung, mit welcher die österreichischen Ritter und ihre Knappen, sowie die Truppen und Bürger des schwäbischen Städtebundes auf die Schweizer herabjahen. Wo immer sie eines Schweizers ansichtig wurden, überschütteten sie denselben mit Hohn und Spott, vor allen Dingen wegen ihrer Beschäftigung mit Ackerbau und Viehzucht. Sie nannten dieselben nicht anders als Kuh mäuler, Kuhghyer, und ihr spottendes Muh, Muh Bläh, blah" stachelte die Schweizer zur namenlosen Wut auf. Wer ihnen in die Hände fiel, stieß tein spottendes Muh" thehr aus. Doch war der Spottname so allgemein, daß sie schließlich Milde walten lassen mußten. Nach dem Streite von Hard fingen die Schweizer einen Schwaben, der sich in einem Hause unter dem Dache versteckt hatte. Als er sich entdeckt sah, fiel er jammernd auf die Knie und bat: „ O, Jhr lieben, frommen Kuhmäuler, seid mir um Gottes willen gnädig!" Die Schweizer mußten lachen und schenkten dem armen Menschen, der feine Feinde nie anders hatte nennen hören, das Leben. Das gleiche taten sie zu Randeck. Hier hatten die schwäbischen Landsknechte unter Anführung des Pfaffen, der beim Spotten der schlimmste gewesen, auf ihren Mauern gestanden und wie toll die Belagerer mit Muh" und" Bläh" verhöhnt. Nachdem die Mauern erstiegen, tamen die Schwaben noch glimpflich weg; sie mußten alle im bloßen Hemd, der Pfaffe mit dem Kruzifig voran, mit einem Stäblein in der Hand ohne" Muh" und" Bläh" abziehen. Für die Schweizer selbst aber bekam der Sammelname ihrer Feinde" Schwoben" den Beigeschmad eines Schimpfwortes. Ein Chaibeschwob" ist durchaus tein Ehrentitel. Im Frieden von Basel mußte das gegenseitige Schimpfen im Artikel 5 unter Androhung von Leibes- und Güterstrafen ausdrücklich verboten werden.
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fraft, fo daß die Geschoßwirkung dadurch etwas, natürlich nur wenn es ihnen allen auch nicht geglückt ist, die höchften Spizen äußerst wenig, gemildert wird. dieser Berge zu erklimmen, so haben sie doch von ihren Besteigungen So interessant die Bilder und Ausführungen des Herrn sehr intereffante Beobachtungen über die Lagerung dieser Ge Dr. Schwinning auch waren, sie mußten bei jedem denkenden birge, über die Eismaffen, von denen fie bedeckt sind, und Menschen die Frage auslösen: ft es nicht geradezu Wahnsinn, daß über die Bergkrankheit mitgebracht. Im Jahre 1899 hat Douglas mit die besten Kräfte der Kulturmenschheit darauf gerichtet sind, Freshfield in Begleitung der bedeutenden Geologen Garwood und möglichst vollkommene Mordwaffen aller Art zu erfinden und fort- des geschickten Amateurphotographen Vittorio Sella die den gesetzt zu verbessern? P. M. Grempe. Kinfchinjinga umlagernden Eismassen Eismaffen untersucht. Nach den Resultaten seiner Forschung legt sich das Eis in einem Umkreis von 450 Quadratkilometer um den Kinschinjinga. Auch die Gletscher, die den Fuß des Berges umgeben, haben sehr beträchtliche Ausdehnung von 28 Kilometer; er ist also größer als der Aletschdehnungen. Der Gletscher von Zemu z. B. erreicht eine Aus gletscher, dessen Länge bis zum Fuß des Fiescher Grat 24 bis äußersten Westen des Himalaja , im Karatorum, ein Aufstieg unterIm Sommer 1902 wurde im nommen. Sechs erfahrene Alpinisten, Engländer, Desterreicher und Schweizer versuchten den Chogori zu ersteigen. Am 28. April brach die Expedition, die aus den Herren A. Crowley , G. Knowles, D. Eckenstein, H. Pfannt, W. Weffely und Dr. Jacot- Guillarmod bestand, von Srinagar , der Hauptstadt Kaschmirs, auf und kam am 8. Mai nach Stardo im Tal des Indus , wobei der Boiji- la, ein Paß von 5000 Meter Höhe, überschritten werden mußte. Zu dieser