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zeigen. Statt über die verlorene Waffenehre zu flagen, oder in Eigenschaften an: Flimmerer"," Wellenbläser". Hofhüter" usts., glühender Dankbarkeit die Güte und Großmut seiner Retterin zu und daraus erklärt sich, daß sie die älteren Schriftsteller nicht nennen; preisen, interessiert sich dieser Mersch, der noch dazu ein Muster- es fonnten sich ihnen eben damit keine religiösen Vorstellungen verfoldat sein soll, im Augenblick nur für sein bißchen Leben, seinen binden. Nur Curche" war mit seinem Kranze etwas Sichtbares Hunger und seine kolossale Müdigkeit. Die Prallinés, die er von auch für den Fremben. Hieraus folgt, daß es auch kein National Raina erhält, regen ihn an zu einer Rede über die Wichtigkeit der heiligtum" Nomowe" gegeben hat. Nach Analogie der Verhältnisse Schokolade im Kriege, und ganz dieselbe Prosa zeigt seine Auf bei anderen Indogermanen erscheint Lullies' Schluß zutreffend, daß fassung der berühmten Kavallerieattacke. Das Lachen überkommt der Götterglaube der preußisch- litauischen Völker höchst altertümlich" ihn, wie das Mädchen stolz an seine Heldentat der Ihren erinnert. geblieben ist. Mit dem Hinweis darauf, daß die Erntegottheit Ein richtiger Operettenstreich sei das gewesen. Wären die serbischen Curche sich bis heute noch in dem Kranz aus den letzten Aehren, der Stanonen nicht vernagelt gewesen ein Zufall ebenso unerhört wie bis zum nächsten Erntefest aufbewahrt wird, erhalten hat, schließt die Dummheit jenes Angriffs, die hübsch geputzten Reiter wären Lullies seine interessanten Ausführungen. ( Globus.") samt und sonders von den Kugeln weggefegt. Und als Raina, die über solchen Mangel an Jdealismus in drollige Empörung gerät, die Mutter rufen geht, fällt Bluntschli der Länge nach aufs Betf. Schnarchend finden sie den Kriegersmann.
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Humoristisches.
- Ein Schlaumeier. Lehrer: Also es meldet sich derjenige nicht, der diese Karikatur auf die Tafel gezeichnet hat? Gut, dann bekommt jeder von Euch eine Tracht Prügel! Machdem er iedem Schüler einige Klapse gegeben, hält er vor dem Du ſagſt, wer es gezeichnet hat, bekommst Du teine Schlage!" Schneller:„ Ich war's, Herr Lehrer!"-
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Kind?"
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Kindliche Ausdrucksweise. Was willst Du, mein
Pfennig, wo die Großmutter durchkann!" Um zwei Pfennig Nähnadeln für die Mutter, und um einen
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Eine gute Hausfrau. Du, Berta, in der Weste ist
Den beiden letzten Aufzügen fehlt die Stileinheit, der straffe mitteln, aber ihre Bühnenwirksamkeit ist darum nicht geringer." um den Rock abzugeben, den man ihm zur Flucht lieh, kehrt Bluntschli nach dem Friedensschluß in das Haus des Majors Petkoff zurück. Zu der feinen Parodie auf die sentimental verlogenen Hedenposen, in denen außer Raina und der Mutter vor allem Sergius, der windige Kavallerieattackenoffizier und Bräutigam sich gefällt, tritt hier ergänzend eine derb komische Verspottung der sehr primitiven Bulgarensitten. Bluntschli erobert die ganze Gesellschaft. Er, der desillusionierte Fachmann des Krieges, erweist sich als der einzige, der von der Sache etwas versteht. Der bequeme Major und der renom- ja ein Loch!" mierende Sergius sind heilfroh, daß er ihnen die Ausarbeitung eines Truppentransportplanes abnimmt. Raina verliebt sich sterblich in ihren Pralinéssoldaten, nicht zuletzt, weil er durch ihr hochtrabendes Lügengerede sich so gar nicht imponieren läßt, während ihr HeldenBräutigam, der eitle Hohlkopf Sergius, von einem unverschämt toketten Dienstmädchen gekapert wird. Ein prächtiger Schlußtrumpf, eine Persiflage auf die Komödienschreiberneigung, in ihren Stücken mit gewaltigen Reichtümern zu prozen, ist der Heiratsantrag Bluntschlis. Als die Petkoffs zweifeln, daß er ihrer Tochter standesgemäßen Unterhalt gewähren könne, da liest er von einer endlosen Liste die Zahl der Pferde, Wagen, Tischtücher, Servietten usw., die ihm sein Vater, ein großer Schweizer Hotelier, vermacht hat, zur staunenden Bewunderung der Eltern herunter.