Jahreszeit, in der noch eine dichte Schneeschicht liegt und eine große Lawinen gefahr besteht, ist dieser Uebergang schwer und gefährlich, besonders Diese Stulis tragen teine genagelten Schuhe, ja sie gehen sogar ges für eine Karatvane von 150 Trägern, wie sie den Alpinisten folgte. wöhnlich barfuß. Um fich dabei gegen das Erfrieren zu schüßen wollenem Zeug und tragen Sandalen aus Stroh, die sie sich in wenigen und im Schnee nicht auszugleiten, umhüllen sie die Füße mit Minuten selbst flechten. Dr. Jacot- Guillarmod hält diese Sandalen, besonders wenn sie vorher angefeuchtet werden, für ganz vorzüglich geeignet bei Schneewanderungen. Nachdem die Alpinisten das Tal des Indus und das des Shigar hinaufgestiegen waren, tamen fie Jm Karakorum am 7. Juni am Fuße der Gletscher an. alpinem Typus, befinden sich die größten Gletscher von die man kennt; der Biafo , der im Shigartal bei Astoli mündet, und der Baltoro , der sich zwischen zwei Felswänden etwa 65 Kilo meter lang entwickelt. Auch abgesehen von der Höhe bieten die Aufstiege in diesen Gebieten viel größere Schwierigkeiten als in den Alpen. Vor allen Dingen müssen die Lebensmittel und Zelte vom Fuße zum Gipfel von Menschen hinaufgetragen werden; dazu brauchte man 250 Kulis. Behn Tage lang ging man den Baltoro gletscher entlang und befand sich Ende Juni am Fuße des Chogori . Dort wurde in einer Höhe von 5700 Metern das erste Lager auf Im Kriege selbst war furchtbar gehaust worden. Schon in geschlagen. Ein zweites errichtete man in einer Höhe von 6100 Metern Konstanz hatten die Bündischen geprahlt, man solle sie nur mit den und ein drittes in einer Höhe von 6400 Metern. Da das Wetter ohnmächtigen Kuhmäulern( den Siegern von Morgarten, Sempach , sehr schlecht war, sahen sich die Bergsteiger fünf Wochen lang zur Grandson, Murten ) machen lassen. Jeder von ihnen wolle deren Untätigkeit verurteilt. Nur einmal fonnten Dr. Jacot- Guillarmod und Weffely besseres Wetter benutzen, drei bestehen und ihnen ihren alten Gott, sowie die alte M zur Höhe zu Einsiedeln , auch ein Klafter Gebete vorgeben. Etliche marketen bon 6700 Metern zu steigen. Während des Aufenthaltes im um den Vorzug, und der Obrist der Landsknechte, Burchardt von Zelt litten die Bergsteiger sehr unter häufigen Stürmen und einer Einer bekam eine LungenRanded, drohte, er wolle im Schweizerlande rösten und brennen, daß Temperatur, die bis auf 20 Grad fiel. St. Peter sich nicht getraue, den Himmel aufzuschließen und der entzündung, die anderen hatten Anfälle von Influenza, Malaria oder Herrgott im Regenbogen seine Füße vor Hize müßte an sich ziehen. schwere Halsentzündungen; dabei hatte man zur Pflege der Kranken Und das hatten sie denn auch redlich getan. Willibald Birdheimer, feine frischen Nahrungsmittel, nur Konserven. Solchen Strapazen der Chronist dieses Krieges und kaiserlicher Landsknechtoberst er konnten auch die Kräftigsten nicht standhalten; Dr. Jacot- Guillarmod zählt, wie er im Engadin nahe bei dem zerstörten Braglio zwei alte nahm 20 Pfund ab, einer der Herren sogar 30 Pfund. Beiber getroffen habe, die eine Herde von fast 400 kleinen Knaben 1. August entschloß man sich daher, den Rückzug anzutreten. Troßund Mädchen vor sich her trieben, die vor Hunger und Elend kaum dem hat die Expedition zur Kenntnis der Gletscher des Himalaja gehen konnten. Als Birckheimer die alten Weiber frug, was das wichtige Beiträge geliefert. Die Moränen fast aller Gletscher bedeute, erhielt er zur Antwort, er solle gleich sehen, wohin der un- des Karakorum entwickeln sich sehr merkwürdig. Bis zu einer glüdselige Haufe gehe. Kaum waren die Kinder auf eine Wiese Entfernung