Die Aufführung war sorgsam vorbereitet. Sehr gut wirkten Fräulein Hartwig als Raina, Margarethe Otto Körner und Ernst Arndt als das Elternpaar. Otto Sommerstorff , in der Rolle des Kapitän Bluntschli, hatte seine Momente, doch traf er, schien mir, nicht recht der Ton des überlegenen Humors, vor allem nicht in der Schlußszene, die so beinah verloren ging. dt.
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Volkskunde.
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Macht nichts, das wird durch den Rock verdeckt!" " Der ist ja auch zerrissen!"
" Ja hast Du denn keinen Ueberzieher?"-
Notizen.
Unterrichtsminister Ritter von Hartel gehörte, so - Protektions- Wirtschaft. Der österreichische lange er an der Universität lehrte, zu den feinen" Professoren, zu den Ganzseidenen. Im Vergleich mit ihm ist Erich Schmidt ein worden, verneigt sich vor dem Hofe und macht den Namenstag der Naturbursch. Als Minister ist hartel noch feiner, noch weicher geKaiserin zu einem Schulfeiertag, kommt den Klerikalen entgegen, will es allen recht machen, die stärker sein könnten als er. Nach unten klingt das Lied etwas anders. Hartel auch Oberster der staatlichen Kunstpflege. Was versteht ein Als Unterrichtsminister ist Altphilologe von moderner Kunst? Das scheint Hartel auch eingefehen zu haben, und so überließ er das Kunstregieren zwei seiner Beamten. Und die wirtschafteten, wie es ihnen gefiel. Die Wiener Kunstakademie bekommt es zu spüren. Sie schlägt Klimtt als Professor vor, ernannt wird der Maler Lefler, der gut mit dem Kunstreferenten steht. Ein anderer Profeffor wird zwangsweise pensioniert, an seine Stelle rückt gegen den Willen der Akademie junger Mann, ein Neffe des Wiener Weihbischofs usw. usw. Die reine Günstlingswirtschaft. Endlich scheint das Maß voll. Interpellation im Parlament, Krach an der Kunstakademie. Der junge Professor will sein erstes Gehalt der Schüler- Unterstützungsfaffe zuweisen. Das Geschenk wird hohnlachend abgelehnt. Alle Wiener Blätter sind voll von Zuschriften, in denen die bisher Ge drückten und Mißhandelten sich Luft machen. Und was geschehen? Nichts oder nicht viel. Dem Hauptschuldigen wird jedenfalls kein Haar gekrümmt werden.
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wird
Ueber den Götterglauben der alten Preußen spricht Professor Dr. Lullies im Jahresbericht des Königsberger Wilhelms- Gymnasiums von 1904. Der Verfasser weist zunächst darauf hin, daß man im allgemeinen be dem Götterglauben der alten Preußen eine sehr beschränkte Vorste. ng habe, und daß Höchstens die drei Götternamen Pertunos, Pitollos und Potrimpos die in dieser Reihenfolge und Form in den eigentlichen Geschichtsquellen gar nicht vorkommen der der Gottheit Curche, des Heiligtums Romove und des Oberpriesters Crime den Gebilde en geläufig seien. Er zeigt dann, daß seine Untersuchung sich nicht allein auf die Preußen, sondern auch auf die mit ihnen eng verwandten alten Sudauer und Litauer zu erstrecken habe. Diese Untersuchung beginnt mit einer Zusammenstellung der Nachrichten über den Götterglauben der preußisch- litauisch- lettischen Völfer feit 900 bis zum Im Theaterjahr 1903/1904 wurde Franz Adam Beginn der Reformation im 16. Jahrhundert. Hier zeigt sich die Beyerleins, 8apfenstreich" 1490 mal gegeben.eigentümliche Erscheinung, daß die als zuverlässig erwiesenen Quellen Das Schauspielhaus wird Anfang Februar 1. J. der älteren Ordenszeit nur ganz allgemeine Angaben über den wieder eröffnet. Götterglauben der Preußen enthalten und keine Götternamen nennen, Die Krollsche Bühne, die im Sommer von Maximilian ähnlich den Schriftstellern, die über andere indogermanische Völker Burg übernommen wird, soll wieder eine Sommeroper ersten berichten, z. B. Herodot über die Perser und Pelasger, Casar über Ranges werden. die Germanen. Nur der Name Curche als der einer Gottheit, als Im nächsten Philharmonischen Konzert( 12. Dezember) wird deren Idol ein Kranz aus den letzten Aehren zu gelten hat, ist aus Sinfonia Domestika" von Richard Strauß aufälterer Zeit( 1249) belegt. Erst bei Simon Grunau tauchen Namen geführt. Das Orchester ist auf 110 Mann verstärkt worden. auf, darunter jene oben erwähnten drei, doch ist dieses Chronisten Den Nobel- Preis für Chemie hat der englische schwindlerische Unzuverlässigkeit seit Töppen notorisch. Obwohl die Chemiker William Ramsay erhalten, den Preis für Preußen äußerlich Christen geworden waren, erhielt sich ihr Heiden- Physik Lord Raleigh; der medizinische Nobeltum bis zur Reformationszeit. Damals wurde solchen Resten auf Preis ist dem russischen Physiologen Ba w lo to zugefallen.- Veranlassung der Kirche näher nachgeforscht, und man ermittelte Die ägyptische Regierung baut in Scheich Bargut, eine ganze Reihe von Gottheiten, die noch angerufen wurden, darunter 100 Kilometer von Suakin , einen neuen Hafen. Scheich Bargut Petrympos, Parcuns und Becols, doch sind alle diese Namen nicht soll Endpunkt der Berberbahn werden.. einwandsfrei, da die berichtenden Geistlichen der preußischen Sprache Sprachreinigung. Ein Konzert, welches kürzlich in nicht mächtig waren. Indessen kommt da der sicherere litauische Sankt Avolt( Lothringen ) stattfand, wurde folgendermaßen ans Götterkreis zu Hülfe und es stellt sich nun heraus, daß die Namen gekündigt: Großes Streichgetön, ausgeführt von der Streichbande der preußisch- litauischen Götter keine Eigennamen, sondern nur des zweiten Hannoverschen Lanzenreiterhaufens 14 unter Leitung des Appellativa , daß, wie Lullies hervorhebt, die Götter selbst keine Per- königlichen Spielwarts Herrn B. Stüber." Aus der Spielfolge seien sönlichkeiten, sondern nur Personifitationen der verschiedensten noch folgende Merkwürdigkeiten hervorgehoben: Schwärmerei aus Lebensgebiete, Tätigkeiten und Dertlichkeiten sind, vergleichbar den" Der Postknecht von Lonjumeau" von Adam; ein Lied auf der römischen indigitamenta, nicht Götter, sondern Gottheiten( numina). Schnabelflöte mit Klappen( Klarinette) von Neibich; Bierertanz nach Mit Ausnahme von Perkunos, dem Donnerer-, Sonnen- und Regen- Gedanken aus dem„ Pariser Leben " von Offenbach ;„ Ein Bid- Back", spender, hat keine von allen Gottheiten, die Lullies ermittelt hat, Durcheinander( Potpurri) von Schreiner :" Der Tunichtgut", Eiltanz einen Eigennamen; die Namen der anderen zeigen nur gewisse von Faust. Verantwortl. Nedakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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