von 40 Kilometer vom Gipfel ist der riesige Eisherabgestiegen, als sie auf die Knie stürzten und wilden Tieren gleich strom so mit Trümmermassen bedeckt, daß das Eis nirgends die Kräuter abzuweiden begannen. Nur daß sie mit den Händen sichtbar ist. Der Baltoro ist sehr interessant wegen der Gletscherrauften und nicht mit dem Maule weideten. Sie hatten die Kräuter flußerscheinungen. Auf seiner ganzen Ausdehnung befinden sich unterscheiden gelernt, und die bitteren und unschmackhaften auszu Wasserflächen, teils an der Oberfläche, teils an den Seiten, die fich scheiden. Namentlich aßen sie Sauerampfer. Bei diesem entsetz- am Fuß der Berge einſenken wie der Märjelensee im Aletschgletscher. lichen Schauspiele, erzählte der ehrliche Birckheimer, stand ich sprach- Diese Teiche verschwinden und kommen wieder. Eines schönen Yos und wie vom Donner gerührt. Eine der alten Frauen sprach: Tages bahnt sich das Wasser einen Weg durch den Eisdamm, der es Siehst Du nun, weswegen wir diese unglückliche Schar hierher zurückhält, und nachdem es unter dem Gletscher abgeflossen ist, tritt getrieben haben? Ihre Väter sind durchs Schwert gefallen, ihre es mit furchtbarer Gewalt an seinem unteren Ende aus und richtet Mütter den Hungertod gestorben, ihre Habe ward als Beute fort- Verwüstungen an, wie sie noch von Saint Gervais- les- Bains her geschleppt, ihre Wohnungen hat die Flamme verzehrt, wir Elende in fchrecklicher Erinnerung sind. Diese Erscheinungen find im find bloß wegen unseres hohen Alters verschont worden, um diese westlichen Himalaja und Karatorum sehr häufig und unglückselige Jugend Tieren gleich auf die Weide zu treiben und so lang wir's noch vermögen, durch's Grasessen am Leben zu erhalten. Aber wir hoffen, daß baldigst sowohl sie als wir aus diesem namenlosen Jammer erlöst werden. Denn schon sind wir, obgleich unsere Zahl noch einmal so groß war, bis auf diese herabgeschmolzen, weil täglich einige vor Hunger und Mutlosigkeit dahinfallen." Die Bündischen hatten Wort gehalten.
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können als normale Erscheinungen der Gletscherdynamit angesehen werden. Interessant ist auch die Beobachtung des Dr. Jacot- Guillarmod, daß im Jahre 1902 alle von ihm beobachteten Gletscher deutlich zurückgingen. Während diese Expedition den Cho gori zu nehmen suchte, erforschten Mr. Workman und Mrs. BullockWorkman den großen Tichogo Lugma- Gletscher, der in ein Seitental des Shigar mündet, wobei die unerschrockene Bergsteigerin bis zu Höhe von 6680 Meter gelangte, während ihr Mann bis zu 7152 Meter einer Höhe vordrang. Dieser Gletscher bewegt sich mit einer Schnelligkeit von 0,97 Meter in 24 Stunden, während die Marimalgeschwindigkeit des Mer de Glace beim Montanvert nach den achtjährigen Beobachtungen Vallots 0,441 Meter beträgt. Der Tschogo Lugma ist 48 Kilometer lang, seine Neigung beträgt nur 2 Grad, wie überhaupt alle Gletscher des Himalaja sehr sanft abfallen.-
kh. Die letzten Forschungen im Himalaja . Der Himalaja um Ichließt bekanntlich die höchsten Gipfel der Erde. Der berühmte Mount Everest erhebt sein schneebedecktes Haupt bis zu einer Höhe von 8840 Meter. Weiter nach Osten zu liegt der nicht weniger be rühmte Kinschinjinga und ganz am Ende der Kette liegt der Chogori oder Mount Godwin Austin. In den letzten Jahren haben mehrere Alpinisten, von dem Neiz des Unbekannten, noch nie Erreichten verTodt, wichtige Expeditionen nach diesen Erdriesen unternommen, bon Elektrizität und Brot. Das Vermögen des elektrischen Stroms, Denen Datei La Nature" guloimmenfassend berichtet. gewiffe Stoffe in ganz eigener Weise zu zersetzen, hat zu einer be